Clemens Setz - Indigo

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Indigo: краткое содержание, описание и аннотация

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Im Norden der Steiermark liegt die Helianau, eine Internatsschule für Kinder, die an einer rätselhaften Störung leiden, dem Indigo-Syndrom. Jeden, der ihnen zu nahe kommt, befallen Übelkeit, Schwindel und heftige Kopfschmerzen. Der junge Mathematiklehrer Clemens Setz unterrichtet an dieser Schule und wird auf seltsame Vorgänge aufmerksam: Immer wieder werden Kinder in eigenartigen Maskierungen in einem Auto mit unbekanntem Ziel davongefahren. Setz beginnt, Nachforschungen anzustellen, doch er kommt nicht weit; er wird aus dem Schuldienst entlassen. Fünfzehn Jahre später berichten die Zeitungen von einem aufsehenerregenden Strafprozess: Ein ehemaliger Mathematiklehrer wird vom Vorwurf freigesprochen, einen Tierquäler brutal ermordet zu haben.
Und jetzt noch einmal von vorne. Vergessen Sie die Zusammenfassung einer Romanhandlung, die sich jeder Zusammenfassung entzieht, und lesen Sie das Buch Indigo von Clemens J. Setz. Sein viertes insgesamt. Sie werden feststellen: Das radikale Gegenprogramm zur hübsch verkasteten Literaturwerkstättenliteratur (Die Welt) geht weiter. Rasend spannend und so erholsam wie eine gute Massage. Hinterher spüren Sie jeden Muskel.

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Dr. Rudolph war sehr alt geworden. Aber er begrüßte Robert herzlich und mit echter Überraschung. Er fragte ihn sofort, was er jetzt mache, korrigierte sich allerdings gleich wieder, er habe natürlich, selbstverständlich, die Ehrung mitbekommen, den Preis für das Gemälde, ach, ganz wunderbar sei das, der späten Früchte seiner Bemühungen immer wieder gewärtig werden zu dürfen. Das Institut gehöre zwar, seit Riegersdorf voll eingeschlagen habe, leider endgültig der Vergangenheit an, aber dennoch, es freue ihn immer wieder, von seinen früheren Schützlingen zu hören.

— Aber bitte, kommen Sie rein, ich bitte Sie.

Robert trat ins Innere des Hauses und schaute sich um. Hätte er AugMentors getragen, wäre der Raum bestimmt explodiert in ein Blütenmeer aus Preisschildern. Wie im Schmetterlingshaus zur Paarungszeit müsste das aussehen.

— Ich hab mir gedacht, ich schaue mal bei Ihnen vorbei.

— Ja, oh, das ist wirklich sehr nett von dir … Ihnen, Entschuldigung, ich bringe die Zeitebenen durcheinander.

Der alte Direktor lachte. Er schien ehrlich bewegt.

— Haben Sie gehört, fragte Robert, ebenfalls lächelnd. Von dem Setz?

Die Freude blieb in Dr. Rudolphs Gesicht stehen, aber sie benötigte einige Stützfalten.

— Ah, sagte er. Ja, ein tragischer Fall. Ich bin froh, dass er nicht bei uns geblieben ist. Aber gut, jetzt ist er frei. Man hat ihm nichts nachweisen können. Aber die Anzeichen waren da. Die Umstände. Die Indizien.

— Er behauptet, dass er in Brüssel jemandem begegnet ist. Einem Mann namens Ferenc. Und ich kann mich erinnern, dass im Institut –

— Möchten Sie einen Kaffee, junger Mann?

— Nein danke. Ich –

— Sicher nicht? Ich kann Adelir bitten, Ihnen einen zu machen.

Der Direktor griff sich an den Hals und drückte zu. Sofort erschien ein kuhäugiger Mann mit dunklem Bart.

— Wir hätten gern einen Kaffee.

Der kuhäugige Mann nickte und verschwand wieder.

— Ich weiß die Details nicht mehr, wie das war, damals, sagte Robert. Deswegen komme ich zu Ihnen.

— Deswegen, aha, wiederholte der Direktor zerstreut.

— Meine Erinnerung ist ein wenig verwischt. Ich habe nie verstanden, warum ich dieses eine Semester zu Hause verbracht habe. Alle waren in einer Art Wartehaltung und … Und plötzlich war wieder alles ganz normal. Zurück in die Schule, Matura …

Robert schüttelte den Kopf und versuchte, verwirrt dreinzublicken.

— Na ja, das … (Dr. Rudolph griff sich wieder an den Hals.) Das weiß ich auch nicht. Es ist schon lang her.

— Und jetzt hab ich diesen Bericht von Setz über seinen Besuch in Brüssel gelesen, und es ist … es erinnert mich an einige Dinge, auch diese Sache mit Magda T., ich weiß nicht, was es ist. Aber Sie können mir bestimmt helfen.

Alle Titel waren vom Direktor abgefallen. Sein Gesicht war käsig. Er sah aus, als wollte er am liebsten mit dem Teppich verschmelzen.

— Der Setz? Der war doch nie in Brüssel. Nicht, dass ich wüsste. Er hatte genug zu tun in Entzugskliniken und so weiter. Sie verstehen.

Robert ertappte sich dabei, dass er nickte. Er wandte sich ab und bohrte einen Finger in den körnigen Verputz der Mauer. Raue Oberfläche, Fingernägel, Gänsehautgefühl.

— Woher haben Sie denn das alles? fragte Dr. Rudolph. Schreibt dieser Mörder jetzt wieder seine elenden Artikel?

— Ich habe ihn besucht, sagte Robert.

— Was?

— Ich habe ihn besucht. Er hat sich sogar noch an mich erinnert.

— Um Gottes willen, Robert, das ist doch … Entschuldigung, Herr Tätzel.

— Schon okay, Sie können mich gern –

— Aber das ist doch gefährlich! Dieser Mensch, der ist … der ist nicht normal. Der … ach, Sie müssen verstehen, wie das damals war. Wir wussten noch so wenig darüber. Und Ihre Zahl ist stetig größer geworden. Solche Veränderungen haben uns damals einfach … kalt erwischt, verstehen Sie?

Robert schloss die Augen. So stand er eine Weile da, dann machte er die Augen wieder auf und nahm eine kleine Figur aus einem Buchregal. Ein kleines Plastikreh. Er blickte Dr. Rudolph an, lächelte und steckte sich die Figur in den Mund. Er ließ zwei Sekunden verstreichen, dann nahm er sie wieder heraus, wischte sie an seinem Ärmel ab und stellte sie zurück.

— Das alles ist ganz wunderbar, sagte er und ging auf Dr. Rudolph zu.

— Wie? Also, ich –

Die Hand des Direktors wanderte an seinen Hals.

— Wunderbar, alles großartig, sagte Robert. Ich muss Ihnen die Hand schütteln. Sie haben meine Zweifel zerstreut.

— Freut mich, aber … Was genau meinten Sie damit, dass Sie ihn besucht haben? Er empfängt doch keine Besuche, soviel ich weiß, oder …

— Er war eigentlich ganz nett.

— Du liebe Zeit. Na ja, dann haben Sie wahrscheinlich Glück gehabt. Aber Sie müssen vorsichtig sein. Er hat bestimmt immer noch Kontakte.

— Nur das Lesen hat ihm Schwierigkeiten bereitet.

— Das Lesen, ach so, ja, sagte der Direktor verwirrt.

Robert wusste nicht, warum er das gesagt hatte. Das Lesen. Wie war er darauf gekommen? Am liebsten hätte er sich die Stiefel ausgezogen und sie durch den Raum geschleudert. Oder in Dr. Rudolphs Kopf gebissen, in diesen runden, im Alter noch glühbirnenartiger gewordenen Menschenkopf, nur ein kleiner Biss in die Stirn, dort, wo die alternde Haut so ein gehirnartiges Gekröse-Dings bildete.

Er schüttelte sich, um die Vorstellung loszuwerden.

— Wie geht es Ihren Eltern? fragte Dr. Rudolph.

— Fantastisch, sagte Robert und streckte die Arme aus, als wollte er den ehemaligen Direktor umarmen.

Dieser wich einen Schritt zurück, kam aber gleich wieder näher, als korrigiere er damit eine äußerst unhöfliche Geste. Robert griff sich an die Stirn:

— Ich habe ziemliche Kopfschmerzen, sagte er. Kennen Sie das?

— Ja, ich schätze schon. Und Sie sind ja auch ganz nass, Herr Tätzel, Sie hat wohl der Regen erwischt.

— Ach ja, der Regen.

— Sie hätten einen Schirm nehmen sollen.

— Einen Schirm. Das ist eine fantastische Idee, Herr Direktor.

Das Gesicht von Dr. Rudolph sah aus wie ein Schnappschuss. Die Augenlider hingen herab, der Mund war halb offen. Hätte er sich jetzt im Spiegel gesehen, wäre er wahrscheinlich erschrocken und hätte sofort seinen Gesichtsausdruck korrigiert.

Robert schwieg.

Gegen die Fensterscheiben prasselten die Regentropfen, unregelmäßig und dicht wie die Signalzeichen eines Geigerzählers. Mal erinnerten sie an einen Trommelwirbel, mal lockerten sie sich zu dem nervösen Geklapper von Fingernägeln auf einer Tischplatte.

11 Der Spaziergang

[Grüne Mappe]

Das Licht an diesem Frühsommertag war diesig, feucht und vibrierend. Wie ein Nystagmus des Sonnenballs. Die ganze Gegend, der ganze Bezirk war erfüllt von dem alles in sanften Schwindel versetzenden Van-Gogh-Brausen in den Sträuchern und Büschen, die Wolken zogen schwer und satt über den Himmel, wie Schablonen, die durch das Bild eines Overheadprojektors geschoben wurden, der Wind erwachte alle paar Minuten aus unruhigen Träumen und fegte über alles hin, als wolle er reinen Tisch machen, alles vergessen, von ihren Besitzern zurückgelassene Fußbälle und Plastiksäcke lagen auf einer Wiese, und über die kahlen Wände der parknahen Hochhäuser zogen Wolkenschatten, die sich abwechselten mit einer sekundenlang aufglühenden Sonnenlichtglasur.

— Xenopathische Menschen? fragte Julia.

— Ja, so haben sie das genannt, bei dieser Schwitzkur, das war auf dem Dach, und einer hat gesagt: Ich bin zur Hälfte xenopathisch! Wow, toll… Spüren wir etwas? Nein. Sag Indigo, du Idiot! Xenopathisch, verdammtes Scheißwort! Du bist ein Indigo, ein Digger! Und dann lachten sie alle.

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