Ilija Trojanow - Der Weltensammler

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Ein spannender Roman über den englischen Abenteurer Richard Burton (1821–1890). Anstatt in den Kolonien die englischen Lebensgewohnheiten fortzuführen, lernt er wie besessen die Sprachen des Landes, vertieft sich in fremde Religionen und reist zum Schrecken der Behörden anonym in den Kolonien herum. Trojanows farbiger Abenteuerroman über diesen Exzentriker zeigt, warum der Westen bis heute nichts von den Geheimnissen der anderen Welt begriffen hat.

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— Aber, wenn ich fragen darf, Mama Sidi, hat dein Vater so unrecht gehabt? Ist es dir nicht gut ergangen?

— Jetzt sprich aber die Wahrheit, Frau.

— Mein Vater hat gesehen, was kein Mensch sehen konnte. Obwohl dieser Mann sich weiter herumgetrieben hat, ist er jedesmal sicher nach Hause zurückgebracht worden. Wenn ihr aber die Wahrheit zu hören wünscht, sie lautet: Ich habe nie einen anderen Mann gehabt, also kann ich nicht vergleichen, wie es mir mit einem anderen ergangen wäre.

Das Wasser ist ihnen ausgegangen. In der Öde von Ugogo. Ein Land ohne lindernde Eigenschaften. Schleierwolken ranken sich am obersten aller Himmel. Kein Wunsch reicht so weit hinauf. Unter ihnen wird alles von einem unsichtbaren Ofen versengt. Dieses Land ist ein Bettler, Speke und Burton haben seinen ausgemergelten Körper vom Gipfel des Rubeho-Berges aus betrachtet. Ein Bettler mit gelblicher Haut, überwucherten Erdrippen, durchzogen von Wasserläufen, Narben der jahreszeitlichen Fluten, die über diesen ohnmächtigen Körper peitschen. Sie waren lange am Rande des Steilabbruchs stehengeblieben. Nichts außer ihre Selbstüberwindung zog sie in die Öde hinab. Die erfahrensten unter den Trägern haben sie vor diesem Land gewarnt. Einen Monat wird es dauern, bevor sie einen Hügel oder ein Tal sehen. Trotz all dieser unumgänglichen Widrigkeiten, das Wasser hätte nicht ausgehen müssen. Das war unnötig. Einige der Träger haben — absichtlich, bestimmt, Burton war sich sicher, sie haben nicht weiter als ihre Spucke gedacht — die letzten vollen Schläuche zurückgelassen. Die Zukunft wird für sich selbst sorgen, darauf haben sie vertraut, wenn sie überhaupt einen Gedanken darauf verwendet haben. Der Verlust ist erst zwei Tagesmärsche später aufgefallen, als das Wasser in den vorhandenen Schläuchen zur Neige ging. Kein Grund zur Sorge, dachte er zuerst. Sie würden rationieren und mit weniger als sonst auskommen. Er konnte nicht wissen, daß sie in eine Dürre hineingetaumelt sind. In jedem Dorf, in das sie hecheln, ist der letzte Brunnen versiegt, der letzte Tümpel verdunstet. Eigentlich sind es keine Brunnen, sondern vertiefte Mulden, deren Rand notdürftig befestigt ist. Die Hütten sind verwaist, die wenigen Menschen, auf die sie treffen, sind zerfurchte Gestalten, ihre Lippen rissig wie der Boden. Sie starren die vertrauten Akazien an, während sie auf den Tod warten. Er befiehlt, das restliche Wasser nur zum Trinken zu verwenden. Wenn sie sparsam mit ihren Reserven umgehen, würden sie drei weitere Tage überleben, vielleicht vier. Er gibt den Befehl, den vollen Mond zu nutzen, die Nacht hindurch zu marschieren. Er droht, die Protestierenden ohne einen Tropfen Wasser zurückzulassen. Tag und Nacht kratzen sie sich einen Weg durch die Ebene. Sie durchqueren tiefe Flußbetten, sie versinken in dem brüchigen Sand, sie ziehen sich am anderen Ufer mühsam an verqueren Wurzeln hoch — sie lernen die Flüsse hassen, die kein Wasser führen. Nur Baobabs ragen aus der Eintönigkeit heraus. Schon um neun Uhr knurrt die Sonne. Die stacheligen Härchen des Büffelgrases bohren sich in ihre Beine hinein, die Tsetsefliegen stechen in jedem unachtsamen Moment durch den dicksten Stoff. Dornen sind zahlreicher als Blätter. Jegliche Feuchtigkeit ist aus dem Mund verdunstet. Um zehn Uhr bellt die Sonne. Sie zählen die Schritte bis zum nächsten Abwischen des Schweißes. Böse Vorahnungen haben die Lieder ersetzt, die sie zuvor gesummt hatten. Sie können ihre Lippen nicht mehr mit der Zunge benetzen. Um elf Uhr beißt die Sonne zu. Bevor Burton seinen schweren Kopf hebt, kämpft er sich durch zähe Gedanken, ob diese Anstrengung notwendig ist. Mörtel bricht vom Gaumen ab und fällt in Klumpen auf eine anschwellende Zunge. Höchste Zeit zu rasten, aber Bäume, die ohne Wasser zu überleben wissen, bieten nur den Schatten eines Skeletts. Das nächste Dorf scheint allein von einem pfeifenden Wind bewohnt zu sein. Von den geköpften Baobabs — wofür hatten die Weggelaufenen das Astwerk genutzt? — stehen verquere Spitzen hervor. Ein Totendorf, und die Träger wissen im Grunde ihres Tuschelns, daß es den Vorabend des Tages geschlagen hat, an dem die Geister zurückkehren, die nach einem weiteren Jahr ohne Regen die ausgetrockneten Flüsse zu betrauern haben. Plötzlich eine Bewegung hinter einem lehmstarren Haus, ein Huschen, dann ein Kröchen und die Hast eines verängstigten Gockels, rot wie Verhöhnung, weiß wie eine gebärlose Wolke. Der Kamm fliegt über die aufgeplatzte Erde. Keiner bewegt sich, außer Speke, der ruhig sein Gewehr anlegt und abdrückt. Es ist nicht viel Fleisch an dem Gockel; keiner der Träger will davon essen. Jeder nimmt den Schluck Wasser, der ihm zusteht, dann taumeln sie weiter. Burton weiß, wie sinnlos es gewesen wäre, ihre Angst vor diesem verlassenen Dorf in Frage zu stellen. Alle Köpfe sind gesenkt. Mit dem Hahn scheint die letzte Hoffnung auf ihre Wiedergeburt krepiert zu sein.

Burton bleibt stehen, er wartet, bis Speke ihn einholt. Sie sehen sich lange an. Es gibt nichts zu bereden. Die Unsicherheit über das, was ihnen bevorsteht, kann mit keinem Wort beschwichtigt werden. Sie einigen sich darauf, ihren verkaterten Gesichtern ein ermutigendes Grinsen abzuringen. Du quälst dich wohl gerne, sagt Burton zu Speke. Und dieser antwortet: Da haben wir etwas gemeinsam.

SIDI MUBARAK BOMBAY

Meine Brüder, meine Freunde, mitten im Land der Wagogo hätten meine Vorfahren mich fast zu sich geholt. Sie haben lange überlegt, und während sie überlegten, verkrustete meine Zunge, mein Gaumen, mein Zahnfleisch, ich spürte meine Zunge nicht mehr, das Fleisch in meinem Mund riß auf, es platzte auf, aber kein Blut drang durch die Ritzen, ich versuchte mir in die Lippen zu beißen, um wenigstens den weichen runden Geschmack meines Blutes zu spüren, aber es kam kein Blut heraus, vielleicht biß ich nicht fest genug, vielleicht war mein Blut schon verdunstet. So geht auch mein drittes Leben dahin, dachte ich, aus meinem ersten Leben wurde ich geraubt, am Ende meines zweiten Lebens wurde mir einiges wieder zurückgegeben, und nun sollte mir alles weggenommen werden, mitten im Land der Wagogo. Die Verzweiflung ist ein Mann, sagen wir, die Hoffnung eine Frau, vielleicht aber auch ein Mganga, ein Mganga, wie jener, den wir aufgesucht hatten, der uns andere Aussichten mit auf den Weg gegeben hatte. Wieso sollte er sich geirrt haben, dachte ich, die Zunge wird einschrumpfen, und trotzdem werde ich herauskommen aus dieser Wüste. Und wir wurden gerettet, wir wurden eingeholt von unseren Rettern, von einer anderen Karawane, die genau wußte, wo wir, keinen Tagesmarsch entfernt, Wasser finden konnten. Diese Karawane war nicht irgendeine Karawane, es war die Karawane von Omani Khalfan bin Khamis, und wenn ihr noch nie gehört habt von diesem Mann, so wißt, er war Grauen und Schrecken und nichts sonst, obwohl er uns gerettet hat aus der Wüste der Wagogo, nach zwei Tagen und zwei Nächten ohne einen einzigen Tropfen Wasser. Wenn ihr heute den Namen Omani Khalfan bin Khamis vernehmt, so denkt ihr an Handel und an Reichtum, aber wer damals auf Reisen war, der erzitterte, wenn er diesen Namen hörte. Der Mann war ein Verbündeter des Blitzes, er war der Pharao seiner Karawane, sein Herz, so flüsterten uns seine Sklaven zu, nachdem wir die Schrecken eines Marsches mit ihnen geteilt hatten, sein Herz war nicht in seinem Körper, es war eingepackt in schwere Tücher, es ruhte in der Truhe mit seinem Habgut, und nachts nur, nach dem letzten Gebet, dem er wie jedem Gebet beiwohnte, ohne teilzunehmen, in der Einsamkeit seines Zeltes, holte er es heraus, faltete er die Tücher auseinander und betrachtete sein Herz, denn selbst ein Mann, so vertrauten uns seine Sklaven an, nachdem sie mehrmals über ihre Schulter geblickt hatten, der ohne Herz lebt, muß sich seines Herzens gelegentlich vergewissern.

Einige Tage lang begleiteten wir die Karawane von Omani Khalfan bin Khamis, wir mußten Schritt halten, denn wir waren von ihm abhängig. Er ließ kein Rasten zu, er erlaubte kein Atemholen, es war eine Geschwindigkeit für rasende Büffel, für jagende Löwen, nicht für Menschen mit schmalen Schultern und Beinen wie die Zweige des Dornenbusches. Er trieb seine Träger an mit allen Mitteln, er vertraute nicht allein der Wirkung seiner Worte, die erbarmungslos auf dich einschlugen, er bediente sich aller List, die je ein Kopf ersonnen hat, er teilte Essen für drei Tage aus, und er verkündete, die Träger würden erst wieder Essen erhalten, wenn sie einen Ort erreichten, der einen Wochenmarsch entfernt lag. Der Hunger trieb die Träger an, sie waren in Fellstreifen und Fetzen gekleidet, sie waren am Ende ihrer Kräfte, der Hunger feuerte sie an. Aber der Wille kann nur erreichen, was der Körper zuläßt, und manche von ihnen brachen zusammen, und keiner richtete sie wieder auf, ihnen wurde der Packen abgenommen, das Gewicht auf die anderen verteilt, sie wurden liegengelassen auf dem Weg, egal, ob sich ein Dorf in der Nähe befand oder ob sie in einer Gegend waren, die sie sich mit wilden Tieren teilten. Einige von ihnen versuchten wegzulaufen. Er ließ sie verfolgen von seinen Schergen und blutig bestrafen. Omani Khalfan bin Khamis, merkt euch diesen Namen, wenn ihr ihn nicht schon kennt, denn eines Tages, wenn ihr aufgefordert werdet, die Namen der Ungeheuer zu nennen, die aus dieser Welt eine Hölle machen, die den Menschen wegnehmen, was der Schöpfer ihnen gegeben hat, dann nennt diesen Namen, und nennt ihn zweimal, soviel Schlechtes hat er getan. Aber wir verdankten ihm unser Leben, er hat uns gerettet, indem er uns überholt hat, er hat uns zum Wasser geführt. Als wir gestärkt waren, trennten wir uns von seiner Karawane, denn selbst Bwana Burton, der sich gerne als der jüngere Bruder des Teufels ausgab, sagte zu mir, wir sollten uns hüten vor Männern, von denen wir nicht wissen, ob sie eine Mutter haben. Bwana Burton selbst redete manchmal, als sei er ein Mensch ohne Mutter, aber er redete nur so, sein Handeln widersprach seinen Worten, er war ein nachgiebigerer, ein mitfühlsamerer Mann als jener, für den er sich ausgab.

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