Helene Böhlau - Halbtier

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„Das gehört eigentlich wieder unter vier Augen,“ meinte Frau Lu.

„Mit deinen, ‚unter vier Augen‘!“ Mrs. Wendland lächelte.

„Was man unter vier Augen sagt, ist so gut, als ob man gar nichts sagt – außer in Liebesdingen – ja dann – natürlich. Aber alles andre ist gut, wenn man aller Welt es sagt. Es wird bekannt. Ich sage alles, was ich denke.“

Der moderne Schriftsteller hatte eine zarte Applaudierbewegung mit den Spitzen seiner Finger gemacht, als Mrs. Wendland die eigentümliche Bemerkung über die deutschen Frauen vorbrachte. Mrs. Wendland hatte dies bemerkt.

„Und was soll ich von den deutschen Männern sagen, wenn ich muß sehen so etwas?“

Sie umgab den Schriftsteller wahrhaft mit der ruhigen Macht ihres Blickes. „Wenn ich sage, die deutschen Frauen sind Kühen, so ist das etwas Trauriges und ein schlechtes Zeichen für den deutschen Mann.

Wenn ich bin freimütig und sage, was Frau Lu von meinem guten Baron gesagt hat, so will ich, daß sie nicht soll erschrecken. Sie soll ganz ihr selbst bleiben – ganz ruhig in ihre Seele, nicht aus der Contenance kommen. Eine Frau, die gethan und gelebt hat, wie Frau Lu, die so gehandelt hat, muß souverain sein. Lu hat nie zu die Kühen gehört – nie. Lu nie.“

Das sagte Mrs. Wendland sehr bestimmt.

„Sie ist Ausnahme, first class.

Wenn ich denke an Lu, denke ich, daß sie genagelt ist an ein Kreuz mit tausend Rosen überdeckt, so ganz überdeckt von Rosen – ein Golgatha, ganz in Rosen.

Niemand sieht, daß sie genagelt ist – aber sie ist’s, mit Händen und Füßen, weil sie eine so glückliche Ehe hat, so ein Wunder von einer Ehe. Eine wirklich glückliche Ehe! – Nicht, was man so nennt glückliche Ehe, das ist eine Futterehe, was man im allgemeinen nennt „glücklich“.Aber Lus Ehe ist in Wahrheit glücklich – und das ist ein großes Unglück.“Mrs. Wendland ging auf ihre Freundin zu, strich ihr über das Haar. „Arme Lu!“Frau Lu schlang die Arme um sie und sagte: „Aber wie viel besser es ihm jetzt geht! – Und er arbeitet! Wenn Gott nur einmal ein bissel neutral bleibt.“„Übrigens, mir fällt ein,“ sagte Mrs. Wendland – „etwas ganz anders: Gestern geh’ ich meinen Spaziergang außerhalb meinem Park und begegne einer deutschen Familie – zwei Männern, Kindern und eine Frau.

Aber Lus Ehe ist in Wahrheit glücklich – und das ist ein großes Unglück.“

Mrs. Wendland ging auf ihre Freundin zu, strich ihr über das Haar. „Arme Lu!“

Frau Lu schlang die Arme um sie und sagte: „Aber wie viel besser es ihm jetzt geht! – Und er arbeitet! Wenn Gott nur einmal ein bissel neutral bleibt.“

„Übrigens, mir fällt ein,“ sagte Mrs. Wendland – „etwas ganz anders: Gestern geh’ ich meinen Spaziergang außerhalb meinem Park und begegne einer deutschen Familie – zwei Männern, Kindern und eine Frau.

Die Kinder liefen voraus und die Frau war zurückgeblieben. Sie hatte ’was an die Füße und war so eine dicke Bürgerin.

‚Schau,‘ sagt die eine Mann zu seinem Begleiter, ‚wie deine Alte nachhatscht.‘ —

‚Na, alter Kachelofen,‘ ruft ihr der Ehemann zu, ‚mach voran!‘

Und die Frau schaut auf mich und lacht so gutmütig und sagt:

‚So san die Mannersleut!‘

So sind sie alle, da liegt das ganze „Deutsch“ darin.

Lieber will ich ein Pferd sein, als eine deutsche Frau!“

„Nun, ich dächte, eine schöne Frau darf doch auch in Deutschland reden, wie es ihr gefällt,“ sagt der moderne Schriftsteller, und um seine Lippen spielte ein Lächeln, wie er es in der Gewohnheit hatte, wenn er eine Frau über irgend einen Gegenstand sprechen hörte, auch wenn dieser Gegenstand ihre eigene Persönlichkeit und ihr eigenes Geschlecht gewesen wäre, – ein so nachsichtiges, gnädiges Lächeln.

„O ja, eine schöne Frau kann auch in Deutschland manches thun; aber das liegt auf einem ganz anderen Gebiet.

Ich bewundere die deutsche Frau, daß ihr nicht die Geduld ausging.

Ich würde eine Bombe nehmen und auf die Schlafrock von meinem Mann werfen und auf die Schlafrock von alle Männer, die schreiben und philosophieren und sprechen von die Frau.

Mitten in ihr Dunkel würde ich werfen.“

„Oho! Hochverehrte,“ rief Doktor Frey mächtig. „Deutsche Liebe! Deutsches Weib! Minnesang! Sie thun uns bitter unrecht!“

„Da kommen Sie mit die Mittelalter! – Natürlich, das thun alle deutschen Männer, wenn sie von die Frau reden. Ein deutscher Mann sieht die Frau immer im Mittelalter, auch in solch einem Kostüm. Ich glaube, wenn er von die deutsche Frau spricht, denkt er an eine aus Holz geschnitzte, nie an die lebendige, so wie auf den Titeln von allen deutschen Familienzeitungen zu sehn ist, so kinderlich. Das Naivste, was es in dieser Beziehung giebt, ist der deutsche Mann.

Deutsche Liebe! Ich mache zwei Kreuze davor, damit man sich in acht nimmt.

Ich will eine lange Geschichte erzählen: ich liebe sehr Geschichten zu erzählen,“ sagte sie träumerisch.

„Es hat sich eine Ausländerin verheiratet. Sie hat einen deutschen Baron geheiratet.“

Mrs. Wendland sah mit ihren tiefen ruhigen Augen, geradaus über die Gesellschaft hinweg.

Wie vornehm kühl stand sie da als wenn alles auf der Welt sie nichts anginge; auch das Alter nichts. Denn sie war nicht mehr jung.

Wie floß aber die gelbe indische Seide an ihrer schlanken Gestalt herab.

Diese Frau hatte sich in Nichts nachgegeben, das sah man.

Sie hatte ihr Leben mit sich selbst durchdrungen.

„Und dieser Baron ist so ein deutscher Lebemann,“ fuhr sie fort. „Er hatte gelebt und geliebt, wie man sagt.

Er war ein schöner Mann und hatte ein Schloß und Wald und Jagd und war ein große Jäger. Er hatte genug von die Frauen und deshalb heiratete er.

Und wie ich sagte: Er heiratete eine junge Ausländerin – schön – klug und sie hatte nicht gelebt und geliebt, wie man sagt, und liebte ihren Mann mit solch einer schönen jungen Liebe und solch einem Verlangen nach Liebe. Und er hatte nicht ein Verlangen nach Liebe und kümmerte sich wenig um sie.

Sie aber war traurig darüber und er ging alle Morgen auf die Jagd.

Im Winter, vor Sonnenaufgang stand er leise auf und ließ sie in Thränen verliebt allein. Da sann sie, wie sie ihn halten könne.

Und einmal war es auch, da wußte sie schon, daß er wieder gehen würde. Draußen lag leichter Schnee über der Welt und der Mond schien helle.

Da war sie es, die aufstand, viel, viel leiser als er, so zart, wie eine Hauch und sie legte ihre Nachtkleider ab und schlüpfte nur in eine weiche Pelz – dann schlich sie fort – und zum Schloß hinaus.

Und unter einer einsamen Linde warf sie ihre Pelz ab und stand in ihre große Schönheit im Mondschein.

Da legte sie sich in den weißen, unberührten Schnee und der Schnee trug die Linien von ihre zarte Gestalt. Dann hob sie sich wieder und schlüpfte in ihr Pelz und eilte schnell in das Schloß zurück, in ihr Schlafzimmer – leise – wie ein Hauch.

Und als der Baron erwachte und sie wollte verlassen, um zur Jagd zu gehen – da sagte sie: ‚O denke, es ist ein edles Wild bis nah vors Schloß gewesen, ich habe seine Spur gesehen unter der Linde.‘

Da lachte er und glaubte nicht.

‚O geh, sagte sie, du wirst es sehn, daß ich wahr sagte.‘

Und er ging.

Und als er wiederkam? Da verließ er ihr, denke ich, nicht mehr.

Und meine Geschichte heißt: Die Wildspur.

Das ist was ich nenn ‚Frau‘ und ‚Liebe‘, so süß und klug. O, es gehört mehr Weisheit und Seele – und Geist dazu, als zu eine Eisenbahn baun.“

„Eine Geschichte für junge Damen,“ sagte der moderne Schriftsteller lächelnd und verbeugte sich leicht, zu Marie und Isolde gewendet.

„Gewiß für junge Damen,“ sagte die schöne Frau. „Oder meinen Sie für alte?“

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