Andersen, Christian - Märchen

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Darauf kam er in ein Spiegelzimmer, aber die Spiegel vergrößerten in einem unglaublichen Grade. Mitten auf dem Fußboden saß wie ein Dalailama das unbedeutende Ich der Person, erstaunt seine eigene Größe zu betrachten.

Hierauf glaubte er sich in eine enge Nadelbüchse voller spitzer Nadeln versetzt zu sehen, er mußte denken: »Das ist sicher das Herz einer alten unverheirateten Jungfrau!« Aber das war nicht der Fall, das war ein ganz junger Krieger mit mehreren Orden, von dem man sagte: ein Mann von Geist und Herz.

Ganz betäubt kam der arme Mann aus dem letzten Herzen in der Reihe, er vermochte seine Gedanken nicht zu ordnen, sondern meinte, daß seine allzustarke Einbildungskraft mit ihm durchgegangen sei.

»Mein Gott,« seufzte er, »ich habe gewiß Anlage, verrückt zu werden. Hier drinnen ist es auch unverzeihlich heiß, das Blut steigt mir zu Kopfe!« Und nun erinnerte er sich der großen Begebenheit des vorhergehenden Abends, wie sein Kopf zwischen den Eisenstäben des Hospitals festgesessen hatte. »Da habe ich es gewiß bekommen!« meinte er. »Ich muß bei Zeiten etwas dazu thun. Ein russisches Bad könnte recht gut sein. Läge ich nur erst auf dem höchsten Brette!«

Und da lag er auf dem obersten Brette im Dampfbade, aber er lag da mit allen Kleidern, mit Stiefeln und Galoschen; die heißen Wassertropfen von der Decke fielen ihm ins Antlitz.

»Hu!« schrie er, und fuhr herab, um ein Sturzbad zu nehmen. Der Aufwärter stieß einen lauten Schrei aus, wie er den angekleideten Menschen darin erblickte.

Der junge Mann hatte indes so viel Fassung, daß er ihm zuflüsterte: »Es gilt eine Wette!« Aber das erste, was er that, als er sein eigenes Zimmer erreichte, war, daß er sich ein großes spanisches Fliegenpflaster in den Nacken und eins den Rücken hinab legte, damit die Verrücktheit herausziehen könne.

Am nächsten Morgen hatte er einen blutigen Rücken, das war alles, was er durch die Galoschen des Glückes gewonnen hatte.

V. Die Verwandlung des Schreibers.

Der Wächter, den wir sicher noch nicht vergessen haben, gedachte inzwischen der Galoschen, die er gefunden und mit nach dem Hospital hinausgebracht hatte; er holte sie ab, aber da weder der Leutnant noch sonst jemand in der Straße sie als die seinigen anerkennen wollte, wurden sie auf die Polizei abgeliefert.

»Es sieht aus, als wären es meine eigenen Galoschen,« sagte einer der Schreiber, indem er das gefundene Gut betrachtete und sie an die Seite der seinigen stellte. »Da gehört mehr als ein Schuhmacherauge dazu, um sie von einander unterscheiden zu können!«

Ein Diener, der mit einigen Papieren hereintrat, rief ihn.

Der Schreiber wendete sich um und sprach mit dem Manne; nachdem das aber geschehen war und er wieder die Galoschen ansah, war er in großer Ungewißheit darüber, ob es die zur Linken oder die zur Rechten seien, die ihm gehörten.

»Es müssen die sein, die naß sind!« dachte er, aber es war gerade verkehrt gedacht, denn das waren die des Glückes; aber weshalb sollte nicht auch die Polizei fehlen können! Er zog sie an, steckte seine Papiere in die Tasche und einige Schriftstücke unter den Arm, die zu Hause durchgelesen und abgeschrieben werden sollten; aber nun war es gerade Sonntag Vormittag und das Wetter gut, »ein Ausflug nach Friedrichsburg könnte mir wohlthun!« dachte er, und so ging er hinaus.

Niemand konnte ein stillerer und nüchternerer Mensch sein, als dieser junge Mann, wir gönnen ihm darum diesen kleinen Spaziergang wohl, er wird nach dem vielen Sitzen sicher recht wohlthuend auf ihn wirken. Anfangs ging er nur wie ein gewöhnlicher Mensch, deshalb hatten die Galoschen keine Gelegenheit, ihre Zauberkraft zu bethätigen.

Unterwegs begegnete er einem Bekannten, einem unserer jüngeren Dichter, der ihm erzählte, daß er am folgenden Tage seine Sommerreise beginnen werde.

»Nun wollen Sie wieder fort!« sagte der Schreiber. »Sie sind doch ein glücklicher, freier Mensch. Sie können fliegen, wohin Sie wollen, wir andern haben eine Kette an dem Fuß!«

»Aber sie ist an dem Brotbaum befestigt!« erwiderte der Dichter. »Sie brauchen nicht für den morgenden Tag zu sorgen, und werden Sie alt, so erhalten Sie Ihr Einkommen fortbezahlt!«

»Sie haben es doch am besten,« sagte der Schreiber. »Es ist ja ein Vergnügen, zu sitzen und zu dichten; die ganze Welt sagt Ihnen angenehmes, und dann sind Sie Ihr eigener Herr! Ja, Sie sollten es nur versuchen, im Gericht bei den langweiligen Sachen zu sitzen!«

Der Dichter schüttelte mit dem Haupte, der Schreiber schüttelte auch mit dem Haupte, jeder blieb bei seiner Meinung, und sie trennten sich.

»Es ist ein eigenes Volk, diese Dichter,« sagte der Schreiber; »ich möchte wohl versuchen, in eine solche Natur einzugehen, um selbst ein Dichter zu werden; ich bin gewiß, daß ich nicht solche Klageverse schreiben würde, wie die andern! – – Das ist ein rechter Frühlingstag für einen Dichter! Die Luft ist ungewöhnlich klar, die Wolken so schön, und das Grüne duftet so prächtig! Ja, in vielen Jahren habe ich es nicht so gefühlt, wie in diesem Augenblick.«

Wir bemerken schon, daß er ein Dichter geworden ist; das anzudeuten, würde in den meisten Fällen abgeschmackt sein, denn es ist eine thörichte Vorstellung, sich einen Dichter anders als andere Menschen zu denken, es können unter diesen weit mehr dichterische Naturen sein, als manche große anerkannte Dichter es sind. Der Unterschied ist nur der, daß der Dichter besseres geistiges Gedächtnis hat, er kann den Gedanken und das Gefühl festhalten, bis es klar und deutlich durch das Wort verkörpert ist, das können die andern nicht. Aber der Übergang von einer Alltagsnatur zu einer begabten ist immer ein Übergang, und so muß er bei dem Schreiber in das Auge fallen.

»Der herrliche Duft!« sagte er; »wie erinnert er mich an die Veilchen bei der Tante! Ja, das war, als ich ein kleiner Knabe war! Daran habe ich seit langer Zeit nicht gedacht; das gute, alte Mädchen, sie wohnte dort herum hinter der Börse. Immer hatte sie einen Zweig oder ein paar grüne Schößlinge im Wasser, der Winter mochte so streng sein wie er wollte. Die Veilchen dufteten, während ich die erwärmten Kupferdreier gegen die gefrorene Fensterscheibe legte und Gucklöcher machte. Das war ein hübscher Anblick. Draußen lagen die Schiffe eingefroren, von der ganzen Mannschaft verlassen, eine schreiende Krähe bildete die ganze Besatzung; wenn die Frühlingslüfte wehten, dann wurde es lebendig, unter Gesang und Hurraruf sägte man das Eis entzwei, die Schiffe wurden geteert und getakelt, dann fuhren sie nach fremden Ländern. Ich bin hier geblieben und muß immer bleiben, immer auf der Polizei sitzen und die andern Pässe zu den Reisen nach dem Auslande nehmen sehen, das ist mein Loos! Ach ja!« seufzte er tief, dann hielt er plötzlich an. »Wie ist mir denn! So habe ich früher nie gedacht und gefühlt, das muß die Frühjahrsluft sein, das ist ebenso ängstlich wie angenehm!« Er griff in die Tasche nach seinen Papieren. »Diese geben mir etwas anderes zu denken!« sagte er, und ließ die Augen über das erste Blatt hingleiten. »Frau Sigbrith, Trauerspiel in fünf Aufzügen,« las er, »was ist das, und das ist ja meine eigene Hand? Habe ich dieses Stück geschrieben? ›Der Scherz auf dem Walle, oder der Bußtag, Lustspiel.‹ – Aber wo habe ich das bekommen? Man muß mir das in die Tasche gesteckt haben; hier ist ein Brief!« Der war von dem Unternehmer einer Volksbühne, die Stücke waren verworfen und der Brief war durchaus nicht höflich abgefaßt. »Hm! hm!« sagte der Schreiber, und setzte sich auf eine Bank nieder; seine Gedanken schweiften in die Ferne; sein Herz war weich; unwillkürlich ergriff er eine der nächsten Blumen. Es war eine gewöhnliche kleine Gänseblume; was uns die Naturforscher erst durch manche Vorlesungen sagen, verkündete sie in einer Minute; sie erzählte von ihrer Geburt, von der Kraft des Sonnenlichts, welches die feinen Blätter ausspannte und sie zum Duften zwang; da gedachte er der Kämpfe des Lebens, die gleichfalls Gefühle in unserer Brust erwecken. Luft und Licht sind die Liebhaber der Blume, aber das Licht ist der begünstigte, nach dem Licht wendete sie sich, verschwand dieses, so rollte sie ihre Blätter zusammen, und schlief in der Umarmung der Luft ein. »Das Licht ist es, was mich schmückt!« sagte die Blume. »Aber die Luft läßt Dich atmen!« flüsterte die Dichterstimme.

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