Yann Martel - Schiffbruch mit Tiger

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Schiffbruch mit Tiger: краткое содержание, описание и аннотация

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Über Yann Martel Yann Martel wurde 1963 in Spanien geboren. Seine Eltern sind Diplomaten. Er wuchs in Costa Rica, Frankreich, Mexiko, Alaska und Kanada auf und lebte später im Iran, in der Türkei und in Indien. Er studierte Philosophie und wohnt derzeit in Montreal. ›Schiffbruch mit Tiger‹ ist sein dritter Roman, er war nominiert für den Governor General Award und den Commonwealth Writers' Prize und gewann den Booker Prize 2002.
Die Originalausgabe erschien 2001 unter dem Titel ›Life of Pi‹

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Und da wäre die Geschichte von Vishnu in seiner Gestalt als Zwerg Vamana. Von Bali, dem König der Dämonen, fordert er nur so viel Land, wie er mit drei Schritten durchmessen kann. Bali lacht über den winzigen Bittsteller und seine noch winzigere Bitte. Er willigt ein. Sogleich nimmt Vishnu seine wahre kosmische Gestalt an. Mit einem Schritt ummisst er die ganze Erde, mit dem zweiten die Himmel, und mit dem dritten versetzt er Bali einen Tritt und befördert ihn in die Unterwelt.

Selbst Rama, der Menschlichste aller Avatare, war kein Feigling, auch wenn man ihn an seine Götternatur erinnern musste, als er in dem langen Kampf, in dem er seine Gemahlin Sita von Ravana, dem hinterhältigen Herrscher von Lanka, zurückeroberte, den Mut verlor. Er hätte sich von einem dürren Kreuz nicht aufhalten lassen. Und als es hart auf hart ging, wuchs er über seine armselige menschliche Gestalt hinaus, mit Waffen, die kein Mensch handhaben konnte, und einer Kraft, die kein Mensch hatte.

So soll ein Gott sein. Er soll Macht haben, er soll etwas vorstellen. Er soll die Bedrohten beschützen können und dem Bösen die Stirn bieten.

Dieser Sohn hingegen, der Hunger und Durst leidet, der müde und traurig wird, der kleinlaut ist, sich hänseln und herumschubsen lässt, der sich mit Anhängern umgibt, die von nichts eine Ahnung haben, unter Gegnern, die keine Achtung vor Ihm kennen - was ist denn das für ein Gott? Das ist ein Gott, der zu menschlich geworden ist. Sicher, es gibt Wunder, meist im medizinischen Bereich, ein paar für das hungernde Volk; wenn es hochkommt, beschwichtigt Er einen Sturm oder geht ein paar Schritte übers Wasser. Das ist Magie in jämmerlichem Maßstab, kaum besser als ein Kartentrick. Jeder Hindugott kann das hundertmal besser. Dieser Sohn, der ein Gott ist, hat die meiste Zeit Seine Gleichnisse erzählt. Er redet. Und er geht zu Fuß. Dieser Sohn, der ein Gott ist, ist ein Fußgängergott, und das in einem heißen Land - Er geht wie ein gewöhnlicher Mensch, so weit die Sandalen ihn tragen, und wenn er sich einmal ein Transportmittel gönnte, dann war es ein einfacher Esel. Dieser Sohn ist ein Gott, der drei Stunden lang starb, der stöhnte, seufzte, klagte. Und das soll ein Gott sein? Was hat er denn, woran man sich ein Beispiel nehmen kann?

Liebe, sagte Pater Martin.

Und nur ein einziges Mal war dieser Sohn erschienen, vor vielen Jahren und weit fort? Bei einem obskuren Stamm im fernen Westasien, in der hintersten Ecke eines längst verschwundenen Weltreichs? Und hängt schon am Kreuz, bevor Er noch ein einziges graues Haar auf dem Kopf hat? Hinterlässt keine Nachkommen, nur ein paar verstreute Legenden, sein Werk ein paar Zeichnungen im Sand? Moment mal. Das ist nicht einfach nur Brahma mit einem Minderwertigkeitskomplex. Das ist Brahma als Feigling. Brahma, der kleinlich und unfair ist. Das ist Brahma, der gar nicht wirklich sichtbar wird. Wenn Brahma nur einen einzigen Sohn hat, dann muss er doch wenigstens vielfältige Gestalt annehmen, so wie Krishna bei den Milchmädchen, oder etwa nicht? Was konnte denn einen derartigen Geiz Gottes rechtfertigen?

Liebe, sagte Pater Martin noch einmal.

Da bleibe ich doch lieber bei meinem Krishna, danke schön. Krishna, das ist der Inbegriff eines Gottes für mich. Deinen zerlumpten und geschwätzigen Sohn kannst du behalten.

So bin ich diesem aufrührerischen Rabbi aus längst vergangenen Zeiten zum ersten Mal begegnet: mit Unverstand und Wut.

Drei Tage hintereinander kam ich zu Pater Martin zum Tee. Jedes Mal stellte ich zum Rasseln von Tasse und Teller, zum Klimpern des Löffels meine Fragen.

Die Antwort war immer dieselbe.

Er machte mir zu schaffen, dieser Sohn. Von Tag zu Tag fand ich Ihn empörender, entdeckte ständig neue Schwächen an Ihm.

Er ist gehässig ! Eines Morgens in Bethanien hat Gott Hunger. Gott will Sein Frühstück. Er kommt zu einem Feigenbaum. Aber es ist nicht die richtige Jahreszeit, und an dem Baum hängen keine Früchte. Gott schmollt. »Nie wieder sollst du Früchte tragen«, knurrt der Sohn, und auf der Stelle verdorrt der Feigenbaum. So erzählt es Matthäus, und Markus bestätigt es.

Aber ich frage Sie, was kann denn der Feigenbaum dafür, dass keine Feigenzeit ist? Wer tut denn so etwas einem unschuldigen Feigenbaum an und lässt ihn verdorren?

Er beschäftigte mich. Tut es bis heute. Drei Tage lang habe ich nur an Ihn gedacht. Und je mehr ich über Ihn erfuhr, desto sicherer war ich, dass ich bei Ihm bleiben wollte.

Am letzten Tag, ein paar Stunden bevor wir Munnar verlassen wollten, stürmte ich den Hügel zur Linken hinauf. Heute kommt mir das ausgesprochen christlich vor. Das Christentum ist eine Religion, die es immer eilig hat. Man denke nur an die Welt, die in sieben Tagen erschaffen wird. Selbst wenn man es nicht wörtlich nimmt, kommt es einem doch arg gehetzt vor. Für jemanden, der in eine Religion geboren wurde, in der das Ringen um eine einzige Seele ein Stafettenlauf über viele Jahrhunderte sein kann, bei dem der Stab über unzählige Generationen weitergereicht wird, hat das Tempo des Christentums etwas Schwindelerregendes. Wenn der Hinduismus friedlich dahinfließt wie der Ganges, dann ist das Christentum Toronto in der Rush-hour. Es ist eine Religion so stürmisch wie eine Schwalbe, so eilig wie eine Ambulanz. Es stampft nur einmal mit dem Fuß auf, es sagt mit einem Wort, was es zu sagen hat. In einem einzigen Augenblick ist man errettet oder verdammt. Die Wurzeln des Christentums reichen weit zurück, aber im Grunde existiert es immer nur im Hier und Jetzt.

Eilig lief ich den Hügel hinauf. Pater Martin war nicht ANWESEND - das Schildchen war auf die andere Seite geschoben -, aber Gott sei Dank war er doch da.

Noch atemlos vom Laufen keuchte ich: »Pater, ich will ein Christ sein.«

Er lächelte. »Das bist du schon, Piscine-in deinem Herzen. Wer Christus in seinem Herzen aufnimmt, der ist ein Christ. Hier in Munnar bist du Christus begegnet.«

Er tätschelte mir den Kopf. Eigentlich war es eher ein Schlag, es fühlte sich an wie WUMM-WUMM-WUMM.

Innerlich explodierte ich vor Freude.

»Wenn du wiederkommst, trinken wir wieder Tee, mein Sohn.«

»Ja, Pater.«

Es war ein gutes Lächeln, das er mir mit auf den Weg gab. Das Lächeln Christi.

Ich betrat die Kirche, ohne Furcht diesmal, denn nun war es ja auch mein Haus. Ich betete zum lebendigen Christus. Dann stürmte ich den Hügel zur Linken hinunter und den Hügel zur Rechten hinauf — damit ich Gott Krishna Dank sagen konnte, dafür, dass er mir Jesus von Nazareth geschickt hatte, dessen Menschlichkeit mir nicht mehr aus dem Sinn ging.

Kapitel 18

Der Islam folgte auf dem Fuße, noch nicht einmal ein Jahr später. Ich war inzwischen fünfzehn und sah mich in meiner Heimatstadt um. Das Muslimviertel lag nicht weit vom Zoo. Ein kleines, friedliches Viertel mit Halbmonden und arabischen Schriftzeichen an den Wänden.

Ich kam zur Mullah Street. Ich warf einen Blick auf die Jamia Masjid, die Große Moschee - natürlich nur von außen. Der Islam war ja noch verrufener als das Christentum - noch weniger Götter, noch mehr Gewalt, und keiner sagte über die muslimischen Schulen etwas Gutes -; ich blieb in der Tür stehen, auch wenn niemand dort war. Der Bau war klar und weiß, nur einige Kanten waren grün gestrichen, und erstreckte sich offen um einen freien Raum in der Mitte. Der Boden war ganz mit langen Strohmatten bedeckt. Zwei schlanke, sich verjüngende Minarette ragten umgeben von mächtigen Kokospalmen in den Himmel. Es war nichts eindeutig Religiöses an diesem Ort, ja überhaupt nichts Bemerkenswertes, aber er war angenehm freundlich und still.

Ich zog weiter. Jenseits der Moschee standen einstöckige Häuserzeilen mit kleinen überdachten Veranden. Sie sahen heruntergekommen und arm aus, die grünen Wände ausgebleicht. Eines der Häuser war ein Laden. Mir fiel ein Regal mit verstaubten Orangeadeflaschen auf, und es gab vier durchsichtige Plastikbehälter halb voll mit Süßigkeiten. Aber hauptsächlich wurde etwas anderes verkauft, etwas Flaches, Rundliches, Weißes. Ich ging näher hin. Es schien eine Art ungesäuertes Brot. Ich berührte eines mit dem Finger. Es fühlte sich steif an. Sie sahen aus wie drei Tage alte Nans. Wer isst denn so etwas, dachte ich. Ich nahm eines in die Hand und bog es, um zu sehen, wie hart es war.

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