Ilija Trojanow - Der Weltensammler
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- Название:Der Weltensammler
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- Издательство:DTV
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- Год:2007
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Es handelt sich nicht nur um eine Übung in Selbstdisziplin; er betrachtet es als seine Pflicht, dieses Land in der Schrift zum Leben zu erwecken. So einer wie er schreckt nicht vor großen Herausforderungen zurück, aber wenn er sich vor Augen führt, welche Bedeutung seinen Aufzeichnungen zukommt, fühlt er sich doch ein wenig eingeschüchtert. Er bekämpft diese Unsicherheit mit Details, mit all den Details, die er aus den Unterhaltungen herauspressen kann, bis kein Tropfen nützlicher Information mehr herauszuholen ist.
Bombay steht an erster Stelle unter den Informanten. Wenn sie sich beide anstrengen, können sie fast jeden Gedanken austauschen, indem sie sich des Hindustani bedienen, getragen von einigen arabischen Stützen und einigen Kisuaheli-Pfeilern. Vor allem, wenn es sich um die örtlichen Bräuche und den allgegenwärtigen Aberglauben handelt, ist Bombay sein Gewährsmann, denn er betrachtet, was ihnen begegnet, mit einer gewissen Vertrautheit, aber auch mit einem nützlichen Maß an Befremdung. Nach einem weiteren intensiven Gespräch mit Bombay — Burton sitzt, hört aufmerksam zu, notiert, was seinem Gedächtnis entgleiten könnte; Bombay steht hinter ihm, damit er zugleich seine Schulter und seinen Nacken massieren kann — schlägt er sein Notizbuch auf und trägt einen weiteren Vermerk ein:
Folglich behaupten die Wanyika, genauso wie unsere Philosophen, daß Koma eine subjektive und nicht eine objektive Existenz erfaßt; und doch ist Hexerei ihr einziger Glaubenssatz. All ihre Krankheiten erheben sich aus dieser Besessenheit, und kein Mensch stirbt das, was wir als einen natürlichen Tod auffassen würden. Ihre Riten sind darauf gerichtet, entweder Böses von sich selbst abzuwenden oder auf andere zu laden, und das primum mobile ihrer Opfergaben ist das Interesse des Mganga, des Medizinmannes. Wenn der entscheidende Moment gekommen ist, benennt der Geist, der zuvor beschworen wurde, den Körper des Besessenen zu verlassen, irgendein Objekt, technisch ›Kehi‹ genannt, ein Stuhl, in welchem, getragen um den Hals herum oder an den Gliedern, es sich aufhalten wird, ohne den Träger zu behelligen. Diese Idee liegt vielen abergläubischen Praktiken zugrunde: die Vorstellung des Negers von einem ›günstig gesinnten Heilmittel‹ ist ein Objekt, wie die Kralle eines Leoparden oder Ketten von weißen, schwarzen und blauen Perlen, Mdugu ga Mulungu (Geist-Perlen) genannt und über der Schulter getragen, oder die Lumpen, die einem Kranken abgenommen worden sind, und die an den Baum gehängt oder befestigt werden, den die Europäer den ›Teufelsbaum‹ nennen. Der Dämonengeist zieht das ›Kehi‹ der Person des Kranken vor, so daß kraft gegenseitiger Einigung beide Seiten glücklich sind. Manche, vor allem Frauen, besitzen ein Dutzend Quälgeister, ein jeder mit seinem ganz eigenen Talisman versehen, davon einer, der lächerlicherweise ›Barakat‹ heißt, was auf Arabisch ›Segen‹ bedeutet, und dem Namen des äthiopischen Sklaven entspricht, den Mohammed geerbt hat.
Burton lehnt sich zurück, liest den Absatz noch einmal durch und schließt zufrieden sein Notizbuch. Das Thema scheint ihm fürs erste abgehandelt. Die Menschenkunde bietet in diesen Breiten gewiß das interessanteste Betätigungsfeld, die vielen Stämme samt ihrer kulturellen Eigenheiten müssen erfaßt und geordnet werden. Ihre Religion hingegen, wenn der Begriff in diesem Zusammenhang überhaupt Verwendung finden darf — Bombay hat ihm versichert, daß ihre Sprachen weder ein Äquivalent zu Dharma noch zu Diin kennen —, war von geringem Interesse, und er bezweifelt, daß die Forscher, die durch die Schneisen eintreten werden, die er auf dieser Expedition schlägt, diesem Feld besondere Aufmerksamkeit widmen werden.
Zudem, wenn die Missionare einmal einmarschiert sind, wird von dem einheimischen Aberglauben wenig übrigbleiben. Afrika ist nicht Indien, Kehi hat weitaus weniger Gewicht als Karma, und die Servanten Gottes werden sich wie Aasgeier auf jede heidnische Seele stürzen. So weit, so klar, nur eines verstört ihn: Bombay, der nicht auf den Kopf gefallene Bombay, dessen Name Mubarak ein höheres und überlegenes Versprechen birgt, der mit dem Reichtum von Al-Islam vertraut ist, dieser Bombay ist offensichtlich tief berührt von all dem Hokuspokus, beeindruckt von den Quacksalbern. Sitzt denn das Gift der kindlichen Erziehung so tief, daß er sich davon nicht befreien kann, obwohl er so vielen anderen, befriedigenderen Wahrheiten begegnet ist? Oder ist er einem Wahn verfallen, seine persönliche, labile Reaktion auf die Härten der Reise? Er sollte ihn unter Beobachtung halten, denn wenn Bombay ausfiel, würde ihnen ein guter Mann fehlen.
SIDI MUBARAK BOMBAY
Hört zu, meine Brüder, hört aufmerksam zu, denn nun kommt der Teil, der jeden von euch interessiert, nun kommt die Geschichte von den Frauen dieser Reise, von den Frauen unserer Karawane. Als wir aufbrachen, da blieben wir Männer fast nur unter uns, abgesehen von einigen wenigen Ehefrauen der Träger, wir waren mehr als hundert Männer, und kein einziger von uns war alt, kein einziger von uns war schwach. Es war nicht richtig, daß wir einen Pfad entlanggehen mußten, den wir nicht kannten, daß wir alles erdulden mußten, was zwischen dem Leben und dem Tod steht, und dabei auf die Begleitung von Frauen verzichten sollten. Es war nicht richtig, daß unsere Nächte einsamer waren als unsere Tage. Es dauerte nicht lange, und die Karawane schwoll an, gewann an Rundungen, es gab immer mehr Männer, die sich am Abend nicht an unseren Gesängen und nicht an unseren Tänzen beteiligten, je länger die Reise andauerte, desto mehr Frauen begleiteten uns. Bwana Burton und Bwana Speke waren besorgt, was die Frauen für einen Einfluß auf die Karawane haben könnten.
— Wo kamen diese Frauen denn her?
— Die meisten wurden den Sklavenhändlern abgekauft, denen wir begegneten, und manche schlossen sich einem der Männer an, weil er sie oder die Eltern der Frau überzeugt hatte, mit Geld oder mit seiner Zunge. Das waren Paarungen, die länger hielten, denn wer seine Frau kaufte, der wußte nicht, was er kaufte, und keinem erging es so schlecht wie dem armen Mann, dem die Frau mit dem Namen ›Weißichnicht‹ zuteil wurde. Sie war gebaut wie ein Bulle, wie ein prächtiger, glänzender Bulle, den zu besitzen jeder Mann stolz wäre, deswegen hatte sie sechs Stoffe und eine große Rolle Messingdraht gekostet, Said bin Salim hatte sie erworben und sich sogleich die Finger an ihr verbrannt, denn sie war zänkischer als ein alter, einsamer Büffel. Da sie von den Menschen stammte, die sich Knochenscheiben durch die Oberlippe stecken, stand ihre Lippe wie der Schnabel einer Ente ab. Schon ihr Anblick flößte jedem von uns Respekt ein, ihr Verhalten aber versetzte uns in Furcht. Said bin Salim reichte sie zwar an den kräftigsten unter den Trägern weiter, an einen Mann namens Goha, aber auch er war gegen sie machtlos, sie behandelte ihn von Anfang an mit Verachtung, und ich weiß nicht, ob sie ihn nächtens wärmte, aber ich weiß, was jeder von uns wußte, sie bescherte dem armen Goha bald einen und bald darauf ein Dutzend Nebenbuhler. Sie zerbrach jeden Gegenstand, den man ihr gab, damit sie ihn nicht tragen mußte, sie brachte die ganze Karawane durcheinander, wir redeten über kaum etwas anderes, jeder verdächtigte den anderen, sie insgeheim zu begehren, denn so erstaunlich es klingen mag, meine Brüder, je hochfahrender sie sich verhielt, desto lüsterner wurden wir. Ihr hättet ihre festen Arme und ihre festen Schenkel sehen müssen, zwischen ihnen lag das Paradies, so dachten wir, und dieser Gedanke, dieser Anblick, er hatte viele staubige einsame Schritte Zeit, in uns aufzugehen. Nichts, was sie tat, konnte löschen, was in uns brannte, nicht ihre Beleidigungen, nicht ihre Schroffheit. Sie lief fast jeden Abend weg, und jedesmal wurde sie wieder eingefangen, von Männern, die sich zu dieser verhaßten Aufgabe freiwillig gemeldet hatten, und nachdem sie zurückgebracht worden war, zeigte sie weder Reue noch Scham. Sie war so einmalig, so einmalig schwierig, jedes Boot, auf dem sie fuhr, würde untergehen. Und so beschloß Said bin Salim schließlich, sie gegen einige große Säcke Reis an einen Araber in Kazeh einzutauschen, und das war das schlechteste Geschäft, das dieser erfahrene Händler in seinem ganzen Leben gemacht hat, denn am nächsten Morgen erschien er bei uns und klagte bitterlich, sie habe ihm den Schädel eingeschlagen. Wir lachten und lachten und waren froh, sie losgeworden zu sein, doch insgeheim träumten unsere Lenden davon, wie es gewesen wäre, in ihren Armen zu liegen.
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