Ernst Augustin - Robinsons blaues Haus

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Robinsons blaues Haus: краткое содержание, описание и аннотация

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Dieser Roman erzählt die Fabel vom letzten Robinson in einer Welt nicht mehr vorhandener Freiräume. In Grevesmühlen, in blauer Südsee, im Londoner Kerker, im Spiegelhaus auf dem Wyman Tower. Es gibt einen hochpolierten Freitag, eine Dame mit Schritt, es gibt eine abgesoffene Kirche, ein Imperium von Besenkammern und es gibt Luxus, illuminierte Zahnbürsten, Tangomusik, bernsteinfarbenes Licht. Vor allem gibt es eine Unmenge virtuellen Geldes, mit dem man das alles kaufen kann und das sich auf Knopfdruck «löscht». Und der beste Freund erweist sich dann als der tödlichste.

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Das hast du gestohlen?

– –

Alles?

– –

Ich habe den Augenblick genutzt und die ganze Sore abgeräumt. Alles. Ich habe nicht widerstehen können, die Versuchung war zu groß gewesen. Habe mich aufs Fahrrad gesetzt und bin an den Lankower See gefahren, es hätte auch Amerika sein können oder Australien. Natürlich war es nur Spielgeld, es hatte nur ein Viertel der normalen Größe, und insofern natürlich nur Symbolwirkung. Aber es war wirklich gut gemacht und das Verbrechen war auch echt sowie Sühne und Zeichnung fürs künftige Leben. Geistig jedenfalls.

Die Entdeckung war denn auch auf dem Fuß erfolgt, gleich als ich abgefahren war. Man hatte den ganzen Garten abgesucht — obwohl der Eigentümer gar keinen Wert auf die Postgebühren gelegt hatte —, das Geld war verschwunden. Und wer war noch verschwunden?

– –

Als ich mich um zehn Uhr nachts endlich nach Hause traute, fand ich dort die ganze liebe Geburtstagsgesellschaft versammelt, alle Freunde und Schulkameraden, alle Mädchen mit dicken Zöpfen. Um zehn Uhr nachts, so sind die Menschen beschaffen.

Mein Vater sah sehr ernst aus (Crime doesn’t pay).

*

«Aber wie», rief ich aus, «wie konntest du dich bloß mit solchen Leuten einlassen, du weißt doch, was das heißt!»

«Du hast keine Ahnung», ächzte er, «heutzutage kann man sich seine Kundschaft nicht mehr aussuchen, du weißt nichts!»

Ich wußte nichts. Hier stand ich in dieser Luxusvilla im pompejanischen Stil in Luxemburg mit einer Menge Scherben auf dem Fußboden und einem zusammengebrochenen Vater auf dem Sofa — so weit immerhin hatten wir es gebracht. Und wie, um Himmels willen, hatte er sich überhaupt mit solchen Leuten einlassen können!

– –

Folgende furchtbare Geschichte: Da hatte es also einen Schrotthaufen im Hof gegeben, in dem Haus am Färbergraben, wo wir wohnten. Einen alten verrosteten Badeofen in der Ecke. Oder ist es eigentlich nur die Hülle eines Badeofens gewesen, verrottet, verbeult und mit Gras überwachsen. Unter all dem Gestrüpp und Bewuchs kaum zu sehen.

Also dieser Schrotthaufen hatte unten ein Loch, gerade groß genug, daß ein Kind hätte reinkriechen können, nicht größer. Aber auch nicht kleiner. Oder um eine Tasche mit Geld reinzuschieben, möglichst dreckig, oder einen anderen dreckigen Packen, oder sonstwas. Wenn man versteht, was ich meine.

Dieser «Briefkasten» lief hervorragend, er lief ideal. Leute kamen und legten ab. Und dann kamen sie wieder und legten wieder ab. Der Zugang war frei und dennoch abgeschottet durch die Toreinfahrt. Bei Nacht. Und auch bei Nebel. Schlimmstenfalls sogar bei Sonnenschein.

Er lief so gut, daß er fast als Modell gelten konnte.

Und dann war er weg.

– –

Ja, eine fürchterliche Geschichte. Eines Tages plötzlich über Nacht, man weiß nicht wie, war der gute Badeofen verschwunden. Hatte sich schier in Luft aufgelöst. Keiner weiß, wie es geschah, am Morgen war die Welt nicht mehr dieselbe, selbst das Gras war verschwunden, anscheinend hatte sich jemand ausgiebig bedient.

«Jemand», ächzte der Vater.

– –

«Na, und? Wieviel ist es denn gewesen, wieviel Geld?»

«Das weiß ich doch nicht», krächzte er.

Dann packte er mich am Arm, so wie es Sterbende tun, die noch etwas sagen wollen und nicht mehr dazu in der Lage sind.

«Ich habe eine faule Zahl eingespeist. Ich hatte die Wahl: Mein Leben oder eine faule Zahl.»

– –

Eines von beiden.

*

Eines jedoch blieb bei der Geschichte im Dunkeln. Wenn jemand das Geld nehmen wollte, wieso hatte er dann den ganzen Ofen genommen? Ich meine, das wäre doch nicht nötig gewesen. Oder wer, um alles in der Welt, sollte denn so blödsinnig sein, eine alte Rosthaube zu stehlen. Frage ich.

Vater hatte ständig einen gepackten Koffer im Flur stehen. Immer bereit stand er eigentlich jedem im Weg, war aber inzwischen bereits Bestandteil des pompejanischen Treppenaufgangs geworden. Vater zeigte mir einmal, wieviel er wog, nämlich gar nichts. Er zeigte es mir, indem er den Koffer mit zwei Fingern hob und eine Weile ausgestreckt hielt. Voller Stolz. Ich habe bei Gelegenheit einmal hineinschauen dürfen, und ich muß sagen, der Inhalt berührte mein Herz, das heißt, die Umsicht und Präzision, mit der er zusammengestellt war, berührten es. Mein erfindungsreicher Vater hatte hier eine Universalgarderobe erfunden, die jeglicher Klimazone von der Arktis bis zu den Feuchttropen gerecht wurde. Ich übertreibe nicht, wußte er doch nie, wohin es ihn verschlug.

Zum Beispiel der Mantel, ein federleichtes Ding für notfalls schwersten Regen, ja, aber dieser hatte auch ein Doppelfutter aus einer silbrigen Folie, sogenannter Weltraumfolie, die also im Bedarfsfall zehn Grad Kälte abhielt, oder mehr. Ich versteige mich sogar zu der Annahme, daß es da auch noch Luftkammern gab, die zur weiteren Isolation aufgeblasen werden konnten, zugetraut hätte ich es ihm.

Oder der Anzug. Es gab nur einen, aber es waren zwei, ein Wendeanzug, innen naturschwarz und außen neutral kokosfarben. Oder umgekehrt. Er war noch federleichter und für Rio oder Singapur geeignet, — damit er aber auch in Moskau getragen werden konnte, gab es noch ein langes Unterzeug aus Angorawolle, Oberteil und Unterteil in einem Stück, so leicht, daß es praktisch davonflog. Also damit hätten sich noch zehn weitere Minusgrade bequem aushalten lassen.

Die Erfindung des superleichten Reisens. Ich glaube, ich hatte meinen Vater nie mehr geliebt als beim Anblick dieses Kofferinhalts. Federschuhe mit Luftkissen, Aluminium-Rasierer (Skelettausführung), Minibürste, Mini-Zahnbürste, Mini-Aspirin, Hosenträger aus Angelschnur, Tennispullover aus Daunen, Hemden aus gar nichts. Dieser Mann reiste leicht, so wie man von einem Zimmer ins andere geht.

Ich vergaß, zu diesem Anzug gehörte noch ein separater Kragen, ein Latz aus schwarzem Satin, der auf das Schwarz gesetzt eine Art Smoking-Effekt ergab, einen Tuxedo. So daß selbst einer Gala in Rio oder einem Opernball in Moskau beigewohnt werden konnte. Ich nenne hier nur Beispiele, in Wirklichkeit war der Kofferinhalt noch viel erstaunlicher. Jedes Stück hatte Vater bis auf das letzte Zehntelgramm reduziert, in jahrelanger Erfahrung, bis hin zum reduzierten Reiseschmöker. Ein wirkliches Abbild seines Lebens.

Um aber die ganze Tragödie zu sehen: Reiste mein Vater fast ohne Gepäck, reise ich heutzutage ganz ohne, ohne jegliches. Ich trage gar nichts, ich gehe zu Fuß, benutze auch keine Taxis, die sich leicht verfolgen lassen, benutze keine Rolltreppen, die nicht eine Gegenrolltreppe haben, so daß ich mich notfalls auf die Gegenseite schwingen kann. Das geht aber nur ohne Gepäck.

*

Vaters Zusammenbruch hatte in der Folge doch einiges verändert. Ich spreche von mir, Vater war nach einiger Zeit wieder derselbe. Die Stadt war dieselbe, unser Haus, die Straße, aber ich eigentlich nicht. Vater ging inzwischen wieder in seine Banque de Luxemburg und ich ging in meinen Crédit Lyonnaise, man darf aber nicht vergessen, daß ich einer zarteren Generation angehöre. Sah ich ein geparktes Auto vor dem Haus, das sich länger als einen Tag nicht von der Stelle rührte, sah ich einen bärtigen Mann an der Ecke und wohlmöglich einen zweiten Bärtigen an der anderen, war ich bereit, sofort abzureisen.

Vater war inzwischen wieder erstaunlich gelassen. Ging mit mir weiterhin ins Fleur de Lit, unseren Mittagstisch, wo wir sogar eigene Servietten hatten. Ging mit mir am Marktplatz einen heben, um die — übrigens auch sehr paranoischen — Tagestouristen mit ihren Aktentaschen zu begutachten. Vaters Lebensgeister bewegten sich überhaupt wieder in aufsteigender Linie, ich vermerke das, weil uns damit das Folgende um so härter traf. Einmal kam er mit einem Vogel nach Hause, einem ziemlich häßlichen Ding aus weißem Pappmaschee, er hatte es in irgendeinem trendigen Laden gesehen und sein Herz daran gehängt. Es sollte wohl ein Adler sein, Symbol für Freiheit und freiem Davonfliegen, aber es sah eher wie ein trauriger Kakadu aus.

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