Clemens Meyer - Im Stein

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Im Stein: краткое содержание, описание и аннотация

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Ein vielstimmiger Gesang der Nacht: Prostituierte, Engel und Geschäftsmänner kämpfen um Geld und Macht und ihre Träume. Eine junge Frau steht am Fenster, schaut in den Abendhimmel, im Januar laufen die Geschäfte nicht, die Gedanken tanzen ihn ihrem Kopf.»Der Pferdemann«, der alte Jockey, sucht seine Tochter.»Der Bielefelder «rollt mit neuen Geschäftskonzepten den Markt auf, investiert in Clubs und Eroscenter.»AK 47«liegt angeschossen auf dem Asphalt. Schonungslos und zärtlich schreibt Clemens Meyer in seinem großen Roman von den Menschen, den Nachtgestalten, von ihrem Aufstieg und Fall, vom Schmutz der Straße und dem Fluss des Geldes. Mit großer Kraft und Emotion erzählt er die Geschichte einer Stadt, die zum Epochen-Roman unserer Zeit wird.

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Und die Toten liegen in der Rechtsmedizin, der veralteten Gerichtsmedizin, liegen in Metallschubfächern, ihr Verfall beginnt durch den Sauerstoff, der ihnen in den Jahren ihrer Ruhe im Moor kaum zu nahe kam, unaufhaltsam, im Kalten erhalten sie sich halbwegs bis zur Beisetzung, aber die Stunden im Freien haben ihnen zugesetzt. Ach, legt euch nieder, ihr müden Glieder . Dennoch sind es die Häute, die Hautschichten ihrer Augen, die ihn interessieren. Die letzten Blicke. Ein Blick nur auf diese letzten Blicke. Manchmal denkt er, dass er träumt, dass er schläft, und schreckt hoch, ringt nach Luft.

Er versinkt immer noch im Wasser, in diesen Tiefen, aber es ist anders jetzt. In den Trümmern und Resten von Tempeln oder Betonbauten, genau kann er es nicht erkennen, sieht er Menschen. Er wirft den Kopf auf dem Kissen hin und her, was ist das für ein Blinken? Positionslichter von U-Booten? als er aufwacht, sitzt sie nackt neben ihm, beugt sich über ihn, er spürt ihre Brüste auf seinem Bauch, auf seiner Brust, und es geht ihm besser, er atmet und atmet, erleichtert, obwohl sie sich mit all ihrem Fleisch auf ihn wälzt und ihn umarmt.

«Aber die anderen beiden …«

«Sind uninteressant.«

«Sind uninteressant … Sind zu jung für dich?«

«Was soll das heißen, mein Lieber, zu jung? Wie lange?«

«Ein Jahr ungefähr.«

«Dann müssten sie frisch sein, wie ein Stück Eierschecke, das man in einen Eimer Teer wirft. Das könnte man essen nach einem Jahr. Wenn man es säubert.«

«Eierschecke, Mister Ness?«

«Sie wollen mir doch nicht sagen, dass Sie in all den Jahren nicht diese Spezialität der Backkunst schätzen gelernt haben.«

«Quarkkeulchen kenne ich. «Seit wann siezen sie sich? Ist das der Mond hinter den Bäumen?

«Und die Dresdner Eierschecke, ich war drüben in Dresden, als sie den Mann aus der braunen Zelle weggeschossen haben.«

«Ich hab davon gehört. War das nicht auch dreiundneunzig?«

«Ein bewegtes Jahr. Bewegte Jahre. Aus allen Himmelsrichtungen kamen sie. Die Karawane, Tausendundeine Nacht.«

«Aber …«

«Dein Fall, ich weiß. Aus Böhmen kam dieses wunderbare Backwerk. Ursprünglich. August der Starke importierte es. Aber wir wollen keine Geschichtsstunde.«

«Wenn die Geschichte uns dorthin führt, wo wir die Antworten finden …«

«Wir suchen, hin und zurück. Im Kreis herum. Warte …«Eliot Ness stellt sein Glas ab und geht zur Tür.

Und dann sitzen sie wieder, zwei Teller neben ihren Cognac-Schwenkern, zwei Kuchengabeln neben den Tellern, weißgelbe Eierschecke auf den Tellern, große Stücke, frisch. Der alte Bulle hat fast fünfzehn Minuten allein im Wintergarten gesessen und nachgedacht. Die Toten und das Moor. Die Täter, die er nie zu fassen kriegen würde. Wie auch? Die Kugeln des Bren müssten zum Bren zurückfinden. Rückwärtslaufend beziehungsweise fliegend , hinein in die Explosion. Kein Bren in der ganzen Stadt. Die Spur führt nach Tschechien? Aber dieser Fall scheint Eliot Ness nicht allzu sehr zu interessieren. Bärbel Kahn, ja.

Er erinnert sich, dass Eliot Ness sogar Verbindungen zum damaligen Fall» Kino «vermutete, nein, nicht nur vermutete, darlegte, weil dieselben Mechanismen in der Stadt unten an der Elbe abliefen,»Wer hat Interesse, dass die sich gegenseitig ausschalten?«Er selbst wusste zu wenig darüber und glaubte nicht an alle Zwangszusammenhänge des Eliot Ness. Zwei kleine Zuhälter irgendwo aus dem Ruhrpott schießen einen braunen Kameraden weg, weil der ihren Geschäften in die Quere kommt, im neuen Deutschland darf es keine Huren und keine Huren-Verwalter geben. Was für eine bescheuerte Idee. Weil doch das Tausendjährige Reich der Tausendundeinen Nächte das mächtigste ist. Und der braune Kamerad kam selbst aus dem Ruhrpott. Um hier zu agitieren. Ironie, könnte man sagen. Aber die Versuche der Kameraden waren schnell beendet. Ruhrpottluden weg, braune Kameraden weg. (»Na ja, weg nicht, aber nicht mehr marktstörend zumindest.«) Zu groß der Markt, zu neu der Markt, zu viel zu holen für zu viele, die Braunen werden von innen ausgebremst. Zu groß der Markt, zu neu der Markt, noch ungeordnet. Er kann sich an die ausgebrannte Bar erinnern, in der ein Gast verbrannt ist. Kann sogar im selben Jahr gewesen sein. Erste Hälfte der Neunziger. Der hockte zusammengesunken vor der Treppe. Erstickt. Kollateralschaden. Fall» Hotelbar«. Weil dort die Mädels saßen und das der Konkurrenz nicht gefiel. Er hat mit den Kollegen in der Stadt unten an der Elbe damals kommuniziert. Wenn er endlich Auskunft von seinen Quellen bekäme, wer ein altes Bren verkauft oder gekauft hat in den letzten Jahren … Die Elbe runter, die Oder rauf, die Elbe runter. Die Flüsse münden alle in die Sache, sagt Eliot Ness.

Und dann essen sie ihre nächtliche Eierschecke wie zwei alte Tanten. Und ihm ist immer noch nicht ganz klar, was denn nun die Sache sein soll. Obwohl er es schon weiß, so ungefähr. Einen Körper kann er einordnen. Aber die anderen beiden? Seine anderen beiden Schäfchen? Sicher, es gibt genug neue Fälle inzwischen. Und keiner hat Interesse an diesen alten Geschichten. Von denen zwei gerade mal ein Jahr her sind. Als er neben ihnen im Moor hockte, hätte er nicht gedacht, dass sie so frisch sind. Der Moorexperte hat es genau erläutert, dass es Sauerstoffeinschlüsse oder so etwas Ähnliches gab. Alles auf Band, alles auf Band.

Der Mann ohne Bein, ein kleiner Schmierlapp, den die Großen fallenließen. In den Neunzigern an der Tür aktiv. Verstrickt in die Schüsse auf diesen Punk. BUMM BUMM. War nicht sein Fall, aber er erinnert sich gut. Im Kreis herum, im Kreis herum …, wenn er sich denn schließen würde! Den Schwiegervater des Schmierlapps, den Professor, haben sie damals ordentlich verknackt. War ja auch seine Wumme, Jagdgewehr, und sein Auto, Mercedes, ein riesiger Schlitten, den der Punk gestohlen hatte. Zumindest dachte das der Schwiegervater — tödlicher Irrtum. Und der Schmierlapp und die Freunde vom Schmierlapp sind zusammen mit dem Professor losgezogen, um das Auto zurückzuholen. Dabei löste sich ein Schuss.»Schmierlapp«, so nannten sie früher die kleinen Fische in Köln. Fische. Kein gutes Wort dafür. Es erinnert ihn an diese Vorabendserie. St. Pauli. Die Folklore von den guten Bullen und den goldherzigen Huren. Alle meine Huren. Kleine Fische, große Haie. Alles Unsinn. Geschäfte, wie überall. Und ob er im dunklen Haus aktiv war, wissen sie nicht. Vielleicht am Rande, so wie er immer am Rande war, Mister Schmierlapp.

«Lieber Freund, wie schmeckt es Ihnen?«

«Gut, sehr gut. Ich glaube jetzt doch, dass ich diesen Kuchen schon einmal gegessen habe, in all den Jahren, die ich jetzt hier bin. Kühl und cremig zugleich.«

«Ich hätte es nicht besser sagen können. Es sind die Schichten und der Quark im Teig, der die Dresdner Schecke so einzigartig macht. Und wie Sie sehen und schmecken, auch hier in dieser Stadt.«

Ohne eine Antwort abzuwarten, spricht er weiter:»Es gibt noch eine Nebenart der Dresdner Eierschecke. Die Freiberger Eierschecke. Die, lieber Freund, ist weitaus flacher und enthält, leider leider! keinen Quark. Aber auch sehr schmackhaft. Waren Sie schon einmal in Freiberg?«

«Wenn Sie das Freiberg mit der Bergakademie meinen, nein.«

«Hm, hm.«

Dann sitzen sie, zurückgelehnt in ihre Korbstühle, und starren durch den Spiegel hindurch in die Dunkelheit des Gartens.

«Wenn Sie wissen, wer von ihrem Tod profierte, damals wie heute …«

«Das sollten eine ganze Menge Leute sein, wenn es stimmt, was Sie sagen.«

«Sie haben Zweifel.«

«Wenn ich die nicht hätte, wäre ich nicht hier.«

«Sie werden keinen Täter finden, weil es keinen gibt.«

«Für alle drei?«

«Natürlich gibt es den Mann mit der Waffe, den Mann mit der Pistole, den Mann mit dem Dolch …«

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