Ernst Augustin - Robinsons blaues Haus

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Dieser Roman erzählt die Fabel vom letzten Robinson in einer Welt nicht mehr vorhandener Freiräume. In Grevesmühlen, in blauer Südsee, im Londoner Kerker, im Spiegelhaus auf dem Wyman Tower. Es gibt einen hochpolierten Freitag, eine Dame mit Schritt, es gibt eine abgesoffene Kirche, ein Imperium von Besenkammern und es gibt Luxus, illuminierte Zahnbürsten, Tangomusik, bernsteinfarbenes Licht. Vor allem gibt es eine Unmenge virtuellen Geldes, mit dem man das alles kaufen kann und das sich auf Knopfdruck «löscht». Und der beste Freund erweist sich dann als der tödlichste.

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So wie sich diese ganze Veranstaltung überhaupt etwas unglücklich anließ. Ich weiß nicht, ob wir den falschen Tag gewählt hatten, es schien, daß hier ein unerklärlicher Massenauflauf sämtlicher Beteiligten stattfand. Sogar Freddy vom Internet-Café sah ich, und Herrn Szolnik von der Kreditabteilung. Ort und Zeit denkbar unglücklich gewählt. Und will man mir glauben, ich entdeckte zwei dunkle Existenzen mit Hüten, der eine untersetzt und stämmig, der andere eher hager, die offensichtlich nicht hierher gehörten, jetzt die Stufen vom Ausgang herunterschwankten. Schwankend im Sinne von unschlüssig. Und da müßte ich nun eine Alarmglocke schrillen hören, ich stand hier völlig sichtbar, ursprünglich ja durch die Kübelbäume gedeckt, ich meine, ich wäre gedeckt gewesen, stand jetzt aber frei. Bis ich weiter hinten zwei weitere dunkle Herren ausmachte, auch mit Hüten, die zwischen sich einen größeren Gegenstand in einer schwarzen Hülle trugen. Sie trugen sogar Sonnenbrillen, und der Gegenstand war ganz offensichtlich eine Pauke: Ein gottverdammtes Orchester war es. Mit anderen Worten, wenn ich etwas verpaßt haben sollte, ist das bestimmt nicht meine Schuld gewesen. Die Käthe? Die habe ich auch mindestens zweimal in der Menge gesehen. Es waren die unübersichtlichen Verhältnisse, vielleicht auch die Wärme, die Schwere dieses Sommernachmittags, wenn alle Menschen in Grevesmühlen eintreffen.

Denn hier nun kam die rote Tasche.

Ich sah sie schon von weitem.

Sie war knallrot, flachquadratisch, spiegelblank und wurde an einem Schulterhalfter getragen. Hochmodisch. Und die Trägerin bekam ich auch zu Gesicht, als sie die Stufen herabschritt. Nein, ich bekam nur ihren Schritt zu Gesicht, mehr nicht. Zu mehr war ich gar nicht fähig, da mir das Herz stehenblieb. Mein Herz. Ich begriff sofort. Ich habe, glaube ich, keine allzugroße Pubertät gehabt, jedenfalls hier war sie zu Ende, auf dem Bahnhof in Grevesmühlen, um sechzehn Uhr.

Der Schritt. Mein Gott!

Ich weiß nicht, was er sich dabei gedacht hatte, vielleicht hatte er einmal, ein einziges Mal etwas Perfektes machen wollen, eine Schöpfung, einen Schritt. Ja, das Wunder, da wölbte sich ein Fußrücken, da trat ein Zehenballen auf. Waden und Schenkel im Schwung, in den Schritt hineingewölbt. In eine einzige ungeheuerliche Wölbung. Dazu hatte er sich auch noch diese Rampe ausgedacht, die in weiten Stufen vom Ausgang herunterführte. Ich stand ja unten. Nein, ich muß weiter oben gestanden haben. Also darunter.

Und das Wunder gegenläufig bei jeder Stufe, links und rechts, und rechts und links. Man kann getrost sagen, ich hatte Freitag vergessen.

Lief der Dame sogar noch ein Stück hinterher, oder soll ich sagen, ihrem Schritt, der gegenläufig, oh ja, so sehr gegenläufig vor mir herlief. Bis zur Ecke, bis mir an der Ecke Otto-Grotewohl-Straße einfiel, daß es noch ein Erdenleben gab, eine Welt, einen Tag mit Sinn und Zweck und bestehenden Verabredungen. Freitag! Ich hatte Freitag vergessen.

Inzwischen war allerdings so viel Zeit verstrichen, immerhin die Bahnhofstraße hin und zurück, daß ich ihn womöglich verpaßt hatte. Man sollte es nicht für möglich halten. Und richtig, als ich wieder an meiner Rampe stand, sah ich nur noch einen alten Mann, dem es sichtlich schwerfiel, auf seinen alten Beinen abwärts zu steigen. Der letzte aller möglichen Fahrgäste. Sechzehn Uhr dreißig.

Oh, eine Winzigkeit habe ich vergessen, das heißt, ich habe sie nicht vergessen, ich werde sie nie vergessen. Im Vorbeigehen, noch auf der Rampe oder am Ende, also wirklich nur ganz flüchtig, hatte mich die Dame angesehen. Ohhh. Das waren goldene Augen, sehr hell sind sie gewesen, mit einem goldenen Punkt in der Ferne, und sie hatten — jetzt weiß ich es, sie hatten in mir geruht, eine Ewigkeit lang, im Blitz einer Sekunde. Eine schwebende goldene Kugel.

Liebe?

Natürlich Liebe, was sonst. Auf dem Bahnhof in Grevesmühlen, an der Rampe. Kein Wunder, daß ich abgelenkt war.

*

Du bist nicht gekommen.

Ich bin gekommen.

Ich habe eine volle Stunde auf dich gewartet, du warst nicht da.

Ich war da.

Lieber Freitag, ich hatte mich extra feingemacht für dich. Mit Edelknitter und Blumenstrauß (hatte ich nicht). Extra für unseren Tag. Und dann bist du nicht gekommen.

Ich bin gekommen.

Bist du nicht.

Bin ich doch.

– –

Du hast mich sogar angesehen.

– –

Wie ein Idiot.

– –

Du bist mir sogar hinterhergelaufen, nachgerannt (auch wie ein Idiot).

– –

– –

Du willst doch nicht etwa sagen … Lieber Freitag, du willst doch nicht …

– –

Das willst du doch nicht etwa sagen!!!

24

Eines Tages wird sie über dich kommen, die Liebe. Eines Tages, plötzlich über Nacht, wird sie über dich herfallen wie der Habicht, der aus dem Himmel stürzt, und alles wird anders sein. Dein Innerstes wird sich auskehren, und die Welt, die sich ja nicht verändert hat — nur daß du es nicht weißt — wird in dich einkehren, es wird schrecklich sein, und es wird wunderbar sein.

Und der Tag wird kommen.

Eines Tages — ich weiß nicht, wie alt ich war, vielleicht acht oder neun — nahm mich mein Vater beiseite, um ein ernstes Gespräch zu führen. Ich erinnere mich aber sehr gut, daß er sich in einer Verlegenheit befand, er benötigte drei Ansätze, bevor er auf den Punkt kam. Also die Bienen und die Blumen. Nein, es waren die Vögel. Die Vögel also überkam ganz plötzlich das Verlangen, also das unbezwingliche Verlangen, ein Nest zu bauen.

Soweit gut.

Wobei mir die Verlegenheit unerklärlich war, mein Vater benahm sich eigenartig.

Das Zeisigmännchen also, das über Nacht den Kopf verliert und beginnt, Zweige für das Zeisigweibchen herbeizuholen, soweit ich das verstand. Das war durchaus nachvollziehbar, wie das Zeisigmännchen Zweige sammelt und ich konnte mir ein deutliches Bild machen, wie das Nest mit jedem Zweig wuchs, als Wohnstatt gewissermaßen des Zeisigglücks. Doch wozu der Aufwand, dachte ich.

Und der Buntspecht — man staune —, also der Buntspecht, der, plötzlich von demselben Drang gepackt, beginnt, bunte Federn anzuschleppen, Stoffreste, Seidenschnüre, alle zu dem Zweck, ein Nest zu dekorieren, eine anspruchsvolle Heimstatt, eine Vogelvilla, alles nur — man staune — um dem Buntspechtweibchen zu imponieren.

Hier hob Vater den Finger, und ich vermutete, daß er sich jetzt in sicherem Fahrwasser befand.

Der Webervogel imponiert der Glücklichen durch seine große Kunstfertigkeit, ein kugelförmiges Nest zu weben. Und es ist, mein Sohn, sagte Vater, ganz makellos kugelförmig. Dagegen hängt der Anglervogel sein Nest an einem langen roten Faden auf, frei schwebend und schwankend aber sicher, ganz sicher. Er bietet die Sicherheit (und die sei auch nicht ohne Reiz).

Was Vater damit wahrscheinlich zum Ausdruck bringen wollte — ich kann das nur rekonstruieren —, daß sich jegliche Bautätigkeit ganz unmittelbar auf die Weibchen bezieht. Ich weiß es nicht. Das Unstillbare!

Der Mocking Bird baut tief im Baumgestrüpp, wo er mit seinem Weibchen sitzt. Er baut aber ein zweites Nest vorn in voller Sicht, von dem man nur annehmen soll, daß er darin mit ihr sitzt. Er sitzt aber nicht! Ein noch intelligenteres Sicherheitssystem und durchaus imponierend.

Der Mauersegler, der ein Nest aus Spucke baut?

Ja.

Der Yamyam gar, der sein Leben ausschließlich im Flug verbringt, und der ein Wolkenschloß baut?

Der auch.

*

Es war nur nicht ganz klar geworden, was denn die Liebe mit (diesen) Vögeln zu tun hatte. Aber vielleicht sollte ich mich einmal generell über das Hausbauen auslassen. Wir haben hier drei Grundsätze, Sicherheit, Bequemlichkeit und Schönheit, die sich gegenseitig im Weg stehen. Sind die Mauern dick und schwer, hat man ein klammes Interieur, so etwa, ist die Schönheit gewährt, brennt der Feind das Haus nieder.

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