Joachim Ringelnatz - Als Mariner im Krieg

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Morgens signalisierte man uns, wir seien abgetrieben. Eibel stürzte aufgeregt an Deck, es wäre bei dem furchtbaren Sturm ungeheuer aufzupassen! In diesem Augenblick wurde Eibel durch eine hereinbrechende Welle von oben bis unten eingeweicht. Wir lachten uns tot.

Schwere, langgezogene, bleierne Wogen rollten. Bei der Übergabe von Proviant an »Luci Wrede« plumpsten Kartoffelsäcke ins Wasser. Futsch! Irgendeinem Tier oder einer Pflanze kamen sie doch wohl noch zugute. Es ist eigentlich gar nicht möglich, Speisen als solche aus der Welt zu schaffen. Als wir aber »Glückauf« Postsäcke hinüberjonglierten und dabei ein Privatbrief über Bord fiel, befahl der Sperrkommandant, trotz des hohen Seeganges sofort ein Boot zu Wasser zu lassen. Stuben, Eichmüller und ich sprangen in unser Rettungsboot, das sofort vom Sturm weit abgesetzt wurde. Als wir über das Minenfeld trieben, stießen wir aus Spaß mit den Riemen ins Wasser. Nach dem Brief aber sahen wir uns nicht lange um. Der war selbstverständlich in dem gischtschäumigen Wasserchaos nicht zu finden. Nur mit Mühe pullten wir uns nach »Glückauf« zurück. Aber der Sperrkommandant hatte mir diesmal gefallen. Wir ankerten. Ich zog auf Wache, peilte Voslapfeuer West zum Norden und entdeckte dabei unsere alte »Blexen«, die zwei Scheibenflöße vorbeischleppte. Dann leistete mir der Kommandant auffällig freundlich Gesellschaft, ich sah ihm an, daß er die ganze Nacht über gekotzt hatte. Es sei eine Meldung wegen der stibitzten Kartoffeln gekommen, sagte er und erteilte mir Ratschläge, wie ich die Sache vertuschen möchte. Dann verließ er mich, und ich hörte ihn unten noch zu Jessen sagen: »Jessen, ich gratuliere Ihnen, Sie sind zum Obermaaten befördert.«

Also der war befördert! Ich nicht. Warum nicht ich, der ich genau so eifrig wie Jessen meinen Dienst versehen hatte und dabei bei weitem militärischer war als er. Hatte der Sperrkommandant meine Beförderung abgelehnt? Oder hatte Herr Kaiser sie gar nicht beantragt? Warum deutete man mir auch gar nichts darüber an? Ein dumpfer Groll bemächtigte sich meiner; ich verbohrte mich in feindselige Träume. Jessen selbst benahm sich ebenso taktvoll wie herzlich zu mir. Ich schenkte ihm meine Obermaatenabzeichen, die er sich schmunzelnd auf die Ärmel nähte. Am nächsten Tag übergab ich dem Steuermann ein Gesuch zur Befürwortung und Weitergabe an den Sperrkommandanten. Es war vorschriftsmäßig und im üblichen Tone abgefaßt und lautete wörtlich so:

Ich bitte an den Kämpfen im Westen teilnehmen zu dürfen.

Gründe: Ich glaube dem Vaterlande am besten im Gefecht dienen zu können und besonders dafür geeignet zu sein, auch spreche ich verschiedene Sprachen und bin ledig und kampfbegeistert.

Ich war entschlossen, dieses Gesuch nötigenfalls bis zur höchsten Instanz durchzusetzen. Herr Kaiser schickte mich zum Kommandanten von »Glückauf«, der schickte mich zum Durchfahrtskommandanten und so ging es weiter, und alle schimpften und nannten mein Gesuch aussichtslos. Aber ich ließ es laufen.

Einmal kam Herr Kaiser und erzählte mir von seiner Zivilstellung als vierter Steuermann auf dem Passagierdampfer »Imperator«. Damals hatte er ein monatliches Gehalt von 200 Mark, jetzt bezog er das Doppelte. Mir war es gar nicht recht, daß er mich auf Wache besuchte und mir stundenlang Privates erzählte, denn erstens würde er das später wieder bereuen und zweitens fror ich sehr, weil er im Redeeifer immer so lange an einer Stelle stehen blieb.

Stuben war über Urlaub geblieben. Anstatt ihn streng zu bestrafen, wurde dafür den anderen, die nun daran waren, für lange Zeit der Urlaub gestrichen.

Gewisse Fahrzeuge begannen die Minen zu lichten. Man entschärfte diese und brachte sie ins Depot. Sie waren über und über mit Muscheln bewachsen.

Endlich kam mein Gesuch zurück. Der Sperrkommandant hatte es nicht weitergegeben, sondern mit Bleistift darauf vermerkt: »Das hat wohl jeder. Abkommandierung ausgeschlossen, jeder tut dort Dienst, wo er hingestellt wird.« Außerdem ließ er mir durch den Steuermann sagen, ich sollte ihm nie wieder mit so albernen Sachen kommen.

Ich mied meine Kameraden. Ich wusch meine blaue Uniform mit Panamaspänen, und über mein Unglück tief nachsinnend, mochte ich wohl ein arg verdrossenes Gesicht ziehen. Denn Tünnes, der unter allgemeinem Gelächter splitternackt, kohlschwarz und mit einem umgehängten Küchenbeil an Deck erschien, sagte in kölnischem Dialekt: »Herr Bootsmaat sehen heute aus wie eine saure Gurke.«

Ich hatte keinen Sinn mehr für Scherze. Ich hörte auch auf keine Trostworte mehr, wurde gegen alle Welt verbittert und verbissen, und was den Steuermann betraf, so schmollte ich. Es kam zu einer langen Auseinandersetzung. Nachdem Herr Kaiser mir sagte, ich könnte ohne Furcht und unmilitärisch reden, kam ich bald in Feuer. Ich schilderte, daß ich mir wie ein Verbrecher vorkäme. Ich sei mit tiefer Begeisterung in den Krieg gezogen. Ich habe die unwürdigsten Arbeiten, die kalte, viel zu kurze Koje und andere Beschwerlichkeiten ohne Murren ertragen und meinen Dienst eifrig versehen. Ich sei nicht befördert worden, obwohl ich doch eine Gehaltserhöhung besser gebrauchen könnte als mancher andere. Man hielte mich hier gefangen, ohne Urlaub; ich hätte nie Gelegenheit, einmal mit einem gebildeten Menschen zu sprechen. Für all das könnte ich doch wenigstens die Erlaubnis erwarten, ins Gefecht geschickt zu werden, zumal so viele alte Leute ins Feld müßten, die Frau und Kinder hätten und gern zurückblieben. Hier an Bord sei kein einziger, der sich in den Kampf wünschte, im Gegenteil freuten sich alle, wenn sie möglichst weit vom Schuß wären. Ich führte an, was Schaffrot und Jessen auf der Bahn von den Verwundeten gehört hatten, die durchaus nicht Lust zum Weiterkämpfen äußerten. »Ich weiß«, sagte ich, »daß es schwer ist, mit einem Gesuch durchzudringen, das der Sperrkommandant verwirft, beziehungsweise mit einem feindlichen Vermerk weitergibt. Aber ich werde nicht nachgeben. Ich werde weitergehen bis zum Kaiser. Die oberste Heeresverwaltung kann nicht wollen, daß den eifrigsten Soldaten, begeisterten, kampffähigen Menschen ein Dienst aufgezwungen wird, der sie in das Gegenteil verwandeln muß. Und ich werde von Bord kommen, auch wenn der Kaiser es nicht bewilligt. Ich kann in Arrest gehen oder über Bord springen oder sonst was tun.«

Der Kommandant, dem eine solche ausführliche Darstellung wohl etwas Neues war, machte ziemlich konfuse Einwendungen und suchte mich mit allgemeinen Worten zu beschwichtigen. Der Sperrkommandant sei ja im Grunde eigentlich ganz anderer Meinung. Unser Dienst sei hier trotz seiner Unansehnlichkeit viel aufreibender, verantwortungsvoller und gefährlicher, als ich mir das dächte.

Als wir uns mittags etwas aufs Ohr gehauen hatten, erfolgte eine tolle Detonation. Wir stürzten alle an Deck in der Meinung, auf eine Mine gelaufen zu sein. Aber es war nur in der Nähe eine Mine abgeschossen worden, und wir hatten unten die Schallwirkung unter Wasser besonders stark empfunden.

Draußen schien wieder dicke Luft zu sein. Torpedoflottillen liefen mit äußerster Kraft aus, ebenso »Pelikan«, der Minen an Deck bereitgestellt hatte.

Ich rauchte viel und nahm vierundzwanzig Stunden lang keine Nahrung zu mir, um recht blaß auszusehen; dann meldete ich mich beim Stabsarzt krank. Teils lügend, teils wahrheitsgemäß erzählte ich von Schwindelanfällen, krampfartigen Magenschmerzen und Flimmern vor den Augen. Der Stabsarzt war ein stiller, sympathischer Herr. Ich weiß nicht, wie es kam, daß ich, während er mich untersuchte, ihm plötzlich zuflüsterte: »Ich habe so viel Kummer.« Er wiederholte diese Worte leise und wie gerührt, was wiederum mich rührte. Aber er ordnete nicht an, daß ich von Bord in die Kaserne käme, wie ich erstrebt hatte, sondern verschrieb mir nur eine Medizin.

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