Cay Rademacher - In Nomine Mortis

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In Nomine Mortis: краткое содержание, описание и аннотация

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Paris, 1348. Vor Notre-Dame wird die Leiche eines Dominikaners gefunden. Sein junger Mitbruder Ranulf soll bei der Aufklärung des Verbrechens helfen. Doch die Liste der Verdächtigen ist lang. Eine Schönfrau, ein Vagant, ein Reeder ═ alle haben sie etwas zu verbergen. Aber wer ist der Mörder? Plötzlich zieht eine neue Gefahr herauf: Die Pest lauert vor den Toren der Stadt. Für Ranulf beginnt ein dramatischer Wettlauf gegen die Zeit ...

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Ich verbrachte noch so manchen Tag in der Bibliothek. Doch je mehr ich las, desto höher türmten sich vor mir die Rätsel auf, bis ich glaubte, dass mein Geist von allen Seiten eingemauert sei, und ich mich lebenden Leibes begraben fühlte.

Da ich den Ptolemaeus nicht lesen konnte, beschloss ich, andere Werke der heidnischen Autoren zu studieren, auf dass ich dort vielleicht Spuren fände, die mir weiterhelfen konnten. Doch je länger ich las, desto größer wurde die namenlose Furcht, die in mir wuchs. Ich ließ mir den Livius kommen und Cassius Dio, Plutarch und Sueton, Cicero und Marcus Aurelius. Doch nirgends wurde auch nur der Name des berühmtesten Geografen der Alten erwähnt. Keine Zeile las ich über Ptolemaeus, keinen Hinweis auf sein Werk, kein Zitat.

Ich wurde immer unruhiger und wandte mich den Kirchenvätern alter Zeit zu: Tertullian und Augustinus las ich, Lactantius und Eusebius. Schließlich studierte ich den Isidor von Sevilla, der doch das ganze Wissen seiner Zeit zusammengetragen hatte. Nichts, nichts und wieder nichts! Dicit ei Pilatus quid est veritas?

Was ich jedoch entdeckte, waren - mal in diesem Buch, mal in jenem — herausgetrennte Seiten; Stellen, die jemand, wie mir schien erst in jüngster Zeit, mit schwarzer Tinte unleserlich gemacht hatte; Zeilen, die mit einem Schabmesser aus dem Pergament gelöscht worden waren.

Stets ging es auf diesen Seiten um Geografie und um die Gestalt der Welt, der Meere und der Länder.

War es möglich, dass jemand alle Bücher genommen und überall den Namen des Ptolemaeus gelöscht hatte? So, als hätte es ihn und sein Werk nie gegeben? Warum las ich zudem nie von einem Castorius aus Ravenna? Weshalb gab es in keinem Werk eine Beschreibung der terra perioecp.

Die kalte Faust der Angst schloss sich um mein Herz, als ich an einem Vormittag nicht zum Kolleg de Sorbon gegangen war, sondern mich in die Bibliothek des Klosters in der Rue Saint-Jacques zurückgezogen hatte.

Den Ptolemaeus auszuleihen wagte ich nicht, aus Angst, dass dies die Aufmerksamkeit Meister Philippes erregt hätte. Doch ich ließ mir von einem Novizen einige der anderen Werke der Alten bringen — überall waren dieselben Seiten herausgetrennt, die gleichen Zeilen gelöscht worden.

Waren in ganz Paris die Texte auf gleiche Art von unbekannter Hand verstümmelt worden? Oder gar überall im Abendland? Wer vermochte Derartiges zu tun — wenn nicht die Inquisition? Die Mönche der Heiligen Inquisition waren gelehrt, sie kannten vielerlei Schriften, sie hatten Zugang zu jeder Bibliothek. Sie waren wohl organisiert in vielen Ländern der Christenheit. Doch warum sollte die Inquisition Bücher verändern? Weshalb vernichteten sie Texte über Geografie? Selbst wenn diese Texte, warum auch immer, ketzerisch sein sollten: Warum erklärten sie den Ptolemaeus und die anderen Werke nicht einfach vor GOTT und der Welt zur Häresie und verboten allen guten Christen, sie zu studieren? Warum diese Heimlichkeit? Wozu dieser ungeheure, doch lautlose Aufwand?

Lag in diesen Fragen irgendwo die Antwort auf das Rätsel der Ermordung Heinrichs von Lübeck verborgen? Musste er sterben, weil er dem Geheimnis um die terra perioeci auf die Spur gekommen war? Erwartete dann jeden, der dieses Geheimnis anzutasten wagte, das gleiche Schicksal? Drohte auch mir der Tod?

Seit ich als Findelkind des Dominikanerklosters zu Köln das Lesen erlernt hatte, war mir die Gelehrsamkeit immer als zwar steiniger, doch sicherer Weg zu Glück und Seelenheil erschienen. Bibliotheken — jene ruhigen Räume mit ihrem Geruch nach Pergament, Leder, Tinte und dem Staub der Jahrhunderte — waren mir Inseln des Friedens gewesen, ja geweihte Orte, Kirchen gleich.

Nun jedoch fühlte ich mich wie ein Schlafwandler, der plötzlich erwacht und sich mitten auf einem Schlachtfeld wiederfindet, wo sich finstere Ritter gnadenlos bekämpfen. Bibliotheken, so lernte ich nun, waren unsichtbare Blutacker und Bücher waren Schwert und Gift. Was sollte ich nur tun?

Sollte ich gehen und mein Herz verschließen und nicht mehr nach Texten suchen, die es nicht geben durfte?

Doch hätte ich damit nicht Klara und Lea im Stich gelassen? Hätte ich damit nicht das Andenken an Jacquette und an Heinrich von Lübeck und sogar das an den Vaganten Pierre de Grande-Rue verraten? Konnte ich, selbst wenn ich es gewollt hätte, überhaupt noch so tun, als sei nichts geschehen?

Nein, ich war längst viel zu tief in ein schreckliches Geheimnis verstrickt, das Menschen verschlang wie ein Wesen der Hölle. Ich hatte den Begriff terra perioeci gelesen — einmal geschrieben mit dem Blut des sterbenden Mönches und ein weiteres Mal auf der ersten Seite des Buches von Castorius aus Ravenna. Beide Male war der berühmteste Inquisitor von Paris Zeuge gewesen.

Hatte mich nicht ein gesichtsloser Mönch eines Nachts im Kloster entdeckt, da ich herumschlich, während sich einige Mitbrüder heimlich trafen? Mitbrüder, zu denen eben jener Philippe de Touloubre gehörte? Und war mir nicht ein Schattenmann gefolgt, als ich den Ort der Sünde verließ, nachdem ich Klaras Umarmung genossen hatte? Jene Klara Helmstede, deren Gatte wiederum von einem namenlosen Mönch das Werk des Castorius erhalten hatte und auch den Befehl, bald zu einem unbekannten Ziel aufzubrechen? Ob es nun Meister Philippe sein mochte oder irgendein anderer, der hinter all diesen schrecklichen Dingen steckte — sicher war, dass der Unbekannte wusste, dass ich ihm auf der Spur war. Möglicherweise ahnte er nicht, wie wenig ich erst herausgefunden hatte. Doch würde er tatsächlich ein Risiko eingehen und mich unbehelligt lassen?

Nein: Mir blieb nichts anderes übrig, als den Weg, den ich nun einmal eingeschlagen hatte, auch bis zum Ende zu gehen. Ich würde suchen und suchen, bis ich das Geheimnis gelöst hatte — oder bis es auch mich verschlungen hatte.

Und wenn Bücher Schwert und Gift waren — dann auch in meiner Hand.

Also gab ich nicht auf, sondern ging wieder in das Kolleg de Sorbon und ließ mir von Magister Froissart unverdrossen immer neue, immer unbekanntere Werke der Alten kommen. Vielleicht, so hoffte ich, war jenem geheimnisvollen Bücherfälscher eine Stelle entgangen, die mir auffallen würde - und vielleicht war GOTT mir gnädig.

*

Ein Drittel des Monats August war über meiner Suche schon dahingegangen. Meine Augen brannten, mein Rücken schmerzte, meine Finger waren schwarz von Staub und Tinte unzähliger Seiten, die ich gewendet hatte. Da, es war am Tage des heiligen Laurentius, schon abends, kurz bevor die Glocke mich zur Komplet rufen würde, ließ ich mir die »Anabasis« des Xenophon kommen. Es war der Bericht eines griechischen Soldaten, der wohl vor bald zwei Jahrtausenden mit einem Heer tief ins Reich des Perserkönigs gezogen war. Als Novize hatte ich den Namen jenes Heiden einmal vernommen, doch sein Werk hatte ich nie studiert. Von Schlachten las ich dort und von Städten wie Babylon, dem großen Sündenort. Ich hatte mich nie sehr um die Geschichte der Heiden bekümmert, denn warum sollten Menschen mein Interesse finden, die SEIN Wort nicht gekannt hatten? So überflog ich den Xenophon mit müdem Blick. Meine Augen eilten über die Seiten, übersprangen wohl auch manchen Satz, ja ganze Abschnitte. Es war das letzte Buch, das ich an jenem Tage studieren wollte, ich war erschöpft und hungrig und wusste, dass mich bald die Glocke rufen würde.

Ich hatte Klara seit vielen Tagen nicht gesehen und sehnte mich nach ihr. Ich hatte kein Wort von Lea gehört und wusste nicht, welches Schicksal ihr drohen mochte.

Meister Philippe hatte ich seit drei Tagen nicht zu Gesicht bekommen - was mich zunächst erleichtert hatte, da ich den Inquisitor inzwischen fürchtete. Doch nun war ich beunruhigt, denn ich wusste nicht, was diese Abwesenheit zu bedeuten hatte. Tief in meinem Innern hegte ich trotz allem noch eine große Verehrung für ihn — und langsam begann ich zu fürchten, dass jener Unbekannte ihm aufgelauert hatte, nicht mir. Mochte also dem väterlichen Mönch und Freund, vor dem ich mich verbarg, so gut ich konnte, etwas zugestoßen sein? Brauchte er, vor dem ich auswich, vielleicht meine Hilfe? Derart waren meine Gedanken, während ich durch die Seiten des Xenophon blätterte. Da plötzlich hielt ich inne, denn ich las ein Wort: Periöken.

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