Friedrich Gerstäcker - Nach Amerika! Ein Volksbuch. Fünfter Band

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Nach Amerika! Ein Volksbuch. Fünfter Band: краткое содержание, описание и аннотация

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»Guten Tag Miß,« sagte der Mann, in seiner einfach herzlichen Art auf sie zugehend und ihr die Hand reichend und drückend – »wieder am Grab hier und immer so traurig?« setzte er dann mit leiserer, fast vorwurfsvoller und doch so gutmüthiger Stimme hinzu – »es muß Ihnen hier bei uns im Walde gar nicht gefallen, und die Bäume haben sich doch mit ihrem schönsten Schmuck gedeckt. Sehn Sie nur die prachtvollen Dogwoodblüthen an, die wie Schnee auf dem frischen grünen Laube liegen; und wie süß duftet es von den blühenden Weiden herüber, die dort am Bache stehn. Ach im Frühjahr ist's schön hier bei uns, und ich glaube mir würde das Herz brechen, wenn ich einmal fortmüßte aus meinem Wald.«

»Es ist wunderschön hier und der Friede Gottes ruht auf dieser Wildniß,« sagte Amalie mit zitternder Stimme – »sie könnte ein Paradies für die Menschen sein – «

Jack schwieg eine Weile wie verlegen still – er kannte das aber das dahinter lag, und wagte doch auch den Punkt nicht direckt zu berühren.

»Ihrer Schwester geht es besser, nicht wahr?« sagte er nach längerer, ihm endlich selber peinlich werdender Pause, seinen Gedanken weiter folgend – »sie ist doch wieder auf?«

»Seit gestern – ja; aber sie darf das Haus noch nicht verlassen.«

»Und Olnitzki ist noch nicht von Little Rock wieder zurück?«

»Nein – wir erwarten ihn schon seit mehren Tagen.«

»Hm – « sagte Jack nach einer Weile, und seinen Rifle mit dem Kolben auf die Erde stoßend, nahm er ihn in die, auf der Brust gekreuzten Arme, sich gewissermaßen daran lehnend – »ich war auch in Little Rock. – «

»Sie – jetzt?« rief Amalie schnell fast erschreckt über den Ton.

»Ja; – ich habe meine Winterbeute, Häute und Fett, was sich so angesammelt hatte, hineingebracht,« sagte der Jäger gleichgültig.

»Und haben Sie Olnitzki dort gesehn?«

»Ich war ein- oder zweimal mit ihm zusammen.«

»Aber was um Gottes Willen macht er da so lang – er weiß daß« – sie schwieg erröthend still und wandte sich von dem Jäger ab, daß er die aufsteigende Thräne in ihrem Auge nicht sehen sollte.

Jack wiegte sich indessen augenscheinlich mit etwas beschäftigt das ihm auf dem Herzen lag, von einem Fuß auf den anderen; er wußte daß die Fremde weinte – er wußte weshalb, und wagte doch nicht, mit dem eigenen Zartgefühl das jenen einfachen Kindern des Waldes eigen ist, das Geheimniß aufzudecken, in fremde Familienangelegenheiten ein fremdes Wort zu reden.

»Er wird wohl heute oder morgen kommen,« sagte er endlich – »seine Geschäfte waren besorgt und – nur ein paar Freunde hatte er dort getroffen, die er lange nicht gesehn – das mag ihn aufgehalten haben.«

»Und seine Frau ist fast gestorben in der Zeit,« sagte Amalie mit leiser kaum hörbarer Stimme.

Der Jäger erwiederte Nichts darauf, nahm aber seine Büchse auf, öffnete die Zündpfanne und sah nach dem Pulver, schloß sie wieder, ließ das Gewehr auf den Boden zurücksinken, rückte sich den Hut und kämpfte augenscheinlich mit einem Entschluß zu reden, dessen er noch nicht Meister werden konnte. Die Fremde schwieg ebenfalls – schwieg, aber konnte ihren Thränen nicht länger wehren, und mußte das Tuch an die Augen bringen, um sie abzutrocknen.

»Miß Seebald,« sagte der Backwoodsman da, ein Herz fassend, aber immer noch mit schüchterner, zögernder Stimme – »es ist nicht Alles so in der Hütte drüben, wie es sein sollte – hab ich recht?«

»Das weiß Gott,« seufzte das Mädchen, ohne das Antlitz ihm zuzuwenden.

»Miß Seebald,« sagte der Jäger wieder nach einer kleinen Pause, mit augenscheinlicher Überwindung – »es wird für schlechte Sitte bei uns gehalten, die Hütte eines Nachbars zu betreten wenn der Pflock außen vorgeschoben, und der Besitzer nicht zu Hause ist; noch weniger darf man sich in Dinge mischen, die eigentlich nie über die Schwelle hinauskommen sollten – das was zwischen Mann und Frau geschieht – aber – es giebt da eine Grenze – wo – wo ich schon Beispiele weiß – daß Nachbarn eingeschritten sind und« – er holte tief Athem, die Luft ging ihm aus zu dem, was er dem Mädchen sagen wollte – »und die Frau,« setzte er endlich mit einem gewaltsamen Entschluß hinzu, indem er sich halb von ihr abdrehte – »vor den Mishandlungen des Mannes geschützt haben.«

Amalie schaute nicht nach ihm um, was er vielleicht gefürchtet haben mochte, sondern brach in sich zusammen auf der Bank, im stummen furchtbaren Geständniß des Begangenen. Dadurch aber gewann Jack mehr Muth; die Hauptsache war überdieß heraus, das Eis gebrochen, und er setzte mit weit festerer und jetzt recht ernst ja fast drohend klingender Stimme hinzu: »Wir wissen es schon seit einiger Zeit; Frauen haben darin ein weit schärferes Auge als Männer, und meine Alte hat es mir schon vier Wochen vorher, ehe Sie unsere range hier betraten, fest versichert daß es so wäre, und der Pole sein armes, überdieß kränkliches Weib, die das Herzeleid mit den Kindern so schon zu Boden drücke, wieder – wie das schon einmal vor längerer Zeit geschehn – schlage. Wir kennen hier im Wald – « fuhr er nach einer kleinen Pause fort – »nichts Feigeres, Niederträchtigeres auf der Welt, als die Mishandlung einer Frau. Wenn das aber schon« – fuhr er wärmer werdend fort – »schändlich und feige und nichtswürdig ist, wo die Frau ihre Eltern in der Nähe, wenigstens im eignen Lande hat, und zu ihnen zurückkehren kann und sich schützen – so ist es noch viel schändlicher, wo die Frau dem Manne gefolgt ist über das Meer herüber – teuflisch aber,« setzte er mit finsterem Blick hinzu, »wo die Verhältnisse waren, wie Sie mir auf dem Herritt selbst erzählt Miß, daß das Mädchen damals den Fremden liebte, weil sie um sein geknechtetes, zu Boden getretenes Vaterland – und der Mensch hat nichts Heiligeres auf der Welt – trauerte, und die eigene Heimath, das eigene Vaterland verließ, dem verstoßenen Mann zu folgen und ihm Alles zu sein was er daheim verloren. Wir hier« – setzte er ruhiger hinzu – »hätten nie geglaubt, daß die Frau aus so vornehmer Familie sei, wie es jetzt doch wohl scheint, so hat sie gearbeitet, so sich dem Geringsten unterzogen was in ihre Wirthschaft fiel, und gesponnen und gewebt dabei wie unsere Frauen; aber der Mann ging dann nach Little Rock und spielte und trank – kam trunken nach Hause – und schlug sein Weib – Ein anderer Nachbar den wir hier früher hatten« – setzte er nach längerem Zögern wieder, und sich wie scheu dabei umsehend hinzu – »ein junger kräftiger Bursch, unverheirathet, dem das junge Weib Leid that, und das Herz immer gleich auf der Zunge lag, setzte den Polen einmal deshalb zur Rede – harte Worte folgten, und wie es bei uns nicht lange bei Worten bleibt – auch Faustschläge. Der Amerikaner war dem Polen in der Waffe überlegen, aber der forderte ihn auf die Büchse – unser gewöhnliches Handwerkszeug hier für solche Streitigkeiten auf vierzig Schritt Entfernung. Ich war selber dabei wie sie es ausmachten – es ging Alles ordentlich zu – wie ich drei zählte hoben Beide ihre Büchse, Jim Rileys Gewehr aber – es war ein etwas nasser Tag, – blitzte von der Pfanne, und in demselben Augenblick fuhr ihm auch des Polen Kugel durch die Brust.«

Wieder holte der Mann tief Athem, eine Erinnerung, die ihm wie ein dunkler Schatten vor der Seele aufstieg, niederzukämpfen und fuhr dann, seine Büchse fest und fast krampfhaft fassend, langsam fort.

»Wir begruben Jim zusammen, – der Pole und ich – kein Wort wurde dabei gesprochen, und legten den wackeren Burschen – ein besserer hat nie in Arkansas eine Fährte eingedrückt – in sein enges Grab. – Die Büchse wollte ihm der Pole mit hinein legen, aber ich zerbrach das treulose Eisen an den Baum unter dem er schläft, und warf es auf den Hügel der seine Glieder deckt. Als wir fertig waren reichte mir Olnitzki die Hand, aber ich nahm sie nicht, schulterte mein eignes Gewehr und ließ ihn allein bei dem Grab zurück. Ein recht nachbarliches Verhältniß ist seit der Zeit auch nie wieder zwischen uns aufgekommen, obgleich er mir's nicht offen nachgetragen. Auch gepackt mag ihn die That wohl haben, denn obgleich kein Wort davon in der Range weiter erwähnt wurde, und Jim Rileys Hütte ruhig im Wald verfiel, seine Großmutter und noch kleine Schwester, die jetzt Beide keinen Brodverdiener mehr hatten, zu einem Nachbar gezogen, sein kleines Feld unbemerkt jungen Baumwuchs trieb, ja selbst die Grand Jury, die solche Sachen wenn sie nicht ordentlich betrieben sind, aufzurühren hat, es nicht in der Countysession zur Sprache brachte, ging er doch dadurch etwas in sich und man hörte lange nichts Unrechtes von ihm, bis vor etwa einem Jahr der alte Teufel in ihm wieder ausbrach und – wie er's seitdem getrieben zeigt am Besten das Aussehen der armen Frau. – Mir aber zuckt es Gott ver – mir zuckt es wahrhaftig im rechten Zeigefinger wenn ich das sehn und schweigen muß, und wie ich mich bis jetzt gescheut ein Wort davon zu sagen, so halt' ich es nun für meine Pflicht davon zu reden.«

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