Joachim Ringelnatz - Als Mariner im Krieg

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Am andern Morgen erlebte ich noch eine kleine Überraschung. Weil ich mir keinen Brotbelag mehr kaufen konnte und andererseits einen Widerwillen gegen Margarine hatte, biß ich die Mariensieler Birne an. Sie war ganz ausgereift und eine köstliche Edelfrucht. Ich verzehrte sie heimlich unten in der Kettenlast, damit ich mit niemandem zu teilen brauchte.

Nachts zwölf Uhr, als ich als Posten eben eine dicke Ratte mit dem Seitengewehr aufspießte, die sich über die Laufplanke an Deck schleichen wollte, kam der Kommandant zurück. Ich übergab ihm einen Eilbrief vom Sperrkommandanten. Er bestätigte die Nachricht, daß »Blexen« zwecks Kesselreparatur in die Werft müßte, und daß die Besatzung auf »Konkurrenz« übersiedeln sollte.

»Konkurrenz« war zwar größer als »Blexen«, aber ein uralter, vielleicht der älteste Schlepper. Er hatte tags zuvor längsseits von uns festgemacht, und wir hatten über den unmodernen, verwanzten Kasten gewitzelt. Nun mußten wir uns mit sauren Gesichtern dort einrichten. Wir begannen mit einer gründlichen Reinigung des Achterlogis. Mein Dienstmannmatrose hielt mir gleich zwei Korkwesten unter die Nase, die von Wanzen strotzten. Ich warf sie ohne Kommentar über Bord.

Wir säuberten und bemalten das ganze Fahrzeug, dann kam ein neuer Befehl: »Konkurrenz« würde von anderen Leuten besetzt werden. Sobald diese aus Emden einträfen, sollten wir wieder auf »Blexen« ziehen.

Ich ersuchte unseren Zahlmeister, der auf dem Leitschiff »Glückauf« hauste, um einen Vorschuß, indem ich vorgab, zwei Brüder zu haben, von denen der eine invalid, der andere im Felde sei. Diese Lüge kam aber dort zu häufig vor; der Zahlmeister wies mich lachend ab.

Wir machten eine Probefahrt mit »Konkurrenz«. Ich stand neben dem Kommandanten auf dem Signalstand, lauschte auf die Kommandos, die er an Deck oder durchs Sprachrohr in die Maschine rief und verfolgte dabei auf der Karte unseren Kurs. Steuermann Kaiser ermahnte mich, gut aufzupassen, da ich später manchmal die Führung allein übernehmen müßte. Er hielt mich für einen geprüften Steuermann der Handelsmarine. Ich hatte es aber dort nur bis zum Vollmatrosen gebracht und war sogar durch ein später aufgekommenes Gesetz wegen ungenügender Sehschärfe von der Steuermannslaufbahn ausgeschlossen. Jetzt hütete ich mich aber, Kaisers Irrtum aufzuklären, sondern gab mir nur Mühe, auf alles zu achten.

Herr Kaiser war wie die meisten dieser kleinen Hilfsbootkommandanten nur sehr mangelhaft unterrichtet und hatte um so mehr Mühe, seiner Verantwortlichkeit nachzukommen.

Die Sonne schien warm, doch fuhr eine tüchtige Brise kühlend in meinen Hemdausschnitt, und es gab allerlei zu sehen. Da lagen große Kriegsschiffe verankert mit ausgespannten Torpedoabwehrnetzen. Torpedobootsflottillen in Kiellinie qualmten finster vorbei. Ich sah auch zum ersten Male ein Unterseeboot. Auf der Rückfahrt leisteten wir einem anderen manövrierunfähig gewordenen Sperrfahrzeug Hilfe und schleppten es durch die Schleusen ein.

Wir waren müde und hungrig, als wir wieder auf »Blexen« anlangten. Dort gab es gleich Verdrießlichkeiten. Wir hatten Schweinebraten zu erwarten, aber nun behaupteten unsere Leute: das Schwein sei der Koch selber, den Braten habe er selbst gefressen, und wir bekämen — wie immer — nur Gewürznelken vorgesetzt. Sie wagten nicht recht, sich beim Steuermann zu beschweren, weil dieser die gleiche Kost aß und in seiner Gutmütigkeit nichts monierte. Da fuhr denn ich mit einem berechtigten Donnerwetter in den frechen, ferkelhaften Apfelbaum.

Aber auch den Steuermann sah ich an diesem Abend einmal sehr böse, weil der kopflose Werftbürokratismus uns noch lange keine Ruhe gab, indem er die »Blexen« ganz sinnlos von einem Liegeplatz zum andern verholen ließ. Ich stahl vorher noch ein Stahltau, einen Handschrubber und ein Waschbrett von »Konkurrenz«, für »Blexen« wertvolle Gegenstände.

An Land fand ich viel Post vor. Ein Telegramm von meinem geliebten Freunde Dolch. Tante Selma schrieb unter anderem, ob ich nicht einmal ihren Vetter, Herrn Marineintendanturrat Hugo Bruhn, Kirchreihe 27 in Rüstringen aufsuchen möchte. Was mochte wohl ein Intendanturrat sein? Aber vielleicht konnte er mir dazu verhelfen, daß ich bald auf ein größeres Schiff, ich meinte, früher in Gefahr und Abenteuer käme. Denn dieser Wunsch beherrschte mich unentwegt, und ich war gerade drauf und dran gewesen, unvorschriftsmäßiger- und strafbarerweise mich deswegen direkt auf einem Panzerschiff zu melden.

Pfeiffer war wieder nicht in der Kaserne, hatte mir auch keine Nachricht hinterlassen, was mich sehr verstimmte, weil ich doch kein Geld besaß und deswegen den weiten Weg von der Werft her zu Fuß zurückgelegt hatte. Ich suchte ihn nun in allen Kneipen, fand ihn schließlich und machte ihm Vorwürfe. Er gab mir fünf Mark. Wir stießen an, speisten reichlich, betranken uns mit andern Matrosen, und alles war gut. An Bord schrieb ich dann noch Tagebuch und wusch meinen Exerzierkragen, der morgen beim Herrn Intendanturrat meine Anständigkeit herausreißen sollte. Denn an meinen schwieligen Händen und dem fleckigen Anzug war nichts zu ändern, und auch die Stirnfalten meiner plumpen Bordschuhe ließen sich nicht glätten.

Danach ging ich glücklich allein und darüber alle Müdigkeit vergessend meine Nachtwache an Deck. Ich aß ein Brot mit kalter Kartoffel belegt. Der Vollmond sah zu. Auf »Glückauf« warfen Sonnenbrenner ihr Grell auf hämmernde, schweißende und zimmernde Leute. Anderswo brannte ein Schmiedefeuer. Dazwischen und drum herum glitten durch tiefes Dunkel noch tiefere Schatten. Trotz des Dröhnens und Knatterns der Hämmer herrschte doch gleichzeitig Ruhe, und mitunter drangen sachliche Rufe vom anderen Ufer des Bauhafens herüber, die aus irgendwelchem Grunde so schön und auch traurig klangen.

Den Sonntag genossen wir hauptsächlich im Nichtstun. Ich hatte noch einen Piratenzug nach »Konkurrenz« unternommen und verschiedene Schüsseln sowie Farbe und Pinsel ergattert. Dann legte ich mich ins Ruderhaus auf den Lampenkasten, deckte mich mit der Flagge Otto zu und politisierte mit den Kameraden. Meine Kameraden waren der Meinung, wir würden spätestens zu Weihnachten wieder bei Muttern sein. Ich behauptete dagegen, daß sich der Krieg und die Friedensverhandlungen mindestens bis März hinziehen würden. Wir einigten uns schließlich in der Resolution, daß wir alle nichts wissen könnten und dumm wie Bohnenstroh wären. Dann besuchten uns ein paar Leute eines anderen Bootes. Die berichteten von belgischen Greueltaten und von zwei deutschen Fischdampfern, welche sich losgerissen hatten und auf ein Minenfeld geraten waren. Dann brachte die Postordonnanz mir ein langes Telegramm von Eichhörnchen sowie ein Paar gestrickte Pulswärmer aus einem Eisenacher Mädchenpensionat. Dann beschwerte sich die Mannschaft bei mir über den Koch, der von Bord gegangen war, ohne für Mittagessen und Kaffee zu sorgen. Ich brach die Kombüse auf und verteilte mit großen Händen, was ich an Speck und anderem fand.

Zum Abendessen war ich von Herrn Intendanturrat eingeladen. Darauf freute ich mich, denn ich hatte lange nicht mich mit einem gebildeten Menschen unterhalten. Herr Bruhn sah aus wie eine vertrocknete Kartoffel, war ein pedantischer und nervöser Junggeselle und bewohnte ein ostasiatisch möbliertes Häuschen. Während ich, im unklaren darüber, ob beziehungsweise wie weit ich ihm gegenüber mich militärisch benehmen müßte, sehr wenig und unsicher sprach und das Tischtuch mit Suppe bekleckste, erklärte er mir seine dienstliche Tätigkeit. Verwaltungsgeschäfte, die Ankauf, Schlachten und Verkonservierung von Viehherden, Abfindung von Hinterbliebenen der Kriegsgefallenen, Verbuchung des mit Schiffen versunkenen Materials und Ähnliches betrafen.

Das Leben zwischen Tauwerk, Masten und Schiffseisernem war mir eigentlich doch recht schnell wieder zur Gewohnheit geworden. Viele in Jahren vergessene Kenntnisse und Fertigkeiten waren mir mit eins wieder aufgelebt. Wir arbeiteten mit höchstem Eifer, denn »Blexen« sollte nun wirklich bald auslaufen und mußte bis dahin in sauberem und seetüchtigem Zustand sein. Da gab es die langwierigsten Laufereien, um einen kleinen Docht für die Lampe des Maschinentelegraphen zu besorgen. Überhaupt war das Schwierigste, die zuständige Werkstatt oder das richtige Lager in der Werft zu ermitteln und die erforderlichen Ausweispapiere und Auslieferungsstempel zu erhalten. Aber wenn das geglückt war, erhielt man auch die herrlichsten Dinge oder wurden die kompliziertesten Gegenstände in zauberhafter Geschwindigkeit hergestellt. So erhielt unser Koch einen großen, verzinkten Proviantspind, der für jede Köchin eine Seligkeit bedeutet hätte. Apfelbaum versaute diese Seligkeit im Nu.

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