Uwe Tellkamp - Der Turm

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Hausmusik, Lektüre, intellektueller Austausch: Das Dresdner Villenviertel, vom real existierenden Sozialismus längst mit Verfallsgrau überzogen, schottet sich ab. Resigniert, aber humorvoll kommentiert man den Niedergang eines Gesellschaftssystems, in dem Bildungsbürger eigentlich nicht vorgesehen sind. Anne und Richard Hoffmann, sie Krankenschwester, er Chirurg, stehen im Konflikt zwischen Anpassung und Aufbegehren: Kann man den Zumutungen des Systems in der Nische, der "süßen Krankheit Gestern" der Dresdner Nostalgie entfliehen wie Richards Cousin Niklas Tietze — oder ist der Zeitpunkt gekommen, die Ausreise zu wählen? Christian, ihr ältester Sohn, der Medizin studieren will, bekommt die Härte des Systems in der NVA zu spüren. Sein Weg scheint als Strafgefangener am Ofen eines Chemiewerks zu enden. Sein Onkel Meno Rohde steht zwischen den Welten: Als Kind der "roten Aristokratie" im Moskauer Exil hat er Zugang zum seltsamen Bezirk "Ostrom", wo die Nomenklatura residiert, die Lebensläufe der Menschen verwaltet werden und deutsches demokratisches Recht gesprochen wird.

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«Sie verachten mich, nicht wahr?«Der Alte hob abwehrend die Hand, als Meno eine Bewegung machte.»Natürlich werden Sie es nicht eingestehen. Aber was, wenn Sie allein sind? Sie nehmen ein Bild von hier mit, von Altbergs trauriger Gestalt und seinen hundert rührenden Leimtöpfen, mit deren Inhalt er seinen Papiervögeln Federn anschmückt, und von dem da«, er wies auf ein Manuskript auf dem Schreibtisch, einen Wust von über- und ineinandergeklebten Blättern und Fotos; aber die Handbewegung konnte auch die neben dem Schreibtisch hängenden Skizzen gemeint haben, Liniengewirre voll kryptischer Kürzel, Ziffern und verschiedenfarbigen Verweispfeilen. Das mußte das Bergprojekt sein, Altbergs opus magnum.»Dieses Ding«, murmelte er,»an dem ich seit acht Jahren haue, ohne daß es eine Form annehmen will. Zehn Tage für eine Seite, und alle Seiten müssen aus einem Glas sein, auf dem selbst der härteste und mißgünstigste Blick eines Lesers keinen Kratzer zu hinterlassen vermag. Aber Sie … Sie werden nach Hause gehen und mich verachten, heimlich, vielleicht werden Sie es selbst noch nicht wissen, daß Sie mich verachten … Ein alter Mann, der immer noch an eine gerechte Gesellschaft glaubt — nach den Erlebnissen, von denen Sie gelesen haben in dem Text, den Ihre Edition ablehnt! Ein rechter Tor, nicht wahr? Was übrigens diese Ablehnung betrifft — ich kenne Schiffner. Ein ehrenwerter Mann, ein Verleger von altem Schrot und Korn, und das heißt, einer, der zu finden versteht; aber er ist auch ein wenig großspurig und ängstlich … Großspurigkeit und Angst, das ist, nebenbei, die typisch deutsche Mischung. Ins Äußere gesprochen: Sentiment und Kaserne … Sie lieben Lieder und Munition, die Deutschen … Nun ja. Ich bin tot, Rohde, ich mache mir nichts vor. Aber das, woran ich geglaubt habe, lebt … Wie denkt man von uns drüben?«fragte der Alte unvermittelt und mit begierigem Gesichtsausdruck und überließ es Meno, unter» drüben «das Viertel zu verstehen, zu dem die Standseilbahn hinauffuhr.»Schlecht«, erwiderte Meno nach einigem Zögern.»Man mag Ostrom nicht. Wer hier wohnt, wird verachtet von denen drüben, ohne Unterschied.«

«Also habe ich recht.«

«Ich verachte Sie nicht.«

«Aber Sie werden es tun! Die Zeiten ändern sich, und wir schlafen … Haben Ihnen die Zwerge nicht zugelächelt, als Sie die Straße hinaufgekommen sind?«

«Auch ich glaube an eine Verbesserung des Menschen, Herr Altberg … Daß es möglich ist, eine Gesellschaft aufzubauen, in der es allen Menschen gutgeht.«

«Diese aber ist es nicht, Herr Rohde!» sagte der Alte mit einer Stimme, die Meno erschauern ließ.

«Rübezahls Gehilfen dampfen aus dem Lokschornstein, Eisblumen wachsen am Fenster, die mein Atem durchsichtig macht, zum Verschwinden bringt, so daß ich den Marktplatz von Buchholz allmählich aus dem Blick schwimmen sehe; der Zug fährt auf einer Anhöhe am Tal vorbei, in dem das Städtchen liegt, der Kirchturm mit Wehrhahn und Feuerglöckchen, das Hagreiterhaus der Brüder Rebenzoll, reichste Kaufherren am Ort, mit seinen Umgebindebögen und dem Fachwerkgiebel, auf den ein Obersalzbrunner Freskenmaler Szenen aus der Jagd gemalt hat; die väterliche Apotheke mit dem Nadeltürmchen und der Sertürnerfigur, die Serpent und Waage hält, dann kommt die Biegung, und Buchholz ist Erinnerung; Flutgeist will steigen Ebbegeist will schweigen Sandgeist will sich zeigen, höre ich Großmutter flüstern, wenn sie mir beschwörend über die fieberheiße Stirn streicht; Schneegeist … Die Bahn hielt auf freier Strecke, ein Uniformierter betrat den Zug, hielt eine Lampe hoch und kommandierte uns hinaus, ein Koffer pro Junge, Aussteigen los los, Koffer auf die Schlitten; wir hatten ihm zu folgen. Schnee rutschte von den Fichtenzweigen, in Schattennestern hockten Kobolde und wiesen auf uns mit hämischen Fingern, der Uniformierte stapfte schweigend vor uns in einem Tempo, daß wir kaum zu folgen vermochten, links öffnete sich eine Schlucht, ein bedrohliches Auge, bewimpert mit bizarren Ästen; ich war der letzte in der Reihe, wagte nicht, mich umzusehen, Nachtwunderer hätte mich zum Wolf gemacht, Waldweibel mich zu Kraut und Farn gelacht; wie erschrak ich vor einem schweren, in rüttelndem Fluge abstreichenden Vogel. Die Löschburg kam in Sicht, das ehemalige Raubritternest im Eulengebirge, nun eine Schule und Ziehanstalt für» brauchbaren Nachwuchs im Staatsdienste«, wie es hieß, und so hatte es mir Vater bestimmt, Tante Irmelin konnte seufzen und Gundel weinen, wie sie wollten: Georg muß gebrochen werden, zu seinem Besten wird es sein, eines Tages wird er es mir danken, und ihr werdet sehen, wie recht ich gehabt habe! Er träumt zuviel, und wer zuviel träumt, den fressen die Krähen. — Ein Saal, in dem hundert Zöglinge schlafen. Stahlbett, Nachtschränkchen, Spind, unverschlossen, denn, sagt uns der Anstaltsrektor beim Morgenappell: Wer einen Kameraden bestiehlt, gehört ausgebrannt aus dem Schulkörper und aus dem Körper des deutschen Volkes. Gehorsam, Ordnung, Ehrlichkeit, Treue! fordert ein Spruch im Refektorium, wo wir sechs Uhr in der Frühe mit kälterauchenden Mündern beten, dann eine Brennesselsuppe mit einem Kanten Brot essen. Wir: zehnjährige Jungen mit kurzgeschorenem Haar, ausgewählt und auf Ehre in die Löschburg gegeben aus ganz Schlesien, die anstelligsten Köpfe des Landes, wie Vater sagte; ich finde seinen Namen in mein Pult geritzt. Aufspringen bei der Antwort, Hände an die Hosennaht, Setzen nur nach Aufforderung, Nachtruhe auf Kommando, lateinische Vokabelreihen, beim Repetieren je vergessenes Wort eins mit der Weidengerte auf die Handfläche, Leitmotiv: Schmerz prägt ein! Mein Bett- und Pultnachbar, er heißt Georg wie ich, wagt es, einem Lehrer zu widersprechen; ein Monat Burgkarzer bei nachzuholendem Unterrichtsstoff bringen ihn zum Schweigen — und mich, der ich die Strafe ebenfalls antreten muß, zur Verzweiflung, in die Krankenstation, zum Haß, zur Angst und zum Grübeln. Ich habe etwas getan, das, wie der Rektor beim Strafappell verkündet, schlimmer ist als Georgs Widerspruch: Ich habe ihn unterstützt, ich war loyal zum Abweichler, nicht zur Schule; ich habe der unbezweifelbaren Autorität des Lehrers nicht gehorcht, seinem höheren Rang, ausgedrückt in einer Silberlitze auf den Schulterstücken, wo wir, die Schüler, nur eine Stoffziffer tragen. Ich bekomme den Monat Karzer statt sofortiger Relegation, weil Vater beim Rektor vorspricht und sich einig weiß mit ihm, daß ich der» schweren Hand «bedarf. Die Relegation wird abgewendet. Ich bekomme Prügel mit dem gewässerten Rohrstock, darf in die Schlafstube zurück, wo Arthur, mein persönlicher Diener — den ich, wie alle anderen Schüler es mit ihren Dienern tun, nie anders als mit seinem Vornamen anspreche —, wieder meinen Nachttopf und mein Waschwasser ausleeren wird, für mich, der ich zur jungen Elite des zukünftigen deutschen Musterstaats zurückgekehrt bin, zu denen, deren Widerstand gegen die Silberlitzen darin bestehen wird, sie zu erringen.«

«Übrigens habe auch ich Ihre Arbeit über die Spinnen gelesen. Arbogast war so freundlich, mir eine Hektographie davon herzustellen. Ich nehme an, daß er Sie zu einem unserer Urania-Treffen eingeladen hat? Er wollte es tun, das stand im Begleitschreiben an mich.«

«Ich habe ihn heute morgen getroffen, und tatsächlich hat er mir diese Einladung ausgesprochen.«

«Was halten Sie von ihm?«Der Alte vom Berge musterte Meno bei dieser Frage mit einem schnellen, kalten Blick.

«Ich kenne ihn nicht, und aus dem Umstand, daß er auf das ›von‹ Wert legt, einen Spazierstock mit Greifenkrücke trägt und einen unerzogenen Hund hat, sollte man, denke ich, keine populärpsychologischen Schlüsse ziehen. Es sind bloße Etiketten.«

«Und damit, meinen Sie, verhält es sich wie mit dem Glas Spreewälder Gewürzgurken, die das Etikett darauf anzeigt; aber wie sie schmecken, verrät es mir nicht, das Stückchen Papier! Eine gute Antwort. Eine vorsichtige Antwort. «Der Alte vom Berge lachte leise.»Sie mißtrauen mir. Sie verachten mich insgeheim, und Sie reagieren wie ein Fuchs, der den Jäger wittert.«

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