Ilija Trojanow - Der Weltensammler

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Ein spannender Roman über den englischen Abenteurer Richard Burton (1821–1890). Anstatt in den Kolonien die englischen Lebensgewohnheiten fortzuführen, lernt er wie besessen die Sprachen des Landes, vertieft sich in fremde Religionen und reist zum Schrecken der Behörden anonym in den Kolonien herum. Trojanows farbiger Abenteuerroman über diesen Exzentriker zeigt, warum der Westen bis heute nichts von den Geheimnissen der anderen Welt begriffen hat.

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Als sie das nächste Mal beisammenlagen, sie auf ihm, sein Stöhnen verriet den Sturm, der sich in ihm zusammenbraute, hielt sie inne, bewegte sich nicht mehr, ließ ihre Hände auf seiner Brust liegen und begann zu sprechen, während sie auf seinem pulsierenden Staunen sitzenblieb, sprach in vollständigen Sätzen, in einem vertrauten Tonfall, der beiläufig erzählte, und doch seine ganze Aufmerksamkeit einforderte. Er mußte seine Stöße besänftigen, um ihren Worten folgen zu können, die von Kobrakurtisanen berichteten, deren Körper über Jahre an das Gift gewöhnt wurden, einen Tropfen zunächst, dann mehrere, die Menge wurde gesteigert, bis sie einen Teelöffel am Tag einnahmen. Schließlich waren sie in der Lage, ein Glas voller Gift zu trinken, ohne daß es ihnen schadete. Doch ihr Schweiß, ihre Spucke, ihre Liebessäfte waren so giftig, daß jeder, der mit ihnen schlief, zum Tode verurteilt war. Selbst wer eine ihrer Tränen abwischte und zum Mund führte, wäre gestorben. Verstehst du, sie durften sich ihrer Lust nur hingeben, wenn sie einen Mann ermorden sollten. Sie waren nichts anderes als gedungene Mörder im Dienste eines Herrschers. Sie durften niemanden lieben. Sie vergifteten jeden, der sie berührte, jeden, der sie küßte, unabhängig davon, ob sie ihn verachteten oder ob sie ihn liebten. Kannst du dir ihr Unglück überhaupt vorstellen? Burton lag unbewegt auf dem Bett, sein Glied eine Behauptung, die er zurücknahm. Sie kratzte über seine Brust. Die Geschichte ist nicht zu Ende, sagte sie. Es gab einen Dichter, vielleicht der begabteste des Landes, der sich in eine dieser Kurtisanen verliebte, kaum hatte er sie, die wohl schönste Frau jener Zeit, erblickt. Er war kein unbeherrschter, schwärmerischer Jüngling, nein, er war ein erfahrener Mann, er kannte die Regeln des Hofes und die Gesetze der Gefühle. Er quälte sich lange, er war voller Zweifel, ob er ihr seine Liebe gestehen sollte. Als er sich gerade dazu durchgerungen hatte, sprach sie ihn an, am Ufer des Jamuna. Sie wünschte, von ihm in Sanskrit unterrichtet zu werden. Allein diese Kenntnis fehlte ihr unter den Künsten, die einer Kurtisane zustanden. Er erhielt die Erlaubnis des Herrschers, sie täglich zu unterrichten. Kundalini lehnte sich nach vorne, ihre Haare streichelten über sein Gesicht, dann richtete sie sich wieder auf, ihre Hände verschwanden, er spürte ihre Fingernägel über die Innenseiten seiner Schenkel streichen. Höre gut zu, sagte sie. Die Kurtisane verliebte sich in den Dichter, allmählich, über die Jahre ihres gemeinsamen Studiums hinweg, so langsam, wie sie sich einst an das Gift gewöhnt hatte. Und eines Tages legte sie ein zweifaches Geständnis ab, ein Geständnis ihrer Liebe zu ihm und zugleich ein Geständnis ihrer Todzucht. Ich überlege mir oft, was der Dichter in diesem Augenblick gefühlt hat, da ihre wechselseitige Liebe ausgetragen wurde, als Stillgeburt. Er hat sich nicht von ihr abgewandt. Er beschloß, sich mit der Geliebten zu vereinen, auch wenn es nur für ein einziges Mal sein würde. Verstehst du, er hat es auf sich genommen, den Mißbrauch, der mit dieser Frau getrieben wurde, auszugleichen. Ein Schauder durchlief Burton. Und dann? Das ist das Merkwürdige, diese Geschichte kennt unzählige Fassungen, nur in einem sind sie sich alle gleich: Er starb, natürlich, aber im Sterben entspannten sich seine Gesichtszüge zu einer Glückseligkeit, die nur jene erfahren, die das Eingangstor zur Erlösung erblickt haben. Kundalini ließ von ihm ab, sie streckte sich neben ihm aus und zog mit dem Nagel ihres Zeigefingers über sein erschlafftes Glied. Das, mein Herr, sagte sie, war die Kunst, den Höhepunkt zu verzögern. Wenn du dich von meiner Geschichte erholt hast, können wir wieder anfangen. Er blickte sie mit neuen Augen an. Er hätte ihr gerne einen Kuß gegeben, in dem er vergaß, wer sie war, und warum sie in diesem Zimmer lag. Er war nicht wie der Dichter. Er hatte in sich selbst eine Feigheit entdeckt, wo er sie am wenigsten vermutet hätte.

17.

NAUKARAM

II Aum Dhumravarnaaya namaha I Sarvavighnopashantaye namaha I Aum Ganeshaya namaha II

— Genug über Baroda, genug. Wir müssen noch vieles über den Sindh aufschreiben, über meinen Dienst dort. Das waren Jahre, in denen ich geschuftet habe und kaum Freude empfand.

— Einverstanden.

— Beachten Sie, ich bin mit meinem Herrn mitgegangen, das ist nicht selbstverständlich. Ich habe dort nicht nur ihm gedient, auch der Armee der Angrezi. Und sein Leben gerettet, das müssen Sie unbedingt herausstellen …

— Wir werden auch dazu kommen. Also, du bist mitgegangen, aber seine Geliebte, Kundalini, ich kann mir nicht vorstellen, ein Offizier der Angrezi, der samt Geliebter umzieht.

— Die Frage hat sich nicht gestellt.

— Wieso nicht.

— Weil sie sich nicht gestellt hat.

— Sie hat ihn verlassen, ha. Du hast jemanden ausgesucht, der nicht treu war. Sie ist weggelaufen.

— Nein, das ist eine Lüge.

— Wieso reagierst du immer so heftig, wenn die Sprache auf sie kommt? Deine Gefühle sind übertrieben, findest du nicht?

— Was sind übertriebene Gefühle? Setzen Sie die Grenzen? Alles ist schiefgelaufen. Ich habe keinen Fehler gemacht. Wenn ich eine Frau gehabt hätte wie Kundalini.

— Wie Kundalini? Oder Kundalini selbst?

— Ich kann sie Ihnen nicht beschreiben. Ich freute mich aufzustehen, weil ich wußte, ich würde sie sehen. Ich würde ihre Stimme hören. Sie sang, wenn sie sich wusch. Sie kannte viele Bhajan. Wenn sie sang, war es, als würde sie dem Tag Schmuck anlegen. Sie war oft lustig. Nicht von Anfang an. Die anderen Diener behandelten sie verächtlich. Sie waren Heuchler, ein jeder von ihnen hätte sie gerne zur Frau gehabt. Sie mußten ihre Verachtung hinunterschlucken, so einnehmend war sie. Wir saßen manchmal in der Küche zusammen, sie brachte uns alle zum Lachen. An anderen Tagen war ihre Laune so düster, es war mir, als würde die ganze Welt Burka tragen. Ich wollte sie aufheitern, aber mit welchem Trost? Ich war nicht derjenige …

— Du warst in sie verliebt, ich hätte es mir denken sollen. Sie hat dir den Kopf verdreht.

— Es wäre nicht so schlimm gewesen, wenn er mich nicht ins Vertrauen gezogen hätte. Ich habe es kaum ausgehalten. Er dachte, er zeigt mir seine Wertschätzung, seinen Respekt, wenn er mit mir über sie sprach. Was ihn verwunderte, was ihm an ihr gefiel. Ich konnte ihn nicht stoppen. Alles, was ich hätte sagen können, hätte seinen Verdacht erregt. Je länger sie bei uns blieb, desto offener sprach er mit mir. Ich wollte kein Wort davon hören. Aber es kam noch schlimmer. Er wollte nicht nur meinen Rat, er wollte, daß ich ihr gut zurede. Er hat mir keinen Befehl erteilt. Trotzdem, es war nicht mißzuverstehen, was er wünschte. Ich mußte mit ihr reden, über ihn.

— Du warst eifersüchtig auf den Saheb. Jetzt verstehe ich. Er besaß schon so viel, so viel mehr als du, wieso mußte er auch die schöne Frau besitzen, in die du verliebt warst. War es nicht so? Hat er deinen Haß nicht gespürt?

— Ich habe ihn nicht gehaßt. Auch das ist eine Lüge.

— Ist sie deshalb in Baroda geblieben? Hast du sie bei dem Firengi angeschwärzt? Weil du ihre Gegenwart nicht mehr ertragen hast? Weil sie Zwist zwischen euch gesät hat?

— Schweigen Sie. Sie reden Unsinn. Sie war tot, sie war schon längst tot.

— Was? Woran ist sie gestorben?

— Sie sind maßlos, Sie denken, ich würde Ihnen anvertrauen, was ich noch niemandem gesagt habe.

— Ich habe nur eine Frage gestellt.

— Sie können nicht jede Frage stellen.

— Es handelte sich um eine höchst vernünftige Frage.

— Zahle ich Ihnen Geld, um Ihnen meine Geheimnisse anzuvertrauen? Sie haben mein Leben auf den Kopf gestellt.

18.

RASCH GEHANDELT

Eine Woche später erklärte sich Upanitsche einverstanden, diesen Schüler zu unterrichten, und Burton wies Naukaram an, von Zeit zu Zeit große Kürbisse an das Haus des Lehrers zu liefern. Was hältst du von ihm? fragte er. Mir ist aufgefallen, Saheb, er kommt jeden Tag zur selben Uhrzeit an, er hat sein Leben im Griff, das ist das Zeichen eines bedeutenden Lehrers. Tatsächlich, pünktlich auf die Minute, jeden Nachmittag um vier Uhr, hörten sie die klappernden Räder der Tonga, das Schnaufen des Maulesels, und als Naukaram die Tür öffnete, schritt der kleine, weißbärtige Mann über den Gartenpfad, hinter ihm sein Amanuensis und über ihm der Sonnenschirm. Sie tranken einen Tschai, er mochte ihn würzig, dann setzten sie sich nebeneinander an den Schreibtisch. Naukaram mußte drei Kissen auf den Korbstuhl legen. Für Upanitsche war die Grammatik eine Tanzfläche, auf der er seine Pirouetten drehen konnte. Burton störte sich nicht daran. Niemand durfte erwarten, daß sich ein lebhafter Geist mit der Konjunktivform der Hilfsverben begnügt. Seine Abschweifungen verblieben zunächst auf dem Parkett der Sprache. Bestimmt haben Sie Kenntnis von unseren zwei Wörtern für Mann: Admi, das stammt von Adam ab, der, wie die Moslems behaupten, hierzulande auf die Welt gekommen ist, und Manav, das stammt von Manu ab, dem anderen Urahnen, aus der, wie Sie sagen würden, hinduistischen Tradition. An der Sprache sollst du sie erkennen, heißt es nicht so? In unserer Sprache offenbaren wir uns als Nachkommen zweier Geschlechter. Was könnte uns das für eine Stärke geben! Wäre es dieser Argumentation gemäß nicht folgerichtig, Guruji, daß jeder Inder sowohl Hindu als auch Moslem ist? Wir wollen nicht zu wagemutig werden, mein Shishia, wir wollen froh sein, daß sie nebeneinander leben. Doch die Sprache genügte ihm bald nicht mehr. Upanitsche sprang einen Salto und landete mit beiden Beinen in der Jurisprudenz … im altindischen Strafrecht gab es Vergehen gegen Tiere. Drei Pirouetten später kommentierte er das Kastensystem … ihr sagt Hochgeborene, wir sagen Zweimalgeborene. Kein großer Unterschied, finden Sie nicht auch? Und nach seiner Erklärung des Vokativ belohnte er seinen Schüler mit einem Spruch … das Buch, der Stift und die Frau, niemals sollten sie ausgeliehen werden. Erhält man sie zurück, sind sie zerrissen, zerbrochen oder zerpflückt. Stammt das von Ihnen, Guruji? Mitnichten, es stammt aus einem Sanskrit-Gedicht, aus einem, wie würden Sie es nennen, klassischen Werk. Erstaunlich! Staunen Sie nur, Staunen ist gesund. Sollen wir uns noch eine Lektion vornehmen? Es reicht, Mister Burton, es reicht. Ein Shishia, der seinen Guru ermüdet, hat es so etwas schon einmal gegeben? Das ist ungehörig! Sie müssen meine Kräfte schonen! Sie werden Ihren Guruji noch länger benötigen.

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