Thomas Melle - Sickster

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Zwei junge Männer stehen an vorderster Front einer überhitzten Konsum- und Leistungswelt — und halten stand, bis die Beschleunigung ihr Leben erfasst, überwuchert: Der idealistische Magnus Taue schreibt für das Kundenblatt eines Ölkonzerns, fühlt sich als Loser und hasst seine Arbeit mit der Wut eines Schläfers. Thorsten Kühnemund, Manager und Macho, leidet insgeheim am erfolgreichen Hochglanzleben voller Druck und Alphatierneurosen, er betäubt sich mit Alkohol, schnellem Sex und Abstürzen im molochartigen Clubbing der Stadt. Aus Schulzeiten bekannt, freunden die beiden sich zögerlich an. Doch dann brechen die Fassaden ein. Magnus fühlt sich zu Thorstens Freundin Laura hingezogen, und alle drei strudeln ins Haltlose. So beginnt eine Suche nach irgendeiner Wahrheit des Empfindens, Denkens und Tuns — eine Suche im Rausch, Schmerz und Wahn, und in der eigenen Seele …
Einfühlsam und radikal erforscht Thomas Melle ein sich immer schneller um ein leeres Zentrum drehendes Leben — bis an die Grenzen des Ichs und darüber hinaus. «Sickster» ist ein großes diagnostisches Zeitbild — und das Romandebüt eines Autors, dessen Sprache, so Iris Radisch, «bis ins letzte Komma aufgeladen» ist.

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Während er redete, war die Ader auf seiner Stirn erst weiter angeschwollen und dann wieder verschwunden. Obwohl es so schien, als ob Magnus etwas schon oft Gesagtes zum x-ten Mal vortrug, war seine Wut echt. Thorsten spürte einen Schluckauf heraufziehen.

«Ein Rucki-Zucki geht durchs Land. Aber das ist alles bald vorbei», sagte Magnus und blickte ihm fröhlich ins Gesicht.

«Was meinst du», fragte Thorsten.

«Ich beobachte dich wirklich schon lange», sagte Magnus. Sein Blick verwässerte.

«Mich?», sagte Thorsten und hickste. Er meinte sich verhört zu haben.

«Ja», sagte Magnus. «Aber keine Angst.»

Thorsten hickste. «Und? Was beobachtest du?» Er wollte die Antwort gar nicht wissen.

«Ein andermal», sagte Magnus, als würde er das Unbehagen in Thorstens Gesicht genau sehen, klopfte ihm auf die Schulter und verschwand. Thorsten war verwirrt, aber gelassen. Er wusste, er würde so viel von dem hier, von dem Gesagten, Getanzten, Getanen nachher wieder vergessen haben. Und das fühlte sich gut an.

Endlich tauchte die Popjournalistin auf. Noch im Taxi hatte er sie angerufen. Von irgendeinem Gig ganz aufgekratzt, flüsterte sie etwas in Thorstens Ohr und leckte dann kurz hinein mit ihrer kleinen, rauen Zunge. Er spürte, wie er hart wurde. Das Kamerateam packte endlich ein.

Sie nahm ihn an der Hand und zog ihn mit sich, durch verwirrende, wummernde Katakomben. Sie landeten in einem dunklen Raum. Dort waren Männer zugange. Sie öffnete seine Hose und rieb ihn. Ein Mann kam auf sie zu. Thorsten war es egal. Er trank seinen Gin Tonic aus und warf das Glas weg. Der Mann kam noch näher, starrte auf Thorstens Penis und rieb sich selbst dabei. Die Popjournalistin lächelte und drehte sich um und hob ihren Rock und bückte sich.

Zwei Stunden später fand sich Thorsten in einem Tunnel gefangen. Er suchte seine Hose verstohlen nach Flecken ab. Arbeiter fuhren zu ihrer Schicht, sie sahen ihn abschätzig an. Der Tunnel nahm kein Ende, die U-Bahn schien ewig zu fahren. Vielleicht eilte die Station der Bahn ja voraus wie die Schildkröte Zenons Läufer. Vielleicht wäre es unlogisch, anzukommen.

Thorsten hatte sein Portemonnaie verloren. Er brauchte etwas zu trinken, er dehydrierte. Die Schlagzeilen auf dem U-Bahn-Bildschirm tanzten vor seinen Augen. Er spürte, wie sein Körper im Zeitraffer austrocknete. Aber er hatte kein Geld. Am Rosa-Luxemburg-Platz platzte er aus dem Waggon, stolperte und stürzte hin. Einen vorbeigehenden Mann bettelte er um Geld an, für ein Apfelsafttütchen aus dem Kiosk. Fünfzig Cent? Der Mann ignorierte ihn.

Dann übergab er sich, fast trocken, auf den Boden der U-Bahn-Station. Er schrie das Plastik an, die Kotze sah aus wie auseinanderbröckelnder Bauschaum. Ein anderer Mann gab ihm unaufgefordert einen Euro.

Den Apfelsaft, den Thorsten sich davon kaufte, erbrach er sofort wieder, als er die Treppe hochstieg. Schade , dachte er und wankte weiter in ein stadtbekanntes Nachtcafé und dort zur Toilette, um aus dem Wasserhahn zu trinken. Das Leitungswasser löschte den Brand. Dafür erfasste sofort eine unheimliche Müdigkeit seinen Körper. Im Café tanzte er noch ein wenig; sah nicht mehr, wer ihm gegenüberstand; reckte den Zeigefinger in die Höhe.

Zwischen den letzten sich findenden Paaren und ein paar düsteren Einzelgängern schlief er schließlich in einer dunklen Ecke ein, vielleicht beobachtet, vielleicht unsichtbar, während eine zärtliche Männerstimme ihm noch einen Ratschlag mitgab: Watch out, the world’s behind you. Ja, murmelte Thorsten, jaja. Ich weiß schon Bescheid.

«Nein, das hast du nicht.»

Ein Brötchen wurde aufgeschnitten, mit Butter bestrichen, liegengelassen.

«Nein.»

«Doch, habe ich.»

«Nein.»

Schweigen.

«Ich habe mir fast den Schädel aufgeschlagen. Ich war ohnmächtig, mir ging es hundsmiserabel. Derweil hast du irgendwo deinen Spaß gehabt. Du bist nie da, wenn ich dich brauche. Du bist übrigens auch niemals da, wenn ich dich nicht brauche. Du bist gar nicht da. Wo bist du?»

«Hör auf. So ein Pathos.»

«Konkret, also: Wo warst du später in der Nacht? Wo warst du bis in den Morgen?»

«Ich war angepisst, dass du einfach so abgehauen bist. Da bin ich mit einem alten Schulfreund, kennst du nicht, in so einen Schwulenclub.»

«In einen Schwulenclub.»

«Na ja, Technoclub. Aber es waren viele Schwule da. Was weiß ich, kenn mich da nicht aus.»

Sein Kopf dröhnte. Er war leicht überdreht, der Alkohol wirkte noch immer nach. Es war vier Uhr nachmittags.

«Und das soll ich dir glauben. Du, in einem Schwulenclub.»

«Es war kein Schwulenclub. Und wennschon!»

«Und wo war er, der Technoschwulenclub?»

«Am Ostkreuz, oder weiter im Osten, irgendwo. Dann bin ich noch ins Burger, weil ich kein Geld mehr hatte und was trinken musste. Da bin ich eingeschlafen.»

«Du hast dich nicht mehr unter Kontrolle, Thorsten. So geht das nicht weiter.»

Laura hatte aufgeräumt und geputzt. Die parfümierten Dämpfe der Reinigungsmittel lagen noch in der Luft. Thorstens Kopf schmerzte.

«Wie viel Geld war im Portemonnaie? Und was noch alles?»

«Schrei nicht so rum. Ich verstehe dich auch so.»

«Mann!»

Schweigen.

«Heute Abend trinkst du nichts.»

«Du machst mir keine Vorschriften, Laura.»

«Du stinkst erbärmlich aus dem Mund.»

Schweigen.

«Hier.»

Sie zeigte ihm die Wunde an ihrem Hinterkopf: verkrustetes Blut zwischen glänzenden Haaren.

«Das tut mir leid. Aber ich kann auch nichts dafür. Musst ja nicht mit einem Typen tanzen, der es nicht kann.»

Sie blickte ihn an, mit verständnisleeren Augen, und schüttelte den Kopf.

«Ist gut, Laura. Ich trinke heute nichts. Und die ganze Woche nichts, dir zuliebe. Obwohl es Quatsch ist. Ich kann jederzeit aufhören. Aber das ist wie Ferien von mir selbst. Ich brauche das einfach manchmal. Habe gerade eine Menge Stress in der Arbeit.»

«Den Stress bewältigt man besser mit klarem Kopf. Und nicht mit Ferien von sich selbst», sagte Laura.

«Keks.»

«Ja.»

«Es tut mir leid, der Abend ist total schiefgegangen.»

«Ja.»

«Nimmst du meine Entschuldigung an?» Er strich ihr eine Strähne aus der Stirn. Seine Finger zitterten.

«Welche Entschuldigung?»

Am Abend war Thorsten unruhig. Nervosität kroch in ihm hoch. Er versuchte, dieses und jenes zu lesen, aber es gelang nicht. Er schaltete den Fernseher ein, dann aus, dann wieder ein. Die Programme ödeten ihn an. Er blieb bei einer Nazi-Dokumentation hängen, in der Zeitzeugen mit kaum verstecktem Stolz von ihren Erlebnissen berichteten. Es war ihm bald auch das zu langweilig. Er kontrollierte die Aktienkurse im Videotext und wunderte sich, dass es Videotext überhaupt noch gab. Er wollte Musik anmachen, wusste aber nicht, worauf er Lust hatte. Er ging in der Wohnung herum, mit einem Song im Kopf, den er keiner Band und keinem Genre zuordnen konnte. Er öffnete und schloss das Fenster, machte sich Kaffee. Als er zwei Tassen getrunken hatte, befiel ihn ein Würgreiz. Er trank Wasser. Seine Laune wurde zunehmend übler. Laura kam zurück. Sie sahen sich eine DVD an und aßen Tacos. Thorsten konnte an nichts anderes denken als an Wodka. Wodka verursacht angeblich keinen Mundgeruch.

In der Nacht blieb der Schlaf aus. Thorsten wälzte sich hin und her. Hass gegen Laura stieg in ihm hoch. Schweiß trat ihm auf die Stirn, auf die Oberlippe. Es war zu heiß unter der gemeinsamen Decke, dann zu kalt ohne sie. Sein T-Shirt war auf einmal nass. Er trat nach Laura, als sie zu schnarchen begann. Sie blaffte «Was soll’n das?» und schlief wieder ein. Er könnte ihr in den Kopf treten , dachte er, morgen würde sie es wieder verziehen haben — so wie sie alles zu verzeihen schien Tag für Tag, Reboot jeden Morgen, eine leere Festplatte, ein neues, ach so moralisches Leben.

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