Gustav Freytag - Die Ahnen

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Das Kind hielt dem Gaste die Hand hin, Ingo hob den Kleinen zu sich empor und küßte ihn, und der Knabe hing sich sogleich vertraulich um den Hals des Mannes. Jetzt trat auch der König näher; zwischen dem Königspaar schritt Ingo in die Halle und tauschte mit beiden Worte der Begrüßung, bis der König dem Sprecher befahl, die fremden Gäste zur Herberge zu führen. Ingo kehrte zu seinem Gefolge zurück, die Mienen der Thüringe wurden freundlicher, ein und der andere Krieger trat zu den Fremden, begrüßte sie und begleitete sie an den Saal, der zur Wohnung der Gäste bestimmt war. Die Diener trugen Speise und Trank, Polster und Decken. Und wieder kam der Sprecher des Königs und lud Ingo zum Königsmahle.

Es war später Abend, als Ingo von einem Kämmerer des Königs und dem Fackelträger geleitet zu der Herberge seiner Mannen zurückkehrte. An der Tür des Saales saß Berthar allein, das Schlachtschwert hielt er zwischen den Beinen, der Schild lehnte am Pfosten, im Fackellicht schimmerte sein grauer Bart und der Panzer unter dem Lodenrock. Ingo entließ grüßend die Diener des Königs, Berthar steckte die Fackel in die große Tülle des eisernen Leuchters, der mannshoch in der Mitte des Raumes ragte. Der Lichtschein fiel auf die Reihen der Männer, die auf den Polstern am Boden schliefen, das Schwert an der Seite, zu ihren Häuptern Helm und Panzerhemd. »Du hieltest treue Wache, Vater,« sprach Ingo, »wie behagen dir unsere neuen Wirte?«

»Sie schielen,« lachte der Alte, »das Sprichwort gilt, je größer ein König, um so wilder die Flöhe in der Schlafdecke, die er dem zugewanderten Gast breitet. Mager war die Abendkost, die der Wirt bot, aber die Königin sandte Wein und süßes Zubrot, und deine Knaben liegen satt und reisemüde bei ihrem Heerschild. Es ist ein geräumiger Bau,« fuhr er fort, in die dunklen Winkel spähend, »dort auf der Bühne ist dir in einer Laube das Herrenlager aufgeschlagen. Merke, mein König, unter den Steinwänden der Riesenburg ist dies der einzige hölzerne Saal, abseit steht er an der Mauer, die ihn im Rücken überragt, und wenn einer der Königsmannen etwa bei Nacht eine Fackel an das Holzwerk legt und die Tür schließt, dann lodert der Saal still in Flammen auf, und das Knistern wird die Ruhe des Burgherrn wenig stören.«

Ingo wechselte einen Blick des Verständnisses mit dem Alten und fragte leiser: »Wie war der Gruß der Königsmannen?«

»Sie schlichen wie Füchse um das Nest, wenig sind sie an Hofsitte gewöhnt, sie prahlten mit der Macht ihres Gebieters und betrachteten prüfend unsere Waffen. Ich merke, Herr, sie hoffen alle, daß sie mit uns scharfen Schwertschlag tauschen werden. Mein König war zuweilen von Feinden umringt, nie aber war das Gehege so fest.«

»Noch weiß König Bisino nicht, was er befehlen soll,« versetzte Ingo, »und die Königin ist uns wohlgesinnt.«

»Keiner vom Hofgesinde rühmte mir, daß die Königin schön sei,« versetzte der Alte, »daraus erkenne ich, daß sie ihre Herrin fürchten. Vielleicht hilft die Furcht meinem König diese Nacht zu ruhigem Schlaf. Ich lösche die Fackel, damit ihr Schein nicht einem Speer die Ruhestätte verrät. Stets ist dem Gaste die erste Nacht in der Herberge die sorgenvollste.«

»Vielleicht auch die letzte«, versetzte Ingo. »Mir ziemt die Wache, Vater, dich sende ich auf das Lager.«

»Meinst du, der Alte würde schlafen, wo sich dein Auge nicht schließt?« Er trug für Ingo einen Sessel in die Nähe des Eingangs, wo der Schatten den Sitzenden deckte, dann lagerte er selbst wieder auf seinem Schemel, legte die Hände auf den Schwertgriff, lauschte nach dem Geräusch im Hofe und schaute zuweilen nach dem Sternenhimmel der frischen Winternacht. »Auch die Sterne dort oben sitzen, wie man sagt, auf silbernen Stühlen und wehren das Unheil von dem bedrängten Manne, welcher flehend zu ihnen aufsieht«, begann Berthar fromm. »Ich bin ein alter Stamm, und es ist Zeit, daß ich gefällt werde; auch für dich, mein König, habe ich zuweilen den Kampf mit edlen Feinden ersehnt, als ruhmvolles Ende deiner Mühen. Jetzt aber schaue ich am Walde ein gutes Weib, das dir treu gesinnt ist, und jetzt fürchte ich für dich die finstere Nachtwolke, welche uns vom Sternenlichte trennt, und ich fürchte den Nachtsturm, wenn er um dies Holzdach fährt. Denn in der Finsternis wird, so denke ich, der König tun, was ihm sein arger Mut eingibt.«

»Du weißt, Vater, manches Mal haben wir die Gefahr kalter Gastfreundschaft überwunden«, antwortete Ingo.

Der Alte lächelte bei der Erinnerung und fuhr gesprächig fort: »Immer lobe ich mir, wenn das Eisen in der Luft fliegt, ein freies Feld und ein besseres Licht als von flackerndem Holz. Dennoch sprichst du gut, König, denn vieles ist unsicher auf der Männererde, aber nichts trügt so sehr als die Erwartung vor dem Streit. Je länger man durch Speere und Schwerter gewandelt ist, desto weniger hegt man Gedanken über das Ende. Und um dir alles zu sagen, ich argwöhne, die hohen Schicksalsfrauen werfen uns vor dem Männerkampf die Lose mit lachendem Munde. Sie schleudern uns in die ärgste Todesgefahr wie zum Scherz und ziehen uns wieder lustig bei der Haarlocke heraus, und ein andermal berauschen sie den Sinn durch Träume des Sieges und legen uns tot auf die Heide. Wie sie aber auch das Herz des Mannes prüfen, zuletzt freuen sie sich doch über uns Schildknaben hier auf Erden und später anderswo.«

Die Rede unterbrach ein leises Schwirren und ein Schlag, ein Pfeil flog aus dem Hofe nach der Stelle, wo Ingo saß, das Eisen schlug an die Schwertscheide, der Pfeil sank auf die Diele. Die Männer blieben unbeweglich, aber kein Ruf und kein neuer Angriff folgte dem Überfall. »Suche dein Bette, du Narr«, rief Berthar und wies auf einen dunklen Schatten, der an den Häusern in der Finsternis verschwand. Er hob den Todesboten auf. »Der Pfeil ist aus einem Jagdköcher.«

»Es ist eine Ware, die Tertullus für uns zurückließ,« versetzte Ingo, »so schwächlichen Gruß sendet König Bisino nicht.«

Die Helden saßen harrend, nichts rührte sich weiter, die Sterne rückten auf ihren Stühlen langsam am Himmelsgewölbe dahin, lichtlos lag die Königsburg in tiefem Schweigen. Endlich begann Berthar: »Über den weintrunkenen Knaben des Wirtes liegt jetzt wohl der Schlaf, Zeit ist, daß auch du der Ruhe gedenkst.« Er trat zu den Schläfern und rüttelte Wolf, den Kämmerer, auf; der junge Krieger sprang behende auf die Füße und geleitete seinen Herrn zum Lager, dann ergriff er Schild und Speer und stand neben dem Alten an der Tür, bis der erste graue Tagschein über den Himmel flog.

Für den nächsten Tag war große Jagd verkündet. Auf dem freien Raum vor der Königshalle stampften die Rosse, die Meute der Rüden und Bracken schlug an, mühsam von den starken Weidgängern an den Riemen gehalten, die Mannen sammelten sich in fröhlichem Gewühl, den König zu erwarten. Auch Ingo stand mit einem Teil seines Gefolges an das Roß gelehnt, des Aufbruchs gewärtig. Endlich kam der König, der das Weidwerk noch mehr liebte als einen guten Trunk am Herde, im Jagdkleide, den schweren Jagdspieß in der Hand. Die Hörner bliesen den Morgengruß, und freundlich trat er zu Ingo und fragte laut: »Wie war die Nachtruhe, Vetter? nicht hörte ich vorher, daß du von den Vätern her ein Blutsfreund der Königin bist, sei mir willkommen auch als Verwandter an meinem Hofe.«

Die Mannen des Königs lauschten den Worten und sahen erstaunt einander an. Ingo aber antwortete ehrerbietig: »Ich danke dem König, daß er mir so huldreichen Gruß beut.«

»Wohlan,« fuhr Bisino fort, »versuche heut an unserer Seite die Kraft deines Speers.« Er bestieg sein Roß, das Tor flog auf, die Brücke schwebte herab, und hinaus ins Freie stoben die Hunde, hinter ihnen der reisige Zug. Auch Ingo tummelte fröhlich das Roß, welches sich wie sein Herr des freien Grundes unter den Füßen freute. Er ritt nahe dem König, und forschend sah sein Wirt auf die edle Gestalt und auf die sichere Kraft, mit welcher Ingo sein starkes Jagdpferd bändigte. Zuweilen rief er ihn an seine Seite und sprach zu ihm vertraulich wie zu einem alten Genossen, so daß wohl einer von den Königsknaben dem anderen zuraunte: »Wozu rühmt der Kater die Maus als Frau Base, wenn er sie doch in den Krallen hält.« Aber das war des Königs Meinung nicht, er fand Gefallen an Ingo und hörte in seinem Ohr noch günstige Worte, welche die Königin über den Fremden gesagt hatte und auch sein junger Sohn, der ihm das Liebste auf Erden war. Und der König dachte, er ist fürwahr ein freudiger Gesell, und es macht froh, ihm zuzusehen, warum soll ich ihm nicht Gutes erweisen, solange ich ihn noch unter den Lebenden hegen kann? es gibt andere, deren Tod mir bequemer wäre. So kam ihm seine Huld wirklich vom Herzen, und er ließ sich lustig berichten von der Kraft eines Löwen, den Ingo im Zwinger der Alemannenkönige gesehen hatte.

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