Ilija Trojanow - Der Weltensammler

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Der Weltensammler: краткое содержание, описание и аннотация

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Ein spannender Roman über den englischen Abenteurer Richard Burton (1821–1890). Anstatt in den Kolonien die englischen Lebensgewohnheiten fortzuführen, lernt er wie besessen die Sprachen des Landes, vertieft sich in fremde Religionen und reist zum Schrecken der Behörden anonym in den Kolonien herum. Trojanows farbiger Abenteuerroman über diesen Exzentriker zeigt, warum der Westen bis heute nichts von den Geheimnissen der anderen Welt begriffen hat.

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Am nächsten Morgen brechen sie auf, um dem König den erwarteten Respekt zu erweisen. Als sie sein Gehöft erreichen, liegt er im Schatten des königlichen Baums, ein Körper, aufgedunsen über jedes Maß hinaus, ein Anführer, der keinerlei Bewegung schätzt. Zur Begrüßung des Gastes werden zwei riesige Trommeln geschlagen, die königlichen Trommeln, die nur von dem Eingeweihten geschlagen werden dürfen — die Araber kennen sich aus, stellt Burton zufrieden fest. König Saidi, der in Europa gewiß den Titel Fundikira der Erste tragen würde, blickt ihn nicht an, er schaut keinem Sterblichen in die Augen. Ein Mann flüstert ihm etwas ins Ohr, beschreibt vielleicht, was er sehen könnte, wenn er seine Augen öffnen und seinen Kopf drehen würde. Einer der Araber, der die Sprache der Nyamwezi hervorragend gemeistert hat, übernimmt die Konversation, es klingt geschliffen und angemessen getragen. Der König, dem viele Jahre zu guten Lebens den Rücken schwächen, schweigt, er hebt und senkt bedächtig seinen Kopf, nur kann Burton nicht entschlüsseln, ob dieses Nicken ein inhaltsschweres Zeichen ist oder eine mißliche Gewohnheit.

Die Beine, erklärt der Araber neben Burton, halten seinen verschiedenen Krankheiten nicht mehr stand. Deswegen bleibt er liegen und überläßt die Entscheidungen seinem Mganga. Das ist der junge Mann, der auf ihn einredet. Der König zeigt kein Interesse an den Geschenken, die Burton ihm überreicht hat. Es ist unser Pech, flüstert der Araber Burton zu, daß der Mganga heute wieder die Wahrheit sucht, sie hält sich versteckt, und obwohl dieser Mganga ein besonders mächtiger Mganga ist, wird er den ganzen Tag benötigen, um sie aufzuspüren, und wir werden den ganzen Tag hier festgehalten werden, denn es gehört sich, daß die Gäste der Wahrheitsfindung beiwohnen. Und weil wir anwesend sind, wird der Mganga ein besonders imposantes Gezobere veranstalten. Dieser Mganga hat eine unfehlbare Strategie entwickelt, seine Position zu halten: Er beschuldigt die Verwandten des Königs, die mit ihrem Ehrgeiz oder ihrer Eigensinnigkeit seine Mißbilligung erregen, der Hexerei.

Die Vorhersage des Arabers erweist sich als zutreffend. Nach einer Weile nehmen auch sie, die Gäste, auf dem Boden Platz. Sie werden Zeugen von ausgiebigen Murmelarien, die der Mganga mit unbeteiligter Hast vorträgt. Ohne sichtbaren Anlaß wird dem Mganga ein Huhn gebracht, ein prächtiges Tier, dem er das Genick bricht, mit einer fließenden Bewegung, als pflücke er eine Blume, und das er dann aufschneidet, um das Innere zu begutachten. Schwarze Stellen oder Flecken um die Flügel herum hätten den Verrat der Kinder entlarvt, so flüstert der Araber, der neben ihm sitzt, gleiches am Rückgrat würde die Mutter und Großmutter verurteilen; der Bürzel hingegen deutet auf eine Schuld der Ehefrau hin, die Schenkel denunzieren die Konkubinen und die Füße einige der anderen Sklaven … es wird weiter gemurmelt, das Huhn wird zerlegt, es sind keine Flecken im Fleisch sichtbar, nur der Schatten auf dem Gesicht des Mganga, am Ende eines langen Schweigens. Er springt auf, seine Stimme bricht aus ihm hervor wie Eiter aus einer angestochenen Wunde, wutzerkratzt verkündet er, dunkle Wolken würden ihm die Sicht versperren, dichte dunkle Wolken, er könne erst wieder klar sehen, wenn die Weißhäutigen weitergezogen seien. Was für ein gerissener Hund, denkt Burton, der nutzt unsere Anwesenheit für sein Ränkespiel. So hält er die Verwandten des Königs im ungewissen über den Ausgang seiner Untersuchung, wenn man dieses Wort überhaupt benutzen darf, und setzt die Fremden unter Druck, nicht über Gebühr in Kazeh zu verweilen. Der König nickt kaum merklich mit dem Kopf, als sie sich von ihm verabschieden. Etwas Gutes hat der unerwartete Ausgang: Sie müssen nicht den Tag lang im Schatten des größten aller Bäume des Königreichs verharren. Er ist nicht von schlechten Eltern, dieser Mganga, er weiß seine Macht auszunutzen. Käuflich ist er nicht, sagt einer der Araber, das ist das einzig Gute, was ich von ihm sagen kann. Er lebt in der abgeschiedenen Hütte, die seinesgleichen zusteht. Er weiß sich zu verkaufen, denkt Burton, und bestimmt sind viele von seiner Aura beeindruckt. In Leadenhall Hall würden sie einen wie diesen einen Karrieristen nennen, glatt wie Stahl und wahrscheinlich zynischer als ein Bordellbesitzer. Keiner wird ihm weismachen können, daß der Kerl an den Humbug glaubt, den er mit soviel Trara praktiziert.

SIDI MUBARAK BOMBAY

In Kazeh, in diesem Ort, in dem wir uns von den Stürmen der Reise erholen konnten, geschah etwas Wundervolles, etwas, das mein Herz ausfüllte, bis mein Glück aus meinen Augen, aus meinem Mund und aus meiner Haut glänzte. Ich traf einen Mann, mit dem ich teilen konnte, was ich seit vielen Regenzeiten mit keinem Menschen mehr geteilt hatte, einen Mann, der mich ansprach, einen Mann, der ursprünglich nicht aus Kazeh und nicht von den Menschen der Nyamwezi war, und ihr wißt, Fremde suchen nach anderen Fremden, einen Mann, den es in diese Gegend verschlagen hatte, auf so seltsamen Pfaden, wie es mich dorthin verschlagen hat, einen Mann, der meine Sprache kannte, der die Sprache meines ersten Lebens beherrschte, der sie aber, genauso wie ich, seit den Tagen seiner Kindheit nicht mehr gebraucht hatte. Und so hockten wir, begierig aufeinander wie junge Liebende, unter einer breiten Schirmakazie, und wir begannen uns zu unterhalten, zaghaft, vorsichtig zunächst, mit unserer Zunge erkundeten wir jedes einzelne Wort, bevor wir es aussprachen, tasteten es ab wie ein Geschenk, das uns soeben überreicht worden war, und wir kramten in unserem Kopf nach vergessenen Wörtern, wie in einer Truhe, die seit den Tagen der Kindheit nicht mehr geöffnet worden war. Wir ließen die Sonne über unsere Köpfe hinwegziehen, während wir redeten, während wir beim Reden zu Kindern wurden, bis wir so aufgeregt und so schnell plapperten, als würden wir am Ufer des heimischen Sees hocken und über die Krokodile spotten, die sich auf der Sandbank aalen. Dieser Mann wurde mir zum Freund, es war, als wären wir beide am selben Tag geboren worden, und jedes unserer Gespräche war wie ein Juwel, das ich in einem Schmuckkästchen aufbewahrte, das immer schwerer wurde, bis es überquoll, als wir Kazeh verlassen mußten. Aber das Aufblühen meiner ersten Sprache war nicht der einzige Segen dieser Bruderschaft, oh nein, dieser Mann stand dem mächtigsten Mganga des Landes nahe, und er stellte mich ihm vor, und er sprach von ihm in höchsten Tönen, er lobte ihn so sehr, ich erwartete einen alten Mann, dessen Erfahrungen sich auf seinen Augenbrauen silbern kräuseln, einen Mann, der seinen Enkeln schon das Laufen und das Reden beigebracht hat, doch könnt ihr euch meine Überraschung vorstellen, als statt dessen eine hochgewachsene, kein bißchen gebeugte Gestalt das Fell nach hinten zog und ein junges Gesicht mit quellklaren Augen zum Vorschein kam, der Mganga war in meiner Altersklasse, und ich hegte einen flüchtigen Zweifel, ob mein neuer Bruder nicht zuviel versprochen hatte. Ein Zweifel, der gerade einmal die ersten Sätze überstand, die wir austauschten, bevor ich das Alter des Mganga vergaß, sein Aussehen nicht mehr wahrnahm und nur zuhörte, einer Stimme, die alterslos war, Worten, die so gewichtig waren, als habe er sie schon mehrere Leben lang mit sich herumgetragen. Er spürte die Gier in mir, all das zu lernen, was mir bislang verschwiegen worden war, und später, beim Abschied, sagte er zu mir, die erwachsenen Schüler seien jene, die dem Lehrer das Wissen entreißen, die jungen Schüler hingegen erwarteten, der Lehrer müsse das Wissen in sie hineinschmuggeln, ihr wißt ja, mit Gewalt kann der Mensch nehmen, aber nicht geben. So führte er mich in den langen Tagen, die wir in Kazeh verblieben, durch Wälder des Wissens, die ich nie zuvor betreten hatte, Wälder, in denen Kräuter wuchsen, ich meine wirkliche Kräuter, viele verschiedene Kräuter, die zu vielen verschiedenen Zwecken nützlich waren. Das Wissen über diese Kräuter war gesegnet, denn sie konnten bei der Geburt helfen, und sie konnten Kopfschmerzen verjagen, und sie konnten blutende Wunden stillen, aber sie waren auch gefährlich, denn sie konnten einen Menschen vergiften, und nicht nur einen Menschen.

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