Lucius Apuleius - Der Goldene Esel

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Der Goldene Esel

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Wie ein schneidend Schwert fuhr es mir durch die Seele, als ich bedachte, daß ich mich wahrscheinlich in kurzem in dem nämlichen Zustande befinden würde. »Wehe!« seufzte ich bei mir selbst, »so überschwenglich elend sollst du noch werden, armer Lucius!« Und schwermütig ließ ich den Kopf hängen.

In meiner angeborenen Neugierde fand ich noch den einzigen Trost bei so jammervollem Leben. Sie fand beständig Nahrung, da man sich um meiner Gegenwart willen keinen Zwang antat, sondern frei sprach und handelte, wie man nur wollte.

In der Tat, der göttliche Sänger [73] Homer. der Griechen hat recht, wenn er von seinem Helden singt: Nur dadurch habe er die höchste Staffel menschlicher Weisheit erreicht, daß er vieler Menschen Städte gesehen und Sitten gelernt und so viel unnennbare Leiden erduldet habe. Auch ich habe in der Rücksicht meinem Esel viel zu danken. Unter seiner Hülle bin ich in so mancherlei Leiden geübt und, wo nicht mit Weisheit, doch wenigstens mit Wissenschaft bereichert worden. Vorzüglich verdanke ich ihm ein gar allerliebstes Histörchen, welches ich euch unmöglich vorenthalten kann. Hier ist es!

Der Bäcker, dem ich zugehörte, war ein sehr guter und überaus bescheidener Mann, hatte aber den Ausbund aller argen, garstigen Weiber von der Welt zur Frau. Er stand bei ihr alles nur ersinnliche Hauskreuz aus. Ich hatte wahrhaftig selbst manchmal Mitleiden mit ihm in meinem Herzen. Dem abscheulichen Weibe fehlte keine Untugend, kein Laster; alle insgesamt waren in ihrer scheußlichen Seele, wie der Unrat in einem Pfuhle, zusammengeflossen. Sie war boshaft, grausam, mannsüchtig, dem Trunk ergeben, hartnäckig, zänkisch, geizig in schnöder Anmaßung des Guten anderer Leute, höchst verschwenderisch in schändlicher Verbringung des ihrigen, der Ehrlichkeit gram, der Zucht feind. Dabei verachtete und verspottete sie die Götter samt der wahren Religion. Sie bekannte sich zu einer lästerlichen Lehre von einem Gott, des sie für den Alleinigen ausgab, und unter dem Vorwande allerlei zu beobachtender, nichtiger Gebräuche hinterging sie die Welt, betrog den Mann, soff vom frühen Morgen an und hurte ohne Unterlaß.

Dieser grimmige Drache von Weib hatte einen Pik auf mich; ich weiß nicht, warum? Noch vor Tage, wenn sie noch lange auf dem Ohre liegen blieb, schrie sie schon: »Spannt doch den neuen Esel an die Mühle!« Sobald sie aber aus dem Neste gekrochen, war ihre erste Sorge, daß mir in ihrer Gegenwart das Fell tüchtig ausgegerbt wurde, und zur Abfütterungszeit, wenn schon alles ausgespannt war und fraß, durft’ ich doch ganz spät erst an die Krippe gelassen werden. Diese ihre Strenge machte mich desto aufmerksamer auf ihre Sitten.

Ich hörte beständig einen jungen Menschen bei ihr ein- und ausgehen. Für mein Leben gern hätt’ ich ihm ins Gesicht gesehen; nur konnte ich nicht vor der Kappe über den Augen. Ich hätte dann schon alles anwenden wollen, die garstige Aufführung des bösen Weibes an den Tage zu bringen.

Ferner stak sie tagtäglich vom Morgen bis auf den Abend mit einer alten Vettel zusammen, welche die Unterhändlerin zwischen ihr und ihren Galanen abgab. Wenn sie miteinander gefrühstückt und ein gutes Schlückchen zu sich genommen hatten, dann ging’s an ein Beratschlagen, wie dem guten, ehrlichen Manne wieder auf eine listige Art eine Nase zu drehen sei.

So böse ich auch der Fotis ihres Versehens wegen war, daß sie mich in einen Esel, anstatt in einen Vogel verwandelt hatte, so kamen mir dennoch die großen Ohren, wie schlecht sie auch ins Gesicht fallen mochten, außerordentlich zustatten. Ich konnte alles und jedes wörtlich hören, was auch noch so weit von mir gesprochen wurde. Eines Tages belauscht’ ich die beiden Sibyllen bei folgendem Gespräche:

»Ja, Madamchen«, sprach die getreue Vertraute, »von dem sag’ ich mich los! Haben Sie sich für ihren eigenen Kopf eine solche Matztasche von Liebsten auserkoren, der gleich vor Furcht vergehen möchte, wenn Ihr herzlieber Mann nur ein wenig das Gesicht verzieht, und so kraftlos ist, daß er schon nicht weiter kann, wenn Ihr Verlangen erst rech belebt zu werden anfängt, so mögen Sie auch sehen, wie Sie mit ihm auskommen! Dafür lobe ich mir den Philesietärus! Das ist ein anderer Kerl! Jung, schön, freigebig, brav, schert der sich viel um die Wachsamkeit der eifersüchtigen Männer! So war ich bin! Der Junge wäre wert, daß ihm alle Weiber ihre beste Gunst schenkten! Er wäre wert, eine goldne Krone zu tragen; wäre es auch nur um des meisterhaften Streiches willen, den er neulich einem solchen abgünstigen Ehekrüppel gespielt hat. Hören Sie denn einmal an, Madamchen, und urteilen Sie selbst, was zwischen Liebhaber und Liebhaber für ein Unterschied ist! Sie kennen doch hier in der Stadt den Ratsherrn Barbarus? Weil er eine so giftige Zunge hat, nennen die Leute ihn immer den Skorpion, und er hat ein so überaus feines, allerliebstes Weibchen, das er wie Argus bewacht und stets unter Schloß und Riegel hält.«

»Wie sollte ich ihn nicht kennen?« versetzte darauf die galante Bäckerin, »seine Frau Arete ist mit mir in die Schule gegangen.«

»Oh, so werden Sie auch schon«, sprach jene wieder, »die ganze Geschichte mit dem Philesietärus wissen!«

»Nein! Nicht ein Wort davon«, war die Antwort; »aber ich möchte sie wohl wissen. Erzählt’ sie doch von Anfang an, Mütterchen, ich bitte Euch!«

Darauf hub das alte Plappermaul folgendermaßen zu erzählen an:

»Dieser hochgelahrte Herr Barbarus hatte vor kurzem eine notwendige Reise zu tun. Er wußte sein geliebtes Weib unterdessen nicht besser aufzuheben, als daß er ihr einen von seinen Leuten, mit Namen Mirmex, den er immer vorzüglich treu befunden, zum Keuschheitswächter bestellte. Ewiges Gefängnis in Ketten und Banden und bei Wasser und Brot war das geringste, was er demselben androhte, falls er seine Frau von einer Mannsperson auch nur mit dem Finger im Vorbeigehen würde berühren lassen. Er schwur bei allen Göttern, das Leben würde er ihm nehmen, und das auf die jämmerlichste, schmählichste Art! Nach solcher ausdrücklichen Installation trat er seine Reise ruhigen Herzens an; desto unruhiger aber hinterließ er den armen Mirmex. Dieser lebte in tausend Ängsten. Keinen Schritt durfte Arete ohne ihn tun, wie der Schatten verfolgte er sie; zu Hause beim Wollspinnen wich er ihr nicht von der Seite. Ging sie abends, was nicht zu ändern war, in das Bad, so saß er ihr immer auf den Hacken und haftete wie eine Klette an einem Zipfel ihres Kleides. So gewissenhaft versah er sein aufgetragenes Ehrenwächteramt.

Inzwischen war die Schönheit der Frau Ratsherrin zu groß, als daß sie der wachsamen Aufmerksamkeit des Philesietärus lange hätte verborgen bleiben können, und alles, was er von ebendieser gepriesenen strengen Zucht und Hut hörte, das reizte und feuerte ihn nur um so mehr an, alles in der Welt zu wagen und zu dulden, um ein solches Kleinod zu erobern.

Er kannte die Zerbrechlichkeit menschlicher Tugend und wußte, wie vor dem Golde alle Hindernisse weichen und selbst diamantene Tore aufspringen. Er trat also einmal den Mirmex an, als er ihn eben allein fand, entdeckte ihm seine Liebe zur Arete und flehte aufs rührendste, seiner Qual Linderung zu verschaffen. Er könnte sein Leben nicht länger ertragen, wo er nicht bald der Erfüllung seiner Wünsche teilhaftig würde; er müsse sterben. Was er fordere, sei auch nur eine Kleinigkeit; Mirmex habe nicht das geringste dabei zu befürchten; er wolle nur abends, unterm Schutze und Schleier der Finsternis, sich allein bei ihm in das Haus einschleichen, keine sterbliche Seele solle ihn sehen, und nicht länger als einen Augenblick wolle er sich aufhalten.

Bei diesen und ähnlichen flehentlichen Bitten ließ es der feien Zeisig aber nicht bewenden, sondern er fügte noch ein Überredungsmittel hinzu, das da fähiger als alles war, die mauerfeste Treue des Kerles in ihren tiefsten Grund zu erschüttern. Er hielt ihm nämlich die Hand hin und ließ ihm daraus den Glanz schöner neugeprägter Goldstücke ins Gesicht blitzen, wovon zwanzig der Dame, ihm aber zehn mit tausend Freuden bestimmt wären.

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