Gustav Freytag - Die Ahnen

Здесь есть возможность читать онлайн «Gustav Freytag - Die Ahnen» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Издательство: Array Иностранный паблик, Жанр: Классическая проза, на русском языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Die Ahnen: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Die Ahnen»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Die Ahnen — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Die Ahnen», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Viele Gerichte bot die Wirtin, endlos trug sie die Schüsseln, und bei jeder nötigte sie zu nehmen. Endlich führte der Wirt den König und Berthar in seine Kammer, dort saßen die drei am kleinen Tisch nieder, und er schenkte ihnen in die Töpfe kräftigen Met, vor Alter schwärzlich und dick wie Honigseim. »Den Trank hat meine Mutter gebraut, da sie in diesen Hof kam«, sagte er empfehlend. Er hob seinen Krug, brachte den Gästen den Heilgruß und begann feierlich: »Unsere Alten verkünden, daß einst ein Gott die Edlen schuf, die freien Bauern und die Knechte, da er über den Erdgarten wanderte. Jeder Art verlieh er besondere Gaben, euch Edlen, das Volk im Kampfe anzuführen, wenn wir euch folgen; uns dagegen, im Sommer und Winter über den Fluren zu walten, den Knechten, sorgenvoll mit gekrümmtem Rücken zu arbeiten. Der Edle und der Freie – beide können einander nicht entbehren. Ihr Helden vermögt nicht Ruhm zu gewinnen, wenn wir euch nicht auf die Kampfheide nachziehen, und wir mögen nicht sicher bauen, wenn ihr uns nicht durch Rat und Waffenwerk die feindlichen Nachbarn abwehrt. Ihr habt die beste Ehre im Kampfe, denn selten feiert der Sänger die Kriegstat der Bauern, aber ruhelos ist euer Leben, und unstet fahren die Geschlechter der Edlen dahin. Wir aber weilen dauerhaft auf dem Acker, und wenn auch ein Wirt erschlagen wird und sein Hof verbrannt, so treten doch seine Söhne in die Schuhe des Vaters, zimmern und bauen wieder über den Schollen.«

Die Gäste freuten sich der guten Rede und nickten ihm Beifall. Und bedächtig fuhr Bero fort: »So habe ich nun euch, ihr Helden, durch manche Woche beachtet, und ich habe erkannt und vernommen, daß ihr billig denkt und in guter Zucht lebt. Darum meine ich, wir könnten wohl einander nützlich sein. Hofft völlig nichts von unseren Edlen, manche unter ihnen wissen sich selbst nicht zu beraten; und erwartet nichts von dem Könige, denn er hegt Argwohn und Neid gegen jedermann, der ihm nicht dient. Versucht darum euer Heil mit den Bauern. Als ich dich, Held Berthar, vom Süden herführte, da sprach ich bereits ein wenig von meinem Geheimnis, wie man mit einem Fremden spricht; heut aber will ich euch völlig vertrauen. Gastfreund bin ich von den Ahnen her mit freien Männern am Idisbach. Sie gehören einem redlichen Volk zu, man nennt sie die Marvinge. Blutsverwandt sind sie uns Thüringen, längst aber hausen sie für sich als ein kleiner Stamm in den Tälern am Bach der Idis, der hohen Schicksalsfrau. Sie haben vor Jahren ihr Herrengeschlecht und die besten Krieger verloren, weil diese sich ihnen verfeindeten und nach Ruhm und Beute westwärts unter die Franken zogen.

Seitdem sitzen die Zurückgebliebenen bedrängt von unseren Siedlern jenseit der Berge und südwärts gegen den Main von den Burgunden. Unleidlich ist ihnen die Doppelzwinge geworden, und ein Teil bereitet sich in der Stille, wenn die Bäume wieder grüne Reiser treiben, gleichfalls auszureisen und den Fürsten nachzuziehen. Deshalb ritt auch ich im Herbst über die Berge, um Rosse und Zugochsen zu vertauschen gegen ihre Schweine, die sie nicht selbst schlachten wollen. Dort sah ich wonnevolles Weideland, billig zu kaufen, und ich dachte an die Knaben in meinem Hofe. Die Gastfreunde aber klagten mir, soviel ihrer jetzt noch im Land der Väter bleiben wollten, daß ihrem kleinen Bienenschwarm der Weisel fehle, denn sie entbehren ein Herrengeschlecht, welches für sie mit den Nachbarn gute Freundschaft halten könnte oder auch rühmlichen Streit führen gegen die raublustigen Edlen an der Grenze. Die Bauern im Idistale aber wollen nicht Thüringe, nicht Burgunden werden, sondern ihre eigene Art behalten und wollen sich lieber mit einem fremden Geschlecht zusammenschwören, als mit unseren Edlen, am wenigsten aber mit den Königen. Darum denke ich an dich, Held Ingo. Denn euer sind wenige, ihrer sind mehre, und ihr vermögt nicht, sie zu bedrücken. Dorthin rate ich dir im Frühjahr zu gehen. Ob es euch zum Heile wird, da müßt ihr selbst zusehen, aber manchem, der das Land baut, wäre es Vorteil, und darum rate ich‘s euch.«

»Achte auf seine Rede, mein König,« rief Berthar, »dies ist die beste Botschaft, die du seit lange gehört, und wahrhaft jedes Wort; ich selbst sah das Land und sprach die Männer. Vom Main waren wir nordwärts geritten über die Grenze der Burgunden, durch mageren Kiefernwald und sandige Heide, da erblickten wir von der Höhe ein weites Tal, darin ein rinnendes Wasser, das sie den Bach der Schicksalsfrau, der heiligen Idis, nennen. Steile Hügel mit Laubwald, auf der Wiese so hohes Gras, daß unsere Rosse Mühe hatten durchzuschreiten. Dort weiß ich eine Berglehne, wohl geeignet für eines Königs Burg: wie von einer Warte sieht man über das Idistal und über die Wälder bis weit hinter den Main.«

Ingo lachte. »Auch du, grauer Wanderer, hoffst auf Zimmerarbeit und einen warmen Sitz am eigenen Herde? Seltsam ist das Schicksal des Fahrenden, der Fürst weist mich von seinem Hofe, der Bauer bietet mir ein Land, gerade da wir wieder dahinziehen ohne Haft auf dem Boden, der Wolke ähnlich, die unter der Sonne treibt. Nur eines fürchte ich, du verständiger Wirt: durch die Mauern des Königs Bisino muß ich zu dem Idisbach reiten.«

»Meide den König,« mahnte Bero, »weiche über die Grenze, so wirst du seiner ledig.«

»Zürne nicht,« antwortete Ingo, »wenn ich diesmal in die Gefahr springe wie ein fahrender Recke und nicht herumgehe wie ein seßhafter Mann. Ich selbst habe dem König auf seine Ladung die Antwort gegeben, daß ich kommen werde, und ich halte mein Wort, obgleich er mir abhold ist. Auch du wirst die Fahrt nicht schelten. Denn meide ich jetzt noch den König, so erkennt er meinen feindlichen Sinn, und wenn unsere Knaben, wie du willst, im Frühjahr einen Holzring unweit seiner Landesmark zimmern, so würde seine Rache den Siedlern am Idisbach schnell ein finsteres Schicksal bereiten.« Er ergriff die Hand des Bauern. »In anderem will ich deinem Rate folgen, und darum sage mir jetzt, wie ich um den Landbesitz mit deinen Gastfreunden handeln soll, damit wir uns in der grünen Reisezeit durch Bündnis vereinen.«

Die Helden neigten die Häupter und saßen lange in Beratung, während draußen die Schalmei und Sackpfeife tönte und die jauchzenden Paare zum Tanze zogen.

7. Ingo am Königshofe

Auf einer Anhöhe hielt Wolf, der den Vortrab führte, und wies mit der Hand in die Ferne. Vor der reisigen Schar erhob sich aus der schneebedeckten Landschaft der mächtige Steinbau einer Königsburg, hohe Mauern, dicke Türme mit Zinnen, dazwischen die rotbraunen Ziegeldächer der Königshäuser, ein schreckhafter Anblick für die Landgenossen. »Leicht mögen die Vögel in solchen Käfig hineinkommen, aber herauszufliegen wird nicht jedem gelingen«, brummte Berthar. Ein kurzer Hornton klang von den fernen Zinnen. »Dort rührt sich der Türmer, jetzt trabt, damit sie unseren Eifer erkennen.«

Durch einen Hohlweg zwischen zwei Felsen ritten die Fremden dem steinernen Außenwerk zu, welches der Brücke vorgebaut und auf seiner Höhe mit bewaffneten Mannen besetzt war. »Die Knaben haben die Tore geschlossen, um sich auf unseren Besuch zu bereiten«, rief der Alte und schlug an den eisernen Klöpfel des Tores. Von der Höhe fragte der Türmer nach Namen und Begehr. Ingo antwortete. Aber lange harrte die Schar, und ungeduldig stampften die Rosse, bevor das schwere Tor sich knarrend öffnete und die Brücke dahinter zur Erde sank. Die Reiter sprengten in den Hofraum der Burg, an allen Türen drängten sich bewaffnete Männer; der Sprecher des Königs trat den Gästen entgegen, noch einmal klang Frage und Antwort, dann riet der Mann mit umwölkter Miene abzusteigen und geleitete die Helden, welche ihre Rosse am Zügel führten, vor die große Königshalle. »Wo weilt der Wirt?« rief Berthar unwillig gegen den Sprecher, »mein Herr ist nicht gewöhnt, die Schwelle des Hauses zu betreten, bevor der Hauswirt darauf steht.« Aber in dem Augenblicke öffnete sich die Tür der Halle, König Bisino stand im Kreise seiner Edeln am Eingang, neben ihm Frau Gisela. Ingo trat auf die Stufen und neigte sich. »Lange haben wir vergeblich auf dich gewartet, Fremdling, und säumig war der Lauf deines Rosses aus dem Walde zu meinem Sitz«, begann der König mit düsterem Blick. Sogleich aber trat Frau Gisela einen Schritt vor, sie bot dem Helden die weiße Hand zum Willkommen und winkte grüßend mit dem Haupt seinem Gefolge zu. »Da ich ein Kind war, nicht größer als hier mein Sohn, sah ich dich, Herr, in der Halle der Burgunden; aber wir denken vergangener Zeit und alter Freundschaft. Reiche dem Vetter die Hand«, befahl sie dem Knaben, »und siehe zu, daß du ein Held wirst, gerühmt in dem Volk wie er.«

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Die Ahnen»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Die Ahnen» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Die Ahnen»

Обсуждение, отзывы о книге «Die Ahnen» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x