Clemens Meyer - Im Stein

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Im Stein: краткое содержание, описание и аннотация

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Ein vielstimmiger Gesang der Nacht: Prostituierte, Engel und Geschäftsmänner kämpfen um Geld und Macht und ihre Träume. Eine junge Frau steht am Fenster, schaut in den Abendhimmel, im Januar laufen die Geschäfte nicht, die Gedanken tanzen ihn ihrem Kopf.»Der Pferdemann«, der alte Jockey, sucht seine Tochter.»Der Bielefelder «rollt mit neuen Geschäftskonzepten den Markt auf, investiert in Clubs und Eroscenter.»AK 47«liegt angeschossen auf dem Asphalt. Schonungslos und zärtlich schreibt Clemens Meyer in seinem großen Roman von den Menschen, den Nachtgestalten, von ihrem Aufstieg und Fall, vom Schmutz der Straße und dem Fluss des Geldes. Mit großer Kraft und Emotion erzählt er die Geschichte einer Stadt, die zum Epochen-Roman unserer Zeit wird.

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Das Blut, woran hat dich nur das viele Blut erinnert? Du hast viel Blut gesehen, vor allem Anfang der Neunziger. Du fragst dich, ob der Bielefelder mal jemanden umgelegt hat, er ist seit vierzig Jahren im Geschäft, war auch mal in Hamburg, hat er erzählt. Gewalt schadet dem Geschäft, hat er immer gesagt, aber da ist was in seinen Augen, und dein sechster, siebter und …, du musstest dein Geschäft erst aufbauen, und das Blut, du weißt, dass das alles nötig war …, du wärst nicht dort, wo du jetzt bist. Du hebst die Hände ein wenig, hältst sie ins Licht der Deckenlampe, es ist gut, denkst du, dass das Licht die ganze Nacht brennt. Du bist noch schwach, hast viel davon verloren, woran du die ganze Zeit denkst. Sie hätten nicht viel später kommen dürfen. Du hattest Alex nur kurz am Telefon, darfst noch keinen Besuch empfangen.»Die verdammten scheiß Kanacken!«Was hat er gesagt? Hat Claudia nicht angerufen? Und dein Sohn? Die Tabletten und das Zeug, das in deinen Arm tropft, verwirren dich, du hast über zwanzig Stunden geschlafen, du spürst die Einstiche an den Armen von den Transfusionen. Viel haben sie dir gegeben, neues, unverbrauchtes, und das wird dich stark machen. Hat Alex Namen genannt, wissen sie, ob Edo ihn geschickt hat? Du versuchst, alles in deinem Kopf zusammenzusetzen, aber kannst es immer noch nicht richtig greifen, du weißt, du brauchst Zeit, dann wirst du die Antworten finden. Dieser Typ, der Vater von dem Mädchen damals, hat gedroht, dich umzubringen, obwohl du gar nichts mit der Sache zu tun hattest. Nein, so eine Schweinerei würdest du nie … Aber dieser Idiot ist dort hingegangen, wo du warst. Nach oben. Aber noch bist du nicht ganz dort, vielleicht wird das jetzt der letzte Schritt, ein Wink des Schicksals, an das du manchmal noch glaubst. Wieso hat er so lange gewartet? Das muss dreiundneunzig gewesen sein. Und er ist vier Jahre später gekommen. Nein, du hattest nichts zu tun damit. Aber du hast es gewusst, alle haben es gewusst. Und dann ist er aufgetaucht und ist zu dir gekommen, weil er dachte … Was hat er gedacht, dieser Idiot?» Wenn du deine Drecksfinger mit da drinnen hattest, bring ich dich um!«Sie haben ihn nach draußen geschleift, ein kleiner Mann, eins sechzig, Ex-Jockey, Ex-Trinker, wie du später erfahren hast.»Hörst du, Lude! Dann bring ich dich um!«»Sollen wir ihn …«»Nein. Lasst ihn gehen. Und wenn er nochmal kommt, lasst ihn nicht rein. Mehr nicht. Lasst ihn nur nicht rein. «Du hast ihn schreien gehört, während sie ihn rausschleiften.»Ich bring dich um! Ich stech dich ab!«

Du hast dich umgehört. Wusstest dann, wo seine Tochter ist. Achtzehn war sie damals, also vierzehn neunzehnhundertdreiundneunzig, und alle haben es gewusst. Von ihr und den anderen.

Dir ist kalt, und du schiebst die Hände unter die Decke. Du hättest den Laden kurz und klein schlagen können, so wie du andere Läden kurz und klein geschlagen hast. Wolltest du damals schon an die Papiere? Staatsanwälte, Richter und Bullen und Geldsäcke, die auf kleine Mädchen standen. Du bist abends allein durch die Straße gefahren, hast ein paar andere Mädchen nach ihr gefragt. Die meisten kannten dich nicht. Mit diesem Dreck hattest du nichts zu tun. Drogenwracks. Fixer. Solche Mädchen arbeiten nicht bei dir. Da hatte der Bielefelder recht,»Drogenmädchen machen das Geschäft kaputt. «Ein bisschen Koka und sowas hat noch keinem geschadet, in Maßen, in Maßen …, aber das … Dir ist schlecht geworden, als du all das kaputte Fleisch gesehen hast. Dunkelrot und weiß und zerfetzt und fast schon schwarz.

Und da stand sie an einer Ecke, direkt vor einem Blumenladen, der auch Zeitungen und Getränke verkauft, die Mädchen, die du nach ihr gefragt hattest, wollten sich in deinen BMW drängen, rieben sich an der Tür, beugten sich über die Motorhaube, und du hättest kotzen können, obwohl, wenn die Nadel nicht wäre, könntest du ihnen ein Zimmer in einem deiner Objekte geben, ein Hurenentzugsprogramm, das wär vielleicht was, aber ohne den Suchtdruck würden sie wahrscheinlich sonstwas machen, Verkäuferin in einem Laden für Blumen und Zeitungen und Bier, was für eine Mischung! und die meisten haben die Syph oder den Tripper oder vielleicht sogar Aids, die bumsen doch ohne, sonst würden diese ganzen Penner, die hier langsam mit ihren Karren vorbeifahren, die Augen groß wie Fünfmarkstücke, zu deinen Mädels kommen.

Du hast sie gleich erkannt, dein siebter, achter Sinn …, sieht dem Vater ein kleines bisschen ähnlich, und dessen Gesicht wirst du nie vergessen, wie es geschrien hat. Und dann sitzt sie neben dir, genauso klein und schmal wie der Vater, kurze struppige Haare, Pickel auf der Stirn und im Gesicht, mit Schminke verkrustet, ein Minirock wie ein Gürtel, ein T-Shirt, durch das du ihre mageren Brüste und die Nippel siehst, als wäre sie noch vierzehn, wie damals, aber da kanntest du weder sie noch die anderen, hattest nichts damit zu tun, und sie erzählt dir, was sie alles macht und für wie viel, und das ist wirklich nicht viel, und du überlegst dir, ob sie das auch mit vierzehn gemacht hat und ob sie da clean gewesen ist, als die Säue über sie drübergerutscht sind, erinnerst dich, dreiundneunzig kam man hier auch schon an jeder Ecke an Heroin, überlegst, ob die Papiere und die Filme das wert sind, dass du damals stillgehalten hast, überlegst, ob vielleicht nicht so oder so alles so gekommen wäre, wie es jetzt ist, aber weißt, dass das damals sie kaputtgemacht haben muss. Sie fingert an dir rum, und du sagst:»Lass das «und gibst ihr Geld und sagst ihr, dass sie gehen soll, und weißt, was sie mit der Kohle machen wird, und denkst, dass du wiederkommen musst, aber vielleicht nicht wiederkommen wirst. Du siehst sie über die Straße trippeln, an dem Laden vorbei und dann weiter Richtung Bahnhof. Du hast ihr eine Menge Geld gegeben, wie erstaunt sie geguckt hat, die Augen groß wie …, aber trüb und rot. Vielleicht ist sie schlau und nimmt irgendeinen Zug, es gibt Nachtzüge nach Paris und Kopenhagen, aber du weißt es besser, der Bahnhof, nachts.

Du hast ein Einzelzimmer, und alles ist weiß und sauber, ein Kunstdruck an der Wand, Blumen, und du erinnerst dich an das Piepen der Notaufnahme, Intensivstation, das gleichmäßige leise Piepen aus all den Betten, dann und wann ein Stöhnen, Schnarchen laut, Schnarchen leise. Der Neuner-Rat, denkst du, die Ritter der Tafelrunde, denkst du, während du schon halb schläfst und woanders bist, du bist weg und wieder da, weg und wieder da, der Neuner-Rat trifft sich bald wieder, und dann musst du fit sein und ihnen zeigen, dass du all das regeln kannst, notfalls alleine, du und Alex und deine Leute. Ein Piepton, langgezogen und nicht enden wollend, und du fasst auf deine Brust und spürst das gleichmäßige Pochen und hörst das gleichmäßige Piepen, der lange Ton wird zu einem Pfeifen, zu einem schrillen Pfeifen in deinen Ohren, in deinem einen Ohr, auf dem anderen bist du fast taub, seit ein Tritt im Ring dir dein Trommelfell zerfetzt hat, und dann die Knarre, die der Typ, der heute kaum noch laufen kann, neben deinem Ohr abgefeuert hat, die Ritter der Tafelrunde, wie gern hast du das gelesen als Kind, König Artus und Parzival, der den Gral gesucht hat, bis er wahnsinnig geworden ist, Sir Galahad und seine Freunde, und du hörst das Trappeln der Ärzte, während du noch halb woanders bist, die Seiten rascheln, die Schwerter klirren, und du am Kopfende mit goldenem Helm, aber wie soll das gehen bei so einem runden Tisch, du hörst ein Husten, ein dumpfes Luftausstoßen, das fast wie ein Brüllen klingt, leben, da will jemand leben, und dann hörst du das gurgelnde Einatmen der Luft. Die Ärzte und Pfleger sprechen leise miteinander, das gleichmäßige Piepen um dich herum, und dein guter alter Sinn kann dir nicht sagen, ob da der Tod war oder ob es weitergeht.

Deine Augenlider flackern, das Licht wie ein Stroboskop, und du siehst Schatten um dein Bett herum. Wie spät ist es? du fühlst nach deiner Breitling, aber die ist weg. Deine Beine sind steif, als wären sie aus Holz, du drehst den Kopf und siehst den Druck mit den Blumen wie einen dunklen Farbklecks an der Wand gegenüber. Du wünschst dir, dass es Tag wäre, aber dann würde das Sonnenlicht ins Zimmer fallen.

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