Clemens Setz - Indigo

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Indigo: краткое содержание, описание и аннотация

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Im Norden der Steiermark liegt die Helianau, eine Internatsschule für Kinder, die an einer rätselhaften Störung leiden, dem Indigo-Syndrom. Jeden, der ihnen zu nahe kommt, befallen Übelkeit, Schwindel und heftige Kopfschmerzen. Der junge Mathematiklehrer Clemens Setz unterrichtet an dieser Schule und wird auf seltsame Vorgänge aufmerksam: Immer wieder werden Kinder in eigenartigen Maskierungen in einem Auto mit unbekanntem Ziel davongefahren. Setz beginnt, Nachforschungen anzustellen, doch er kommt nicht weit; er wird aus dem Schuldienst entlassen. Fünfzehn Jahre später berichten die Zeitungen von einem aufsehenerregenden Strafprozess: Ein ehemaliger Mathematiklehrer wird vom Vorwurf freigesprochen, einen Tierquäler brutal ermordet zu haben.
Und jetzt noch einmal von vorne. Vergessen Sie die Zusammenfassung einer Romanhandlung, die sich jeder Zusammenfassung entzieht, und lesen Sie das Buch Indigo von Clemens J. Setz. Sein viertes insgesamt. Sie werden feststellen: Das radikale Gegenprogramm zur hübsch verkasteten Literaturwerkstättenliteratur (Die Welt) geht weiter. Rasend spannend und so erholsam wie eine gute Massage. Hinterher spüren Sie jeden Muskel.

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— Für mich? fragte er.

Ihm war nicht ganz klar, was er mit dem Zettelwerk anfangen sollte.

— In der grünen Mappe, begann der Mathelehrer.

— Clemens?

Er drehte sich zu seiner Frau um.

— Schau, ich hab da was für dich, sagte sie.

Sie gab es ihm in die Hand, und er blickte es an, lächelte dankbar und steckte es sich in den Mund. Mit seiner Hand machte er eine Greifbewegung und blickte sich um. Die Frau gab ihm ein Glas Wasser. Er trank es in einem Zug leer. Dann zwinkerte er ihr zu, deutete auf Robert, als wollte er sagen, den haben wir drangekriegt, und stieß Robert sogar mit dem Ellbogen an und lachte.

— So ein kleiner Schelm, sagte die Frau.

Robert nickte höflich.

— Sieht er nicht aus wie ein Kauz? sagte die Frau und strich ihm mit beiden Händen übers Gesicht. Hier, diese Partie hier, die wird immer runder, und hier diese Haare, da hat er einen Haarwirbel, die stehen immer ab. Und im Auge des Haartornados … erscheint die Glatze. Mögen Sie Glatzen?

– Äh, machte Robert und zuckte mit den Achseln. Keine Ahnung.

— Ich mag sie, sagte der Lehrer und formte wieder eine greifende Klauenhand.

— Okay, sagte Robert. Dann, danke für das hier …

Bloß raus hier.

— Warum schreiben Sie das auf Ihr T-Shirt? fragte der Lehrer plötzlich.

— Hm?

Robert blickte an sich herunter.

— Ach das, sagte er, na ja, ich weiß nicht.

— Aha.

— Ein Statement, nehme ich an.

— Was steht denn drauf? fragte die Frau und beugte sich nach vorne.

— Kannst du’s erkennen, Julia? fragte Setz.

— Nnn… Die Schrift ist nicht gut zu lesen … Din…

— Dingo Bait.

Die Frau machte ein überraschtes Gesicht.

— Zeigen Sie her! sagte sie und zog Robert am T-Shirt mit beiden Händen näher zu sich heran.

— Ts, machte sie. Sie sind ein komisches Viecherl. Sie müssten sich eigentlich mit meinem Mann gut verstehen.

— Ah, ja, sagte Robert. Wir verstehen uns auch … ganz gut …

— Ich hab einmal seine Familie besucht, fünfzehn Jahre muss das jetzt her sein, sagte Clemens Setz.

— Ach so, das waren Sie? fragte die Frau.

— Ich nehme an, Ihr Verhältnis zu Ihrer Familie ist nicht das beste?

— Nein, sagte Robert. Ist es nicht.

— Gott sei Dank, sagte der Lehrer.

Er zeigte, wie zum Beweis seiner Behauptung, auf die Mappen in Roberts Händen.

— Ja, wie gesagt, manche markieren die Münze auch mit einer Kerbe an der Seite.

— Ach, erzählst du ihm deine Münzgeschichte? sagte die Frau. Wissen Sie, er hat das mal vor langer Zeit wirklich gemacht. In Paris.

Robert blickte auf.

— In Paris, das war an einem Tag, als wir irgendwohin unterwegs waren … Wo waren wir da, als es so furchtbar geschüttet hat?

– Äh, machte ihr Mann. Wir haben uns in den Virgin Megastore geflüchtet, klatschnass wie Otter nach dem Essen.

— Du und deine Vergleiche, sagte die Frau.

— Und die Leute dort, diese komischen Pariser, haben uns angeschaut, als wären wir wahnsinnig, dabei waren wir nur nass. Als hätten sie noch nie ein nasses menschliches Lebewesen gesehen. Mein Gott, wir waren wirklich bis auf die Haut … das war was, hahaha, das war was!

Er klatschte in die Hände.

— Sieht er nicht aus wie eine Eule, wenn er so lacht? fragte die Frau und strich ihm wieder über den Kopf.

Der Lehrer fand das so komisch, dass er auf Roberts Knie schlug anstatt auf seines. Robert zuckte ein wenig zusammen, biss die Zähne aufeinander und lächelte freundlich. Er bekam Lust, kleine Dinge kaputt zu machen.

— Und die Münze?

— Was?

— Die Münze, sagte Robert. Die, die Sie markiert und ausgegeben haben. Ist sie je zu Ihnen zurückgekommen?

Setz schaute seine Frau mit einem Blick an, der bedeutete, ist er nicht witzig? Dann klopfte er Robert noch einmal aufs Knie. Er nahm seine Brille ab, putzte sie und sagte, in etwas verändertem Tonfall:

— Lesen Sie’s. Sie werden sehen, es ist eine sehr, sehr eigentümliche Einrichtung, das Ganze … Und lassen Sie mich noch etwas sagen. Ich bin froh, dass Sie hier sind, Herr Tätzel. Ich meine, hier. Nicht woanders. Es hätte auch anders kommen können. Meine Mühe hat sich vielleicht gelohnt.

Als Robert aus dem Taxi stieg und über die Straße ging, musste er eine Hand auf seinen Adamsapfel legen, weil er das Gefühl hatte, die Luft, die er atmete, träte an dieser Stelle des Halses unerlaubt aus. Als würde man doppelt atmen, sozusagen mit einem Echo. Er konnte auch nicht schlucken, zumindest wollte es sein Mund nicht, auch seine Brust war enger als sonst.

Obwohl er einige Minuten lang still mit der Kontrollinstanz in seinem Kopf diskutierte, die ihm sehr davon abriet, in diesem Zustand etwas Dummes zu tun, hielt er, als er in der Nähe der Keplerbrücke an einer angenehm bunten Graffitiwand vorbeiging (auf die eine tuntig gekleidete Ratte gemalt war, die einen langen Nikolausstab in der Pfote hielt), einen Passanten an und bat ihn, die Telefonkarte kurz in der Hand zu halten und sie ihm dann zurückzugeben. Nein, nein, zuerst nur halten, Sie müssen nichts — Aber der Mann wich vor dem eigenartigen Angebot zurück und ging eilig davon. Robert versuchte es einige Meter weiter bei einer jungen Frau, die mit einem Kinderwagen unterwegs war. Im Wagen lag ein Baby mit bläulicher, fast durchscheinender Haut. Wie ein als Kind verkleideter Fisch. Er erklärte der verängstigt dreinblickenden Frau, was sie zu tun habe. Und sie tat es, sah dabei allerdings so verschüchtert und unheilerwartend aus, dass sich der beruhigende Effekt nicht noch einmal einstellen wollte. Verärgert nahm ihr Robert die Telefonkarte aus der Hand und ging weiter.

In seiner Wohnung war die Heizung ausgefallen, und er ließ den Mantel an. Ein einziger warmer Herbsttag genügte, und schon glaubte sich der iBall, wie die Nachbarin, mitten im Hochsommer. Elende Fehlkonstruktion. Die grüne und die rotkarierte Mappe legte Robert auf das Bett. Er nahm sich vor, lange wach zu bleiben und alles zu studieren. Aber dann fiel er vor Erschöpfung einfach um, strampelte sich im Liegen aus dem Mantel und schlief einige Stunden, und im Traum war eine goldene Tuba die Einzige, die seine Sprache verstand, was ihn aus irgendeinem Grund so traurig stimmte, dass er gegen drei Uhr morgens mit Tränen in den Augen erwachte.

~ ~ ~

9 Getuige X1 Rue des Minimes Grüne Mappe Kein Grund sich zu schämen - фото 22

9 Getuige X-1, Rue des Minimes

[Grüne Mappe]

— Kein Grund, sich zu schämen, sagte Herr Ferenc am nächsten Morgen. Es ist die Natur.

— Was meinen Sie?

— Wir sind Europäer. Wir sind imstande, Menschen zu foltern, wenn davon unser Kopfweh besser wird. Ich glaube, etwas stimmt nicht mit uns. Wahrscheinlich unser Erbgut. Schwer zu sagen, was genau da schiefgegangen ist, oder wann. Aber vielleicht waren es die vielen Seuchen, die wir überlebt haben. Wir waren die Ersten, die in Städten gelebt haben, die so verdreckt waren, dass gleich eine ganze Reihe völlig neuartiger Krankheiten entstanden ist. Bakterien, Viren. Wir haben sie sozusagen gezüchtet, in uns, sind reihenweise an ihnen verreckt, und nur wenige sind übrig geblieben. Und die haben die Seuchen dann in die Neue Welt geschleppt, und die dort drüben sind beinahe ausgestorben. So einfach ging das damals. Aber irgendwas stimmt nicht mit uns, wir sind nicht ganz richtig in der Welt. Wir fügen uns nicht ein, die Natur hat uns nichts zu sagen. Vielleicht sind wir die Abkömmlinge von Außerirdischen — und nicht die Asiaten, wie’s die gängigen Theorien behaupten.

— Die Asiaten? Was für eine Theorie soll –

— Und dieser robustere Körper unserer Urahnen, wer immer sie waren, hat einen défaut du matériel sozusagen. Fehler in der Hardware. Die Gedanken laufen in merkwür-digen Bahnen. Dadurch entsteht sehr viel Kunst. Ja, auch subversive, natürlich. Aber wir würden wahrscheinlich auch einen ganzen Kontinent im Meer versenken, bloß damit wir ein bisschen weniger einsam sind. Wir hören zum Beispiel gern Menschen schreien. Hören Sie nicht gern Menschen schreien?

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