Lucius Apuleius - Der Goldene Esel

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Der Goldene Esel

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Thrasyll, ungeachtet er sich in seinem Herzen freute, daß er glücklich den Mord vollbracht, den er sich angelobt, wußte dennoch seine Freude zu verstellen und eine ernste, betrübte Miene anzunehmen. Er warf sich auf die Leiche hin, die er selbst gemacht hatte, und umarmte sie inbrünstig; unterließ nichts, was der erste heftige Schmerz zu tun pflegt. Nur weinen, das konnt’ er nicht!

Da er in seinem erdichteten Leide der Wahrheit des unsrigen so ganz gleichkam, so ließ sich niemand einfallen, ihn wegen des Mordes in Verdacht zu haben, und wir glaubten ihm auf sein Wort, daß der Eber unsern Herrn erschlagen habe.

Kaum war dies Unglück geschehen, so trug das Gerücht auch schon die traurige Nachricht davon nach Tlepolems Wohnung, zu den Ohren seiner unglücklichen Gattin.

Sobald diese die entsetzliche Nachricht vernommen, fährt sie halb sinnlos in wilder Hast auf, stürzt wie eine Rasende vollen Laufs durch die volkreichen Gassen, läuft querfeldein, laut schreiend über das Unglück ihres Mannes. Scharenweise und traurig strömen die Leute hinter ihr her; wer ihnen begegnet, gesellt sich und seinen Schmerz zu ihnen. Die ganze Stadt wird darüber leer.

Bereits war man zum Orte gelangt, wo Tlepolems Leichnam lag. Mit scheidender Seele sank Charite auf denselben nieder und wollte da ihr Leben aufgeben, da sie ihrem Tlepolem geweiht. Mit Not ward sie noch von den Ihrigen hinweggerissen und wider Willen beim Leben erhalten.

Man nahm die Leiche auf und brachte sie im Geleite des ganzen Volkes nach dem Begräbnis.

Da hattet ihr den Thrasyll sehen sollen, wie überlaut er schrie, wie er sich zerschlug; die Tränen, die ihm bei Bezeugung der ersten Betrübnis versagt waren, flossen ihm nun, vermutlich vor immer zunehmender Freude. Allerlei Namen der Liebe wurde von ihm verschwendet, die Wahrheit zu hintergehen; unter dem kläglichsten Leidwesen rief er beständig:

›O mein Tlepolem! Mein Freund, mein Gespiele, mein Kamerad, mein Bruder!‹

Ja, zuweilen fiel er Charite in die Arme und hielt sie ab, sich den Busen zu zerschlagen; beschwor sie, ihre Trauer zu mäßigen und nicht so zu weinen, suchte durch liebreiches Zureden den Stachel des Schmerzes zu stumpfen und sie durch allerlei herbeigezogenen Beispiele ähnlicher Zufälle zu trösten. Dabei vergaß er nicht, unter dem Scheine der innigsten Teilnahme an ihrem Verluste das schöne Weib aufs vertraulichste zu liebkosen, um seiner häßlichen Leidenschaft durch diese ungebührliche Lust Nahrung zu geben.

Allein nach vollbrachtem Leichenbegräbnisse wünschte die junge Witwe nichts sehnlicher, als ihrem Manne recht bald nachzufolgen.

Sie bedachte bei sich alle Mittel dazu und wählte endlich jenes sanfte, ruhige, das keines Gewehrs bedarf, sondern dem stillen Schlaf ähnlich ist: das Verhungern.

Bleich, verfallen, sich gänzlich vernachlässigend, saß sie hin in tiefer Finsternis und hatte schon abgerechnet mit dem Leben. Doch Thrasyll ruhte nicht. Mit den dringendsten Bitten stürmte er auf sie ein, lag unablässig durch ihre Freunde, durch ihre Eltern ihr in den Ohren. Sie mußte nachgeben und ihren vor Mattigkeit, Totenblässe und Vernachlässigung entstellten Körper durch Bad und Speise wieder erquicken. Sie tat es aus Ehrfurcht vor ihren Eltern; machte aus Not eine Tugend und unterzog sich – zwar nicht mit fröhlichem, jedoch mit heiterem Gesicht – den Verrichtungen der Lebendigen, so wie man es verlangte. Allein in ihrem Innern nagte Harm und Betrübnis ihr beständig am Leben. Tag und Nacht hing sie der zärtlichsten Sehnsucht unter unaufhörlichen Tränen nach. Ja, sie hatte ihren Verstorbenen unter der Gestalt des Bacchus gebildet, und stets stand sie vor ihm und erwies ihm göttliche Verehrung. Das war ihr einziger schmerzlicher Trost.

Thrasyll konnte es nicht erwarten, daß sich ihr Schmerz ausgeweint, der Sturm ihrer Seele gelegt und die höchste Betrübnis durch die Länge der Zeit sich verloren hätte. Aus Übereilung und Unbesonnenheit stand er nicht an, sich ihr zur Ehe anzutragen, da sie noch ihren Gemahl beweinte, noch ihrer Kleider zerriß, noch sich die Haare zerraufte. Der einfältige Schritt deckte alle Geheimnisse seines Herzens auf und verriet sein heilloses Spiel.

Charite schauderte mit Abscheu vor dem schändlichen Antrag zurück, und nicht anders, als ob die Pest sie angehaucht oder der Strahl des Jupiters sie getroffen hätte, sank sie ohnmächtig nieder, und die Sinne vergingen ihr. Nach einer Weile kam sie zwar wieder zu sich selbst und erhob ihr jämmerliches Klagegeschrei von neuem; indessen, die Augen waren ihr nun über den abscheulichen Thrasyll aufgegangen.

Sie gab ihm zur Antwort; sie könne sich nicht sogleich erklären, sie müsse die Sache erst reiflicher überlegen.

Mittlerweile erschien der Schatten des grausam ermordeten Tlepolem dem tugendhaften Weibe im Traume. Von Blut und Totenblässe war sein Antlitz entstellt.

›Du meine Gattin!‹ sprach er zu ihr, ›wenn mein Andenken deinem Herzen wert bleibt, wird nie ein anderer dich so nennen dürfen! Doch, hat mein unglückseliger Tod den Bund unserer Liebe zerrissen, so lebe glücklich mit jeglichem andern, nur dem gottlosen Thrasyll gib deine Hand nicht! Er sei ewig von deinem Gespräche, von deinem Gastmahle, von deinem Bette verbannt! Fliehe seine blutige Rechte! Hochzeit mit ihm wäre Totschlag; denn er ist mein Mörder! Die Wunden, die deine Tränen gebadet, waren nicht alle mir vom Eber geschlagen! Ach! Die Lanze Thrasylls allein hat uns voneinander getrennt!‹

Er fügte alles übrige hinzu und entdeckte die Schandtat ganz umständlich. Charite, die, unter Betrübnis das Gesicht ins Kissen gedrückt, eingeschlummert war und selbst im Schlafe noch ihre schönen Wangen mit Tränen netzte, fuhr wie von einem Geschütz erweckt aus dem rastlosen Schlummer auf; erneute ihre Klagen, wimmerte und schluchzte, zerriß ihr Gewand und zerkratzte mit wütenden Händen ihre schönen Arme. Dennoch vertraute sie niemandem die nächtliche Erscheinung, noch tat sie, als ob ihr irgend etwas von der Ermordung ihres Mannes entdeckt worden; aber stillschweigend beschloß sie bei sich; erst den verhaßten Mörder zu strafen und dann sich selbst vom jammervollen Leben zu befreien.

Siehe, der schamlose Freier stellte sich wieder ein und lag ihr ohne Unterlaß mit seinem Antrage, wovon ihre Seele nichts wissen mochte, in den Ohren. Was sagte er nicht, ihr Herz mit Liebe zu bestechen; wir bat und fluchte er nicht in weichem Tone!

Sie verlarvte sich mit List, hörte ihn leutselig an und gab ihm zur Antwort: ›Noch schwebt deines Freundes, meines teuren Gemahls, reizendes Bild mir beständig vor Augen, noch schallt in meinen Ohren der liebliche Klang seiner Stimme, noch lebt mein Tlepolem ganz in diesem Herzen. Soll denn seine betrübte Witwe nicht wenigstens das von den Gesetzen bestimmte Trauerjahr abwarten? Meinerseits erfordert dies der Wohlsand ebensosehr als deinerseits die Sorge für deine Sicherheit; denn durch unsere zu frühe Verbindung würde mein seliger Mann im Grabe zum Unwillen gereizt werden und du, Thrasyll, würdest es dann mit dem Leben entgelten müssen.‹

Thrasyll, dem nichts von Arglist schwant, begnügte sich mit dieser erhaltenen Hoffnung noch nicht, sondern fuhr ohne Schonung fort, Charitens Widerstand bei jeder Gelegenheit mit der süßesten Beredsamkeit zu bestürmen.

Endlich stellt sie sich überwunden und spricht zu ihm: ›Alles, was ich tun kann, geliebter Thrasyll, ist dies einzige, daß wir bis zur Vollendung des Trauerjahres in geheimer Vertraulichkeit miteinander leben. Allein es muß aufs sorgfältigste vor unseren Freunden verborgen bleiben!‹

Dieser trügerische Vorschlag verfing. Thrasyll willigte mit tausend Freuden in das geheime Verständnis und hätte gewünscht, es wäre schon Nacht, damit nichts mehr seinem Glücke entgegenstände.

›So komm denn, Geliebter‹, sprach Charite, ›komm mit einbrechender Nacht leise an meine Haustüre, aber wohlvermummt und sonder Begleitung! Du darfst einmal nur pfeifen; meine Amme soll dein mit dem Ohre am Schlüsselloch warten. Sie wird unverzüglich dich einlassen und im Dunkeln nach meiner Kammer führen, daß dich niemand sieht.‹

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