Yann Martel - Schiffbruch mit Tiger

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Schiffbruch mit Tiger: краткое содержание, описание и аннотация

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Über Yann Martel Yann Martel wurde 1963 in Spanien geboren. Seine Eltern sind Diplomaten. Er wuchs in Costa Rica, Frankreich, Mexiko, Alaska und Kanada auf und lebte später im Iran, in der Türkei und in Indien. Er studierte Philosophie und wohnt derzeit in Montreal. ›Schiffbruch mit Tiger‹ ist sein dritter Roman, er war nominiert für den Governor General Award und den Commonwealth Writers' Prize und gewann den Booker Prize 2002.
Die Originalausgabe erschien 2001 unter dem Titel ›Life of Pi‹

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»Dummes Geschwätz«, fuhr der Pandit ihn an. »Christen wissen nichts von Religion.«

»Schon vor langem sind sie vom Pfade Gottes abgekommen«, pflichtete der Imam ihm bei.

»Wo ist denn Gott in eurer Religion?«, schnaubte der Priester. »Ihr habt doch nicht ein einziges Wunder, das beweist, dass es Gott überhaupt gibt. Was ist denn das für ein Glaube, bei dem es keine Wunder gibt?«

»Es ist eben kein Zirkus, bei dem die Toten aus den Gräbern hüpfen! Uns Muslims ist das Wunder des Lebens gut genug. Ein Vogel in den Lüften, ein Regentropfen, die Ähren auf dem Felde - das sind unsere Wunder.«

»Nichts gegen Regen und Federvieh, aber wir wollen doch wissen, ob Gott mit uns ist.«

»Tatsächlich? Na, Gott hat ja gesehen, was er davon hatte, als er mit euch war - umbringen wolltet ihr ihn! Mit dicken Nägeln habt ihr ihn ans Kreuz geschlagen. Behandelt ein anständiges Volk so seine Propheten? Uns hat der Prophet Mohammed - Friede sei mit ihm - das Wort Gottes ohne erbärmlichen Firlefanz gebracht, und er ist als alter Mann gestorben.«

»Als ob das Wort Gottes einem jämmerlichen Kaufmann in der Wüste offenbart würde! Epileptische Anfälle hat er gehabt, vom Schwanken des Kamels; das hat nichts mit Gott zu tun. Oder es war ein Sonnenstich.«

»Ihr würdet etwas zu hören bekommen, wenn der Prophet - F.s.m.i. - noch am Leben wäre«, knurrte der Imam, die Augen zusammengekniffen.

»Aber das ist er eben nicht! Wir haben den lebendigen Christus, aber euer Es.m.i., der ist tot, tot, tot!«

Der Pandit ließ sich nicht aus der Fassung bringen. Auf Tamilisch sagte er: »Die entscheidende Frage ist doch: Warum gibt Piscine sich mit fremden Religionen ab?«

Priester und Imam quollen fast die Augen aus den Köpfen. Sie waren beide Tamilen.

»Gott ist weltumspannend«, protestierte der Priester.

Der Imam nickte. »Es gibt nur einen Gott.«

»Und der eine Gott genügt den Muslims, dass sie am laufenden Band Unruhe und Aufruhr damit stiften. Dass der Islam nichts wert ist«, verkündete der Pandit, »sieht man doch daran, wie ungewaschen die Moslems sind.«

»Sprach der Sklaventreiber mit seinem Kastenunwesen«, schnaubte der Imam. »Hindus versklaven die Menschen und beten bunte Püppchen an.«

»Das goldene Kalb. Vor den Kühen werfen sie sich in den Staub«, stimmte der Priester ihm zu.

»Besser als vor einem Weißen! Christen sind die Lakaien des weißen Mannes. Sie sind eine Schande für alle farbigen Völker.«

»Schweinefleischesser und Kannibalen«, rief der Imam in Erinnerung.

»Piscine muss sich entscheiden« - der Priester biss die Zähne zusammen -, »ob er eine echte Religion will oder Ammenmärchen.«

»Ob er Gott verehren will oder Götzen«, sagte der Imam mit Grabesstimme.

»Unsere Götter«, zischte der Pandit, »oder Kolonialgötter.«

Schwer zu sagen, wessen Gesicht das roteste war. Es fehlte nicht viel, und sie wären mit Fäusten aufeinander losgegangen.

Vater hob die Hände. »Bitte, meine Herren, bitte!«, rief er. »Darf ich Sie daran erinnern, dass in unserem Lande Freiheit der Religion herrscht!«

Drei empörte Gesichter starrten ihn an.

»Der Religion!«, riefen die drei Weisen im Chor. Drei Zeigefinger hoben sich wie Ausrufezeichen, um zu betonen, dass es ein Singular war.

Die unbeabsichtigte Choreographie machte sie verlegen. Die Finger verschwanden eilig, und jeder seufzte und brummte für sich. Vater und Mutter blickten starr vor sich hin und wussten nicht, was sie sagen sollten.

Der Pandit brach den Bann. »MrPatel, Piscines Frömmigkeit ist bewundernswert. In diesen schlimmen Zeiten ist es eine Wohltat, einen Jungen zu sehen, dem Gott so sehr am Herzen liegt. Da sind wir uns alle einig.« Der Imam und der Priester nickten. »Aber er kann nicht Hindu, Christ und Moslem zugleich sein. Das ist unmöglich. Er muss sich entscheiden.«

»Ich finde nicht, dass es ein Verbrechen wäre«, antwortete Vater, »aber Sie haben wohl Recht.«

Die drei murmelten Beifälliges und hoben, genau wie Vater, den Blick himmelwärts, weil sie anscheinend erwarteten, dass die Entscheidung von dort kommen müsse. Mutter sah mich an.

Das Schweigen lastete schwer auf meinen Schultern.

»Hmm, Piscine?« Mutter gab mir einen Stups. »Wie stehst du dazu?«

»Bapu Gandhi sagt, alle Religionen sind wahr«, plapperte ich los. »Ich will doch nur Gott lieben.« Ich blickte zu Boden, rot im Gesicht.

Meine Verlegenheit war ansteckend. Keiner sagte mehr etwas. Der Vorfall ereignete sich nicht weit von der Gandhi-Statue an der Esplanade. Der Mahatma schritt einher, Stock in der Hand, ein Koboldlächeln auf den Lippen, den Schalk in den Augen. Wahrscheinlich hatte er unsere Unterhaltung mit angehört, aber noch aufmerksamer, stellte ich mir vor, horchte er auf mein Herz. Vater räusperte sich und sagte ein wenig kleinlaut: »Das versuchen wir ja wohl alle - Gott zu lieben.«

Ich fand es zum Piepen, dass er das sagte, er, der, soweit meine Erinnerung zurückreichte, kein einziges Mal mit ernsthafter Absicht einen Tempel betreten hatte. Aber anscheinend waren es genau die Worte, die gebraucht wurden. Man kann doch einen Jungen nicht dafür tadeln, dass er Gott lieben will. Mit gequältem, eifersüchtigem Lächeln gingen die drei Weisen ihres Weges.

Vater sah mich kurz an, als wolle er etwas sagen, dann überlegte er es sich anders, fragte: »Will jemand ein Eis?«, und war schon zum nächstbesten Stand unterwegs, bevor wir etwas sagen konnten. Mutters Blick ruhte ein wenig länger auf mir, und ihr Ausdruck war zärtlich, doch auch perplex.

Das war meine erste Erfahrung mit dem Dialog der Weltreligionen. Vater kam mit drei Eiswaffeln zurück. Wir aßen sie, wie üblich, schweigend und setzten unseren Sonntagsspaziergang fort.

Kapitel 24

Ravi jubilierte, als er es erfuhr.

»Na, Swami Jesus, wann machst du deine Wallfahrt nach Mekka?«, fragte er und legte andächtig die Handflächen aneinander. »Du gehst doch auf den Hadsch, oder?« Er bekreuzigte sich. »Oder lieber nach Rom, Papst Pius?« Damit ich den Witz auch ja verstand, malte er den griechischen Buchstaben in die Luft. »Nur noch eine Frage der Zeit, bis du dir ein Stück von deinem Pimmel abschneiden lässt und bei den Juden eintrittst, hm? Wart's nur ab, bald rennst du am Donnerstag in den Tempel, am Freitag in die Moschee, am Samstag in die Synagoge und am Sonntag in die Kirche. Noch drei Religionen, dann hast du für den Rest deines Lebens frei.«

Und mehr in dieser Art.

Kapitel 25

Aber damit war die Sache noch nicht zu Ende. Es gibt ja immer diejenigen, die es sich zur Aufgabe machen, Gott zu verteidigen, als ob der Urgrund des Seins, dasjenige, das alles zusammenhält, schwach sei und ihre Hilfe bräuchte. Solche Leute gehen achtlos an einer von der Lepra entstellten Witwe vorbei, die um ein paar Münzen bettelt, sie lassen die zerlumpten Kinder am Straßenrand stehen und denken: »Was geht mich das an?« Aber wehe, sie glauben, jemand hätte ihren Gott gelästert. Dann schießt ihnen das Blut ins Gesicht, die Brust schwillt, sie schreien Zeter und Mordio. Man staunt, welches Maß an Empörung möglich ist. Eine Vehemenz, die einem Angst machen kann.

Diese Leute verstehen nicht, dass man Gott im eigenen Inneren verteidigen muss, nicht nach draußen. Ihre Wut müsste sie selbst treffen. Denn das Böse in der Öffentlichkeit ist nichts weiter als das Böse, das aus dem Inneren entwischt. Das Feld, auf dem das Gute sich schlagen muss, ist nicht die große Arena, sondern die Lichtung im eigenen Herzen. Aber das Los der Witwen und Straßenkinder ist hart, sehr hart, und ihnen, nicht Gott, sollte den Selbstgerechten eine Hilfe sein.

Einmal jagte mich ein Dummkopf aus der Großen Moschee. Als ich in die Kirche kam, sah der Priester mich so missbilligend an, dass er mir den Frieden Gottes vertrieb. Manchmal scheuchte ein Brahmane mich vom Darshan fort. Man berichtete den Eltern von meinen frommen Schandtaten in den ängstlichen, aufgeregten Tönen, in denen man einen Verräter beim Namen nennt.

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