Clemens Setz - Indigo

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Indigo: краткое содержание, описание и аннотация

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Im Norden der Steiermark liegt die Helianau, eine Internatsschule für Kinder, die an einer rätselhaften Störung leiden, dem Indigo-Syndrom. Jeden, der ihnen zu nahe kommt, befallen Übelkeit, Schwindel und heftige Kopfschmerzen. Der junge Mathematiklehrer Clemens Setz unterrichtet an dieser Schule und wird auf seltsame Vorgänge aufmerksam: Immer wieder werden Kinder in eigenartigen Maskierungen in einem Auto mit unbekanntem Ziel davongefahren. Setz beginnt, Nachforschungen anzustellen, doch er kommt nicht weit; er wird aus dem Schuldienst entlassen. Fünfzehn Jahre später berichten die Zeitungen von einem aufsehenerregenden Strafprozess: Ein ehemaliger Mathematiklehrer wird vom Vorwurf freigesprochen, einen Tierquäler brutal ermordet zu haben.
Und jetzt noch einmal von vorne. Vergessen Sie die Zusammenfassung einer Romanhandlung, die sich jeder Zusammenfassung entzieht, und lesen Sie das Buch Indigo von Clemens J. Setz. Sein viertes insgesamt. Sie werden feststellen: Das radikale Gegenprogramm zur hübsch verkasteten Literaturwerkstättenliteratur (Die Welt) geht weiter. Rasend spannend und so erholsam wie eine gute Massage. Hinterher spüren Sie jeden Muskel.

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Er machte sich auf in Richtung Willis Wohnung.

Als Erstes trat er in einen Hundehaufen.

Selbst ein Weg von tausend Meilen, Robin, beginnt mit dem ersten Schritt.

Wie in Trance kam er eine halbe Stunde später bei Willi an, mit Jetlag, denn seine Seele stand immer noch vor dem kleinen Café in der Nähe der Keplerbrücke und starrte Cordula an, die … warum ausgerechnet mit diesem Schleimer? Er hätte sie beide erwürgen sollen! Gestern war er stark genug gewesen!

Ohne zu wissen, was er vorhatte, ging er durchs Treppenhaus. Er begegnete niemandem. Er stand vor der Tür. Ein Werbekatalog lag auf der Fußmatte. Was sollte er tun? Das Milchglasfenster eintreten und die Tür von innen aufmachen? Das Schloss überlisten? Vielleicht war die Tür ja unversperrt. Wenn sie versperrt war, würde er umkehren und Willi direkt in dem Café totschlagen. So lange einschlagen auf sein dummes Gesicht, bis die Knochen nachgaben. Selber schuld, dachte er. Wenn du die Tür versperrt hast, bist du tot. Hängt ganz von dir ab. Er starrte auf die Tür, auf ihren Knauf, auf ihr Schlüsselloch, auf die Fußmatte, wie um ihr die enorme Tragweite der bevorstehenden Entscheidung klarzumachen.

Er drückte die Klinke herunter.

Die Tür gab nicht nach.

Verdammt! Robert gab ein verzweifeltes Fauchen von sich.

Er hielt sich den Kopf mit beiden Händen, drehte sich hin und her, was sollte er tun, was sollte er –

— Du verfluchtes Scheißding!

Er versetzte der Tür einen kräftigen Tritt. Zuerst zeigte sie sich davon unbeeindruckt. Aber dann knackte es plötzlich. Etwas Kleines aus Metall fiel zu Boden. Robert drückte probeweise mit der Hand gegen das Holz.

Er musste sich zwei Finger an die Lippen halten, damit sie nicht aufsprangen und einen Jubellaut entließen. Mit der fremden Wohnung betrat er eine andere Dimension. Die Dimension der Fantasie. Er streifte sich die Schuhe ab. Diese höfliche Geste gab ihm ein perverses Gefühl der Genugtuung. Er würde hier alles zerstören.

In der Wohnung roch es nach Frau.

In einem Regal entdeckte er einige Bücher von Elisabeth Kübler-Ross. Er war erstaunt, derart obszöne Schmuddelliteratur hier zu finden. Daneben natürlich Sci-Fi, der halbe Schrank voll, anerkennend strich er mit der Hand über die Buchrücken, zog einen Band heraus und stellte sich vor, wie dadurch ein Mechanismus in der Wand aktiviert wurde, eine Plattform drehte sich und gab den Weg auf zwei Rutschstangen in die Tiefe frei. Und daran glitt man hinab ins Erdreich, in lächerlich verwinkelte Verliese, wo Tiere und Menschen in Käfigen warteten, dass man medizinische Experimente an ihnen vornahm. Und Robert befreite einen in seiner Isolation halb wahnsinnig gewordenen Hahn aus dem Käfig, und der Mann im Nebenkäfig, ein aufgequollenes Exemplar von Mensch, bettelte auch darum, freigelassen zu werden, deutete auf seine Zunge, die man ihm versengt hatte, und er brachte noch einige Brocken Menschensprache hervor, was so klang, als wollte jemand mit einem Mund voller Steine Lateinisch sprechen, aber Robert wandte sich von ihm ab und ging mit dem Hahn an der Hand (Flügelspitze in Handfläche) wie mit einem Kind den Weg zurück. Dann stand er vor dem Problem, über die Rutschstangen wieder nach oben in die Wohnung zu kommen, und verlor die Lust an seiner Fantasie. Er stellte das Buch — Samuel Delanys Dhalgren — wieder zurück. Er hatte es vor Jahren gelesen und kaum eine Seite davon verstanden. Irgendwas mit zwei Monden und einer riesengroßen roten Sonne und einer Stadt, die sich ständig veränderte. Dagegen das hier … Robert hatte ein anderes Buch entdeckt, das eher seinen Vorlieben entsprach: Boy Wonder — die Autobiografie von Burt Ward. Weißt du, Robin, Bücher zu schreiben ist der Schlüssel zum Weltfrieden. Wenn alle Menschen ihre Autobiografie schreiben würden, dann würden wir uns alle verstehen.

Willi hatte einen guten Geschmack, insgesamt. (Robert biss sich auf einen Finger, um nicht brüllen zu müssen.) Bis auf die Schweizer Sterbebegleiterin, dieses unerträgliche Weib mit den immer gleichen Fragen, waren seine Bücher ganz in Ordnung.

Die Nachmittagssonne fiel ins Zimmer, ein rötlicher Schein, der sagte: Ich weiß, dass du hier bist, du gehörst nicht hierher.

Robert stellte sich vors Fenster und schaute hinaus. Ferenc, Interferenz, dachte er. Alte Geschichten, die er nicht mehr kannte. Der Mann bei der Preisverleihung. Clemens Setz. Haut abziehen.

He, wer zum Teufel sind Sie? sagte das Schlafzimmer, als er es betrat. Da die Gegenstände in diesem Raum ihm ein wenig feindlich gesinnt zu sein schienen, zog er die Vorhänge zu. Dasselbe tat man ja auch bei bestimmten Raubvogelarten. Verband man ihnen die Augen, wurden sie friedlich und hatten keine Angst mehr vor den Menschen, die unverständliche Dinge mit ihnen vorhatten.

Robert schaute sich um und dachte nach. Er rief sich noch einmal das Bild von den beiden ins Gedächtnis. Der Arm von Cordula, der sich um Willis Schulter legte, und dann dieser Eskimokuss, das Aneinanderreiben der Nasen. Nasen … Er musste an schlimme Gerüche denken, an den Gestank in dem Zimmer der Hure, mit der er zum ersten Mal Paarung gespielt hatte. Seine Vorstellung, dass überall im Raum, in winzigen Spuren, Hinterlassenschaften und DNA-Proben zu finden waren, auf den Borsten der Zahnbürsten, in den Knoten der Vorhangkordel, auf den dunkelblau-roten Plüschkissen auf dem Bett …

Er ging zurück ins Vorzimmer und holte seine Schuhe. An einer der Schuhsohlen klebte noch ein ordentlicher Patzen Hundescheiße. Robert atmete durch den Mund. Er brachte den Schuh in die Küche und legte ihn dort auf den Tisch, auf eine Zeitung. Dann suchte er nach Strohhalmen oder etwas Ähnlichem. Schließlich fand er japanische Essstäbchen, nicht aus Holz, sondern aus schwarzem, gerilltem Plastik. Er nahm sie in die Hand und prüfte die Spitze. Er hätte jetzt gerne einen Pinsel gehabt. Oder eine Spachtel. Er hatte schon Bob-Ross-Sendungen gesehen, in denen der Meister eine ganze Berglandschaft allein mit der Spachtel gemalt hatte. People will believe it’s magic. So from all of us here: Happy painting. And God bless my friend.

In einer Küchenschublade fand er einen langhaarigen Pinsel, mit dem Willi wahrscheinlich Soße oder Ei auf einem Braten verstrich.

Mit den beiden Utensilien ausgerüstet, machte er sich daran, eine winzig kleine Portion Hundekot von der Sohle abzukratzen und auf ihre Konsistenz zu prüfen. Der Kot war noch nicht hartgetrocknet, blieb noch kleben. Robert bestrich die Spitze des Essstäbchens mit einer Probe der ekelhaften Substanz und ging aus der Küche. Entsetzt blickten ihm die Möbel und Gegenstände entgegen: Was zum Teufel haben Sie damit vor?

Als Erstes kamen die Türklinken dran. Die Unterseiten. Es waren nicht mehr als homöopathische Dosen von Hundekot, die Willi — und wer immer sich sonst noch bei ihm aufhalten und mit ihm durch die Zimmer turteln mochte — so aufnehmen würde. Midi-Chlorianer sind eine mikroskopisch kleine Lebensform, die in deinem Darm herumschwimmt, kleiner Anakin, und mit dir in Symbiose lebt.

Als Nächstes ging er ins Badezimmer und verschmierte etwas Hundekot auf dem Rand des Zahnputzbechers, eine so feine Spur, dass sie kaum sichtbar war. Weshalb muss ich mir denn jeden Tag die Zähne putzen, Batman? — Weißt du, Robin, die korrekte Mundhygiene ist unerlässlich im Umgang mit unseren Mitmenschen. Als er daran roch, stellte er fest, dass man sie auch fast nicht erschnuppern konnte, wenn man es nicht erwartete und darauf achtgab. Er ging zurück in die Küche und lud den Pinsel auf. Dann ließ er Wasser ins Küchenbecken laufen und hielt den Pinsel für den Bruchteil einer Sekunde darunter, nicht einmal zur Gänze. Er gab noch ein bisschen Scheiße dazu. Inzwischen konnte er wieder durch die Nase atmen. Er zog ein paar blassbraune Schlieren über das Zeitungspapier, so lange, bis die Malspur fast durchsichtig wurde.

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