Carlos Zafón - Marina

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"Wir alle haben im Dachgeschoss der Seele ein Geheimnis unter Verschluss. Das hier ist das meine." So beginnt Óscar Drai seine Erzählung. Der junge Held des Romans sehnt sich danach, am Leben Barcelonas teilzuhaben, und streift am liebsten durch die verwunschenen Villenviertel der Stadt. Eines Tages trifft er auf ein faszinierendes Mädchen. Sie heißt Marina, und sie wird sein Leben für immer verändern.
Gemeinsam werden die beiden in das düstere Geheimnis um den ehemals reichsten Mann Barcelonas gesogen. Schmerz und Trauer, Wut und Größenwahn reißen sie mit sich, eine höllische Verbindung von vernichtender Kraft. Aber auch Marina umgibt ein Geheimnis. Als Óscar schließlich dahinterkommt, ist es das jähe Ende seiner Jugend.
In Marina beschwört Carlos Ruiz Zafón erstmals sein unnachahmliches Barcelona herauf, eine Stadt voller Magie und Leidenschaft, und erzählt in unvergleichlicher Weise die dramatische Geschichte eines jungen Mannes, der um sein Glück und seine große Liebe kämpft.

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In Warschau schlossen wir uns mit Hilfe von Sergeis Listen und Machenschaften einer Zirkustruppe an, die unterwegs nach Wien war. Meine ersten Erinnerungen sind die an diese Leute und ihre Tiere. Ein Zirkuszelt, die Jongleure und ein taubstummer Fakir namens Wladimir, der Scherben aß, Feuer spie und mir immer wie von Zauberhand gefertigte Papiervögel schenkte. Schließlich wurde Sergei Verwalter der Truppe, und wir ließen uns in Wien nieder. Der Zirkus war mir Schule und Zuhause, in dem ich aufwuchs. Aber schon damals wussten wir, dass er zum Untergang verdammt war. Die wirkliche Welt wurde allmählich grotesker als die Pantomimen der Clowns und die Tanzbären. Bald würde uns niemand mehr brauchen. Das zwanzigste Jahrhundert war zum großen Zirkus der Geschichte geworden.

Als ich eben sieben oder acht war, sagte Sergei, es sei höchste Zeit, dass ich nun für meinen Lebensunterhalt aufkomme. So wurde ich ein Teil des Spektakels, zuerst als Maskottchen für Wladimirs Tricks, später mit einer eigenen Nummer, in der ich einem soeben eingeschlafenen Bären ein Wiegenlied sang. Dieser Auftritt, eigentlich nur als Zwischennummer gedacht, um den Trapezkünstlern Zeit für die Vorbereitung zu geben, war ein Erfolg. Das überraschte niemanden mehr als mich. Sergei beschloss, meinen Auftritt auszubauen. So sang ich schließlich auf einer lämpchengesäumten Plattform Verse für ausgehungerte, kranke Löwen. Die Tiere und das Publikum hörten mir hypnotisiert zu. In Wien wurde von dem Mädchen gesprochen, dessen Stimme die Tiere bändigte. Und die Leute bezahlten, um die Kleine zu sehen. Ich war neun.

Sergei wurde bald klar, dass ich den Zirkus nicht mehr brauchte. Das Mädchen mit den zweifarbigen Augen hatte seine Glücksverheißung erfüllt. Er formalisierte seine Funktion als mein Vormund und verkündete dem Rest der Truppe, wir würden uns nun selbständig machen, ein Zirkus sei kein geeigneter Ort für ein heranwachsendes kleines Mädchen. Als aufflog, dass jemand jahrelang einen Teil der Zirkuseinnahmen abgezweigt hatte, beschuldigten Sergei und Tatjana Wladimir, dem sie außerdem vorwarfen, er nehme sich widerrechtliche Freiheiten mit mir heraus. Wladimir wurde festgenommen und ins Gefängnis geworfen, obwohl das Geld nie gefunden wurde.

Um den Schritt in die Selbständigkeit zu feiern, kaufte sich Sergei ein Luxusauto, Dandykleidung und Schmuck für Tatjana. Wir zogen in eine Villa, die er im Wienerwald gemietet hatte. Nie wurde ganz klar, woher die Mittel für so viel Luxus stammten. Jeden Nachmittag und Abend sang ich in einem Theater neben der Oper in einem Schauspiel mit dem Titel Der Engel aus Moskau . Ich wurde auf den Namen Ewa Irinowa getauft, eine Idee von Tatjana, die ihn aus einem ziemlich erfolgreichen Fortsetzungsroman in der Zeitung hatte. Das war die erste einer ganzen Reihe weiterer solcher Inszenierungen. Auf Tatjanas Anregung wurden mir ein Gesangs-, ein Schauspiel- und ein Tanzlehrer zugeteilt. Wenn ich nicht auf einer Bühne stand, probte ich. Sergei gestand mir keine Freunde zu, ich durfte nicht spazieren gehen, allein sein oder Bücher lesen. Das ist zu deinem Besten, sagte er immer. Als sich mein Körper zu entwickeln begann, beharrte Tatjana darauf, dass ich ein Zimmer für mich allein bekäme. Sergei willigte wohl oder übel ein, wollte aber den Schlüssel behalten. Oft kam er um Mitternacht betrunken nach Hause und versuchte, in mein Zimmer einzudringen. Meistens war er so voll, dass er nicht einmal den Schlüssel ins Schloss brachte. Andere Male jedoch nicht. Der Applaus eines anonymen Publikums war in jenen Jahren meine einzige Befriedigung. Mit der Zeit brauchte ich ihn dringender als die Luft zum Atmen.

Häufig waren wir auf Reisen. Mein Erfolg in Wien war den Impresarios in Paris, Mailand und Madrid zu Ohren gekommen. Sergei und Tatjana begleiteten mich immer. Natürlich sah ich nie einen Heller von den Einnahmen all dieser Konzerte, und ich weiß auch nicht, wer das Geld an sich nahm. Sergei hatte immer Schulden und Gläubiger. Die Schuld daran, warf er mir bitter vor, trüge ich. Alles gehe für meine Betreuung und meinen Unterhalt drauf. Ich dagegen sei unfähig, ihm und Tatjana dankbar zu sein für all das, was sie für mich getan hätten. Sergei lehrte mich, in mir ein schmutziges Mädchen zu sehen, faul, unwissend und dumm. Ein armes unglückliches Ding, das nie etwas Wertvolles zustande bringen und von niemandem geliebt oder geachtet werden würde. Aber all das war unwichtig, denn, so raunte er mir mit seinem Schnapsatem ins Ohr, Tatjana und er wären immer da, um für mich zu sorgen und mich vor der Welt zu beschützen.

An meinem sechzehnten Geburtstag stellte ich fest, dass ich mich selbst hasste und kaum mein Spiegelbild ertrug. Ich hörte auf zu essen. Mein Körper stieß mich ab, so dass ich ihn nach Möglichkeit unter schmutzigen, zerlumpten Kleidern verbarg. Eines Tages fand ich im Müll eine alte Rasierklinge von Sergei. Ich nahm die Gewohnheit an, mir damit in meinem Zimmer an Händen und Armen Schnitte beizubringen, um mich zu kasteien. Jeden Abend behandelte Tatjana mich wortlos.

Zwei Jahre später trug mir in Venedig ein Graf, der mich auf der Bühne gesehen hatte, die Ehe an. Als Sergei das am nämlichen Abend erfuhr, verpasste er mir eine brutale Tracht Prügel. Er schlug mir die Lippen blutig und brach mir zwei Rippen. Tatjana und die Polizei bändigten ihn. Ich verließ Venedig in einem Krankenwagen. Wir kehrten nach Wien zurück, aber Sergei bedrängten seine Geldprobleme. Wir erhielten Drohungen. Eines Nachts legten Unbekannte Feuer an unser Haus, während wir schliefen. Wochen zuvor hatte Sergei von einem Madrider Impresario, für den ich früher mit Erfolg aufgetreten war, ein Angebot bekommen. Daniel Mestres, das war sein Name, hatte eine Mehrheitsbeteiligung am alten Barceloneser Teatro Real erworben und wollte mit mir die Saison eröffnen. So packten wir frühmorgens die Koffer und flohen praktisch mit dem, was wir auf dem Leib trugen, nach Barcelona. Ich wurde kurz darauf neunzehn und flehte den Himmel an, mich niemals zwanzig werden zu lassen. Schon lange wollte ich mir das Leben nehmen. Nichts hielt mich in dieser Welt zurück. Längst war ich tot, aber erst jetzt wurde es mir bewusst. Und da lernte ich Michail Kolwenik kennen.

Wir waren schon einige Wochen im Teatro Real. In der Truppe wurde gemunkelt, allabendlich komme ein bestimmter Herr in dieselbe Loge, um mich singen zu hören. Damals waren in Barcelona die verschiedensten Gerüchte über Michail Kolwenik in Umlauf. Darüber, wie er zu seinem Vermögen gekommen war, über sein Privatleben und seine Identität voller Geheimnisse und Rätsel… Seine Legende ging ihm voran. Da mich diese seltsame Persönlichkeit neugierig machte, beschloss ich eines Abends, ihm eine Einladung zukommen zu lassen, damit er mich nach der Vorstellung in der Garderobe besuche. Es war beinahe Mitternacht, als er anklopfte. So viele Gerüchte hatten mich einen bedrohlichen, arroganten Typen erwarten lassen. Doch mein erster Eindruck war der eines schüchternen, zurückhaltenden Mannes. Er war dunkel gekleidet, einfach und ohne weiteren Schmuck als eine kleine Brosche am Revers – ein Schmetterling mit ausgebreiteten Flügeln. Er bedankte sich für die Einladung und bekundete mir seine Bewunderung mit den Worten, es sei ihm eine große Ehre, mich kennenzulernen. Ich erwiderte, nach allem, was ich gehört habe, sei die Ehre auf meiner Seite. Er lächelte und legte mir nahe, die Gerüchte zu vergessen. Michail hatte das schönste Lächeln, das ich je gesehen habe. Wenn er es zeigte, glaubte man alles, was ihm über die Lippen kam. Jemand sagte einmal, wenn man es ihm vorschlage, sei er imstande, Christoph Kolumbus davon zu überzeugen, dass die Erde flach wie eine Landkarte sei, und er hatte recht. An diesem Abend überredete er mich, mit ihm in den Straßen Barcelonas spazieren zu gehen. Er sagte, oft durchwandere er nach Mitternacht die schlafende Stadt. Da ich seit unserer Ankunft in Barcelona kaum aus diesem Theater herausgekommen war, willigte ich ein. Ich wusste, dass Sergei und Tatjana in Zorn gerieten, wenn sie davon erführen, doch das kümmerte mich wenig. Unbemerkt verließen wir das Theater durch die Proszeniumstür. Michail bot mir seinen Arm, und wir spazierten bis zum frühen Morgen. Er zeigte mir die bezaubernde Stadt mit seinen Augen und erzählte von ihren Geheimnissen, verwunschenen Winkeln und dem Geist, der in diesen Straßen lebte. Er erzählte mir tausendundeine Legende. Wir gingen durch die geheimen Wege des Gotischen Viertels und der Altstadt. Michail schien alles zu wissen. Er wusste bei jedem Haus, wer darin gewohnt hatte, welche Verbrechen hinter jeder Mauer und jedem Fenster begangen worden waren oder welche Romanzen sich dort abgespielt hatten. Er kannte die Namen aller Architekten, Handwerker und der tausend unsichtbaren Menschen, die dieses Szenario errichtet hatten. Während er sprach, hatte ich das Gefühl, Michail habe diese Geschichten noch nie mit jemandem geteilt. Mich bedrückte die Einsamkeit, die von ihm ausging, und zugleich glaubte ich in seinem Inneren einen unendlichen Abgrund zu erkennen, in den ich unweigerlich hinunterschauen musste. Die Morgendämmerung überraschte uns auf einer Bank am Hafen. Ich betrachtete diesen Unbekannten, mit dem ich stundenlang durch die Straßen gewandert war, und hatte das Gefühl, ihn seit eh und je zu kennen. Das sagte ich ihm auch. Er lachte, und in diesem Augenblick war mir mit der seltenen Gewissheit, die man höchstens zweimal im Leben verspürt, klar, dass ich den Rest meiner Tage an seiner Seite verbringen würde.

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