Yann Martel - Schiffbruch mit Tiger

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Schiffbruch mit Tiger: краткое содержание, описание и аннотация

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Über Yann Martel Yann Martel wurde 1963 in Spanien geboren. Seine Eltern sind Diplomaten. Er wuchs in Costa Rica, Frankreich, Mexiko, Alaska und Kanada auf und lebte später im Iran, in der Türkei und in Indien. Er studierte Philosophie und wohnt derzeit in Montreal. ›Schiffbruch mit Tiger‹ ist sein dritter Roman, er war nominiert für den Governor General Award und den Commonwealth Writers' Prize und gewann den Booker Prize 2002.
Die Originalausgabe erschien 2001 unter dem Titel ›Life of Pi‹

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Ich bin Hindu, weil ich die kunstvollen roten Kegel aus Kumkumpulver liebe, die Körbe mit gelbem Kurkuma, die Blumengirlanden und Kokosnussstückchen, das Glöckchenklingeln, mit dem man Gott sagt, dass man da ist, die Trommeln und die schluchzende Flöte, das Patschen nackter Füße auf den Steinböden dunkler, von einzelnen Lichtstrahlen erhellter Korridore, den Duft von Weihrauch, die Flammen der Aratilampen, die im Dunkel kreisen, die leise gesummten Bhajans, die Segen spendenden Elefanten, die bunten Wandgemälde, die ebenso bunte Geschichten erzählen, die Stirn, auf der in wechselnden Farben stets dasselbe Wort steht- Glaube. All das waren Sinneseindrücke, denen ich ergeben war, lange bevor ich wusste, was sie bedeuteten oder wozu sie da waren. Meine Seele will es so. In einem Hindutempel fühle ich mich zu Hause. Ich spüre, dass etwas da ist-nicht persönlich, so wie man die Gegenwart eines anderen Menschen spürt, sondern etwas Größeres. Mein Herz stockt auch heute noch, wenn ich im Allerheiligsten das Murti sehe, das Bild des Göttlichen. Wahrlich, ein kosmischer, heiliger Schoß umgibt mich, ein Ort, an dem alles zur Welt kommt, und ich bin ein Glücklicher, der vordringt zum lebendigen Kern. Wie von selbst vereinen sich meine Hände zum Gebet. Ich sehne mich nach Prasad, dem süßen Opfer, das Gott uns gesegnet zurückgibt. Meine Handflächen warten auf das Feuer der heiligen Flamme, deren Segen ich meinen Augen und meiner Stirn bringe.

Aber Religion ist mehr als nur Ritus und Ritual. Dahinter steckt das, wofür Ritus und Ritual stehen. Und auch da bin ich Hindu. Die Welt mit Hinduaugen gesehen ist eine Welt voller Sinn. Es beginnt mit Brahma, der Weltseele, dem Rahmen, auf dem der Stoff des Lebens gewebt wird, mit allem Zierrat aus Zeit und Raum. Dann kommt Brahma nirguna, das Ungestaltete, Unbegreifliche, Unbeschreibliche, Unnahbare - mit unseren armseligen Worten nähen wir ihm ein Kleid - das Eine, das Wahre, das All, das Absolute, die Seele der Schöpfung, der Urgrund des Seins - und versuchen es passend zu machen, aber Brahma nirguna platzt doch immer wieder aus den Nähten. Wir bleiben sprachlos zurück. Zum Glück haben wir Brahma saguna, das Gegenständliche, und da passt das Kleid. Heute nennen wir es Shiva, Krishna, Shakti, Ganesha; es ist uns, innerhalb gewisser Grenzen, begreifbar; bestimmte Attribute sind auszumachen - liebevoll, gnädig, angsteinflößend —, und wir spüren, dass eine Beziehung möglich ist. Brahma saguna, das ist Brahma für unsere begrenzten Sinne begreiflich gemacht, die Weltseele, die nicht auf das Göttliche begrenzt ist, sondern sich in Menschen, Tieren, Bäumen ausdrückt, in einer Hand voll Erde, denn es gibt nichts auf der Welt, das nicht eine Spur des Göttlichen in sich trägt. Im Grunde ist Brahma nichts anderes als Atman, die spirituelle Kraft in uns, das, was man Seele nennen könnte. Die Seele des Einzelnen bezieht ihre Kraft aus der Weltseele, so wie ein Brunnen vom Grundwasser schöpft. Das, was das Universum über Gedanken und Sprache hinaus erhält, und das, was in unserem Inneren steckt und nach Ausdruck ringt, ist ein und dasselbe. Das Endliche im Unendlichen, das Unendliche im Endlichen. Wenn mich jemand fragen würde, wie Brahma und Atman zusammengehören, dann würde ich sagen, genau wie Vater, Sohn und Heiliger Geistim Mysterium vereint. Aber eines ist klar: Atman versucht Brahma Gestalt zu geben, er sucht die Einheit mit dem Absoluten, er zieht wie ein Pilger durchs Leben, wo er geboren wird und stirbt und wieder geboren wird und wieder stirbt und noch einmal und noch einmal, bis es ihm gelingt, die irdischen Hüllen abzuschütteln, in denen er gefangen ist. Viele Wege führen zur Befreiung, doch die Mauer entlang dieser Wege ist stets dieselbe, die Strecke des Karma, wo der Weg zu unserer Befreiung bald kürzer, bald länger sein wird, je nachdem, wie wir unser Leben leben.

Das ist die heilige Essenz des Hinduismus, und ein Hindu bin ich mein ganzes Leben lang gewesen. Wenn ich weiß, was ich darüber weiß, dann kenne ich auch meinen Platz in der Welt.

Aber genug davon! Der Teufel soll die Fundamentalisten und Literalisten holen! Ich muss an eine Legende denken, die über Krishna erzählt wird, zu der Zeit, als er ein Kuhhirte war. Abend für Abend lädt er die Milchmädchen ein, mit ihm im Wald zu tanzen. Sie kommen und sie tanzen. Es ist finstere Nacht, das Feuer in ihrer Mitte lodert und prasselt, der Rhythmus der Musik wird immer schneller - die Mädchen tanzen und tanzen und tanzen mit ihrem Herrn, der so vielfache Gestalt angenommen hat, dass jedes ihn zugleich im Arm hat. Doch will ein Mädchen ihn ganz für sich haben, und als sie glaubt, Krishna tanze mit ihr und nur ihr allein, verschwindet er noch im selben Moment. Denn bei Gott soll es keine Eifersucht geben.

Ich kenne eine Frau hier in Toronto, an der hänge ich sehr. Sie war meine Pflegemutter. Ich nenne sie Tante, und das hört sie gern. Sie kommt aus Quebec, und auch wenn sie jetzt schon seit über dreißig Jahren in Toronto lebt, spricht ihr Verstand Französisch, und sie versteht manche englischen Laute nicht. So ging es ihr, als sie zum ersten Mal von den Hare Krishnas hörte. Sie verstand »hairless Christians«, glatzköpfige Christen, und noch Jahre später nannte sie sie so. Ich habe den Irrtum aufgeklärt, aber im Grunde fand ich, dass sie gar nicht so Unrecht hatte; denn Hindus, in ihrer großen Liebe zu allen Geschöpfen, sind tatsächlich haarlose Christen, genau wie Muslims, die Gott in allen Dingen sehen, bärtige Hindus sind, und Christen in ihrer Gottesfürchtigkeit sind Muslims mit Hut.

Kapitel 17

Die ersten Eindrücke sind die tiefsten; was danach kommt, muss sich dem einfügen, was uns geprägt hat. Die Grundzüge meines Glaubens verdanke ich dem Hinduismus: die Landschaft, die Städte und Flüsse, die Wälder und Schlachtfelder, die heiligen Berge und die Tiefen des Meers, wo Götter, Heilige, Gauner und gewöhnliche Menschen einander begegnen und in dieser Begegnung bestimmen, wer wir sind und warum wir sind. Der Hinduismus war das Land, in dem ich zum ersten Mal von der unendlichen, kosmischen Macht der Liebe erfuhr. Es war Krishna, der zu mir sprach. Ich hörte ihn und folgte ihm nach. Und in seiner Weisheit und in der Vollkommenheit seiner Liebe führte Krishna mich zu einem Menschen.

Ich war vierzehn Jahre alt und ein zufriedener Hindu, als mir an einem Ferientag Jesus Christus begegnete.

Es kam nicht oft vor, dass Vater sich im Zoo ein paar Tage freinahm, aber einmal fuhren wir nach Munnar, gleich hinter der Grenze zu Kerala. Munnar ist ein kleiner Kurort in den Bergen, umgeben von den höchstgelegenen Teeplantagen der Welt. Es war Anfang Mai, der Monsun hatte noch nicht eingesetzt. In den Ebenen von Tamil Nadu war es drückend heiß. Eine kurvenreiche fünfstündige Autofahrt brachte uns von Madurai herauf. Die Kühle dort oben war wie Pfefferminze. Wir taten, was Touristen taten. Wir besuchten eine Teemanufaktur. Wir unternahmen eine Bootsfahrt auf dem See. Wir besichtigten einen Bauernhof. Wir gaben im Nationalpark den Bergziegen Salz zu lecken. (»Die können Sie auch bei uns im Zoo sehen«, sagte Vater zu ein paar Schweizer Touristen. »Kommen Sie doch nach Pondicherry.«) Ravi und ich zogen durch die umliegenden Teeplantagen. Alles nur Vorwände, um uns ein wenig Beschäftigung zu verschaffen. Denn wenn der späte Nachmittag kam, hatten es sich unsere Eltern im Teesalon des üppig ausgestatteten Hotels so bequem gemacht wie zwei Katzen in einem sonnigen Fenster. Mutter las, Vater plauderte mit den anderen Gästen.

In Munnar gibt es drei Hügel. Sie sind nicht zu vergleichen mit den größeren Hügeln - Bergen, könnte man schon sagen - rings um die Stadt, aber gleich am ersten Morgen fiel mir beim Frühstück auf, dass sie doch etwas Besonderes waren: Auf jedem davon stand ein Gotteshaus. Der Hügel rechts von der Hotelterrasse, jenseits des Flusses, trug hoch oben an seiner Flanke einen Hindutempel; auf dem mittleren, ein wenig weiter entfernt, stand eine Moschee; und die Erhebung zur Linken krönte eine christliche Kirche.

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