Andersen, Christian - Märchen
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»Laß mich ihn sehen!« sagte der junge Mann, lachte und schüttelte dann den Kopf. »Ja, derselbe kann es nun wohl nicht sein, aber er erinnert mich an eine Geschichte, die ich mit einem Zinnsoldaten hatte, als ich noch ein kleiner Knabe war!« Dann erzählte er seiner Frau von dem alten Haus und von dem alten Manne und von dem Zinnsoldaten, den er ihm hinüber geschickt, weil er so erschrecklich einsam lebte, und er erzählte alles so natürlich, wie es wirklich gewesen, sodaß der jungen Frau über das alte Haus und den alten Mann die Thränen in die Augen traten.
»Es ist doch möglich, daß es derselbe Zinnsoldat ist!« sagte sie; »ich will ihn aufbewahren und alles dessen gedenken, was Du mir erzählt hast; aber des alten Mannes Grab mußt Du mir zeigen!«
»Ja, das kenne ich nicht,« sagte er, »und niemand kennt es! Alle seine Freunde waren tot, niemand bekümmerte sich weiter darum, und ich war ja ein kleiner Knabe!«
»Wie muß er doch erschrecklich einsam gewesen sein!« sagte sie.
»Erschrecklich einsam!« sagte der Zinnsoldat; »aber schön ist es, nicht vergessen zu werden!«
»Herrlich!« rief etwas dicht daneben, aber außer dem Zinnsoldaten sah niemand, daß es ein Fetzen der schweinsledernen Tapete war. Er war ohne alle Vergoldung und sah aus wie feuchte Erde, aber eine Ansicht hatte er und sprach dieselbe aus:
Vergoldung vergeht,
Aber Schweinsleder besteht.
Doch das glaubte der Zinnsoldat nicht.
Der Flachs.
Der Flachs blühte. Er hat schöne, blaue Blumen, die so zart wie die Flügel einer Motte, und noch viel feiner sind! – Die Sonne beschien den Flachs, und die Regenwolken begossen ihn und das thut ihm ebenso wohl, wie es kleinen Kindern thut, wenn sie gewaschen werden, und dann einen Kuß von der Mutter bekommen, sie werden ja viel schöner davon und das wurde der Flachs auch.
»Die Leute sagen, daß ich ausgezeichnet gut stehe,« sagte der Flachs, »und daß ich schön lang werde, es wird ein prächtiges Stück Leinwand aus mir werden! Wie glücklich bin ich doch! Ich bin gewiß der Glücklichste von allen! Ich habe es gut, und es wird etwas aus mir werden! Wie der Sonnenschein belebt und wie der Regen schmeckt und erfrischt! Ich bin ganz überglücklich, ich bin der Allerglücklichste!«
»Ja, ja, ja!« sagten die Zaunpfähle, »Ihr kennt die Welt nicht, aber wir, wir haben Knorren in uns;« und dann knarrten sie ganz jämmerlich:
»Schnipp-Schnapp-Schnurre,
Baselurre,
Aus ist das Lied!«
»Nein, das ist es nicht!« sagte der Flachs. »Die Sonne scheint am Morgen, der Regen thut wohl, ich kann hören, wie ich wachse, ich kann fühlen, daß ich blühe! Ich bin der Allerglücklichste.«
Aber eines Tages kamen Leute, die den Flachs beim Schopfe faßten und mit der Wurzel herausrissen, das that weh; er wurde in Wasser gelegt, als ob er ersäuft werden sollte, und dann kam er über Feuer, als ob er gebraten werden sollte, das war greulich!
»Es kann einem nicht immer gut ergehen!« sagte der Flachs. »Man muß etwas durchmachen, dann weiß man etwas!«
Aber es wurde allerdings sehr schlimm. Der Flachs wurde gerissen und gebrochen, gedörrt und gehechelt, ja, das wußte er, wie das alles hieß; er kam auf den Rocken: schnurre rur! Da war es nicht möglich, die Gedanken beisammen zu behalten.
»Ich bin außerordentlich glücklich gewesen!« dachte er bei aller seiner Pein. »Man muß froh sein über das Gute, was man genossen hat. Froh, froh, oh!« – und das sagte er noch, als er auf den Webstuhl kam, und so wurde er zu einem herrlichen, großen Stück Leinwand. Aller Flachs, jeder einzelne Stengel kam in das eine Stück.
»Aber das ist ja ganz außerordentlich! Das hätte ich nie geglaubt! Nein, wie das Glück mir doch wohl will! Ja, die Zaunpfähle wußten wahrlich gut Bescheid mit ihrem:
›Schnipp-Schnapp-Schnurre,
Baselurre!‹
Das Lied ist keineswegs aus! Nun fängt es erst recht an! Es ist herrlich! Ja, ich habe gelitten, aber jetzt ist dafür auch etwas aus mir geworden; ich bin der Glücklichste von allen! – Ich bin so stark und so weich, so weiß und so lang! Das ist ganz etwas anderes, als nur Pflanze zu sein, selbst wenn man Blumen trägt! Man wird nicht gepflegt, und bekommt nur Wasser, wenn es regnet! Jetzt habe ich Aufwartung! Das Mädchen wendet mich jeden Morgen und mit der Gießkanne erhalte ich jeden Abend ein Regenbad. Ja, die Frau Pastorin hat selbst eine Rede über mich gehalten und gesagt, daß ich das beste Stück im ganzen Kirchspiel sei. Glücklicher kann ich gar nicht werden!«
Nun kam die Leinwand ins Haus, dann kam sie unter die Scheere. Wie man schnitt, wie man mit der Nähnadel hineinstach! Das war wahrlich kein Vergnügen. Aber aus der Leinwand wurden zwölf Stück Wäsche von der Art, die man nicht gern nennt, die aber alle Menschen haben müssen; es waren zwölf Stück davon.
»Ei sieh, jetzt ist erst etwas aus mir geworden! Das war also meine Bestimmung! Das ist ja herrlich; nun schaffe ich Nutzen in der Welt, und das ist es, was man soll, das ist das wahre Vergnügen. Wir sind zwölfe geworden, aber wir sind doch alle eins und dasselbe, wir sind ein Dutzend! Was ist das für ein erstaunliches Glück!«
Jahre verstrichen, – dann konnten sie nicht länger halten.
»Einmal muß es ja doch vorbei sein!« sagte jedes Stück. »Ich hätte gern noch länger halten mögen, aber man darf nichts Unmögliches verlangen!« Dann wurden sie in Stücke und Fetzen zerrissen, sodaß sie glaubten, nun sei es ganz vorbei, denn sie wurden zerhackt und zerquetscht und zerkocht, ja sie wußten selbst nicht, wie ihnen geschah – und dann wurden sie schönes, feines, weißes Papier!
»Nein, das ist eine Überraschung! Und eine herrliche Überraschung!« sagte das Papier. »Nun bin ich feiner als zuvor, und nun werde ich beschrieben werden! Was kann nicht alles geschrieben werden! Das ist doch ein außerordentliches Glück!« Es wurden die allerschönsten Geschichten darauf geschrieben, und die Leute hörten, was darauf stand, und es war richtig und gut, es machte die Menschen weit klüger und besser, als sie bisher waren, es war ein wahrer Segen, der dem Papier in den Worten gegeben war.
»Das ist mehr als ich mir träumen ließ, als ich noch eine kleine, blaue Blume auf dem Felde war! Wie konnte es mir einfallen, daß ich dazu gelangen werde, Freude und Kenntnisse unter die Menschen zu bringen! Ich kann es selbst noch nicht begreifen! Aber es ist nun einmal wirklich so! Der liebe Gott weiß, daß ich selbst durchaus nichts dazu gethan habe, als ich nach schwachem Vermögen für mein Dasein thun mußte! Und doch gewährt er mir eine Freude nach der andern; jedesmal wenn ich denke: ›Aus ist das Lied!‹ dann geht es gerade zu etwas Höherem und Besserem über. Nun werde ich gewiß auf Reisen in der ganzen Welt herum gesandt werden, damit alle Menschen mich lesen können! Das ist das Wahrscheinlichste! Früher trug ich blaue Blumen, jetzt habe ich für jede Blume die schönsten Gedanken! Ich bin der Allerglücklichste!«
Aber das Papier kam nicht auf Reisen, es kam zum Buchdrucker und da wurde alles, was darauf geschrieben stand, zum Druck zu einem Buche gesetzt, ja zu vielen hundert Büchern, denn so konnten unendlich viel Leute mehr Nutzen und Freude davon haben, als wenn das einzige Papier, auf dem das Geschriebene stand, die ganze Welt durchlaufen hätte und auf dem halben Wege schon abgenutzt worden wäre.
»Ja, das ist freilich das allervernünftigste!« dachte das beschriebene Papier. »Das fiel mir gar nicht ein! Ich bleibe zu Hause und werde in Ehren gehalten, wie ein alter Großvater! Ich bin es, der beschrieben worden ist, die Worte flossen aus der Feder gerade in mich hinein. Ich bleibe, und die Bücher laufen herum! Nun kann ordentlich was ausgerichtet werden! Nein, wie bin ich froh, wie bin ich glücklich!«
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