Michael Köhlmeier - Abendland

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Abendland: краткое содержание, описание и аннотация

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"Wenn du dich als Achtjähriger, als Dreizehnjähriger, als Sechzehnjähriger denkst, erkennst du dich in ihnen wieder?"
"Ja. Und sehr gerne dazu."
"Gibt es einen Lebensabschnitt, in dem du dir fremd vorkommst?"
"Zwischen fünfundzwanzig und dreißig ein bisschen fremd. Gestern und vorgestern sehr fremd."
"Glaube, Liebe, Hoffnung. Welche Reihenfolge?"
"Liebe, Hoffnung, Glaube. Wenn ich den anderen dabei zusehe."
"Bei dir selber?"
"Keine Ahnung. Ich denke, das gilt nur bis sechzig oder siebzig. Bei den Auserwählten vielleicht etwas länger." Er lacht.
"Was ist das Größte, das du in deinem leben vollbracht hast?"
Keine Antwort darauf.
"Abendland" ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Generationenroman. Mit großer erzählerischer Kraft wird dargestellt, wie die unterschiedlichsten Menschen jenseits der politischen und historischen Wechselfälle aufeinander angewiesen sind und aneinander hängen, warum sie sich gegeneinander auflehnen und wie sie dann doch ihren Frieden schließen. In einem bewegenden Panorama des 20. Jahrhunderts werden die großen historischen Sündenfälle und die kleinen privaten Reaktionen darauf beschrieben. Ein solches Buch hat es in der deutschen Literatur schon lange nicht gegeben.

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Als ich das in mein Schulheft geschrieben hatte, ging es mir besser.

3

Die Geschichte von der» krokantartigen Affäre «schien Carl nicht in die Kulisse eines vom Kaminfeuer erwärmten Salons zu passen und paßte ihm auch nicht zu einem Spaziergang durch das Dorf und, trotz ihres Copyrights auf den Titel, natürlich auch nicht vor das Grab von Margarida. Er rief den Bürgermeister von Lans an, bat ihn um den Schlüssel zum Gatter im Zaun des Sees. Er wünsche, den See zu sehen, er fürchte, er könne nicht mehr bis zum Frühling warten, wenn die Tore wieder für die Allgemeinheit geöffnet werden. Daß Professor Candoris nun wirklich nicht zur Lanser Allgemeinheit gehörte, bewies der Bürgermeister, indem er knapp zehn Minuten später persönlich an der Tür klingelte und den Schlüssel in Carls Hände legte.

Draußen schneite es so dicht, daß man nicht einmal bis zu den Tannen sehen konnte; aber Carl bestand darauf, daß ich ihn — und zwar sofort — im Rollstuhl über die Auffahrt hinunter zur Lanserbahn, weiter auf dem Weg an den Geleisen entlang und, wie auch immer ich das zustande brächte, über die Stufen hinunter zum See führe. Frau Mungenast war empört. Nicht um seine Gesundheit sorgte sie sich, sondern diesmal um die meine. Der Arzt habe Herrn Sebastian verboten, zwei Mineralwasserflaschen auf einmal zu heben, also dürfe er bei so einem Wetter sicher nicht einen Rollstuhl schieben, sagte sie. Der Herr Sebastian, sagte Carl — noch meinte ich, es sei ihm lediglich ein ironisches Spiel, bei dem er ihren Tonfall aufnahm —, wisse sehr genau, daß die Würde des Menschen nichts weiter sei als die Behauptung, er habe eine, und sie deshalb um so wirkungsvoller auftrete, wenn man Dinge tue, die man nicht dürfe. Frau Mungenasts Lider senkten sich über ihre schönen braunen Augen, ihre Lippen schlossen sich, ihr Gesicht nahm einen abwesenden Ausdruck an, sie zog sich die Ärmel über die Handgelenke und sah zu mir herüber; schließlich wurde ja über mich verhandelt. Auch Carl blickte mich an. Aber ich sagte nichts. Er wandte sich wieder ihr zu, und nun war sein Ton greifbar streitsüchtig und arrogant. Ob sie tatsächlich meine, Rollstuhl plus Inhalt seien bei Schneetreiben schwerer als bei Sonnenschein. Der Rollstuhl sei selbstverständlich nicht schwerer, antwortete sie redlich, aber schwerer zu schieben sei er auf jeden Fall. Ach so, rief Carl aus, er habe sie wohl nur falsch verstanden.»Sie haben mich richtig verstanden«, sagte sie leise. Ich dachte wieder, ich würde gern eine Stunde mit ihr allein sein und ihr meine Sorgen erzählen. Ich nahm mir vor, wenn sie heute über Nacht im Haus bliebe, an ihre Tür zu klopfen.

«Wir werden den unteren Weg nehmen«, sagte ich mehr zu Frau Mungenast hin als zu Carl.»Der führt durch den Wald und ist nicht so steil.«

«Den werden wir selbstverständlich nicht nehmen«, schnitt mir Carl das Wort ab.»Der ist nicht gebahnt. Dort bleibst du mit den vorderen Rädern stecken.«

«Ich kann den Rollstuhl ein wenig nach hinten kippen. Das ist für dich auf alle Fälle sicherer, und für mich ist es leichter.«

«Damit ich dasitze wie bei einer gynäkologischen Untersuchung.«

«Es sieht uns ja niemand.«

«Du siehst mich zum Beispiel.«

«Ich geh hinter dir, ich sehe dich nicht. Außerdem, wenn wir vorne über die Stiege zum See hinuntergehen, muß ich den Stuhl ja auch kippen.«

«Aber das ist unter den Bäumen, dort sieht uns wirklich niemand. Und es ist nur ein kurzes Stück.«

«Aber im Wald ist es doch auch unter den Bäumen.«

«Aber ich will es nicht!«

«Aber ich denke, es ist zu gefährlich. Wenn ich im Schnee ausrutsche, kann ich vielleicht den Rollstuhl nicht halten. Es ist für dich gefährlich, verstehst du? Der Weg unten herum ist eher flach, und die Bäume stehen dicht, dort wird auch nicht soviel Schnee liegen.«

«Wir werden es halten, wie ich gesagt habe«, beharrte er.»Wir gehen oben.«

«Und warum wirklich?«

Keine Antwort.

Er hatte Schmerzen. Das Morphium, das aus dem Pflaster in seine Haut diffundierte, war aufgebraucht. Und die Schmerzen zerrten an seinem Gesicht, teilten es in die Greisenhagerkeit der Wangen und die kindlich rosa Hügelchen über den Backenknochen und verstärkten den Zug von Häme, den ich anfänglich den falschen Zähnen zugeschrieben hatte und dem es immer wieder gelang, diesen Mann in meinen Augen klein zu machen, mäkelig, seine erhabene Kälte fort zu blasen.

Ich wollte ihn aufheitern.»Außerdem«, feixte ich,»brauchst du dich vor einem Herrn in den oberen mittleren Jahren, der sich eine Windel in die Hose klemmt, weil er das Wasser nicht halten kann, nicht zu schämen.«

Ohne mich anzusehen, sagte er:»Ich schäme mich gewiß nicht vor dir. «Das hat mir doch etwas weh getan, zumal er es vor Frau Mungenast gesagt hatte.

«Verschieben Sie Ihren Ausflug doch auf morgen«, versuchte nun sie zu vermitteln.»Morgen ist besseres Wetter. Und heute abend werde ich das Pflaster wechseln.«

«Erstens ist das kein Ausflug«— Carl hackte die Worte in Richtung ihres Gesichts —»sondern ein simpler Fußmarsch von nicht einmal zehn Minuten.«

«Und zweitens?«fragte ich. Was frech war.

Er drehte mir langsam den Kopf zu und sagte:»Willst du mir dein Leben erzählen?«

Wir hielten es, wie er es wollte.

Der See lag unter einer weißen Decke, mit dem Auge ließ sich nicht feststellen, wo er begann und was noch begehbares Ufer war; es auszuprobieren war zu riskant. Carl wünschte, daß ich ihn über die flachen Stufen hinauf zur Terrasse des Cafés schiebe; er wollte unter dem fröhlich luftigen Vordach mit dem filigranen, rosa, hellblau und türkis gestrichenen Gestänge sitzen und hinunter auf den See schauen; wie er es in den Sommermonaten an den frühen Vormittagen tat — getan hatte. Der Weg war nicht zu erkennen; aus den nur angedeuteten Wellen auf der Schneedecke ließ sich erraten, wo die Stufen waren. Ich gebe zu, zuerst stellte ich mich absichtlich ungeschickt an; ich wollte ihm demonstrieren, daß es unmöglich war, ihn und den Rollstuhl die zwanzig Meter zur Terrasse hinaufzubefördern. Der Schnee reichte Carl bis an die Waden, es war, als würde ich einen Pflug vor mir herschieben. Carl war ungeduldig, klopfte mit seinen behandschuhten Händen auf die Armlehne. Die Decke, in die ihn Frau Mungenast gewickelt hatte, war weiß wie das Federbett eines Kindes, und auf seinem Hut lag ein weißer Pelz. An den Reifen pappte der Schnee. Bald tat ich nicht mehr absichtlich ungeschickt, ich nahm meine Kraft zusammen, biß auf die Zähne, daß die Kiefer schmerzten und der Schweiß an Nacken und Rückgrat mein Hemd durchnäßte. Ich spürte die Narbe in meinem Unterleib. Sicherheitshalber hatte ich meine Unterhose dreifach ausgepolstert.

«Es ist nicht möglich«, sagte ich. Mein Herz raste, und mir war ein wenig schlecht.

«Wir können nicht hier mitten im Schneetreiben stehenbleiben«, maulte er — ja, es war ein Maulen, ein weinerliches und zugleich flegelhaftes Maulen; mir wäre lieber gewesen, er hätte mir einen soldatischen Befehl erteilt.

«Wir könnten uns unter das Dach bei den Umkleidekabinen stellen«, sagte ich.

«Ich war noch nie bei den Umkleidekabinen. Soll ich mit den Schulkindern Tischtennis spielen? Außerdem sehen wir von dort den See nicht.«

«Es ist nichts zu sehen vom See.«

«Dreh den Rollstuhl um«, befahl er nun doch,»dreh ihn um und kratz den Schnee vorne weg! Versuch, ihn zu ziehen! An den Vorderrädern liegt es, immer liegt es an den Vorderrädern! Die Rollstühle sind unüberlegt gebaut.«

«Laß es uns morgen versuchen«, bat ich.»Ich habe nicht die Kraft dazu, und die Kraft, die ich habe, brauche ich, um wieder den Weg hinauf zur Straße zu kommen. Sonst sitzen wir tatsächlich hier unten fest.«

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