Jonathan Franzen - Die Korrekturen

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Nach fast fünfzig Ehejahren hat Enid Lambert nur ein Ziel: ihre Familie zu einem letzten Weihnachtsfest um sich zu scharen. Alles könnte so schön sein, gemütlich, harmonisch. Doch Parkinson hat ihren Mann Alfred immer fester im Griff, und die drei erwachsenen Kinder durchleben eigene tragikomischen Malaisen. Gary steckt in einer Ehekrise. Chip versucht sich als Autor. Und Denise ist zwar eine Meisterköchin, hat aber in der Liebe kein Glück…
Franzen verbindet einzigartig Familien- und Gesellschaftsgeschichte.

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«Guck mal, Mommy», sagte April.

«Unsere Vereinbarung ist strikt mündlich», sagte Gitanas.

«Aber das, was Sie dort tun, ist natürlich nicht wirklich illegal», sagte Eden.

Gitanas beantwortete ihre Frage, indem er eine ganze Weile aus dem Fenster schaute. In seiner roten gerippten Jacke sah er aus wie ein Motocross-Rennfahrer. «Natürlich nicht», sagte er dann.

«Es ist also kein Internetbetrug», sagte Eden.

«Nein, nein. Internetbetrug? Nein.»

«Weil, also, ich will ja kein Angsthase sein, aber es klingt beinahe danach.»

«Sämtliche beweglichen Vermögenswerte meines Landes sind ohne das geringste Aufsehen in eurem Land verschwunden», sagte Gitanas. «Ein reiches, mächtiges Land hat die Regeln aufgestellt, an denen wir Litauer krepieren. Warum sollten wir diese Regeln befolgen?»

«Eine grundlegende Foucault'sche Frage», sagte Chip.

«Aber auch eine Robin-Hood-Frage», sagte Eden. «Was mich in rechtlicher Hinsicht nicht gerade beruhigt.»

«Ich biete Cheep fünfhundert US-Dollar pro Woche. Und Prämien, wenn ich es für angebracht halte. Cheep, sind Sie interessiert?»

«Hier in der Stadt kann ich mehr verdienen.»

«Versuchen Sie's mit tausend pro Tag, Minimum», sagte

Eden.

«Ein Dollar hält in Vilnius lange vor.»

«Oh, bestimmt», sagte Eden. «Genau wie auf dem Mond. Was soll man da auch kaufen?»

«Cheep», sagte Gitanas. «Erzählen Sie Eden, was man sich in einem armen Land für Dollars kaufen kann.»

«Ich nehme an, man isst und trinkt dort ganz gut», sagte Chip.

«Einem Land, in dem eine junge Generation in moralischer Anarchie aufgewachsen ist — und Hunger hat.»

«Dürfte nicht schwer sein, eine hübsche Begleitung zu finden, falls Sie das meinen.»

«Wenn es Ihnen nicht das Herz bricht», sagte Gitanas, «ein süßes kleines Mädchen aus der Provinz vor sich auf die Knie sinken zu sehen — »

«Pfui, Gitanas», sagte Eden. «Hier ist ein Kind im Zimmer.»

«Ich bin auf einer Insel», sagte April. «Mommy, guck mal, meine Insel.»

«Ich rede ja von Kindern», sagte Gitanas. «Fünfzehnjährigen. You have Dollars? Dreizehn. Zwölf.»

«Mit Zwölfjährigen können Sie mich nicht ködern», sagte Chip.

«Ist Ihnen neunzehn lieber? Neunzehnjährige gibt's sogar noch billiger.»

«Das, ähm, also ehrlich», sagte Eden und wedelte mit den Händen.

«Ich möchte, dass Cheep begreift, warum ein Dollar viel Geld ist. Warum mein Angebot Hand und Fuß hat.»

«Mein Problem ist», sagte Chip, «dass ich mit diesen Dollars Schulden in Amerika begleichen muss.»

«Glauben Sie mir, mit diesem Problem sind wir in Litauen vertraut.»

«Chip möchte ein Grundgehalt von eintausend pro Tag, plus Erfolgszulagen», sagte Eden.

«Eintausend pro Woche», sagte Gitanas. «Dafür, dass er meinem Projekt Legitimität verleiht. Dass er kreativ arbeitet und Anrufer beruhigt.»

«Ein Prozent vom Bruttoumsatz», sagte Eden. «Ein Prozent nach Abzug seiner zwanzigtausend Dollar Monatsgehalt.»

Ohne sie zu beachten, holte Gitanas einen dicken Umschlag aus seiner Jacke und begann, mit stummeligen, ungepflegten Fingern Hundertdollarscheine abzuzählen. April hockte auf einem Stück hellem Zeitungspapier, umgeben von langzahnigen Monstern und grausam bunten Kritzeleien. Gitanas warf ein Bündel Hunderter auf Edens Schreibtisch. «Dreitausend», sagte er, «für die ersten drei Wochen.»

«Und Business-Class fliegt er natürlich auch», sagte Eden.

«In Ordnung.»

«Und erstklassige Unterbringung in Vilnius.»

«In der Villa ist ein Zimmer für ihn, kein Problem.»

«Und wer beschützt ihn vor den kriminellen Kriegsherren?»

«Vielleicht bin ich ja selbst einer, ein bisschen zumindest», sagte Gitanas mit einem matten, schamhaften Lächeln.

Chip betrachtete den Haufen Grün auf Edens Schreibtisch. Von irgendwas hatte er plötzlich einen Ständer, vielleicht vom Bargeld, vielleicht von den verdorbenen, lüsternen Neunzehnjährigen, vielleicht auch nur von der Aussicht, sich in ein Flugzeug zu setzen und achttausend Kilometer zwischen sich und den Albtraum seines Lebens in New York zu legen. Was Drogen immer wieder so sexy machte, war die Chance, ein anderer zu sein. Noch Jahre nachdem er begriffen hatte, dass er von Dope bloß paranoid und schlaflos wurde, bekam er allein beim Gedanken, welches zu rauchen, einen Ständer. Lechzte immer noch nach dieser Flucht aus dem Käfig.

Er berührte die Hunderter.

«Ich geh am besten schon mal online und buche Ihnen beiden einen Flug», sagte Eden. «Sie können sofort abreisen!»

«Also, werden Sie's machen?», fragte Gitanas. «Es ist massig Arbeit, massig Spaß. Ziemlich geringes Risiko. Aber ganz ohne Risiko geht's natürlich nicht. Dafür ist zu viel Geld im Spiel.»

«Verstehe», sagte Chip, die Hand auf den Hundertern.

Pomp und Feierlichkeit von Hochzeiten hatten eine verlässliche Wirkung auf Enid: Vor lauter Heimatliebe — zum Mittelwesten im Allgemeinen und den Vororten von St. Jude im Besonderen — ging ihr das Herz auf, und darin lag für sie der einzig wahre Patriotismus und die einzig mögliche Spiritualität. Sie hatte unter Präsidenten gelebt, die so unredlich wie Nixon, so dumm wie Reagan und so abscheulich wie Clinton waren, da bedeutete es ihr mittlerweile nichts mehr, die amerikanische Flagge zu schwenken, und keines der Wunder, um die sie Gott in ihren Gebeten angefleht hatte, war jemals eingetreten; wenn sie dagegen während einer samstäglichen Trauung zur Zeit der Fliederblüte in der Presbyterianerkirche von Paradise Valley saß und den Blick schweifen ließ, sah sie dort zweihundert nette Menschen und keinen einzigen schlechten. Alle ihre Freunde waren nett und hatten selbst nette Freunde, und weil nette Leute normalerweise nette Kinder großzogen, war Enids Welt wie ein Rasen, auf dem das Rispengras so dicht wuchs, dass das Böse darin einfach keine Luft bekam: ein Wunder an Nettigkeit. Wenn es, zum Beispiel, eine von Esther und Kirby Roots Töchtern war, die an Kirbys Arm den presbyterianischen Mittelgang entlangschritt, dachte Enid daran, wie das kleine Mädchen an Halloween in einem Ballerinakostüm vor ihrer Tür um Süßes gebettelt, als Pfadfinderin Kekse verkauft und später auf Denise aufgepasst hatte und wie es sich die Root-Mädchen, auch als sie längst fortgegangen waren, um an einem guten College im Mittelwesten zu studieren, nicht hatten nehmen lassen, jedes Mal wenn sie in den Ferien heimkehrten, an Enids Hintertür zu klopfen, um ihr von den neuesten Ereignissen im Haus der Roots zu berichten, ja oft sogar eine Stunde oder länger blieben (und zwar nicht, das wusste Enid genau, weil Esther sie dazu angehalten hatte, sondern einfach weil sie wohlerzogene Kinder aus St. Jude waren, die sich ganz selbstverständlich dafür interessierten, wie es anderen Menschen ging), und so schwoll Enid das Herz, wenn sie zusah, wie ein weiteres dieser lieben, herzensguten Root-Mädchen, zur Belohnung, das Ja-Wort eines jungen Mannes entgegennahm, der einen dieser adretten Haarschnitte hatte, wie sie einem in Herrenmoden-Anzeigen begegneten, eines ganz famosen jungen Burschen, der die richtige, kernige Einstellung hatte, höflich zu älteren Leuten war, nichts von vorehelichem Geschlechtsverkehr hielt und einen Beruf ausübte, in dem er, vielleicht als Elektroingenieur, vielleicht als Umweltbiologe, der Gesellschaft diente und der nun, als Spross einer liebevollen, stabilen, traditionsbewussten Familie, selbst eine liebevolle, stabile, traditionsbewusste Familie gründen wollte. Falls der Schein Enid nicht ganz und gar trog, waren junge Männer dieses Schlages auch jetzt, da das zwanzigste Jahrhundert sich dem Ende zuneigte, im vorstädtischen St. Jude noch die Norm. All die jungen Burschen, die Enid schon gekannt hatte, als sie noch Wölflinge waren, ihre Toilette im Erdgeschoss benutzt und ihren Schnee geschippt hatten, die vielen Driblett-Jungs, die diversen Persons, die kleinen Schumpert-Zwillinge, all die anständigen und ansehnlichen jungen Männer (die Denise als Teenager, zu Enids stillem Zorn, mit ihrem «amüsierten» Blick abgewiesen hatte) würden, wenn sie es nicht längst getan hatten, über kurz oder lang nette, normale Mädchen einen protestantischen Herzland-Mittelgang entlangführen und sich, falls nicht in St. Jude selbst, so doch wenigstens innerhalb derselben Zeitzone niederlassen. Nun wusste Enid in der tiefsten Tiefe ihres Herzens, dort, wo sie sich weniger von ihrer Tochter unterschied, als sie sich eingestehen mochte, dass es Fräcke in schöneren Farben als Ultramarin gab und dass Brautkleider aus exotischeren Stoffen als malvenfarbenem Crêpe de Chine geschneidert werden konnten; und doch, auch wenn die Ehrlichkeit sie zwang, sich das Adjektiv «vornehm» für Hochzeiten dieser Art zu versagen, war da ein lauterer und glücklicherer Teil in ihrem Herzen, dem genau diese Trauungen am besten gefielen, denn ein Mangel an Eleganz zeigte den versammelten Gästen doch nur, dass es für beide Familien, die hier vereint wurden, Werte gab, die wichtiger waren als Stil. Enid glaubte an die Harmonie, und am wohlsten fühlte sie sich auf Hochzeiten, auf denen die Brautjungfern ihre selbstsüchtigen persönlichen Vorlieben hintanstellten und Kleider trugen, die mit den Ansteckbouquets und Cocktailservietten, mit der Tortenglasur und den Geschenkbändern harmonierten. Sie war zufrieden, wenn auf eine kirchliche Trauung in der Methodistenkirche von Chiltsville ein bescheidener Empfang im Chiltsville-Sheraton folgte. Sie war zufrieden, wenn eine vornehmere Hochzeit in der Presbyterianerkirche von Paradise Valley ihren krönenden Abschluss im Clubhaus von Deepmire fand, wo selbst die Streichholzbriefchen (Dean & Trish ♦ 13. Juni 1987) ins Farbschema passten. Das Wichtigste aber war, dass Braut und Bräutigam harmonierten: dass sie sich in puncto Herkunft, Alter und Bildungsgrad glichen. Manchmal, auf Hochzeiten, die nicht gar so gute Freunde von Enid ausrichteten, war die Braut fülliger oder wesentlich älter als der Bräutigam, oder die Familie des Bräutigams stammte aus einer ländlichen Kleinstadt im Norden und war sichtlich überwältigt von der Deepmire'schen Vornehmheit. Auf einem solchen Empfang taten Enid dann die Hauptakteure leid. Sie wusste ganz einfach, dass die Ehe vom ersten Tag an ein Kampf sein würde. Aber der viel typischere Fall war der, dass der einzige Missklang in Deepmire von einem nicht salonfähigen Trinkspruch herrührte, den irgendein zweitrangiger Gast ausbrachte, häufig ein Collegefreund des Bräutigams, häufig mit Bart oder fliehendem Kinn, immer beschwipst, ein Mensch, der sprach, als käme er gar nicht aus dem Mittelwesten, sondern aus irgendeiner östlicheren, urbaneren Gegend, und der sich großtun wollte, indem er eine «witzige» Anspielung auf vorehelichen Sex machte, die Braut wie Bräutigam erröten oder mit geschlossenen Augen lachen ließ (und zwar nicht, das spürte Enid, weil sie, was er sagte, komisch fanden, sondern weil sie von Natur aus taktvoll waren und den unsensiblen Kerl nicht merken lassen wollten, wie unsensibel die Bemerkung war), während Alfred den Kopf schief legte, als wäre er taub, und Enid im Raum umhersah, bis ihr Blick auf den einer Freundin traf, mit der sie ein beruhigendes Stirnrunzeln tauschen konnte.

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