Ilija Trojanow - Der Weltensammler

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Ein spannender Roman über den englischen Abenteurer Richard Burton (1821–1890). Anstatt in den Kolonien die englischen Lebensgewohnheiten fortzuführen, lernt er wie besessen die Sprachen des Landes, vertieft sich in fremde Religionen und reist zum Schrecken der Behörden anonym in den Kolonien herum. Trojanows farbiger Abenteuerroman über diesen Exzentriker zeigt, warum der Westen bis heute nichts von den Geheimnissen der anderen Welt begriffen hat.

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Eines Abends erschien die Tonga nicht, um ihn abzuholen. Upanitsche mußte warten, während Naukaram sich um Ersatz bemühte. Obwohl er bequem auf dem Fauteuil saß, die Beine auf einem Hocker ausgestreckt, wurde er fahrig, er schnippte mit Daumen und Mittelfinger, während er Burtons Fragen über seinen Werdegang beantwortete. Alle paar Sätze horchte er auf, ob das Klappern der Räder endlich zu hören sei. Sorgen Sie sich um Ihre Ehefrau, Guruji? Ich werde mich sehr verspäten, das ist nicht gut. Ich kann es nicht ertragen. Wir sind Nachfolger einer exakten Zivilisation. In jeder unserer Sekunden spiegelt sich die kosmische Ordnung, und mit jeder vergeudeten Sekunde wird sie verhängnisvoll bedroht. Beachten Sie nicht das Gerede von den Zyklen von Kala, in denen wir angeblich so großzügig denken. Wir haben exakt zu sein. Als Naukaram unerledigter Dinge zurückkehrte, trommelte Upanitsche mit den Fingern auf der Lehne, rutschte auf dem Polster hin und her. Naukaram hatte im ganzen Cantonment keine Tonga finden können. Burton beschloß, den Lehrer selber nach Hause zu bringen, auf dem Rücken seines eigenen Pferdes. Der Amanuensis konnte zu Fuß gehen. Oh, mein Shishia, Sie muten mir zuviel zu. Wie soll ich auf dieses Pferd steigen? Wir werden Sie hochhieven. Nein, das gefällt mir nicht, ein Lehrer ist doch kein Möbelstück. Gut, dann wird Naukaram einen Stuhl herausbringen. Ich werde das Pferd stillhalten, Sie können hochsteigen und aufsitzen. Ich habe noch nie auf einem Pferd gesessen, nicht einmal auf einem Maulesel. Setzen Sie sich einfach in den Sattel, Guruji, etwas weiter nach hinten bitte, damit ich Platz habe vor Ihnen. Und wenn ich herunterfalle? Halten Sie sich an mir fest, Guruji. Ausnahmsweise sind Sie von mir abhängig. Oh, so werden wir durch die Nacht reiten? Wie junge Liebende. Und wenn uns jemand sieht? Nehmen Sie bitte nicht die Hauptstraße, es gibt unbeleuchtete Nebenwege, die ich vorziehe. Burton hielt das Pferd in einem sanften Trab, und Upanitsche beruhigte sich allmählich. Dies ist ein ungewöhnlicher Abend. Ich möchte mich erkenntlich zeigen. Oder anders gesagt, Ihnen etwas geben, was mir zu diesem Anlaß gebührend erscheint. Woran denken Sie, Guruji? An ein Mantra. Vielleicht das mächtigste aller Mantras. Betrachten Sie dieses Mantra als meinen Wegezoll an Sie. Er wird Ihnen nie ausgehen.

Purna-madaha

Purna-midam

Purnaat purnam uda-tschyate

Purnasya purnam-aadaaya

Purnameva ava-shishyate.

— Das klingt schön, Guruji. Mit solchen Mantras im Ohr bin ich bereit, die ganze Nacht mit Ihnen zu reiten.

— Oh, wir wollen nicht übertreiben. Was habe ich Ihnen beigebracht? Maßhalten. Sind Sie nicht neugierig auf die Übersetzung?

— Sie wird sich nicht so überzeugend anhören wie das Sanskrit.

— Sie haben recht, lernen Sie dieses Mantra einfach auswendig. Die Bedeutung kann später folgen. Sie wirkt, Sie werden es sehen, sie wirkt Welten.

— Sie wirkt Welten?

— Sie werden mich dort vorne absetzen, ich gehe den restlichen Weg zu Fuß, alleine. Morgen kommen Sie zu uns nach Hause, zu einem einfachen Essen.

— Ich danke für die Einladung.

— Danken Sie mir nicht. Dank ist wie Geld. Wenn man sich besser kennt, kann man sich Wertvolleres geben. Ich habe eine Bitte. Ich weiß nicht, wie die Nachbarn reagieren werden, wenn wir einen britischen Offizier zu Gast haben. Ich möchte sie schonen. Vielleicht könnten Sie sich etwas Einheimisches überziehen. Ich weiß, ich verlange viel, aber sehen Sie das als Teil Ihrer Sprachausbildung an. Sie werden mit den Leuten einfacher ins Gespräch kommen. Sie müssen nur irgendwo stehenbleiben, nach wenigen Minuten werden Sie erste Freundschaften geschlossen haben.

— Mein Gujarati ist doch nicht ausreichend.

— Wie sollte es auch. Sie sind ein Reisender. Sie stammen aus dem, lassen Sie mich überlegen, aus dem Kaschmir! Ja, Sie sind Brahmane aus dem Kaschmir. Und wenn jemand Sie fragt, was für ein Brahmane, dann sagen Sie Nandera-Brahmane.

— Nandera.

— Und wenn jemand Sie fragt, was für einer Gotra Sie angehören, dann sagen Sie Bharadwaj.

— Bharadwaj.

— Und wenn jemand Sie nach der Familie fragt, dann sagen Sie …

— Upanitsche!

— Wieso nicht, ein entfernter Verwandter, der von dem Ruhm dieses Guruji gehört hat und ihn deswegen aufzusuchen wünscht. Hervorragend.

— Und wenn ich einem Kaschmiri begegne?

— Dann geben Sie sich als hochrangiger Offizier der Jan Kampani Bahadur zu erkennen und drohen, den Mann ins Gefängnis werfen zu lassen, wenn er Sie verrät.

— Ist es denn nicht allgemein bekannt, daß Sie Umgang mit den Firengi pflegen?

— Früher, mein Shishia, früher. Die Zeiten ändern sich. Die Gleichgültigkeit weicht einer neuen Ablehnung. Ich höre Menschen mit viel Haß über die Briten sprechen.

— Sie übertreiben. Es kann nicht so schlimm sein.

— Vielleicht. In solchen Fragen ist die Übertreibung nützlich. Ich gebe zu, meine Absicht hat mehrere Väter. Ich würde dem Nachbarn gerne einen kleinen Streich spielen. Und dem Barbier auch. Ich möchte Sie als Gelehrten aus Kaschmir vorstellen, um das verdutzte Gesicht der beiden zu sehen, wenn ich ihnen später gestehe, mein Gast sei ein Angrezi gewesen, nachdem sie mir ausgiebig und blumig erklärt haben, was für ein typischer Kaschmiri Sie doch seien. Kommen Sie früh, wir essen nur einmal am Tag ein richtiges Mahl, wir werden uns ein spätes Mittagessen gönnen, und Sie können sich mit der Dämmerung auf dem Heimweg machen.

— Ao-jo, Guruji.

— Ao-jo. Ah, noch etwas. Bringen Sie bitte keine Bücher mit.

Burton hatte hinter dieser Bitte einen ihm unverständlichen Scherz vermutet. Doch kaum betrat er — verkleidet als Einheimischer, so bald hatte sich der ersehnte Anlaß ergeben — die Wohnung des Lehrers, sah er, daß Bücher wirklich das letzte waren, was dieser Haushalt benötigte. Die Ehefrau von Upanitsche, kleiner noch als ihr Ehemann und mit einem Gesicht gesegnet, auf dem ihre Gefühle offen in Erscheinung traten, begrüßte den Gast herzlich. Aus was für Gründen auch immer, sie vermutete in diesem Shishia einen Mitstreiter zu finden in ihrem offensichtlich aussichtslosen Kampf gegen die unzähligen Bücher ihres Mannes, die sich in schiefen Kolonnen neben den Sitzkissen erhoben. All diese verstaubten Bücher, sagte sie laut, den Gast im Visier, kannst du sie nicht wegwerfen? Du hast sie seit zehn Jahren nicht mehr angerührt. Na und? erwiderte Guruji. Dich habe ich auch seit zehn Jahren nicht mehr angerührt. Soll ich dich etwa wegwerfen? Burton war entsetzt, er wußte nicht, wohin er schauen sollte. In was war er hineingeraten? Wie sollte er sich aus der peinlichen Situation retten? Er hörte die beiden Alten lachen, rückhaltlos lachen, und als er aufblickte, zwinkerte Upanitsche ihm zu.

— Du schläfst mit deinen Büchern.

— Bist du eifersüchtig?

— Du hättest ein Buch heiraten sollen, nicht mich.

— Hätte das Buch mir Söhne geschenkt?

— Du hast kein Herz.

— Sondern ein dickes schwarzes Buch an der Stelle, ich weiß.

— Dein Herz schlägt nicht, es muß aufgeschlagen werden.

— Hast du deswegen lesen gelernt, Mutter meiner Söhne?

— Längst hätte ich es auswendig gelernt, wenn du nicht ständig etwas Neues hineinschreiben würdest. Ich komme nicht nach. Ich habe aufgegeben. Vor zehn Jahren!

Wieder lachten sie zusammen, und dieses Mal teilte Burton ihr Lachen. Er merkte auf einmal, wie wohl er sich fühlte bei diesem alten Ehepaar, das seine Zweisamkeit mit schonungslosen Scherzen wach hielt. Wann reichst du uns etwas Nahrhaftes? Merkst du nicht, ich rede. Du redest immer, wenn es nach dir ginge, würde unser Gast verhungern. Upanitsche hatte an diesem Abend keine Geduld mit dem Ernst. Einer unserer berühmtesten Dichter hatte mehrere Frauen. Er ist ein Vorbild, viele eifern ihm nach, und ich vertrete schon seit geraumer Zeit gegenüber meiner Frau die Meinung, ich könne kein großer Dichter werden, solange ich nur eine Ehefrau habe. Wissen Sie, was sie mir antwortet? Werde du erst einmal ein großer Dichter, dann kannst du dir auch weitere Frauen nehmen! Burton hörte ihr Lachen in der Küche plätschern. Upanitsche lehnte sich zufrieden zurück, ließ seine Rechte langsam über seinen weißen Bart gleiten, bevor er die Stille mit dem nächsten Scherz verscheuchte. Sie lachten über diesen im Gleichschritt, sie lachten so heftig, Burton mußte sich nach vorne beugen, die Hände über den Bauch verschränkt, seine Augen nahe den Augen des Lehrers, die heraussprangen, über den Tisch rollten, sich vervielfachten und von Upanitsches knorrigen Fingern wieder aufgehoben wurden, als Gebetskranz. Was war in der Milch? fragte Burton mit auslaufendem Grinsen. Oh, Bhang natürlich, mein Shishia. Wir wollen, daß Sie sich wohl fühlen bei uns. Die zierliche Frau Upanitsche stand vor ihnen, eine Fee mit zwei Thali-Tabletts in der Hand. Sie erklärte ihm, was sich in den fünf kleinen Schüsseln befand. Er fischte die Okrastücke, gedünstet und milde gewürzt, mit einem Chapati einzeln aus einer der Schüsseln, während Upanitsche in das Dorf jenes Mädchens schlich, mit dem er vermählt werden sollte, ein Jüngling, der sich hinter Bäumen versteckte, um einen Blick auf sie zu erhaschen, und dieser flüchtige Augenschein blieb der letzte bis zum Tag der Hochzeit, bis zu dem Augenblick, als sie sich gegenübersaßen, Priester und Verwandte zu allen Seiten, und das Tuch gelüftet wurde, das ihren Kopf und ihre Schultern verdeckt hatte. Warst du entsetzt? fragte sie. Ich muß zugeben, aus der Ferne hast du mich beeindruckt. Aber aus der Nähe, mein Herz flatterte auf und hat sich seitdem nicht mehr beruhigt. Es klopfte an der Tür. Die Nachbarn, um dem gelehrten Mann aus dem Kaschmir ihren Respekt zu bekunden. Sie lobten sein Gujarati. Später führte Upanitsche den Schüler nach unten, stellte ihn dem Barbier vor und bat diesen, ob sein Gast eine Weile bei ihm bleiben dürfe, denn er selbst müsse einen wichtigen Brief verfassen. Wie Sie sehen, habe ich wenig Platz, entschuldigte sich der Barbier. Burton blieb lange sitzen, im hintersten, dunklen Eck dieses engen Raumes. Er konnte sich kaum mit dem Barbier unterhalten, denn die Kunden traten regelmäßig ein. Die Rasur endete mit einer kurzen Kopfmassage und einigen sanften Backpfeifen. Burton döste ein, bis eine übergewichtige Stimme ihn aus dem Schlummer herausriß. Eine Stimme, die zu schimpfen begann. Der Barbier versuchte, den Redeschwall des Kunden zu stoppen, zumindest umzuleiten. Vergebens.

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