Andersen, Christian - Märchen
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Die Frau betrachtete ihn und schüttelte mit dem Kopfe; darauf redete sie ihn in deutscher Sprache an. Der Gerichtsrat nahm an, daß sie der dänischen Zunge nicht mächtig sei und brachte deshalb seinen Wunsch auf Deutsch an. Dies im Verein mit seiner Kleidung bestärkte die Frau darin, daß er ein Ausländer sei; daß er sich unwohl befinde, begriff sie bald, und brachte ihm deshalb einen Krug Wasser, freilich hatte es etwas vom Seewasser, wiewohl es draußen aus dem Brunnen geschöpft war.
Der Gerichtsrat stützte sein Haupt in die Hand, holte tief Atem und grübelte über alles Seltsame rings um sich her nach.
»Ist das ›Der Tag‹ 1von heute Abend?« fragte er ganz mechanisch, indem er sah, wie die Frau ein großes Stück Papier fortlegte.
Sie verstand nicht, was er damit meinte, reichte ihm aber das Blatt, es war ein Holzschnitt, welcher eine Lufterscheinung zeigte, die in der Stadt Köln gesehen worden war.
»Das ist sehr alt!« sagte der Gerichtsrat und wurde durch dieses vergilbte Blatt ganz aufgeräumt. »Wie sind Sie doch zu diesem seltenen Blatt gelangt? Das ist höchst merkwürdig, obgleich das Ganze eine Fabel ist! Man erklärt dergleichen Lufterscheinungen dadurch, daß es Nordlichter sind, die man erblickt hat; wahrscheinlich entstehen sie durch die Elektrizität!«
Die, welche ihm zunächst saßen und seine Rede hörten, sahen ihn erstaunt an und einer von ihnen erhob sich, nahm ehrerbietig den Hut ab und sagte mit der ernsthaftesten Miene: »Ihr seid sicher ein höchst gelehrter Mann.«
»O, nein!« erwiderte der Gerichtsrat, »ich kann nur von einem und dem andern mitsprechen, was man ja verstehen muß!«
»Bescheidenheit ist eine schöne Tugend!« sagte der Mann. »Übrigens muß ich zu Eurer Rede sagen: ich habe eine andere Ansicht, doch will ich hier gern mein Urteil zurückhalten!«
»Darf ich wohl fragen, mit wem ich das Vergnügen habe, zu sprechen?« fragte der Gerichtsrat.
»Ich bin Magister der heiligen Schrift!« erwiderte der Mann.
Diese Antwort war dem Gerichtsrat genügend, der Titel entsprach hier der Tracht. »Das ist sicher,« dachte er, »ein alter Dorfschulmeister, ein naturwüchsiger Mann, wie man sie zuweilen oben in Jütland treffen kann.«
»Hier ist zwar eigentlich nicht der Platz zu gelehrten Gesprächen,« begann der Mann, »doch bitte ich, daß Ihr Euch herablasset, zu sprechen! Ihr seid sicher in den Alten sehr belesen!«
»O, ja wohl!« antwortete der Rat, »ich lese gern alte, nützliche Schriften, habe aber auch die neueren recht gern, mit Ausnahme der ›Alltagsgeschichten‹, deren wir in Wirklichkeit genug haben!«
»Alltagsgeschichten?« fragte unser Magister.
»Ja, ich meine diese neuen Romane, die man jetzt hat.«
»O,« lächelte der Mann, »sie enthalten doch vielen Witz und werden bei Hofe gelesen, der König liebt besonders den Roman von Herrn Ivent und Herrn Gaudian, welcher von König Artus und seinen Helden der Tafelrunde handelt, er hat mit seinen hohen Herren darüber gescherzt.« 2
»Ja, den habe ich noch nicht gelesen!« sagte der Gerichtsrat, »das muß ein ganz neuer sein, den Heiberg herausgegeben hat!«
»Nein,« erwiderte der Mann, »der ist nicht bei Heiberg, sondern bei Godfred von Gehmen herausgekommen!«
»So ist das der Verfasser!« sagte der Gerichtsrat. »Das ist ein sehr alter Name, so hieß ja wohl der erste Buchdrucker, der in Dänemark gewesen ist?«
»Ja, das ist unser erster Buchdrucker,« sagte der Mann.
So weit ging es ganz gut; nun sprach einer der guten Bürgersleute von der schweren Pestilenz, die vor ein paar Jahren regiert hatte, und meinte die im Jahre 1484; der Gerichtsrat nahm an, daß es die Cholera sei, von der die Rede war, und so ging die Unterhaltung ganz gut. Der Freibeuterkrieg von 1490 lag so nahe, daß er berührt werden mußte; die englischen Freibeuter hatten Schiffe auf der Rhede genommen, sagten sie; und der Gerichtsrat, der sich in die Begebenheiten von 1801 recht hineingelebt hatte, stimmte vortrefflich gegen die Engländer mit ein. Das übrige Gespräch dagegen ging nicht so gut, jeden Augenblick wurde es gegenseitig zum Leichenbitterstyl; der Magister war nicht zu unwissend, und die einfachsten Äußerungen des Gerichtsrats klangen ihm wieder zu dreist und zu überspannt. Sie betrachteten einander, und wurde es gar zu arg, dann sprach der Magister lateinisch, in der Hoffnung, besser verstanden zu werden, aber es half doch nichts.
»Wie ist es mit Ihnen?« fragte die Wirtin, und zog den Rat beim Ärmel; nun kam seine Besinnung zurück, im Laufe der Unterhaltung hatte er alles rein vergessen, was vorangegangen war.
»Mein Gott, wo bin ich?« fragte er, und es schwindelte ihm, wie er daran dachte.
»Klaret wollen wir trinken! Met und Bremer Bier,« rief einer der Gäste, »und Ihr sollt mittrinken!«
Zwei Mädchen kamen herein und schenkten ein.
Er mußte mit den andern trinken, sie bemächtigten sich ganz artig des guten Mannes, er war höchst verzweifelt, und als der eine sagte, daß er betrunken sei, so zweifelte er durchaus nicht an des Mannes Wort, bat sie nur, ihm einen Wagen zu verschaffen, und dann glaubten sie, er spreche moskowitisch.
Nie war er in so roher Gesellschaft gewesen. »Man könnte glauben, das Land sei zum Heidentume zurückgekehrt,« meinte er, »das ist der schrecklichste Augenblick in meinem Leben!« Doch plötzlich kam ihm der Gedanke, sich unter den Tisch hinab zu bücken und dann nach der Thür zu kriechen. Das that er, aber indem er beim Ausgange war, bemerkten die andern, was er vor hatte, sie ergriffen ihn bei den Füßen, und nun gingen die Galoschen zu seinem Glücke ab, und – mit diesen die ganze Bezauberung.
Der Gerichtsrat sah ganz deutlich vor sich eine Laterne brennen, und hinter dieser ein großes Gebäude, alles sah bekannt und prächtig aus, das war die Oststraße, wie wir sie kennen, er lag mit den Beinen gegen eine Pforte hin, und gerade gegenüber saß der Wächter und schlief.
»Du mein Schöpfer, habe ich hier auf der Straße gelegen und geträumt!« sagte er. »Ja, das ist die Oststraße! Wie prächtig hell und bunt! Es ist doch erschrecklich, wie das Glas Punsch auf mich gewirkt haben muß.«
Zwei Minuten später saß er in einem Wagen, der mit ihm nach Christianshafen fuhr, er gedachte der Angst und Not, die er ausgestanden, und pries von Herzen die glückliche Wirklichkeit, unsere Zeit, die mit allen ihren Mängeln doch weit besser sei, als die, in der er vor kurzem gewesen war.
Fußnoten
1 Eine Abendzeitung in Kopenhagen.
2 Holberg erzählt in seiner Geschichte des dänischen Reiches, daß König Hans eines Tages, als er in dem Roman von König Artus gelesen hatte, mit dem bekannten Otto Rud, auf den er sehr viel hielt, scherzte: »Herr Ivent und Herr Gaudian, die ich in diesem Buche finde, sind tüchtige Ritter gewesen, solche Ritter findet man in jetziger Zeit nicht mehr!« worauf Otto Rud erwiderte: »Wenn es noch solche Kämpen, wie König Artus gäbe, würde man auch noch viele Ritter wie Herr Ivent und Herr Gaudian finden!«
III. Des Wächters Abenteuer.
»Da liegen ja wahrlich ein paar Galoschen!« sagte der Wächter. »Die gehören sicher dem Leutnant, der dort oben wohnt. Sie liegen gerade bei der Thür!«
Gern hätte der ehrliche Mann geklingelt und sie abgeliefert, denn da war noch Licht, aber er wollte nicht die übrigen Leute im Hause wecken und deshalb unterließ er es.
»Das muß recht warm sein, ein Paar solcher Dinger am Fuße zu haben!« sagte er. »Sie sind weich im Leder. Sie paßten gut an meine Füße. Wie ist es doch drollig in der Welt! Nun könnte der Leutnant sich in sein warmes Bett legen, doch sieh, ob er es thut! Da geht er im Zimmer auf und nieder; das ist ein glücklicher Mensch! Er hat weder eine Frau noch Kinder, jeden Abend ist er in Gesellschaft; wäre ich doch er, ja dann wäre ich ein glücklicher Mann!«
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