Clemens Setz - Indigo

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Indigo: краткое содержание, описание и аннотация

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Im Norden der Steiermark liegt die Helianau, eine Internatsschule für Kinder, die an einer rätselhaften Störung leiden, dem Indigo-Syndrom. Jeden, der ihnen zu nahe kommt, befallen Übelkeit, Schwindel und heftige Kopfschmerzen. Der junge Mathematiklehrer Clemens Setz unterrichtet an dieser Schule und wird auf seltsame Vorgänge aufmerksam: Immer wieder werden Kinder in eigenartigen Maskierungen in einem Auto mit unbekanntem Ziel davongefahren. Setz beginnt, Nachforschungen anzustellen, doch er kommt nicht weit; er wird aus dem Schuldienst entlassen. Fünfzehn Jahre später berichten die Zeitungen von einem aufsehenerregenden Strafprozess: Ein ehemaliger Mathematiklehrer wird vom Vorwurf freigesprochen, einen Tierquäler brutal ermordet zu haben.
Und jetzt noch einmal von vorne. Vergessen Sie die Zusammenfassung einer Romanhandlung, die sich jeder Zusammenfassung entzieht, und lesen Sie das Buch Indigo von Clemens J. Setz. Sein viertes insgesamt. Sie werden feststellen: Das radikale Gegenprogramm zur hübsch verkasteten Literaturwerkstättenliteratur (Die Welt) geht weiter. Rasend spannend und so erholsam wie eine gute Massage. Hinterher spüren Sie jeden Muskel.

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Sie nahm seinen Penis nicht in den Mund, sondern rieb ihn nur an ihrem Gesicht, an ihrer ungesund glänzenden Wange. Robert schloss die Augen und versuchte, sich etwas Erotisches vorzustellen.

— So, sagte die Frau und legte sich hin.

Sie spreizte die Beine und gab den Blick frei auf das Hässlichste, was Robert je gesehen hatte. Es sah aus wie Knetmasse. Wie ein zusammengeknüllter Oktopus, der in eine enge Höhle gestopft worden war. Wie das Schattenprofil von Alfred Hitchcock. Weiche, herabhängende Hautlappen mit etwas Nasenartigem in der Mitte. Und das sollte das Mysterium des Lebens sein? Er blickte weg und ließ sich auf ihr nieder, sein Penis war zusammengeschrumpft auf die Größe eines Shrimps. Sie griff unter seinen Armen durch und begann, ihn zu kneten, dabei gab sie ein irritierend mütterliches Gurren von sich, einen Laut, den man sonst nur in Dokumentationen hörte, in denen es um ein eingeborenes Volk ging, bei dem alle immer nackt im Staub lagen und sich alle heiligen Zeiten ein bisschen mit Blut und Federn beschmierten, diese verdammten Idioten, und lassen sich auch noch filmen dabei, sehr toll …

— Okay? fragte ihn die Frau.

Robert nickte mit geschlossenen Augen und ließ sich ganz auf sie fallen. Er stützte sein Gewicht ein wenig mit den Armen ab, aber nicht zu viel, er wollte ihren Brustkorb unter seinem spüren, ihr dadurch erschwertes Atmen. Im Raum hing ein herber, leicht säuerlicher Gestank, der zwar nicht zu stark war, aber ihn ständig daran denken ließ, dass Hunderte Männer vor ihm ihre Spuren hinterlassen hatten, auf den Plüschpolstern, auf dem Lampenschirm, hinter dem Spiegel, sogar unter den Fingernägeln der Frau. Robert machte probeweise die Augen auf und schaute in das Gesicht, das unter ihm lag. Sie lächelte zwar, aber man konnte ihr die Anstrengung ansehen. Unterhalb ihrer Schläfen standen ein paar Schweißtropfen. Auch ihr Hals schwitzte. Von allen Bestandteilen ihres Gesichtes sprachen die Augenbrauen die deutlichste Sprache: Sie waren, trotz der freundlichen Maske, die sie aufrechterhielt, streng zusammengezogen und bewegten sich ständig.

Sie fuhr sich mit einer Hand über die Stirn, massierte sie kurz mit kreisenden Bewegungen. Robert spürte, wie er hart wurde.

Sie zog ihm ein Kondom über und ließ ihn in sie eindringen. Robert dachte an das glatte, unkomplizierte Geschlecht einer weiblichen Statue. Er dachte an die Skizzen, die er manchmal von dieser Stelle gemacht hatte. Aber immer wieder mischte sich ein Truthahnkopf in seine Vorstellung. Ein Truthahnkopf, der sich schüttelte, so dass das rote, wundgescheuert aussehende Ding auf seinem Schnabel hin und her wackelte.

Er schrumpfte in ihr wieder etwas, aber er schaffte es, sich immerhin so weit mit Fantasien über die mit schwarzen Stricken an eine Sprossenwand gefesselte Felicitas Bärmann über Wasser zu halten, dass er sie noch einige Minuten mit seinen Hüftstößen bearbeiten konnte.

Er konzentrierte sich auf ihre Augen, denn an diesen war nichts auszusetzen. Menschliche Augen. Winzig klein, wie ein Bernsteininsekt, war seine eigene Gestalt darin erkennbar, sein bleiches, mondrundes Gesicht. Aber jetzt schloss die Frau ihre Augen, und eine Hand wanderte an ihre Schläfe. Sie rieb und rieb und atmete tief durch. Dann öffnete sie die Augen wieder, und Robert sah an deren kurzem Hin-und-her-Zittern (der Fachmann nannte dieses Phänomen Nystagmus ), dass der Raum sich um sie drehte.

Sie blieb, wie sie war. Er hatte bezahlt, sie hielt es aus.

Robert spürte zum ersten Mal so etwas wie Zärtlichkeit. Vielleicht sogar Liebe. Er streichelte ihr über den Kopf, sie erschrak ein wenig über die Berührung, aber lächelte wieder, dann sank ihr Kopf zurück, und sie bewegte ihn auf dem Kissen hin und her. Dass davon der Drehschwindel bestimmt nur noch schlimmer wurde, hätte er ihr jetzt sagen können, aber er tat es nicht. Er schaute sie nur an, studierte die Andeutung eines Adamsapfels an ihrer weiblichen Kehle.

Er war jetzt erregt. Seine Hände berührten ihre Brüste.

— Ohh, machte sie.

Es war der Laut, den Menschen von sich geben, bevor sie sich übergeben.

Aber sie übergab sich nicht. Sie ließ sich weiter von ihrem Kunden bearbeiten, hielt jedem Stoß mit ihrem Becken stand und strich zwischendurch sogar mit einer Hand über seinen Hals.

Robert kam heftig. Ein Teil von ihm wünschte sich, das Kondom möge platzen. Er dachte daran, ihr einen Heiratsantrag zu machen. Er stellte sich Reisen in ferne Länder vor. Er lag keuchend auf ihrer Brust, sie gab ihm durch sanfte Berührungen an bestimmten Stellen zu verstehen, dass sie gerne aufstehen wollte. Aber er blieb noch ein paar Minuten liegen, atmete ihren verschwitzten, klebrigen Geruch ein und flüsterte:

— Danke, du verdammtes Tier, danke, danke, ich liebe dich, danke, danke …

Hinterher wartete er höflich, bis die Frau wieder aus dem Badezimmer zurückkam. Er fragte sie nach ihrem Namen. Sie deutete auf ein Poster an der Wand. Alicia stand dort. Die Frau namens Alicia sah ihr nicht im Geringsten ähnlich, trotzdem streckte Robert seine Hand aus und sagte:

— Angenehm, Alicia, ich bin Arno. Arno Golch.

— Goll, sagte die Frau und nickte.

Es war merkwürdig, einer Prostituierten die Hand zu schütteln.

Robert nahm einen Zwanziger aus seiner Brieftasche und gab ihn ihr.

Er hätte gerne etwas länger bei diesem sanften Bild einer einfachen Transaktion zwischen zwei Menschen verweilt, aber etwas war in sein Blickfeld gesprungen: In einem Kaffeehaus gegenüber der Straßenbahnhaltestelle sah er — ja, das war eindeutig Willis idiotischer Hut, der mit dem Gamsbart. Peinlich, wie er immer herumlief. Sollte er hineingehen und ihn ansprechen? Würde Willi wieder auf ihn losgehen, so wie gestern? Alles Wahnsinnige. Man musste vorsichtig sein. Er entschied sich, unauffällig an dem kleinen Café vorbeizugehen.

Dann fiel Robert in einen tiefen Brunnenschacht.

Cordula saß neben Willi.

Es gab keinen Zweifel: Seine Freundin und Willi saßen nebeneinander an einem Tisch in dem Café. Er erklärte ihr etwas. Und dann nahm er ihre Hand und erklärte dieser Hand noch einmal dasselbe.

Die Wände des Brunnenschachts wurden rot.

Er drehte um und machte sich auf den Weg zurück. Zurück — wohin? Egal, bloß fort von hier. Beinahe wäre er über das Geländer der Keplerbrücke gesprungen. Er konnte sich gerade noch zurückhalten. Ein Mädchen mit einer Wollmütze lief an ihm vorbei, und er musste seine Hände in die Taschen stecken, um ihr nicht die Mütze vom Kopf zu reißen und in den Fluss zu werfen.

Dann blieb er stehen, und die Welt rollte über ihn hinweg, als würde er gerädert. Das urzeitliche Messingschild der Sonne verbarg sich im trüben Dunst der Stadt.

Ich weiß, wo du wohnst, dachte er. Du Sau. Du dreckige, verdammte Sau. Er meinte Willi. Er musste ihn vergiften. Er musste in seiner Wohnung eine Bombe installieren. Er musste ihn zum Verschwinden bringen. Ein bisschen Geraufe, Gerangel, mein Gott, er war betrunken gewesen, außerdem hatten sie ihn wirklich provoziert! Hatten auf ihn eingeprügelt wie auf einen Hund. Von allen Seiten! Als wäre er ein Punchingball. Ja, der Robert versteht viel von alten Kung-Fu-Filmen.

Er wusste, wo Willi wohnte.

Du solltest lieber nicht, sagte die Stimme in seinem Kopf. Beruhig dich erst mal.

— Beruhig dich selber, Batman! schrie er, und ein Mann auf einem Fahrrad, der gerade an ihm vorbeifuhr, schaute ihn mit dummen, großen Augen an.

Er bog um eine Ecke, blieb stehen, versuchte zu atmen, aber es ging nicht. Es fühlte sich an, als hätte man eine Zellophanhülle von seinem Körper gerissen und er wäre nackt darunter, wund und vernarbt. Als läge er im nach Kuh und Dünger stinkenden Gras der Institutswiesen und hundert Golchs säßen um ihn herum und steckten ihm die Finger in jede Körperöffnung.

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