Erich Remarque - Der schwarze Obelisk. Geschichte einer verspäteten Jugend

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Der schwarze Obelisk. Geschichte einer verspäteten Jugend: краткое содержание, описание и аннотация

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»Komm«, sagt Georg. »Der emotionelle Teil ist vorbei. Beim geschäftlichen haben wir nichts zu suchen.«

Er irrt sich. Eine Viertelstunde später steht Knopf im Büro. Ein würziger Duft von Korn umschwebt ihn. »Ich habe alles rausgekriegt«, sagt er. »Lügen nützt nichts. Meine Frau hat gestanden. Sie hat bei Ihnen einen Grabstein gekauft.«

»Sie hat ihn nicht bezahlt. Vergessen Sie es. Jetzt brauchen Sie ihn doch nicht mehr.«

»Sie hat ihn gekauft«, erklärt der Feldwebel drohend. »Es sind Zeugen da. Versuchen Sie nicht, sich rauszuwinden! Ja oder nein?«

Georg sieht mich an. »Also gut. Ihre Frau hat sich allerdings eher erkundigt als gekauft.«

»Ja oder nein?« schnauzt Knopf.

»Weil wir uns so lange kennen, können Sie es nehmen, wie Sie wollen, Herr Knopf«, sagt Georg, um den Alten zu beruhigen.

»Also ja. Geben Sie mir das schriftlich.«

Wir sehen uns wieder an. Der alte, ausgediente Militärknochen hat rasch gelernt. Er will uns hochnehmen.

»Wozu schriftlich?« sage ich. »Bezahlen Sie den Stein, und er gehört Ihnen.«

»Seien Sie ruhig, Sie Betrüger!« fährt Knopf mich an. »Schriftlich!« krächzt er. »Für acht Milliarden! Viel zu teuer! Für ein Stück Stein!«

»Wenn Sie ihn haben wollen, müssen Sie ihn auch sofort bezahlen«, sage ich.

Knopf kämpft heldenhaft. Erst nach zehn Minuten ist er geschlagen. Er holt acht Milliarden von dem Geld, das er den Frauen abgenommen hat, heraus und zahlt. »Schriftlich, jetzt!« knurrt er.

Er bekommt es schriftlich. Durch das Fenster sehe ich die Damen seiner Familie in der Tür stehen. Verschüchtert blicken sie herüber und machen Zeichen. Knopf hat sie bis auf die letzte lausige Million ausgeraubt. Er hat inzwischen seine Quittung bekommen. »So«, sagt er zu Georg. »Und was zahlen Sie jetzt für den Stein? Ich verkaufe ihn.«

»Acht Milliarden.«

»Was? Sie Gauner! Acht Milliarden habe ich doch selbst bezahlt. Wo bleibt die Inflation?«

»Die Inflation ist da. Der Stein ist heute achteinhalb Milliarden wert. Acht zahle ich ihnen als Einkaufspreis, eine halbe müssen wir verdienen am Verkaufspreis.«

»Was? Sie Wucherer! Und ich? Wo bleibt mein Verdienst? Den stecken Sie ein, was?«

»Herr Knopf«, sage ich. »Wenn Sie ein Fahrrad kaufen und es eine Stunde später weiterverkaufen, bekommen Sie nicht den vollen Einkaufspreis zurück. Das ist eine Sache von Kleinhandel, Großhandel und Käufer; darauf beruht unsere Wirtschaft.«

»Die Wirtschaft kann mich am Arsch lecken!« erklärt der aufrechte Feldwebel. »Ein gekauftes Fahrrad ist ein gebrauchtes Fahrrad, auch wenn man es nicht fährt. Mein Grabstein aber ist neu.«

»Er ist theoretisch auch gebraucht«, sage ich. »Gewissermaßen wirtschaftlich. Außerdem können Sie nicht verlangen, daß wir daran verlieren, nur weil Sie weiter am Leben geblieben sind.«

»Gaunerei! Nichts als Gaunerei!«

»Behalten Sie doch den Grabstein«, rät Georg. »Es ist ein schöner Sachwert. Irgendwann werden Sie ihn schon noch gebrauchen können. Keine Familie ist unsterblich.«

»Ich werde ihn an Ihre Konkurrenz verkaufen. An Hollmann und Klotz, wenn Sie nicht sofort zehn Milliarden dafür geben!«

Ich hebe das Telefon ab. »Kommen Sie, wir nehmen Ihnen die Arbeit ab. Hier, rufen Sie an. Nummer 624.«

Knopf wird unsicher und winkt ab. »Ebensolche Gauner wie Sie! Was ist der Stein morgen wert?«

»Vielleicht eine Milliarde mehr. Vielleicht zwei oder drei Milliarden.«

»Und in einer Woche?«

»Herr Knopf«, sagt Georg. »Wenn wir den Dollarkurs im voraus wüßten, säßen wir nicht hier und schacherten um Grabsteine mit Ihnen.«

»Es ist leicht möglich, daß Sie in einem Monat Billionär sind«, erkläre ich.

Knopf überlegt das. »Ich behalte den Stein«, knurrt er dann. »Schade, daß ich ihn schon bezahlt habe.«

»Wir kaufen ihn jederzeit wieder.«

»Das möchten Sie wohl! Ich denke nicht daran, ohne Verdienst! Ich behalte ihn als Spekulation. Geben Sie ihm einen guten Platz.« Knopf schaut besorgt aus dem Fenster. »Vielleicht gibt es Regen.«

»Grabsteine halten Regen aus.«

»Unsinn! Dann sind sie nicht mehr neu! Ich verlange, daß meiner in den Schuppen gestellt wird. Auf Stroh.«

»Warum stellen Sie ihn nicht in Ihre Wohnung?« fragt Georg. »Da ist er im Winter auch vor Kälte geschützt.«

»Sie sind wohl verrückt, was?«

»Nicht im geringsten. Es gibt viele hochachtbare Leute, die sogar ihren Sarg in der Wohnung haben. Heilige hauptsächlich und Süditaliener. Viele benutzen ihn sogar jahrelang als Bett. Wilke oben schläft immer in seinem Riesensarg, wenn er so viel getrunken hat, daß er nicht nach Hause gehen kann.«

»Geht nicht!« entscheidet Knopf. »Die Weiber! Der Stein bleibt hier. Tadellos! Sie sind verantwortlich. Versichern Sie ihn! Auf Ihre Kosten!«

Ich habe genug von diesem Feldwebelton. »Wie wäre es, wenn Sie jeden Morgen einen Appell mit Ihrem Grabstein abhielten?« frage ich. »Ob die Politur erstklassig ist, ob er genau in Richtung und auf Vordermann steht, ob der Sockel wie ein Bauch gut eingezogen ist, ob die Büsche rundum strammstehen, und wenn Sie darauf bestehen, könnte Herr Heinrich Kroll jeden Morgen in Uniform Ihren Grabstein angetreten melden. Dem würde das sicher Spaß machen.«

Knopf schaut mich finster an. »Es würde besser in der Welt aussehen, wenn mehr preußische Zucht herrschte«, erwidert er und rülpst furchtbar. Der Geruch nach Rothschem Korn wird durchdringend. Der Feldwebel hat wahrscheinlich tagelang nicht gegessen. Knopf rülpst ein zweites Mal, diesmal weicher und melodischer, starrt uns noch einmal mit den erbarmungslosen Augen eines etatsmäßigen Feldwebels im Ruhestand an, dreht sich um, fällt beinahe, fängt sich und wandert dann zielbewußt zum Hof hinaus nach links – in die Richtung der ersten Kneipe, in der Tasche die restlichen Milliarden der Familie.

Gerda steht vor ihrem Kocher und macht Kohlrouladen. Sie ist nackt, hat ein Paar grüne ausgetretene Pantoffeln an den Füßen und ein rotkariertes Küchenhandtuch über die rechte Schulter geworfen. Es riecht nach Kohl, Fett, Puder und Parfüm, draußen hängen die Blätter des wilden Weins rot vor dem Fenster, und der Herbst starrt mit blauen Augen herein.

»Schön, daß du noch einmal gekommen bist«, sagt sie. »Morgen ziehe ich hier aus.«-»Ja?«

Sie steht unbefangen und ihres Körpers sicher vor dem Kocher. »Ja«, sagt sie. »Interessiert dich das?«

Sie dreht sich um und sieht mich an. »Es interessiert mich, Gerda«, erwidere ich. »Wohin gehst du?«

»Ins Hotel „Walhalla“.«

»Zu Eduard?«

»Ja, zu Eduard.«

Sie schüttelt die Kohlrouladen. »Hast du etwas dagegen?« fragt sie dann.

Ich sehe sie an. Was kann ich dagegen haben? denke ich. Ich wollte, ich hätte etwas dagegen! Einen Augenblick will ich lügen – aber ich weiß, daß sie mich durchschaut.

»Bleibst du auch nicht mehr in der Roten Mühle?« frage ich.

»Ich habe längst Schluß gemacht in der Roten Mühle. Du hast dich nur nicht darum gekümmert. Nein, ich bleibe nicht dabei. Man verhungert in unserem Beruf. Ich bleibe in der Stadt.«

»Bei Eduard«, sage ich.

»Ja, bei Eduard«, wiederholt sie. »Er gibt mir die Bar. Ich werde Bardame.«

»Und du wohnst dann im „Walhalla“?«

»Ich wohne im „Walhalla“, oben unter dem Dachstuhl, und ich arbeite im „Walhalla“. Ich bin nicht mehr so jung, wie du glaubst; ich muß sehen, daß ich etwas Festes habe, bevor ich keine Engagements mehr finde. Mit dem Zirkus ist es auch nichts. Das war nur so ein letzter Versuch.«

»Du kannst noch viele Jahre Engagements finden, Gerda«, sage ich.

»Davon verstehst du nichts. Ich weiß, was ich tue.«

Ich blicke auf die roten Weinreben, die vor dem Fenster pendeln. Ich habe keinen Grund dazu, aber ich fühle mich wie ein Drückeberger. Meine Beziehung zu Gerda ist nicht mehr gewesen als die eines Soldaten auf Urlaub; aber für einen von zweien ist sie wohl immer etwas mehr als das.

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