Mir mag sorge us herzen dringen,
Roter munt, din minnenklicher grůs.
Lat din lachen mir gelingen
An ir minne, so ist mir swere bůs.
Ir vil minnekliches twingen
An die brust, das mag mich bringen
An die stat, da minne mich froͤwen můs.
Wer kan truren bas verswenden,
Danne ein reine minnekliches wib?
Trost von wiben der kan wenden
Sende sorge; kúscher wibes lip
Der mag mir wol helfe senden.
So nige ich den lieben henden:
Wib, min froͤide von der sorge trip!
Kan mich ieman fro gemachen?
Ja, der lieben munt durlúhtig rot.
So můs al min truren swachen,
Scheidet mich ir trost von sender not.
Man siht mich vil froͤlich lachen, 24 24 In der Handschrift: Man siht mich froͤlich lachen.
Das min herze můs erkrachen,
Machet mich dú liebe in froͤiden rot.
Rife und anehank
Hat die heide betwungen,
Das ir liehter schin
Ist nach iamer gestalt;
Und der vogel sang,
Die mit froͤiden wol sungen,
Die sint nu geswin;
Darzů klage ich den walt,
Der ist umbekleit.
Dannoch kan si fuͤgen
.. herzeleit, 25 25 Die ersten zwey Sylben dieser Zeile sind in der Feder des Abschreibers geblieben; vielleicht bůs fúr.
Dú das wasser in kruͤgen
Von dem brunnen treit: nach der stet min gedank.
Ich brach ir den krug,
Do si gieng von dem brunnen.
Ich wart froͤidenriche,
Do ich die lieben sach;
Do si das vertrug,
Mir was sorge zerrunnen.
Harte minnenkliche
Dú liebe do sprach:
‚Ich han erebeit,
Das ist von iweren schulden;
Min frouwe tůt mir leit,
Das ich alles můs dulden,
Dú mich gester fúnf stunt dur úwern willen slůg.‘
Nu tů den willen min,
So hilfe ich dir us noͤten,
Und far sant mir hinne,
So bist du ane zorn.
‚Des enmag niht sin!
E liesse ich mich ertoͤten.
Miner frouwen minne
Were iemer me verlorn.
Einen schillig sol
Si mir und ein hemede;
Das weis ich vil wol,
Das were alles mir fremede.
So mir das nu wirt, so tůn ich iu helfe schin.‘
O we, winter, das din kraft
An uns ist so sigehaft!
O we kleiner vogilline singen!
O we liehten blůmen rot,
Dien der meige das gebot,
Das si dur das gras uf muͤsten dringen!
Nu ist der walt sis gruͤnen loubes ane.
Wafena!
Ja ist mir da
Dike we, und anders wa:
Das tůt mir dú liebe wol getane.
Es ist nu vil manig jar,
Das ir liehten oůgen clar
In min herze lieplich blihten tougen,
Und ir rosevarwer munt
Gegen mir tet sin lachen kunt,
Darus spilten ir wol liehten ougen. 26 26 Statt spilten steht in der Handschrift spilte.
Seht, do wart ich siech von minne wunden
(Wafena!
Dest mir da
Dike we, und anderswa),
Die stant noch von der lieben unverbunden.
Sumer, nu wil din
Gewalt
Walt,
Den anger und die heide,
Beide
Kleiden: dast dien kleinen vogelin not.
Man siht blůmen manigvalt
Valt
An maniger stolzen meide;
Reide
Loke tragentz und múndel rot.
Seht, der froͤide was vil nach zergangen.
Ach mis herzen! ja můs mich belangen
Nach dem trútelehten libe: o we, wan wer er min!
Wil si, das mich leit
Verber,
Ber
Mir froeide von ir munde:
Wunde
Von der minne wirt vil schiere heil.
Das ir guͤte mich gewer!
Wer
Ist, der mir des verbunde?
Kunde
Ich flůchen, dem wúnschte ich, das im unheil
Were bi vil lange untz an sin ende.
Suͤssú Minne, suͤsse helfe sende!
Des ist not, sit ich von dinen schulden sorge ie leit.
Ach wie ist sogar
Liep gůt!
Gůt
Neme ich niht fúr die ich meine.
Si eine
Troͤste mich; das ist der Minne has.
Ir munt, roter danne ein blůt!
Blůt
Des meigen froͤit mich kleine.
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In der Handschrift: Mir verkunden.
In der Handschrift: Son darf mich blangen der vil süsse bernden zit.
In der Handschrift: Frouwen minne tůt so wol.
In der Handschrift:
Und minneclichen gruͤssen
Und es lachelich sich an,
In der Handschrift, so wie in der Samml. v. Minnesing.: Ald kan dú minne…
Durch eine eigene Künsteley schliesst jede Strophe dieses Liedes mit derselben Sylbe, mit der sie anfängt.
Auch dieses Lied hat sehr gekünstelte Reime. Nicht nur reimt das erste Wort der Strophe mit dem letzten; sondern der männliche Reim ist auch jedesmahl mit dem vorhergehenden weiblichen von Einem Stamme. Eine ähnliche Reimkünsteley zeichnet das XXVI. Lied aus.
Die funfzehnte Zeile reimt mit der ersten, die sechszehnte mit der zweyten u. s. f. Daraus ergibt sich, dass die sechste und siebente Zeile fehlen. In der Handschrift ist dieses nicht bemerkt, sondern die sechste Zeile: O we als der Anfang der zweyten Strophe, die dreyzehnte: Ir vil wunneklichen als der Anfang der dritten Strophe angegeben .
In der Handschrift: Ich ouch ir swas mir geschiht.
In der Handschrift: Sit ich mich der lie ze dienste bot.
In der Handschrift:
Solde ich si vil minnekliche
Sehen als ich sie zeinen male
Sach so wer min froͤide gros
Und were in seldenriche
Wan das mich ir minne strale.
In der siebenten Zeile steht: das (wie öfter) statt dast oder das ist, und din bezieht sich mit einer nicht ungewöhnlichen Härte auf das mit strale zu Einem Worte verbundene minne.
In der Handschrift: Swer den sorgen welle entwichen.
In der Handschrift: Und wil mich von ir scheiden.
In der Handschrift: Mich hat aber
Wenn noch ein Zweifel obwalten sollte, ob die Bremer Handschrift eine Abschrift der Pariser ist, so kann dieses ausgeschnittene Blatt auf den ersten Blick die Sache entscheiden.
In der Handschrift: Nim frouwe Minne war ichs meine.
In der Handschrift: So sult ir von mir triben.
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