Helene Böhlau - Halbtier
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Der sogenannte Salon und des Vaters Arbeitszimmer waren sofort, nachdem beide Räume sich einer gründlichen unerbittlichen Reinigung hatten unterwerfen müssen, abgeschlossen worden, und machten jetzt den Eindruck von Kirchen, so still und fast feierlich war es darin, und man lebte in den Schlafstuben.
Das Mittag- und Abendessen hatten ihre Hauptbestandteile eingebüßt. Gerichte, die wenig kosteten und sich leicht herstellen ließen, waren an der Tagesordnung, Kartoffeln und Häring oder Reisbrei. Nur Karl erhielt seine Kotelette, die wurde aber der Einfachheit halber gleich fix und fertig aus dem Gasthaus gegenüber geholt, in dem Arbeiter und arme Studenten ihre billigen Mahlzeiten hielten.Am Abend gab es Rettig und Butterbrot und Karl bekam seine Wurst.Mama ging den ganzen Tag in der Nachtjacke. Sie saß mit Marie und Isolde die meiste Zeit über einem Riesenkorb mit zerrissener Wäsche gebeugt.Zwei Tage hatten sie auch die Schneiderin im Haus und holten zwei Koteletten.Mama wollte in dieser Zeit helle Sommerkleider für ihre jungen Mädchen aus dem Wirtschaftsgeld herauspressen und war wie ein Jäger auf die Pirsch ausgezogen, um in allen erdenklichen Restegeschäften die Stoffe zu diesen Kleidern zu erlisten.Und sie hatte auch etwas erbeutet; hübsche Muhadjierstoffe, den Meter zu vierzig Pfennige.
Am Abend gab es Rettig und Butterbrot und Karl bekam seine Wurst.
Mama ging den ganzen Tag in der Nachtjacke. Sie saß mit Marie und Isolde die meiste Zeit über einem Riesenkorb mit zerrissener Wäsche gebeugt.
Zwei Tage hatten sie auch die Schneiderin im Haus und holten zwei Koteletten.
Mama wollte in dieser Zeit helle Sommerkleider für ihre jungen Mädchen aus dem Wirtschaftsgeld herauspressen und war wie ein Jäger auf die Pirsch ausgezogen, um in allen erdenklichen Restegeschäften die Stoffe zu diesen Kleidern zu erlisten.Und sie hatte auch etwas erbeutet; hübsche Muhadjierstoffe, den Meter zu vierzig Pfennige.
Und sie hatte auch etwas erbeutet; hübsche Muhadjierstoffe, den Meter zu vierzig Pfennige.
Wie sie zu Hause damit ankam! Aufgeregt wie ein Wilderer, der mit Lebensgefahr einen Rehbock erlegt hat und heimgeschleppt bringt.
Isolde hatte eine glänzende Idee, wie diese Kleider gemacht werden sollten. Anders als andere Leute sie gemacht hätten, ganz etwas Apartes.
„Bleib mir mit deinen glänzenden Ideen vom Leibe,“ sagte die Mutter bei solchen Anlässen gewöhnlich.
Aber diesmal hatte Isolde durchgesetzt was sie wünschte.
Sie bekamen lange Gewänder vom Hals an herabfallend, nur um die Mitte mit einem Seidenband lose gehalten, die Ärmel leicht und duftig wie Blütenkelche.
Und die Mutter schaffte ihnen noch braunlederne feine Halbschuhe an, statt daß sie sich selbst ein Sommermäntelchen gekauft hätte. Ihr altes ging immer noch ganz leidlich.
Die Kleider waren für beide Mädchen ein Ereignis, ein so viel versprechendes Ereignis. Die duftigen weißen Wolken mit den rosigen Streifchen trugen wie Zauberwolken alles Glück der Welt in sich.
Wie Heiligtümer wurden sie in den Schrank geschlossen und die Mädchen warteten nun der Dinge, die da kommen sollten.
Ganz umsonst konnten doch solche Kleider nicht im Schranke hängen!
Wegen des Schädels hatte es in dieser Zeit noch manchen Strauß gesetzt; aber er blieb auf seinem Postament. Und im Grund war es nur Mariens weicher Liebenswürdigkeit zu danken, daß Isolde ihn behalten hatte.
Marie hatte, so schwer es ihr geworden, klein beigegeben. Ihre behagliche Stube, ihr schneeweißes Bettchen aber waren ihr durch diesen Gast fremd und untraulich geworden, ihre Nächte wurden von schweren Träumen geplagt.
In Mariens weicher Seele hatten sich das Bild des Schädels und trübe Vorstellungen, die sein Anblick schuf, tief eingegraben.
Nie hatte sie noch an den Tod gedacht und jetzt war sie beim Dunkelwerden von bangen schreckhaften Todesahnungen ganz umgeben.
Es stand ihr zum ersten Mal greifbar vor der Seele, daß alle Menschen sterben müssen – das schauerliche Ende des wunderschönen Lebens – daß auch Mama sterben mußte!
Bei dem Anblick des Schädels konnte sie unmöglich ihre Phantasie auf das ewige Leben richten, trotzdem sie in der Schule gelernt hatte, daß es ein ewiges Leben gab.
Nein, der Schädel predigt ihr nur von dem in die Erde kommen, von dem zu Erde werden lieber Menschen. Arme – arme Mama!
Sie weinte oft nachts.
Hätte sie aber gewußt, weshalb Isolde den Schädel aufgestellt hatte, ihre weiche Seele wäre erschauert und sie hätte das große Opfer nicht gebracht. Wenn der Schädel wirklich in irgend etwas an Henry Mengersen erinnerte, von dem Isolde ihr gesprochen hatte, nein, dann gewiß nicht.
Marie ahnte aber von Isoldens Geheimnis nichts.
Es mußte gut zwei Uhr nachts sein. Alle schliefen, die laue Sommerluft drang durch die offenen Fenster. Da klang die Glocke kräftig und anhaltend. Jemand mußte von der Straße aus auf das Läutwerk gedrückt haben.
„Da schellen sie schon wieder, die Studenten unten,“ meinte Marie ganz schlaftrunken.
„Der Vater!“ Isolde saß aufrecht, aus dem Schlaf gescheucht, im Bett.
Auf dem Gang hörten sie schlürfende Schritte und sahen einen Schein durch das Glasfenster ihrer Thür.
„Es ist doch der Vater,“ meinte Marie. „Mama schließt die Thür auf.“
Mama wollte nicht, daß die Mädchen die Hausthür öffneten, wenn der Vater spät heimkehrte. Sie sollten ruhig in den Betten bleiben und schlafen.
So blieben sie ruhig liegen. Ehe die Mutter die zwei Treppen herabgekommen war, klingelte es noch einmal schrill und anhaltend, als stände ein auf Leben und Tod Verfolgter unten, der sich retten wollte.
„So macht’s Pa nachts doch immer,“ sagte Isolde.
„Sapperlot noch einmal! Liegt ihr denn alle miteinander auf beiden Ohren?“
Das war die Begrüßung, die Doktor Frey fürs erste seiner Frau zu Teil werden ließ, als diese die Thür geöffnet hatte.
„Da bist du ja“, sagte Mama. „Weshalb hast du denn aber nicht geschrieben?“
„Daß i net lach! Liebesbriefe etwa? He Alte?“
Ohne seine Antwort zu beachten, sagte sie: „Du hättest dann auf den schwarzen Kaffee nicht zu warten brauchen.“
„Sput dich halt.“
Sie nahm ihm das Köfferchen ab und trug es ihm nach.
„Geh in dein Zimmer, Heinrich!“ – Da war sie schon dabei, die Küchenlampe anzuzünden.
„Natürlich,“ rief Doktor Frey und rumorte mit aller Gewalt an der Thür, „den Schlüssel verschleppt!“
„Bst!“ machte Mama. „Du weckst sie ja! Hier ist der Schlüssel,“ flüsterte sie, reckte sich und langte auf den Schrank, der neben der Arbeitsstubenthür stand. „Hier.“
Doktor Frey hielt die Lampe, aber hielt sie bedenklich schief.
Die Frau streifte ihn mit einem einzigen langen Blick, wie ein Heizer etwa auf das Ventil seiner Dampfmaschine schaut, mit unendlicher Sachkenntnis.
Sie nahm Lampe und Schlüssel ihrem Mann aus den Händen und schloß die Thür auf.
„Der Kaffee kommt sofort.“
„Schlafen die Bamsen?“ fragte er ihr nach.
Sie hörte ihn nicht mehr.
Kaum aber brannte die Spiritusmaschine unter dem kleinen Schnellkocher, war er ihr auch schon nachgekommen und stand in der Küche.
Sie schaute erstaunt auf.
Seine Gewohnheit war das nicht.
„Na?“
Er schaute blinzelnd auf sie.
„Ein zartes Negligé thut oft viel größre Wunder!“ deklamierte er mit mächtiger Stimme.„Bst,“ machte sie.Sie stand in der Nachtjacke und in einem grauen Flanellrock vor ihm, die bloßen Füße in Bambuschen.„Allerliebst,“ meinte er.Er blinzelte weiter.„Waret ihr alle noch bei einander bis heut?“ Sie schüttete den gemahlenen Kaffee in den Trichter.„Unterschiedlich – aber sehr unterschiedlich.“„Wie?“ fragte sie.
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