Ilija Trojanow - Der Weltensammler
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- Название:Der Weltensammler
- Автор:
- Издательство:DTV
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- Год:2007
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— Ich bin noch nicht fertig mit dem vorherigen Kapitel.
— Kapitel? Was für Kapitel?
— Eine Redewendung. Sieh mich an. Fällt dir nichts auf? Ich schreibe gar nicht mit.
— Wir hatten keinen Bungalow mehr. Nur zwei Zelte, die mitten in einer sandigen Ebene errichtet wurden.
— In Ordnung. Wie du willst. Wir werden später nach Baroda zurückkehren. Wieso hattet ihr kein Haus?
— Burton Saheb hatte nicht genug Geld. Er erhielt zweihundert Rupien im Monat, das reichte nicht aus, um ein Haus zu bauen, vor allem, wenn einer so viel Geld für Bücher ausgibt wie er.
— Die Offiziere mußten ihre Unterkunft selber zahlen?
— Ja. Und auch selber organisieren. Natürlich hätte ich das erledigt. Aber es lohnte sich nicht, weil Burton Saheb bald eine Arbeit zugeteilt wurde, die ihn durch das Land führte. Wir lernten, ein normales Leben in der Bewegung zu führen. Das stellte große Anforderungen an meine Fähigkeiten, mich anzupassen, das Beste aus dem Vorhandenen zu machen. Und vergessen Sie nicht, ich war plötzlich allein. Ich hatte keine zwölf Helfer mehr an meiner Seite. Schreiben Sie das auf. Es gab nur einen Koch, und einen Jungen, der aushalf. Eigentlich unnütz. Anstatt eines ganzen Hauses, mußte ich sieben Truhen verwalten und aus sieben Truhen dem Saheb ein möglichst komfortables Heim bereiten. Ich war allein in dieser Wüste. Der einzige, mit dem ich mich unterhalten konnte, war Burton Saheb. Mit den Beschnittenen ist kein Gespräch möglich, selbst wenn wir eine gemeinsame Sprache gehabt hätten. Ihre Gesichter sind wie eine Festung, ihre Augen wie zwei Kanonen, die immer auf dich zielen. Meine Aufgabe war gewaltig. Ich muß Ihnen sagen, ich war ihr durchaus gewachsen. Burton Saheb wollte sogar während der Sandstürme lesen und schreiben. Er saß an seinem Klapptisch, ich legte ihm ein kühlendes Tuch auf den Kopf. Ich wischte den Staub auf, der durch die Ritzen des Zeltes drang. Wenn der Staub ihm in die Augen geraten wäre. Das war so schmerzhaft, als hätte jemand einem Chilipulver in die Augen gestreut. Es war schwierig zu schreiben. Die Tinte an der Spitze der Feder verklumpte, das Papier wurde schnell staubig, ich kam nicht nach mit dem Wischen. Ich stand hinter ihm, und alle paar Minuten beugte ich mich über seine rechte Schulter und strich mit einem Tuch über das Blatt, das er gerade beschrieb. Er lachte einmal und sagte, ich sei wie ein Helfer, der dem Musiker die Noten umblättert. Wußten Sie, daß die Angrezi Musik von Blättern ablesen? Wenn er aufstand, mußte ich alles in die Truhen packen. Wenn ein Blatt einen Tag lang liegenblieb, sah es aus wie eine Paratha. Es war nicht in Teig gehüllt, nein, in den verfluchten Staub des Sindh.
16.
DER RAUCHFARBENE KÖRPER
Er würde die Nacht mit einem Fußtritt vertreiben. Den letzten Albtraum verjagen. Draußen spuckte ein Einzelgänger zwischen knirschenden Schritten; er schien es eilig zu haben, als erster auf die Dämmerung zu treffen. Krähen zerrissen die verbleibende Stille mit rauhen Schnäbeln. Er stand am Fenster und drückte seine Stirn gegen den Maschendraht. Jemand zündete ein Feuer an, eine Begrüßung, und die Vorbereitung für den ersten Tee des Tages. Der Geruch von Dung strich über die dampfenden Felder wie eine ungewaschene Hand. Die Luft war kühl, eine Spur feucht. Er hörte Naukaram die Tür öffnen und das Tablett abstellen. Er tastete sich zur Kanne vor, goß den schwarzen Tee in die Tasse und tröpfelte etwas Milch hinein. Als er die Tasse zum Mund führte, merkte er, daß die Dämmerung in das Zimmer geschlichen war. Als schäme sie sich, die Nacht woanders verbracht zu haben. Er genoß die Wärme der Tasse in seinen Händen, dann spürte er, wie sie ihre Brüste an seinen Rücken drückte. Das war ihre Art, ihn zu begrüßen. Möchtest du einen Schluck Tee, fragte er. Obwohl er wußte, daß sie ablehnen würde. Er konnte das Bett mit ihr teilen, nicht aber die Teetasse. Sie aß nie mit ihm zusammen. Sie lebten auf demselben Grundstück, doch er mußte seine Mahlzeiten alleine einnehmen. Das gehört sich so, hatte sie gesagt. Sie verweigerte sich seinen Aufforderungen und Einladungen genauso, wie sie es bislang abgelehnt hatte, die ganze Nacht mit ihm zu verbringen. Wenn du aufwachst, bin ich wieder da. Sie hielt ihr Versprechen — sie hielt Distanz. Sie verlangte, anders als die Kurtisanen, denen er bislang beigewohnt hatte, daß er alle Lichter lösche, bevor sie sich auszog. Das war ihre Bedingung gewesen, von Anfang an. Er akzeptierte ihren Wunsch, er empfand ihn als Ausdruck von Intimität. Der Mond war ihm beim ersten Mal von zarter Hilfe gewesen. Ihrer Haut galt sein Handmerk. Er versuchte sie auf den Mund zu küssen, sie verschloß ihre Lippen. Es erregte ihn, daß sie sich ihm hingab, ohne sich zu öffnen. Sie erwies sich als geschickt, geübt wie die anderen Kurtisanen. Er mußte an nichts denken, keine Entscheidungen fällen, sie erfüllte seine Bedürfnisse, bevor er sie aussprach. Ich sehe ihr bei der Arbeit zu, ging ihm durch den aufgerichteten Kopf, ein ernüchternder Gedanke, der seinem Orgasmus eine stumme Geburt bescherte. Danach, er hatte seine Augen noch nicht wieder geöffnet, stand sie sofort auf, er hörte den verstummenden Klang von barfüßigen Schritten. Sie kehrte nicht zurück. Nach einigen solchen Nächten setzte er Naukaram davon in Kenntnis, daß Kundalini in das Bubukhanna einziehen würde. Naukaram hatte sich gefreut, eine ehrliche Freude, so schien es Burton, und er war gerührt, daß Naukaram um sein Wohlergehen besorgt war. Eines Nachts, denn nur in der Nacht war es kühl genug, die Haut eines anderen Menschen zu ertragen, hielt er sie am Arm fest, als sie aufstehen wollte. Sie protestierte. Ich muß zurück, sagte sie. Nur ein wenig, bleibe noch bitte. Sie lehnte sich zurück. Er zündete eine Lampe an und stellte sie ab, unter ihren mißtrauischen Blicken. Er zog den Sari weg, der ihren Körper bedeckte, er wollte sie anschauen, ihre Haut von der Farbe dunklen Rauches. Er wollte alles von ihr sehen, sie aber bedeckte sofort ihre Scham mit einer Hand, und mit der anderen versuchte sie vergeblich, ihre Brüste zu verbergen. Schließlich, seiner Neugierde hilflos ausgeliefert, richtete sie sich auf und bedeckte seine Augen mit beiden Händen. Er wehrte sich, sowenig er konnte, er spreizte seine Zehen, und sie begann zu lachen, wie Wasser, das zu kochen beginnt. Er umarmte sie, immer noch blind, er umarmte ihr Lachen. Das läßt sich gut an, dachte er. Wenn er nur wüßte, ob es ihr gefiel, mit ihm.
Es fiel ihm nicht leicht, sie zu fragen, es brauchte einige Tage, bis er genügend Courage aufbrachte. Es soll dir gefallen, mein Herr, sagte sie besorgt. Es hat mir gefallen. Dann bin ich auch glücklich. Es war nicht der Tonfall, in dem sie das sagte, und auch nicht ihr Gesichtsausdruck, es war etwas anderes, das sein Mißtrauen erregte. Die Worte schienen ihm vorbedacht. Er mußte Naukaram fragen. Nicht direkt, natürlich nicht. Was würde der für ein Gesicht machen, wenn er ihn zu sich rufen würde, während er sein Bad nahm, zum Beispiel: Finde heraus, ob ich Kundalini befriedige. Schade fast, daß er sich diesen Spaß nicht gönnen konnte. Statt dessen tastete er sich, von Andeutung zu Andeutung, an eine verschlüsselte Sprache heran. Naukaram war trotz aller Vorsicht entsetzt. Gelegentlich reagierte er unverhältnismäßig. Er zierte sich, wie eine Gouvernante. Du bist ein prüder Zuhälter, hätte ihm Burton fast an den Kopf geworfen. Saheb, Sie sind mit ihr unzufrieden? Nein, nicht im geringsten. Ich möchte nur, daß Kundalini und ich uns noch besser verstehen. Geht sie auf Ihre Wünsche nicht ein, Saheb? Ich möchte mehr über ihre Wünsche erfahren, darum geht es. Es ist nicht üblich, daß sie Wünsche hat. Ich verstehe, du kannst mir nicht behilflich sein. Doch, Saheb, ich kann Ihnen immer behilflich sein, immer.
Am nächsten Abend äußerte Kundalini mit zaghafter Mißbilligung, er rasiere sich dort, wo alle Frauen hinsehen, und nicht dort, wohin nur sie ihren Blick richte. Zugegeben, das war ein Widerspruch. Vielleicht hatte der Hajaum ihn deshalb im Halbschlaf rasieren wollen. Nun mußte er es selber machen. Eines anderen Tages, er lag ausgelaugt auf dem Rücken, sie auf der Schulter neben ihm, redete sie leichtzüngig, scherzhaft, von ihrer Großmutter, die Männer in verschiedene Gruppen eingeteilt habe, so als seien sie Tiere. Zu welchen gehörte er? Zu den Hasen, sagte sie. Es klang nicht schmeichelhaft. Wie lauten die anderen Kategorien? Es gibt noch Bullen und Hengste. Die sind wahrscheinlich besser? fragte er. Nein, nicht der Hase ist von Nachteil, nur der schnelle Hase. Gibt es auch langsame? Sie schüttelte den Kopf, bejahend. Langsame, und halbschnelle. Auch bei den Bullen und Hengsten? Ja. Die Geschwindigkeit, was bedeutet sie? Warte, ich kann es mir denken, es geht um die Verlängerung des Genusses? Ja, es geht darum, auf die Frau zu warten, auf ihren Höhepunkt. Die Frau hat einen Höhepunkt? Burton hatte zu rasch gesprochen, und er bereute es sogleich. Sie sah ihn bestürzt an. Und du, fragte er zaghaft, hast du ihn erlebt, bei uns beiden? Sie nickte, verneinend. Weil ich ein schneller Hase bin? Ja, es dauert bei mir. Wie lange? Das hängt davon ab, ob dir die Zeit auf der Zunge liegt. Hast du noch nie von Ishqmak gehört, von der Kunst, den Höhepunkt zu verzögern? Nein, bestimmt nicht. Ich kenne andere vornehme Künste, die Kunst der Fuchsjagd, die Kunst des Fechtens, die Kunst, kleine Kugeln über grünen Filz zu stoßen, aber die Kunst, den Höhepunkt zu verzögern, nein, die kenne ich nicht. Sie wird bei uns nicht praktiziert, bei uns jagt ein Höhepunkt den anderen. Sie lächelte nicht einmal. Ich werde sie dir beibringen, sagte sie, ernsthaft, ohne auf sein Schmunzeln zu achten. Wenn du es möchtest. Und er antwortete, mit einem Ernst, zu dem er sich zwingen mußte: Ja, ich will deinen Höhepunkt miterleben. Ich will seine Ursache sein. Er legte seine Hand auf ihre Schulter und betrachtete den Kontrast. Wieso bist du so dunkelhäutig? Sie drehte sich zu ihm um und blickte ihn streng an, als habe er eine ungebührende Frage gestellt. Sie beugte sich zu ihm, bis er sie vor lauter Nähe fast nicht mehr sehen konnte. Weil ich am Neumondtag geboren worden bin, flüsterte sie. Und ihre Augen platzten wie Feuerwerkskörper.
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