Gabriel Ferry - Der Waldläufer

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»Ist es denn so eilig?« fragte der Senator, indem er plötzlich still stand.

»Warum diese Frage? Kann man sich etwa zu sehr beeilen, glücklich zu sein?«

Der Senator war nachdenklich geworden. Ein Anfall von Mißtrauen schien plötzlich die Quelle seiner Trunkenheit zu vertrocknen, und mit besorgter und bestürzter Miene erwiderte er: »Ich hatte mich darein ergeben – ich gestehe es —, eine Erbin zu heiraten, deren Häßlichkeit, wie es gewöhnlich so ist, ihren Reichtum aufhöbe, und nun seht Ihr mich verwirrt von deren Schönheit.«

»Wäre Euch das zufällig unangenehm?«

»Nein, aber dieses Glück erschreckt mich. Es scheint mir, daß irgendein Grund, den ich nicht erraten kann – wie soll ich sagen? —, irgendeine traurige Enttäuschung sich unter dieser verführerischen Aussicht verbirgt.«

»So ist das Herz der Menschen«, sprach Don Estévan. »Ich würde auf diesen Einwurf von Seiten eines jeden anderen gefaßt gewesen sein, aber ich hätte nicht gedacht, daß Ihr über die Vergangenheit unruhig sein könntet, wenn man Euch die Gegenwart und die Zukunft so schön zubereitet hat. Ach, ach, über den armen Despilfarro«, fuhr der Spanier lachend fort; »ich hätte ihn, bei meiner Ehre, für stärker gehalten!«

»In der Tat«, erwiderte der Senator, indem er einen hohen Beweis diplomatischer Fassungskraft zu geben meinte. »Warum – unter uns gesagt – an andere diesen Schatz von Schönheiten zu verschwenden, ohne von den Reichtümern zu reden, über die dieses verführerische Wesen zu verfügen hat, wenn Ihr selbst …«

»Wenn ich sie selbst heiraten könnte, nicht wahr? Was wollt Ihr? Ich habe keinen Geschmack am Heiraten. Ich habe den Trieb dazu gehabt – früher – wie jedermann. Meine Geschichte ist die vieler Männer gewesen: Meine Herrin hat einen anderen geheiratet. Freilich habe ich mich darüber sehr … freilich habe ich mich darüber sehr bald getröstet«, sagte Arechiza, sich verbessernd. »Aber was glaubt Ihr denn, wer ich bin?«

»Wer Ihr seid? Nun, wahrhaftig, Ihr seid Don Estévan de Arechiza.«

»Nun, das macht Eurem Scharfsinn Ehre! Wohlan – da ich einmal die Hand Doña Rosaritas für den edlen Senator Tragaduros y Despilfarro gefordert habe, so kann ich jetzt seine Stelle nicht mehr einnehmen.«

»Aber warum habt Ihr denn«, erwiderte der Senator, »diese Forderung nicht für Euch getan?«

»Warum? Weil Doña Rosarita – wäre sie auch noch dreimal schöner und dreimal reicher – doch weder schön noch reich genug für mich wäre.«

Despilfarro fuhr erstaunt zurück. »Aber wer seid Ihr denn, so frage ich Euch nun meinerseits«, rief er, »um eine solche Verbindung verächtlich auszuschlagen?«

»Nun, wie Ihr sagtet: Don Estévan de Arechiza«, antwortete der Spanier einfach.

Der Senator ging dreimal in der Stube auf und ab, ehe er seine Gedanken sammeln konnte; aber treu dem System des Mißtrauens, das plötzlich in ihm wach geworden war, erwiderte er: »Es ist in alledem etwas, was ich mir nicht erklären kann; und wenn ich mir die Dinge nicht erklären kann, so begreife ich sie nicht!«

»Das ist sehr folgerichtig«, antwortete Don Estévan mit spöttischem Ton. »Aber sollte ich mich in Euch getäuscht haben, mein lieber Senator? Ich tat Euch die Ehre an, Euch über gewisse Vorurteile erhaben zu glauben; und wenn in der Vergangenheit der schönen Rosarita – wie soll ich sagen? – irgendein … Vorurteil unter die Füße zu treten wäre, heißt das, daß eine Million als Mitgift und drei Millionen in Zukunft in Euren Augen von keinem Gewicht sein würden?« fuhr er fort, als ob er die moralische Kraft eines Mannes ergründen wollte oder vielmehr die Stärke und die Tragweite eines Werkzeugs, dessen er sich bedienen mußte.

Despilfarro antwortete nichts.

»Laßt hören! Ich erwarte eine Antwort!« sagte Don Estévan, der an der Verwirrung des Senators Vergnügen zu finden schien.

»Ihr seid wirklich grausam, Don Estévan«, nahm Despilfarro das Wort, »die Leute so in Verlegenheit zu setzen; ich … ich … Caramba – das ist sehr ärgerlich …«

Don Estévan unterbrach ihn. Dieser Zweifel sagte ihm, was er wissen wollte; ein ironisches Lächeln umschwebte seinen Mund, dann ließ er ab vom spöttischen Ton und sagte ernsthaft: »Hört, Tragaduros, es wäre eines Edelmanns unwürdig, noch längere Zeit einen Scherz fortzusetzen, wenn es auf Kosten der Ehre einer Frau geschieht. Die Vergangenheit Doña Rosaritas ist rein wie ihre Stirn.«

Der Senator atmete wieder auf.

»Übrigens«, fuhr Don Estévan fort, »ist es nötig, daß Ihr ein unbegrenztes Vertrauen zu mir habt. Ich werde Euch also zuerst das Beispiel einer rückhaltlosen Offenherzigkeit geben; der Erfolg der edlen Sache, die ich unternommen habe, hängt davon ab. Wisset also zuerst, wer ich bin. Arechiza«, fuhr er lächelnd fort, »ist nur mein angenommener Name; was den Namen betrifft, den ich wirklich trage und den ich Euch sogleich sagen will, so habe ich seit meiner Jugend einen Eid geleistet, daß keine Frau – wäre sie auch schöner und reicher als Doña Rosarita – ihn jemals mit mir teilen soll. Soll ich jetzt, da meine Schläfen anfangen, weiß zu werden, einen Eid brechen, den alles mir zu halten befiehlt? Denn wenn auch zuweilen eine Frau wie diejenige, die ich Euch vorschlage, ein Fußschemel zum Ehrgeiz sein kann, so ist sie doch noch viel öfter ein Hindernis.« So sprechend, schritt Don Estévan seinerseits mit aufgeregter Miene auf und ab, während sich noch ein Rest von Mißtrauen auf dem Gesicht seines Begleiters lesen ließ. Dann nahm er wieder das Wort: »Ihr wolltet genauere Erklärungen – Ihr sollt sie haben!«

Don Estévan schloß das Fenster, damit nichts von dem, was er zu sagen im Begriff stand, in der Stille der Nacht gehört werden könnte. Er lud den Senator ein, sich zu setzen, und blieb aufrecht vor ihm stehen. Tragaduros sah ihn mit lebhafter Neugierde an; aber er senkte bald die Augen vor den Feuerblicken des Spaniers. Es schien, als ob die Gestalt Don Estévans eine andere wurde und sich plötzlich vergrößerte. »Ich habe zu Euch von Geheimnissen gesprochen, deren Kenntnis denjenigen schwindlig macht, der sie anhört«, sagte er. Der Senator erbebte.

»Als der Versucher den Menschensohn auf den Gipfel eines Berges führte und ihn alle Reiche der Welt sehen ließ und sie ihm versprach, wenn er ihn anbeten wolle«, fuhr der Spanier fort, »da bot er dem Herrn der Welt kaum mehr an, als ich dem Senator von Arizpe anbieten will. Wie der Versucher will ich zu Euren Füßen die Ehre, die Macht und den Reichtum legen, wenn Ihr Euch vor meinen Bedingungen beugen wollt. Hört mich also an, ohne daß Euer Herz erzittert, ohne daß der Schwindel Eure Augen blendet!«

14. Tragaduros gerät wirklich außer sich

Dieser feierliche Eingang, die ehrfurchtgebietende Haltung Don Estévans, die plötzlich auf den spöttischen Ton folgte, den der Spanier bis jetzt beibehalten hatte, machten auf den Senator einen peinlichen Eindruck. Einen Augenblick bedauerte er sogar, sich so weit eingelassen zu haben, und selbst die Million als Mitgift, die rosigen Lippen und die schwarzen Augen Doña Rosaritas verloren etwas von dem blendenden Glanz, mit dem sie ihn bezaubert hatten.

»Vor etwa zwanzig Jahren«, fuhr der Spanier fort, »hatte ich mich einen Augenblick über meinen Beruf in dieser Welt getäuscht; ich glaubte mich geschaffen für ein häusliches Leben, für diese lächerlichen Schäferspiele, von denen gewisse junge Herzen träumen. Eine Enttäuschung … ein … Ereignis ließ mich einsehen, daß ich über mich selbst ganz im Irrtum gewesen war; ich war nur ehrgeizig, weiter nichts. Ich habe darum in einer ehrenvollen Laufbahn die Befriedigung meiner Wünsche gesucht, und die Auszeichnungen sind mir zugeflossen. Ich habe das Recht erworben, vor dem König von Spanien das Haupt zu bedecken. Als Ritter des Ordens des heiligen Jakob vom Schwert, habe ich bei den Feierlichkeiten am Hof den weißen Mantel und den roten Ordensdegen getragen, und für mich war das Gelübde der Keuschheit kein betrüglicher Eid. Als Ritter Karls III. teile ich mit den Prinzen der königlichen Familie den Titel des Großkreuzes, dann nach und nach die Ordensbänder des heiligen Ferdinand, der heiligen Hermenegilde, des Goldenen Vlieses und von Calatrava – beneidete Auszeichnungen, die indes für mich nur ein trauriger Trost waren.«

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