Jonathan Franzen - Weiter weg

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Persönlicher Bevollmächtigter von New York (State):Hm. Wann war das?

JF:Ende der Siebziger, Anfang der Achtziger.

Persönlicher Bevollmächtigter von New York (State):Du lieber Gott. Ich hatte es befürchtet. Das waren in der Tat ein paar wilde und verrückte Jahre. Sie war damals nicht ganz bei klarem Verstand. Und Sie würden ihr einen großen Gefallen tun — sich selbst übrigens auch — , wenn Sie diese ganze Phase ihr gegenüber nicht erwähnen würden.

JF:Aber das sind genau die Jahre, über die ich mit ihr sprechen wollte.

Persönlicher Bevollmächtigter von New York (State):Und genau deshalb prüfe ich Ihre Fragen! Glauben Sie mir, sie ist nicht gut auf dieses Thema zu sprechen. Noch heute kommt ab und zu mal jemand auf die Idee, Fotos von ihr aus besagten Jahrzehnten abzudrucken. Meistens in niederträchtiger Absicht — man begegnet ja immer ein paar widerlichen Paparazzi vor der Entzugsklinik, die nur darauf warten, einen Schnappschuss von einer ihnen um Klassen überlegenen Person in den Kasten zu kriegen, aufgenommen im einzigen bedauerlichen Moment in einem ansonsten fabelhaften Leben. Aber das ist nicht das Schlimmste. Ganz und gar unglaublich sind diejenigen, die aufrichtig überzeugt sind, sie habe damals besser ausgesehen, weil alles so leicht mit ihr war. Die denken, sie tun ihr eine Art Gefallen, wenn sie sie so zeigen: dreckig wie die Hölle, in alle Richtungen überbordend, total von der Rolle, Riesenhygieneprobleme, keinen müden Cent in der Tasche. Verbrechen, Müll, beschissene Architektur, verlassene Textilstädte, bankrotte Eisenbahngesellschaften, Love Canal, Son of Sam, Aufstände in Attica, Hippies auf einem matschigen Acker: Sie glauben nicht, wie viele Versager und gescheiterte Künstler hier ganz ergriffen und wehmütig reinspazieren und meinen, sie kennen noch die «echte» Version unserer Guten! Und dann rumjammern, sie sei nicht mehr die Alte. Was sie auch nicht mehr ist, verdammt richtig! Zum Glück! Machen Sie sich bitte mal klar, wie abgrundtief peinlich ihr das eigene Verhalten in jenen unglückseligen Jahren heute ist, wo sie ihr Leben wieder im Griff hat.

JF:Und damit befinde ich mich jetzt in der Gesellschaft der Versager und gescheiterten Künstler, oder was?

Persönlicher Bevollmächtigter von New York (State):Ach, Sie waren jung. Lassen wir’s dabei bewenden. Sagen Sie mir, was Sie sonst noch für Fragen haben. Hat Janelle unser tolles neues Fotoprojekt erwähnt?

JF:Ja, hat sie.

Persönlicher Bevollmächtigter von New York (State):Dafür sollten Sie viel Zeit einplanen. Und was noch?

JF:Na ja, also, ehrlich gesagt hatte ich gehofft, sie und ich könnten ein eher persönliches Gespräch führen. Gemeinsam zurückblicken. Sie hat in all den Jahren viel für mich bedeutet. Vieles symbolisiert. Vieles beschleunigt.

Persönlicher Bevollmächtigter von New York (State):Klar! Natürlich! Für uns alle! Und «persönlich» ist toll — verstehen Sie mich da nicht falsch. Aus nächster Nähe und «persönlich», das ist toll. Es geht bei ihr ja nicht nur um Macht und Geld, sondern auch um Zuhausesein, Familie und Romantik. Machen Sie das, auf jeden Fall, meinen Segen haben Sie. Sehen Sie nur zu, dass Sie gewisse Jahrzehnte meiden. Sagen wir, die Spanne von 65 bis 85, so ungefähr. An was denken Sie denn so aus der Zeit davor?

JF:An kaum etwas. Eigentlich nur an ein paar Bettelarmband-Anhänger. Sie wissen schon — der große Ball, der an Silvester pünktlich um Mitternacht am Times Square runtergelassen wurde, was im Mittelwesten schon um elf im Fernsehen kam. Und die Niagarafälle, die zu meinem großen Erstaunen jeden Abend abgestellt wurden. Und die Freiheitsstatue, von der man uns erzählte, sie sei aus Pennys gemacht, die französische Schulkinder gespendet hätten. Und das Empire State Building. Der Song «Fifteen Miles on the Erie Canal». Das war’s auch schon.

Persönlicher Bevollmächtigter von New York (State):«Das war’s auch schon?» Das war’s auch schon? Sie haben gerade fünf amerikanische Mega-Ikonen allererster Sahne genannt! Fünf! Nicht so übel, würde ich sagen! Gibt es irgendeinen Staat, der auch nur annähernd so viel vorzuweisen hat?

JF:Kalifornien?

Persönlicher Bevollmächtigter von New York (State):Abgesehen von Kalifornien?

JF:Aber das war doch alles nur Kitsch. Es hat mir nichts bedeutet. Viel besser habe ich New York durch Harriet — Spionage aller Art … kennengelernt, ein Kinderbuch. Die erste Figur aus der Literatur, in die ich mich verliebte, war ein Mädchen aus Manhattan. Und ich liebte sie nicht nur — ich wollte sie sein . Mein ganzes schönes Vorstadtleben wollte ich aufgeben, an die Upper East Side ziehen und Harriet M. Welsch sein, mit ihrem Notizbuch und ihrer Taschenlampe und ihren lockeren Eltern. Und noch heftiger verliebte ich mich, ein paar Jahre später, in ihre Freundin Beth Ellen aus dem Fortsetzungsband. Auch von der Upper East Side. Sie verbrachte jeden Sommer in Montauk. War reich, dünn, blond. Und so wunderschön unglücklich. Ich dachte, ich könnte Beth Ellen glücklich machen. Ich dachte, ich wäre der eine Mensch auf der Welt, der sie verstand und sie glücklich machen könnte, wenn ich nur jemals aus St. Louis wegkäme.

Persönlicher Bevollmächtigter von New York (State):So. Das klingt alles ein kleines bisschen, hm … bizarr. Ich meine den Minderjährigkeitsaspekt daran. Selbstverständlich ist New York sehr stolz auf die lange Tradition der Vielfalt und Toleranz — da fällt mir ein, Sekunde mal eben, ich habe eine Idee. ( Wählt. ) Jeremy? Ja, ich bin’s, Rick. Hören Sie, haben Sie eine Minute Zeit für einen Besucher? Ja, unser «Schriftsteller», genau, genau, macht eine Art Reiseführer. Wir sind gerade dabei, ihm ein paar Aspekte zu liefern, und — oh. Oh, fabelhaft, das war mir nicht klar. Toleranz und Vielfalt? Phantastisch! Ich bringe ihn gleich rüber. ( Legt auf. ) Unser Historiker hat was für Sie. Hat Ihnen ein ganzes Paket zusammengestellt. Hier tobt ein solcher Wahnsinn, dass die rechte Hand nicht mehr weiß, was die linke tut.

JF:Das ist sehr freundlich. Aber ich bin nicht sicher, ob ich so ein Paket brauche.

Persönlicher Bevollmächtigter von New York (State):Glauben Sie mir, das da werden Sie haben wollen. Jeremy, hö hö, macht’s ganz ausgezeichnet. Und — ohne Ihre Illusionen zerstören zu wollen — wenn Sie erst Ihr Buch schreiben, wird es Ihnen vielleicht noch gute Dienste leisten. Für den Fall, dass das Interview nicht ganz hergibt, was Sie sich erhoffen. Sind wir uns übrigens über die Grundregeln einig? Würden Sie die noch mal wiederholen?

JF:Die interessanten Jahrzehnte umschiffen?

Persönlicher Bevollmächtigter von New York (State):Ja. Gut. Und auch Ihre Schwäche für die kleinen Mädchen.

JF:Aber ich war damals selbst noch ein Kind!

Persönlicher Bevollmächtigter von New York (State):Ich warne Sie ja nur, denn sie wird dafür nicht empfänglich sein. Aber Ihre Leidenschaft für sie und ihre aufregenden neuen Projekte? Ja! Absolut! Hingegen Ihre Leidenschaft für fiktive vorpubertäre Upper-East-Side-Küken in den rauen Sechzigern? Eher nicht. Bitte folgen Sie mir, hier entlang.

JF:Haben Sie eine ungefähre Vorstellung, wann ich sie endlich selbst sprechen kann?

Persönlicher Bevollmächtigter von New York (State):Jeremy? Ich möchte Sie mit unserem «Schriftsteller» bekannt machen. Interessanterweise aus Manhattan.

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