Gabriel Ferry - Der Waldläufer
Здесь есть возможность читать онлайн «Gabriel Ferry - Der Waldläufer» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: foreign_antique, foreign_prose, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.
- Название:Der Waldläufer
- Автор:
- Жанр:
- Год:неизвестен
- ISBN:нет данных
- Рейтинг книги:3 / 5. Голосов: 1
-
Избранное:Добавить в избранное
- Отзывы:
-
Ваша оценка:
- 60
- 1
- 2
- 3
- 4
- 5
Der Waldläufer: краткое содержание, описание и аннотация
Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Der Waldläufer»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.
Der Waldläufer — читать онлайн ознакомительный отрывок
Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Der Waldläufer», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.
Интервал:
Закладка:
Diese prunklose Aufzählung blendete den Senator, der auf den Redner einen Blick ehrfurchtsvollen Staunens warf.
Don Estévan fuhr fort: »Die Reichtümer folgten bald den Ehrenbezeigungen. Die reichen Jahresgehälter, verbunden mit dem Vermögen meiner Vorfahren, ließen die Zeit weit hinter mir, wo ich, noch ein einfacher jüngerer Sohn der Familie, nur alles wünschen durfte, und – soll ich es Euch gestehen? – ich war nicht zufrieden. Und doch hatten mich, obgleich nur einfacher Edelmann durch den Zufall meiner Geburt, meine Anstrengungen zum Grafen von Villamares, Marquis von Casareal und Herzog von Armada gemacht.«
»Oh, Señor Herzog«, sagte Despiléarro demütig, »erlaubt … aber … ich …«
»Ich bin noch nicht zu Ende!« sagte der spanische Senator ruhig. »Sobald ich alles gesagt haben werde, habt Ihr hoffentlich keine Zweifel mehr. – Ohne das beleidigende Mißtrauen, das Ihr mir bewiesen habt, würde ich immer für Euch nur der heimliche Agent eines Fürsten geblieben sein, der seinen ganzen Ruhm aus dem Vertrauen geschöpft hätte, mit dem er geehrt ist; ich wäre auch ferner nur für Euch ein einfacher Edelmann Don Estévan de Arechiza geblieben und nichts weiter. Es ist aber dringend notwendig, daß die Rückkehr dieses Mißtrauens sich niemals wieder zeige; darum sollt Ihr auch den Zweck, den ich verfolge, kennenlernen; Ihr sollt meine geheimsten Gedanken lesen.«
Der spanische Señor machte eine Pause, und der Senator bereitete sich vor, ihn mit dem ehrfurchtsvollsten Schweigen anzuhören.
»Ich habe Euch eben gesagt, daß ich seit zwanzig Jahren die Freuden des Ehrgeizes statt des Ehrgeizes selbst gesucht habe; ich habe da die Unwahrheit gesagt. Ich habe zwanzig Jahre meines Lebens verbraucht, um eine Erinnerung zu töten und zu gleicher Zeit meinen Ehrgeiz zu befriedigen«, fuhr der Herzog von Armada fort, den wir auch ferner Don Estévan nennen wollen.
»Einen Augenblick habe ich gehofft, daß diese Erinnerung mitten in den Erschütterungen eines stürmischen Lebens geschwächt würde. Fast gegen meinen Willen also haben während dieser unaufhörlichen Versuche die Reichtümer und Ehrenstellen mich aufgesucht. Ich verfolgte demnach einen doppelten Zweck: den Ehrgeiz zu sättigen und einen Tag meines Lebens zu vergessen.
Als der Liebling eines Fürsten, den ein altersschwacher König und ein schwächliches Kind allein von einem der ersten Throne der Christenheit trennen; überhäuft mit Ehren und Reichtümern; hoch genug gestellt, um tausend Feinde zu haben; zu mächtig, um auch nur einen unter ihnen zu fürchten, habe ich einen Augenblick zu triumphieren gemeint; ich habe geglaubt, zwischen meine Erinnerungen und mich eine unermeßliche Entfernung gelegt zu haben – vergebliche Hoffnung! Wie bei jenen südlichen Horizonten die Durchsichtigkeit der Luft uns die abgebrochenen Umrisse eines Gegenstands trotz der Entfernung erraten läßt, so tauchten die kleinsten Ereignisse einer verabscheuten Vergangenheit ebenso klar vor meinen Augen empor wie vor der Zeit meiner Größe.
Nichts tötet das Gewissen«, fügte der spanische Grande mit düsterer Stimme hinzu, »denn ach, das blutige Schwert des heiligen Jakob war kein leeres Symbol in meiner Hand gewesen. Wenn das Gewissen nicht tötet, so gibt es doch dem Ehrgeiz eine erschreckende Regsamkeit; es ist die Stimme, die ruft: ›Vorwärts, immer vorwärts!‹«
Don Estévan schwieg, während ihn der Senator mit fast furchtsamen Blicken betrachtete, soviel finstere und ehrfurchtgebietende Würde lag in dem Gesichtsausdruck des Spaniers.
»Aber wohin vorwärts?« fuhr der edle Spanier fort. »Welches Ziel noch verfolgen? Durch welche Mündung diesen Strom von Tatkraft wälzen, der in mir brauste?
Endlich bot ein Ereignis mir noch einmal das Ringen und den Kampf; ich schüttelte die Erstarrung ab, die mich entnervte, und hoffte; denn für mich sind Kämpfen und Ringen soviel als Vergessen.
Unsere politischen Erschütterungen gelangten nicht bis zu euch, Don Vicente. Europa kann auf seinen Grundpfeilern wanken, ohne daß ihr in diesem entfernten Winkel Amerikas etwas von unseren Erdstößen merktet. Ihr habt also auch nichts davon erfahren, was ich Euch jetzt erzählen will.
Vor beinahe zwei Jahren entriß der König von Spanien – der Bruder des Fürsten, dem ich ergeben war, Don Carlos von Bourbon – durch eine Verletzung des im Königreich seiner Vorfahren gültigen salischen Gesetzes ihm diese Krone, auf die er wartete, und schuf so den Herd eines Bürgerkrieges, den Ihr später werdet ausbrechen sehen. Die Infantin Isabella wurde zur voraussichtlichen Erbin des Thrones Ferdinands VII. erklärt, mit Ausschließung seines Bruders. Ich versuchte den tödlichen Schmerz meines hohen Beschützers zu stillen – aber vergeblich. Unter den Tröstungen, die ich an ihm versuchte, unter den Plänen, die ich ihm vorlegte, stellte sich plötzlich eine gigantische Unternehmung meiner Einbildungskraft dar; diese Unternehmung öffnete mir eine weite Aussicht, Gefahren Trotz zu bieten, fast unübersteigliche Schwierigkeiten zu überwinden – das gerade machte sie mir annehmbar.
Ich träumte davon, für meinen Herrn ein ebenso schönes, ein ebenso großes Königreich zu erobern als dasjenige, das er verlor; ich träumte, ihm eine der schönsten Blumen der überseeischen Krone wiederzugeben, die seine Vorfahren so ruhmvoll getragen hatten. Ich wollte einen Thron erobern, und diesen Thron, einmal erobert, wollte ich – vor zwanzig Jahren noch ein unbekannter Edelmann, jetzt aber gesättigt von Ehren und Reichtümern – zu einem Almosen machen für den der spanischen Monarchie verlustig gegangenen Erben! Werdet Ihr nun glauben«, fügte er mit einem von ruhigem Stolz strahlenden Lächeln hinzu, »daß Estévan de Arechiza an andere die Schätze der Schönheit und die beneideten Reichtümer der Tochter eines mexikanischen Hacenderos ohne Bedauern verschwenden kann?«
Der mexikanische Senator mit dem engen Horizont, den egoistischen Plänen blieb vernichtet, zerschmettert sowohl vor dieser kühnen Sprache des unbeugsamen Europäers als vor diesem gigantischen Plan und konnte nur rufen, indem er mit Ehrfurcht die Hand drückte, die ihm der edle Spanier entgegenstreckte: »O Don Estévan – mit Eurer Erlaubnis werde ich auch ferner Euch diesen bescheidenen Titel geben —, ich erröte über meinen Argwohn, und für das Glück, das Ihr mir bietet, für die Aussicht, die Ihr mir zu eröffnen geruht, gehört Euch mein Leben und mein Herz; aber …«
»Noch ein Argwohn?« fragte Don Estévan lächelnd.
»Nein, aber eine Besorgnis. Habt Ihr den jungen Mann beobachtet, dem der Zufall uns hat begegnen lassen? Ein heimliches Vorgefühl sagt mir, daß Doña Rosarita vielleicht in ihn verliebt ist; er ist jung, schön, und sie scheinen sich seit langer Zeit zu kennen.«
»Was?« unterbrach ihn Don Estévan. »Dieser junge, zerlumpte Bauer erregt Euren Verdacht?«
»Ich gestehe«, sagte der Senator, »daß ich mich nicht habe überwinden können, die Augen Doña Rosaritas zu überraschen, die zuweilen mit sonderbarem Ausdruck auf ihn gerichtet waren.«
»Faßt wieder Mut; ich weiß durch Don Agustin ganz bestimmt, daß das Herz seiner Tochter von jeder Liebe frei ist und daß ihre Eitelkeit sich in dem Gedanken gefällt, eines der einflußreichsten Mitglieder des Senats von Arizpe zum Gemahl zu nehmen. Was diesen jungen Taugenichts anlangt, der ganz den Stolz eines spanischen Bettlers zu haben scheint, so soll er überwacht werden, und es wäre nur ein geringes Hindernis aus dem Weg zu räumen, wenn er etwa die Anmaßung gehabt haben sollte, sich sein Ziel so hoch zu stecken.«
Bei diesen Worten schien das Gesicht Don Estévans einen Augenblick sorgenvoll, und er konnte sich nicht enthalten, hinzuzufügen: »Ich habe ihn ebenfalls beobachtet. Eine merkwürdige Ähnlichkeit hat bei mir abermals die Quelle vieler Schmerzen geöffnet … Aber denken wir nicht mehr an eingebildete Besorgnisse, und laßt mich Euch genauer, als ich es bis jetzt getan habe, das Ziel bezeichnen, nach dem ich strebte; unsere Mittel zum Handeln; was ich von Euch erwarte auf der Bahn, die Ihr nun einschlagt, und die Gunstbezeigungen, die eine erhabene und mächtige Hand, indem sie sich öffnet, über Euch ausstreuen will. Nicht wahr, Señor Tragaduros, Ihr seht bis jetzt weder die Hilfsmittel, auf die ich rechnen kann, noch das Königreich, das ich erobern will?«
Читать дальшеИнтервал:
Закладка:
Похожие книги на «Der Waldläufer»
Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Der Waldläufer» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.
Обсуждение, отзывы о книге «Der Waldläufer» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.