Ingrid Noll - Der Hahn ist tot

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Sie hält sich für eine Benachteiligte, die ungerecht behandelt wird und zu kurz kommt. Mit zweiundfünfzig Jahren trifft sie die Liebe wie ein Hexenschuß. Diese letzte Chance muß wahrgenommen werden, Hindernisse müssen beiseite geräumt werden. Sie entwickelt eine bittere Tatkraft: Rosemarie Hirte, Versicherungsangestellte, geht buchstäblich über Leichen, um den Mann ihrer Träume zu erbeuten.

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Eine Woche später, an einem sonnigen Sonntagvormittag, wartete ich mit dem aufgeregten Dieskau an der Leine auf Witold. Der Waldparkplatz war ganz verlassen und leer, kein Auto war auch nur von ferne zu hören. Schon nach kurzer Wartezeit wurde ich kleinmütig, meine Hochstimmung klang ab. Vielleicht kam er überhaupt nicht! Aus diesen trüben Gedanken riß mich seine Stimme heraus, hinter mir tönte es:

»Guten Morgen, geheimnisvolle Unbekannte!«

Witold war mit dem Fahrrad gekommen und ein wenig außer Puste, da er nicht die Straße, sondern einen Waldweg benutzt hatte.

Ich strahlte ihn an. Er schien sich aber gerade meine Autonummer einzuprägen. Als er sah, daß ich das sofort bemerkt hatte, grinste er ein wenig.

»Heute werden Sie ja, wie ve rsprochen, Ihr Inkognito lüften.

Also: Wie heißen Sie? Ich muß Sie schließlich anreden können.«

»Rosemarie«, sagte ich ein wenig verlegen; der Name paßte nicht zu mir, und wie die meisten Frauen war auch ich stets unzufrieden damit gewesen. Er schien diesen Namen auch nicht für geeignet zu halten.

»Weiter«, sagte er.

»Luise«, fuhr ich fort.

Er war erheitert. »Noch weiter«, forderte er amüsiert.

»Thyra«, sagte ich leise.

Witold lachte lauthals auf. Ich wußte, was nun kommen mußte, schließlich war er Deutschlehrer.

»Thyra«, wiederholte er unter herzlichem Lachen, »ich wollte ja eigentlich nur Ihren Nachnamen hören. Aber das ist ja stark«, und natürlich zitierte er jetzt Fontane:

»Und die Jarls kamen zum Feste des Jul,

Gorm Grymme sitzt im Saal,

Und neben ihm sitzt, auf beinernem Stuhl,

Thyra Danebod, sein Gemahl.«

Er lachte immer noch. »Ich werde Sie Frau Thyra nennen, denn ich habe noch nie jemanden getroffen, der so heißt. Sicher nennt man Sie Rose oder so ähnlich, das paßt aber überhaupt nicht zu Ihrem unsentimentalen Typ. Aber, Spaß beiseite, sagen Sie mir bitte Ihren vollen Namen, auch Ihre Adresse, sonst komme ich mir irgendwie geleimt vor.«

Ich strahlte ihn wieder an, das klappte schon automatisch, dann sagte ich ihm alles, was er wissen wollte.

»Übrigens hatte ich eine dänische Großmutter, von der stammt die Thyra. Nennen Sie mich ruhig so, ohne Frau. Ich finde es herrlich, wenn ich mal nicht Rosi heiße.«

»Einverstanden, Thyra. Ich bin Rainer.«

»Wenn Sie Thyra sagen, sag ich aber Witold«, erklärte ich.

»Wo haben Sie das denn ausgegraben?« rief er belustigt. »So nennt mich wiederum niemand. Ach so — ich habe diesen Namen auf meinem Buch angegeben, weil es interessanter klingt. Als Kind habe ich mich sehr geschämt für diesen Zweitnamen.«

Wir machten allerhand Scherze mit unseren neuen Namen, blieben aber im übrigen beim »Sie«. Inzwischen waren wir schon eine gute halbe Stunde gewandert, und der Dieskau freute sich.

»Mir ging noch viel im Kopf herum«, begann Witold, »wo haben Sie eigentlich den Revolver gelassen?«

»Ich habe ihn bei mir zu Hause gut versteckt, dort wird ihn niemand suchen. Aber ich werde ihn demnächst beseitigen.«

Witold war das gar nicht geheuer. Was ich damit vorhätte?

Ich wollte ihn in den Rhein schmeißen, bei Nacht und Nebel und von einer Brücke aus.

»Sie müssen das aber unverzüglich tun«, sagte er unfroh, »möglichst noch heute nacht, auch ohne Nebel! Ich dachte, er wäre längst verschwunden. Meine Frau hat ihn von einem Onkel geerbt, eventuell läßt sich diese Spur zurückverfolgen.

Woher können Sie übrigens schießen?«

Ich versprach ihm, den Revolver noch heute zu ertränken.

»Schießen kann ich eigentlich nicht. Aber in jungen Jahren hatte ich einen Freund, der sonntags mit seinem Vater immer auf einen Schießstand zum Üben ging. Ich war öfters dabei und habe auch gelegentlich mal geschossen. Im Prinzip weiß ich, wie man mit einer Waffe umgeht, aber das ist unendlich lange her, und ich war auch damals alles andere als ein As im Schießen.«

»Bei Freund fällt mir ein«, sagte Witold, »wartet zu Hause Gorm Grymme auf Sie und eventuell noch Jung Harald?«

Ich war geschmeichelt, daß er sich für mein Privatleben interessierte und überschlug mich in Versicherungen, daß niemand auf mich warte.

»Ich habe einige schwere Enttäuschungen erlebt«, deutete ich an. Witold sah mir forschend in die Augen, war aber zu taktvoll, um weiter nachzuhaken.

Später fragte ich: »War Ihre Ehe eigentlich gut?«

Er schwieg ziemlich lange.

»Wissen Sie, eine solche Frage können die wenigsten mit einem simplen Ja oder Nein beantworten. Wir wären im Herbst dreiundzwanzig Jahre verheiratet gewesen. Wäre die Ehe hoffnungslos verkorkst gewesen, hätte sie bestimmt nicht so lange gehalten.«

Mit dieser Antwort war ich ganz zufrieden. Wir wanderten fröhlich fürbaß, riefen uns zuweilen unter ironischer Betonung bei unseren Namen und lachten oft. Als wir einen Bach überqueren mußten, reichte mir Witold die Hand und hielt sie um einige Sekunden zu lang in der seinen, so wie sich auch unsere Blicke häufig eine Spur zu lang trafen.

Nach zwei Stunden Wandern war mir heiß, meine hübschen neuen Sandalen hatten mir mehrere Blasen beschert, ich hatte Durst, und auch der Dieskau suchte in jeder Bodenvertiefung nach Wasser. Bei allen Brombeersträuchern blieb ich stehen und pflückte mir Beeren. Aber Witold hatte als altgedienter Lehrer nicht nur einen Zeitplan im Kopf, sondern auch eine Wanderkarte in der Tasche. Wir würden bald rasten, versprach er. In einem Dörfchen kannte er eine Wirtschaft, wo man hinterm Haus im Garten sitzen konnte. Die anderen Gäste hockten alle in der muffigen Stube. Witold organisierte ein Tablett und holte von drinnen eine Kanne Apfelwein und zwei Portionen Handkäse.

»Ich hab’ Sie gar nicht erst nach Ihren Wünschen gefragt«, sagte er, »aber hier gibt es bestimmt nichts, was besser schmecken könnte.« Er hatte recht.

Ein Brunnen erquickte den müden Dieskau. Nach zwei Gläsern Most, die ich gierig heruntergestürzt hatte, schien mir die Welt golden oder rosarot, und ich hatte große Lust, meinen Witold einfach zu küssen. Aber so sehr hatte ich mich doch nicht verändert; ich traute mich nicht.

Witold trank ebenfalls mehrere Gläser und redete viel.

Währenddessen streichelte er ununterbrochen den Hund zu meinen Füßen, bis es mir schließlich dämmerte, daß eigentlich meine Beine gemeint waren. Ich sah ihn an mit windheißen Augen.

»Eigentlich schade«, sagte Witold in heiterer Stimmung, »daß wir beiden Komplizen uns nicht ganz normal treffen können. Oder sollen wir nächsten Sonntag wieder so eine Expedition ins Unbekannte machen?«

Da hatte ich zwar nichts dagegen, aber ich hatte mir schon während der langweiligen Bürostunden einen Plan zurechtgelegt.

»Wir könnten uns doch — meinetwegen vor Zeugen — ganz neu kennenlernen! Dann wird kein Kommissar auf die Idee kommen, daß wir uns schon früher kannten und ich irgend etwas mit der Sache zu tun habe.«

Witold verstand mich gleich. Er überlegte hin und her.

»In der nächsten Zeit sind überall an der Bergstraße Weinfeste, Kirmes, Altstadtrummel. Dort könnten wir uns zufällig an einem langen Tisch mit vielen, vielen Menschen begegnen.«

Die Idee machte mir Vergnügen. Wir besprachen alles genau. Ich sollte mit einer Freundin (wie gut, daß ich wenigstens Beate hatte!) in einer bestimmten Weinheimer Straußwirtschaft an einem Tisch sitzen, möglichst zeitig, damit noch kein unübersichtliches Gedränge herrsche. Witold wollte mit einem Freund (jenem Doktor Schröder, von dem er das Wochenendhäuschen hatte) vorbeischlendern und sich zu uns an den langen Tisch setzen, rein zufällig. Und dann würden unsere Freunde Zeuge werden, wie wir uns kennenlernten. Daß Beate den Witold vom Sehen her kannte, spielte keine große Rolle, würde sogar alles erleichtern, dachte ich.

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