Jonathan Franzen - Die Korrekturen

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Nach fast fünfzig Ehejahren hat Enid Lambert nur ein Ziel: ihre Familie zu einem letzten Weihnachtsfest um sich zu scharen. Alles könnte so schön sein, gemütlich, harmonisch. Doch Parkinson hat ihren Mann Alfred immer fester im Griff, und die drei erwachsenen Kinder durchleben eigene tragikomischen Malaisen. Gary steckt in einer Ehekrise. Chip versucht sich als Autor. Und Denise ist zwar eine Meisterköchin, hat aber in der Liebe kein Glück…
Franzen verbindet einzigartig Familien- und Gesellschaftsgeschichte.

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Er war halb in jemanden verliebt, den er nie wieder sehen durfte. Er hatte einer hart arbeitenden Frau, die College-Football guckte, neun Dollar gestohlen. Selbst wenn er später wieder hinging, ihr das Geld zurückgab und sich entschuldigte, blieb er der Mann, der sie, kaum dass sie ihm den Rücken kehrte, übers Ohr gehauen hatte. Sie war für immer aus seinem Leben verschwunden, nie konnte er ihr mit den Fingern durchs Haar fahren, und es war kein gutes Zeichen, dass dieser neuerliche Verlust ihn hyperventilieren ließ. Dass er keine Lakritze mehr hinunterbekam, weil der Schmerz zu groß war.

Statt Schule las er Schwule, statt Sprite las er Streit.

Im Schaufenster eines Optikers stand: UNTERSUCHE IHREN KOPF.

Schuld war das Geld, waren die Demütigungen, die einer aushalten musste, der keines hatte. Jeder Kinderwagen, den er sah, jedes Handy, jede Yankee-Mütze, jeder Jeep quälte ihn. Er war nicht habsüchtig, er war nicht neidisch. Aber ohne Geld war er kein Mann.

Wie er sich verändert hatte, seit er vom College geflogen war! Er wollte gar nicht mehr in einer anderen Welt leben; er wollte bloß das: in dieser Welt ein Mann mit Würde sein. Und vielleicht hatte Doug ja Recht, vielleicht waren die Brüste in seinem Drehbuch Nebensache. Dafür begriff er jetzt endlich — hatte es endlich geschnallt — , dass er den theoretischen Eingangsmonolog einfach streichen konnte, und zwar in Gänze. Zehn Minuten würde er brauchen, um diese Korrektur in Edens Büro auszuführen.

Vor Edens Haus gab er dem Taxifahrer alle neun gestohlenen Dollar. Gleich um die Ecke sah er auf einer Kopfsteinpflasterstraße ein Filmteam drehen, sechs LKWs, grelle Jupiterlampen, stinkende Generatoren im Regen. Chip kannte den Sicherheitscode zu dem Gebäude, und der Fahrstuhl war nicht abgeschlossen. Er betete zu Gott, dass Eden das Drehbuch noch nicht gelesen hatte. Die frisch korrigierte Fassung in seinem Kopf war das einzig wahre Drehbuch; doch auf dem elfenbeinfarbenen gehämmerten Papier des Exemplars, das Eden vorlag, dümpelte der alte Eingangsmonolog noch vor sich hin.

Durch die gläserne Außentür im vierten Stock sah er Licht in Edens Büro. Dass seine Socken trieften, seine Jacke wie eine nasse Kuh am Meeresufer roch und er keine Möglichkeit hatte, sich die Hände oder das Haar abzutrocknen, war zweifellos unangenehm, aber es war noch immer ein solcher Genuss, keine zwei Pfund norwegischen Lachs mehr in der Hose zu haben, dass er sich, verglichen damit, regelrecht wohl fühlte.

Er klopfte an die Scheibe, bis Eden aus ihrem Zimmer kam und zu ihm hinausspähte. Eden hatte hohe Wangenknochen, große, wasserblaue Augen und dünne, durchscheinende Haut. Jede überflüssige Kalorie, die sie beim Mittagessen in L. A. oder beim Martinitrinken in Manhattan zu sich genommen hatte, würde auf dem heimischen Trimmrad, in ihrem privaten Schwimmclub oder im allgemeinen Irrsinn, den es bedeutete, Eden Procuro zu sein, umgehend wieder verbrannt. Für gewöhnlich war sie elektrisiert und glühte, ein Bündel heißer Kupferdrähte; doch jetzt, als sie sich der Tür näherte, schien sie zaghaft oder irgendwie nervös. Immer wieder drehte sie sich zu ihrem Büro um.

Chip winkte ihr, ihn reinzulassen.

«Sie ist nicht hier», sagte Eden durch die Scheibe.

Chip gestikulierte erneut. Eden öffnete die Tür und legte sich die Hand aufs Herz. «Chip, tut mir ja so Leid, das mit Ihnen und Julia — »

«Ich suche mein Drehbuch. Haben Sie es schon gelesen?»

«Ich — ? Nur ganz oberflächlich. Ich muss es noch einmal lesen. Mir Notizen machen!» Eden kritzelte etwas in Höhe ihrer Schläfe in die Luft und lachte.

«Es geht um den Eingangsmonolog», sagte Chip. «Ich hab ihn gestrichen.»

«Oh, wunderbar, wenn jemand zu Streichungen bereit ist. Zauberhaft.» Sie sah sich zu ihrem Büro um.

«Meinen Sie denn, ohne den Monolog — »

«Chip, brauchen Sie Geld?»

Eden lächelte ihn mit einer so seltsam vergnügten Offenherzigkeit an, dass es ihm vorkam, als habe er sie betrunken oder mit heruntergelassener Hose erwischt.

«Na ja, völlig pleite bin ich nicht», sagte er.

«Nein, nein, klar. Aber trotzdem.»

«Warum?»

«Und können Sie mit dem Internet umgehen?», fragte sie. «Beherrschen Sie Java? HTML?»

«Himmel, nein.»

«Ach, kommen Sie doch mal eben mit in mein Büro. Ja?

Kommen Sie.»

Hintereinander gingen sie an Julias Schreibtisch vorbei, wo das einzig sichtbare Indiz, das auf Julia verwies, ein Plüschfrosch auf dem Computer-Monitor war.

«Da ihr ja jetzt getrennt seid», sagte Eden, «gibt's eigentlich keinen Grund mehr, warum Sie nicht — »

«Wir sind nicht getrennt, Eden.»

«Doch, doch, glauben Sie mir, es ist aus», sagte Eden. «Endgültig. Und ich denke, ein kleiner Tapetenwechsel würde Ihnen helfen, darüber hinweg-»

«Eden, Julia und ich haben uns vorübergehend — »

«Nein, Chip, tut mir Leid, nicht vorübergehend: für immer.» Eden lachte erneut. «Vielleicht ist Julia nicht so gnadenlos direkt, aber ich bin es. Und deshalb gibt es jetzt, wenn ich's mir recht überlege, eigentlich keinen Grund mehr, warum Sie nicht…» Sie führte Chip in ihr Büro. «Gitanas? Unglaublicher Zufall. Ich habe hier den richtigen Mann für den Job.»

Auf einem Stuhl vor Edens Schreibtisch saß ein Mann ungefähr in Chips Alter, der eine rote gerippte Lederjacke und enge weiße Jeans trug. Sein Gesicht war breit und pausbäckig, sein Haar eine muschelförmige blonde Skulptur.

Eden schien vor Begeisterung kurz vor dem Höhepunkt zu sein. «Da zermartere ich mir das Hirn, Gitanas, wer Ihnen helfen könnte, und schon klopft der vermutlich bestgeeignete Mann von ganz New York an die Tür! Chip Lambert, Sie kennen doch meine Assistentin Julia?» Sie zwinkerte Chip zu. «Nun, das ist Julias Ehemann, Gitanas Misevicius.»

Chip konnte sich nicht erinnern, jemals einem Menschen begegnet zu sein, der ihm in nahezu jeder Hinsicht — Haar- und Augenfarbe, Kopfform, Größe und Körperbau — , vor allem aber wegen dieses misstrauischen, schamhaften Lächelns, das auf seinem Gesicht lag, so sehr ähnelte wie Gitanas. Er sah aus wie

Chip, nur dass er sich schlechter hielt und schiefe Zähne hatte. Ohne aufzustehen oder die Hand auszustrecken, nickte er. «Wie geht's», sagte er nervös.

Immerhin, dachte Chip, hatte Julia einen Typ.

Eden klopfte auf die Sitzfläche eines freien Stuhls. «Hier, hier, hier», sagte sie zu ihm.

Ihre Tochter April hockte zwischen verstreuten Buntstiften und einem Bündel Papier auf dem Ledersofa vor den Fenstern.

«Hallo, April», sagte Chip. «Wie waren die Nachtische?»

Die Frage schien April nicht zu schmecken.

«Sie wird sie heute Abend probieren», sagte Eden. «Gestern musste jemand Grenzen testen.»

«Ich hab gar keine Grenzen getestet», sagte April.

Das Papier auf Aprils Schoß war elfenbeinfarben und hatte auf der Rückseite Text.

«Nun setzen Sie sich schon!», ermahnte ihn Eden, während sie zu ihrem Schreibtisch aus Birkenholzlaminat ging. Das große Fenster hinter ihr war voller Regenlinsen. Über dem Hudson lag Nebel. Schwärzliche Schlieren deuteten New Jersey an. Edens Trophäen, überall an den Wänden, waren Filmplakate von Kevin Kline, Chloe Sevigny, Matt Damon, Winona Ryder.

«Chip Lambert», sagte sie zu Gitanas, «ist ein blendender Autor, der gerade ein Drehbuch für mich entwickelt, und er hat in Anglistik promoviert und die letzten zwei Jahre mit meinem Mann zusammen Fusionen und Akquisitionen vorbereitet, und er kennt sich blendend mit dem ganzen Internetzeugs aus, gerade eben noch haben wir über Java und HTML gesprochen, und wie Sie sehen, macht er eine sehr eindrucksvolle, äh — » Jetzt erst schien sie wahrzunehmen, wie Chip aussah. Sie riss die Augen auf. «Da draußen scheint es ja wie aus Kübeln zu regnen. Normalerweise ist Chip nicht, äh, nicht ganz so nass. (Mein Lieber, Sie sind aber wirklich ziemlich nass.) Ganz ehrlich, Gitanas, einen Besseren finden Sie nicht. Und Chip, ich bin einfach… hingerissen, dass Sie vorbeigekommen sind. (Sie sind aber wirklich patschnass.)»

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