Andersen, Christian - Märchen

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Dicht dabei stand ein Knabe und schlug mit seinem Stocke in einen morastigen Graben; die Wassertropfen spritzten zwischen die grünen Zweige hinauf und der Schreiber gedachte der Millionen Tierchen, die in dem Tropfen in die Höhe geschleudert wurden, was nach ihrer Größe für sie dasselbe war, was es für uns sein würde, bis hoch über die Wolkenregion emporgewirbelt zu werden. Indem der Schreiber daran dachte und an die ganze Veränderung, die mit ihm vorgegangen war, lächelte er: »Ich schlafe und träume! Merkwürdig ist es gleichwohl, wie man natürlich träumen und doch wissen kann, daß es nur ein Traum ist. Möchte ich mich doch morgen seiner entsinnen können, wenn ich erwache; nun scheine ich ganz ungewöhnlich aufgelegt zu sein! Ich habe eine klare Anschauung von allem, fühle mich so aufgeweckt, aber ich bin sicher, daß wenn ich morgen etwas davon behalten habe, so ist es dummes Zeug, das ist mir schon früher begegnet! Es geht mit allem Klugen und Prächtigen, welches man im Traum sagt und hört, wie mit dem Gelde der Unterirdischen; indem man es erhält, ist es reich und herrlich, aber bei Tage besehen, sind es nur Steine und vertrocknete Blätter. Ach,« seufzte er ganz wehmütig und betrachtete die singenden Vögel, die fröhlich von Zweig zu Zweig sprangen, »die haben es weit besser als ich! Fliegen, das ist eine herrliche Kunst, glücklich der, welcher damit geboren! Ja, könnte ich mich in etwas verwandeln, dann möchte ich eine kleine Lerche sein!«

In demselben Augenblick flogen Rockschöße und Ärmel in Flügel zusammen, die Kleider wurden zu Federn und die Galoschen zu Klauen; er bemerkte es ganz wohl und lachte innerlich. »So, nun kann ich doch sehen, daß ich träume; aber so närrisch habe ich es früher nicht gethan!« Und er flog in die grünen Zweige hinauf und sang, aber es war kein Schwung im Gesange, denn die Dichternatur war fort. Die Galoschen konnten, wie ein jeder, der etwas gründlich thut, nur eine Sache auf einmal besorgen, er wollte Dichter sein, das wurde er, nun wollte er ein kleiner Vogel sein, und indem er dieses wurde, hörte die vorige Eigentümlichkeit auf.

»Das ist allerliebst!« sagte er. »Bei Tage sitze ich in der Polizei unter den Abhandlungen, nachts kann ich träumen, als Lerche im Friedrichsburger Garten zu fliegen. Es könnte wahrlich ein ganzes Volksstück davon geschrieben werden!«

Nun flog er in das Gras nieder, drehte den Kopf nach allen Seiten herum und schlug mit dem Schnabel auf die geschmeidigen Grashalme, die im Verhältnis zu seiner gegenwärtigen Größe ihm so lang wie die Palmenzweige Nordafrikas erschienen.

Es war nur einen Augenblick so, dann wurde es kohlschwarze Nacht um ihn; ein, wie es ihm erschien, ungeheurer Gegenstand wurde über ihn hingeworfen, es war eine große Mütze, welche ein Knabe über den Vogel warf. Eine Hand kam herein und ergriff den Schreiber um Rücken und Flügel, sodaß er pfiff; im ersten Schreck rief er laut: »Du unverschämter Junge! Ich bin Beamter der Polizei!« Aber das klang dem Knaben wie ein pipipip! Er schlug den Vogel auf den Schnabel und wanderte davon.

Unterwegs begegnete er zwei Schulknaben; sie kauften den Vogel für zwei Groschen, und so kam der Schreiber nach Kopenhagen zu einer Familie in der Oststraße.

»Es ist gut, daß ich träume,« sagte der Schreiber, »sonst würde ich wahrlich böse. Zuerst war ich Dichter, nun bin ich eine Lerche; ja, das war sicher die Dichternatur, die mich in das kleine Tier verwandelte! Es ist doch eine jämmerliche Geschichte, besonders wenn man einigen Knaben in die Hände fällt. Ich möchte wohl wissen, wie das abläuft!«

Die Knaben brachten ihn in ein sehr schönes Zimmer; eine dicke, lächelnde Dame empfing sie, aber sie war durchaus nicht darüber erfreut, daß der gemeine Feldvogel, wie sie die Lerche nannte, mit hereinkam; doch für heute wollte sie es sich gefallen lassen, und sie mußten ihn in den leeren Käfig setzen, der am Fenster stand. »Das wird vielleicht dem Papchen Freude machen!« fügte sie hinzu und lachte einen großen Papagei an, der sich vornehm in seinem Ring in dem prächtigen Messingkäfig schaukelte. »Es ist Papchens Geburtstag!« sagte sie, »deshalb will der kleine Feldvogel Glück wünschen!«

Papchen erwiderte nicht ein einziges Wort, sondern schaukelte vornehm hin und her, dagegen fing ein hübscher Kanarienvogel, der im letzten Sommer von seinem warmen, duftenden Vaterlande hierher gebracht war, laut zu singen an.

»Schreihals!« sagte die Dame und warf ein weißes Taschentuch über den Käfig.

»Pipip!« seufzte er, »das ist ein erschreckliches Schneewetter!« und mit diesem Seufzer schwieg er.

Der Schreiber, oder, wie die Dame sagte, der Feldvogel, kam in einen kleinen Käfig, dicht neben den Kanarienvogel, nicht weit vom Papagai. Den einzigen Satz, welchen Papchen plaudern konnte, und der oft recht belustigend klang, war der: »Nein, laßt uns nun Menschen sein!« Alles übrige, was er schrie, war ebenso unverständlich, wie das Zwitschern des Kanarienvogels, nur nicht für den Schreiber, der nun selbst ein Vogel war, er verstand die Kameraden sehr gut.

»Ich flog unter der grünen Palme und dem blühenden Mandelbaume!« sang der Kanarienvogel. »Ich flog mit meinen Brüdern und Schwestern über die prächtigen Blumen und über den spiegelklaren See hin, wo die Pflanzen sich auf dem Boden wiegten. Ich erblickte auch viel schöne Papageien, welche die lustigsten Geschichten erzählten.«

»Das waren wilde Vögel,« erwiderte der Papagei, »die besaßen keine Bildung. Nein, laßt uns nun Menschen sein! – Weshalb lachst Du nicht? Wenn die Dame und alle Fremden darüber lachen können, so kannst Du es auch. Es ist ein großer Fehler, das Ergötzliche nicht heiter zu finden. Nein, laßt uns nun Menschen sein!«

»O, entsinnst Du Dich der hübschen Mädchen, die unter dem ausgespannten Zelte bei den blühenden Bäumen tanzten? Entsinnst Du Dich der süßen Früchte und des kühlenden Saftes in den wild wachsenden Kräutern?«

»O ja,« sagte der Papagei, »aber hier habe ich es weit besser; ich habe gutes Essen und eine gute Behandlung; ich weiß, ich bin ein guter Kopf, und mehr verlange ich nicht. Laßt uns nun Menschen sein! Du bist eine Dichterseele, wie sie es nennen, ich habe gründliche Kenntnisse und Witz, Du hast viele Gaben, aber keine Besonnenheit, steigst in diesen hohen Naturtönen hinauf, und deshalb wirst Du zugedeckt. Das bietet man mir nicht, nein, denn ich habe ihnen mehr gekostet! Ich mache Eindruck mit meinem Schnabel und kann mit ›Witz‹ schlagen. Nein, laßt uns nun Menschen sein!«

»O, mein warmes, blühendes Vaterland!« sang der Kanarienvogel. »Ich will Deine dunkelgrünen Bäume und Deine stillen Meerbusen besingen, wo die Zweige die klare Wasserfläche küssen, singen von dem Jubel aller meiner schimmernden Brüder und Schwestern, wo der Wüste Pflanzenquellen 1wachsen!«

»Laß doch nur die traurigen Töne!« sagte der Papagei. »Sage etwas, worüber man lachen kann! Gelächter ist das Zeichen des höchsten geistigen Standpunktes. Sieh, ob ein Hund oder Pferd lachen kann; nein, weinen können sie, aber lachen, das ist allein dem Menschen gegeben. Ho, ho, ho!« lachte das Papchen, und fügte seinen Witz: »Laßt uns nun Menschen sein!« hinzu.

»Du kleiner, grauer Vogel,« sagte der Kanarienvogel, »Du bist auch Gefangener geworden, es ist sicher kalt in Deinen Wäldern, aber da ist doch Freiheit, fliege hinaus! Man hat vergessen Deinen Käfig zu schließen; das oberste Fenster steht offen. Fliege, fliege!«

Unwillkürlich gehorchte der Schreiber und flog aus dem Käfig; in demselben Augenblicke knarrte die halbgeöffnete Thür zum nächsten Zimmer, und geschmeidig mit grünen funkelnden Augen, schlich sich die Hauskatze herein und machte Jagd auf ihn. Der Kanarienvogel flatterte im Käfig, der Papagai schlug mit den Flügeln und rief: »Laßt uns nun Menschen sein!« Der Schreiber fühlte den tötlichsten Schreck und flog durch das Fenster, über die Häuser und Straßen davon, zuletzt mußte er etwas ausruhen. Das gegenüberliegende Haus hatte etwas Heimisches, ein Fenster stand offen, er flog hinein, es war sein eigenes Zimmer; er setzte sich auf den Tisch.

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