Yann Martel - Schiffbruch mit Tiger

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Schiffbruch mit Tiger: краткое содержание, описание и аннотация

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Über Yann Martel Yann Martel wurde 1963 in Spanien geboren. Seine Eltern sind Diplomaten. Er wuchs in Costa Rica, Frankreich, Mexiko, Alaska und Kanada auf und lebte später im Iran, in der Türkei und in Indien. Er studierte Philosophie und wohnt derzeit in Montreal. ›Schiffbruch mit Tiger‹ ist sein dritter Roman, er war nominiert für den Governor General Award und den Commonwealth Writers' Prize und gewann den Booker Prize 2002.
Die Originalausgabe erschien 2001 unter dem Titel ›Life of Pi‹

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Die Gegenwart Gottes ist der höchste Lohn.

Kapitel 21

Ich sitze in einem Café in der Innenstadt und denke nach. Fast den ganzen Nachmittag habe ich mit ihm verbracht. Wenn ich bei ihm war, kommt mir die Selbstzufriedenheit meines eigenen Lebens schal vor. Wie hat er gesagt? »Die Dürre der Wirklichkeit, in der keine Saat aufgeht« und »das Beste an der Geschichte«. Ich hole Bleistift und Papier hervor und schreibe:

Worte göttlichen Bewusstseins: moralische Verzückung, ein Gefühl der Erhebung, des jubilierenden Glücks; ein höheres moralisches Empfinden, wichtiger als das verstandesmäßige Begreifen der Dinge; die Ordnung des Universums gemäß den Gesetzen der Moral, nicht des Intellekts; begreifen, dass das Grundprinzip unserer Existenz das ist, was wir Liebe nennen, und dass diese Liebe sich nicht immer klar oder eindeutig oder unmittelbar zeigt, aber doch unausweichlich.

Ich halte inne. Was ist mit dem Schweigen Gottes? Darüber denke ich nach. Dann füge ich hinzu: Der Verstand ist verwirrt, aber er vertraut auf die Gegenwart Gottes und einen Sinn des Lebens.

Kapitel 22

Ich kann sie mir ausmalen, die letzten Worte eines Atheisten: »Alles ist weiß - weiß! Alles ist Liebe! Gott!« - und dann noch auf dem Sterbebett der Sprung in den Glauben. Der Agnostiker hingegen, wenn er bis zuletzt seiner Vernunft treu bleibt, wenn er selbst das warme Licht, das ihn schon umgibt, mit der Dürre der Wirklichkeit, in der keine Saat aufgeht, erklären will, wird sagen: »N-nur eine Unterversorgung des H-hirns mit Sauerstoff.« Noch im letzten Augenblick wird ihm die Phantasie fehlen, und er wird das Beste an der Geschichte verpassen.

Kapitel 23

Glaube hält eine Gemeinschaft zusammen, und gerade das sollte nun leider für mich zur Schwierigkeit werden. Anfangs wussten nur die, die nichts dabei fanden oder sich darüber amüsierten, von meinen religiösen Praktiken, aber es dauerte nicht lange, bis auch diejenigen davon erfuhren, die sehr wohl etwas dabei fanden und ganz und gar nicht amüsiert waren.

»Was hat Ihr Sohn im Tempel zu suchen?«, fragte der Priester.

»Ihr Sohn ist in der Kirche gesehen worden«, sagte der Imam, »und hat sich bekreuzigt.«

»Ihr Sohn ist jetzt bei den Muslims«, klagte der Pandit.

Jawohl, sie sorgten dafür, dass es meinen bass erstaunten Eltern nicht verborgen blieb. Und erstaunt waren sie, denn sie wussten von nichts. Sie hatten keine Ahnung, dass ich gläubiger Hindu, Christ und Moslem war. Es gibt doch immer ein paar Sachen, die man als Teenager seinen Eltern nicht erzählt, oder? Jeder Sechzehnjährige hat seine Geheimnisse, nicht wahr? Aber das Schicksal wollte es, dass meine Eltern und ich und die drei Weisen, wie ich sie nennen will, uns eines Tages auf der Goubert-Salai-Esplanade begegneten, und so kam mein Geheimnis ans Licht. Es war ein schöner, heißer Sonntagnachmittag, ein Lüftchen wehte, und die Bucht von Bengalen glitzerte unter dem blauen Himmel. Die Leute aus der Stadt machten ihren Sonntagsspaziergang. Kinder tobten und lachten. Bunte Luftballons flogen auf. Die Eisverkäufer verkauften um die Wette. Warum sollte man an einem solchen Tag an Arbeit denken? Konnten sie denn nicht einfach vorübergehen, mit einem Nicken und einem Lächeln? Aber es sollte nicht sein. Es war uns beschieden, dass wir von den Weisen nicht nur einen trafen, sondern alle drei, und nicht nacheinander, sondern alle zusammen, weil offenbar jeder, als er uns sah, beschloss, dass der Augenblick gekommen war, mit dem Zoodirektor von Pondicherry ein Wörtchen über seinen ach so frommen Sohn zu wechseln. Als ich den Ersten sah, lächelte ich noch; als ich den Dritten erblickte, war das Lächeln schon zur entsetzten Fratze geworden. Als klar war, dass alle drei auf uns zuhielten, machte mein Herz noch einen Hüpfer, dann rutschte es mir in die Hose.

Die Weisen schienen verlegen, als sie merkten, dass sie alle drei dasselbe wollten. Jeder muss wohl von den beiden anderen gedacht haben, sie wollten uns in anderen Geschäften sprechen und hätten nur dummerweise denselben Augenblick gewählt. Unfreundliche Blicke wurden gewechselt.

Meine Eltern waren mehr als überrascht, als ihnen drei fremde Gottesmänner, alle drei mit schönstem Lächeln, in den Weg traten. Ich sollte dazu sagen, dass meine Familie alles andere als gläubig war. Vater sah sich als Vertreter des Neuen Indien - wohlhabend, modern und so säkular wie Eis am Stiel. Er hatte keinen Funken Frömmigkeit in sich. Er war Geschäftsmann, und für ihn steckte das Wort geschäftig darin, er war ein hart arbeitender vernünftiger Profi, den das Liebesleben seiner Löwen mehr interessierte als das Walten des Weltgeists. Sicher, neu ankommende Tiere ließ er von einem Priester segnen, und es gab im Zoo auch zwei kleine Schreine, einen für Ganesha, einen für Hanuman - beides Götter, die einem Zoodirektor gefallen mussten, denn der erste hatte einen Elefantenkopf, der zweite war ein Affe, aber Vater dachte dabei eher ans Geschäft, er wollte Public Relations, nicht seine Seele retten. Spirituelle Qualen kannte er nicht; es waren die finanziellen, die ihm den Schlaf raubten. »Eine einzige große Epidemie unter den Tieren«, sagte er immer, »und wir beschließen unsere Tage als Steineklopfer.« Mutter wusste zum Thema Religion nichts zu sagen, sie hatte keine Meinung dazu. Sie war als Hindu groß geworden und auf eine Baptistenschule gegangen; die beiden Einflüsse hatten sich exakt neutralisiert, und heraus gekommen war ein unbekümmerter Unglaube. Sie hatte wohl ihre Vermutungen, dass ich in diesen Dingen anders dachte, aber sie sagte nie etwas dazu, wenn ich als Kind die Comicversionen von Ramayana und Mahabharata verschlang und andere Göttergeschichten. Sie war einfach froh, wenn ich überhaupt las, egal welches Buch, solange es nichts Unanständiges war. Was Ravi anging: Hätte Gott Krishna statt der Flöte einen Cricketschläger in der Hand gehabt, wäre Christus ihm im Schiedsrichterdress erschienen, hätte Mohammed, Friede sei mit ihm, auch nur das leiseste Talent im Bowlingspiel gehabt, dann hätte vielleicht auch Ravi einmal fromm geblinzelt; aber so schlief er den festen Schlaf der Gottlosen.

Nach dem »Hallo« und dem »Guten Tag« kam ein verlegenes Schweigen. Der Priester brach es. »Piscine ist ein guter Christenjunge«, sagte er. »Ich hoffe, er wird bald im Kirchenchor singen.«

Meine Eltern, der Pandit und der Imam machten ein verdutztes Gesicht.

»Das muss ein Irrtum sein. Er ist ein guter Muslim. Nie versäumt er das Freitagsgebet, und er hat schon eine stattliche Zahl von Koranversen gelernt.« Sprach der Imam.

Meine Eltern, der Priester und der Pandit machten eine ungläubige Miene.

»Sie haben beide Unrecht«, meldete sich der Pandit zu Wort. »Er ist ein guter Hindu. Ständig sehe ich ihn im Tempel, er übt sich in darshan und puja.«

Meine Eltern, der Imam und der Priester waren verblüfft.

»Ein Irrtum ist ausgeschlossen«, beteuerte der Priester. »Ich kenne diesen Jungen. Das ist Piscine Molitor Patel, ein gläubiger Christ.«

»Ich kenne ihn ebenso gut«, versicherte der Imam, »und ich sage, er ist Muslim.«

»Unsinn!«, rief der Pandit. »Piscine ist als Hindu geboren, er lebt als Hindu und wird als Hindu sterben!«

Die drei Weisen starrten einander an, ungläubig, mit angehaltenem Atem.

Herr, lasse sie ihre Augen von mir abwenden, flüsterte ich im Innersten.

Aller Augen richteten sich auf mich.

»Piscine«, fragte der Imam ernst, »ist das wirklich wahr? Hindus und Christen sind Götzendiener. Sie haben viele Götter.«

»Und Muslims haben viele Frauen«, konterte der Pandit.

Der Blick des Priesters wanderte vom einen zum anderen. »Piscine«, flüsterte er beinahe, »nur Jesus kann deine Seele retten.«

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