Erich Remarque - Liebe Deinen Nächsten
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»Au! Du Schwein! Du bist schon ein tolles Schwein!« johlte die Frau.
»Natürlich! Dachtest du, ich wäre aus Pappe?«
»Wir sind gar nicht hier«, flüsterte Kern. »Ruth, wir sind gar nicht hier. Wir liegen auf einer Wiese in der Sonne, und rund um uns blühen Kamillen und Klatschmohn und Wegerich. Ein Kuckuck ruft, und bunte Schmetterlinge fliegen über dein Gesicht…«
»Andersrum! Laß das Licht an!« quetschte die fette Stimme nebenan.
»Was willst du denn jetzt? Ah!« Die Frau kreischte vor Lachen.
»In einem kleinen Bauernhaus sind wir«, flüsterte Kern. »Es ist Abend, und wir haben saure Milch gegessen und frisches Brot. Die Dämmerung weht über unsere Gesichter, es ist still, wir warten auf die Nacht, wir sind ruhig und wissen, daß wir uns lieben…«
Nebenan begann Radau und Knarren und Schreien.
»Ich lehne den Kopf an deine Knie und fühle deine Hände auf meinem Haar. Du hast keine Angst mehr, du hast einen Paß, und alle Polizisten grüßen unsere Gesichter, es ist still, wir warten auf die Nacht, wir sind ruhig und wissen, daß wir uns lieben… ich…«
Schritte kamen über den Korridor. An der anderen Seite des Zimmers, die bisher ruhig gewesen war, rasselte ein Schlüssel. »Danke«, sagte der Portier,»besten Dank.«
»Was schenkst du mir, Schatz?« fragte eine gelangweilte Stimme.
»Viel habe ich nicht«, erwiderte ein Mann. »Wie wär’s mit einem Fünfziger?«
»Du bist verrückt. Unter hundert mache ich keinen Knopf auf.«
»Aber Kind…« Die Stimme wurde zu einem kehligen Raunen.
»Wir haben Ferien und sind an der See«, sagte Kern leise und eindringlich. »Du hast gebadet und bist im heißen Sande eingeschlafen. Das Meer ist blau, und am Horizont sieht man ein weißes Segel. Die Möwen schreien und der Wind weht…«
Irgend etwas polterte gegen die Wand. Ruth zuckte. »Was ist?« fragte sie schlaftrunken.
»Nichts, nichts! Schlaf, Ruth.«
»Du bist da, ja?«
»Ich bin immer da und liebe dich.«
»Ja, liebe mich…«
Sie schlief wieder ein. »Du bist bei mir und ich bin bei dir, und all der Dreck geht uns nichts an, der Dreck, durch den sie uns jagen«, flüsterte Kern durch den schmutzigen Lärm des Stundenhotels. »Wir sind allein und jung, und unser Schlaf ist rein, Ruth, geliebtes Pony von den blühenden Feldern der Liebe.«
Kern kam aus dem Büro der Flüchtlingshilfe. Er hatte nichts anderes erwartet als das, was er gehört hatte. An eine Aufenthaltserlaubnis war nicht zu denken. An Unterstützungen nur im äußersten Fall. Arbeit mit und ohne Aufenthaltserlaubnis war selbstverständlich verboten.
Kern war nicht besonders niedergeschlagen. Es war in allen Ländern das gleiche. Trotzdem lebten Tausende von Emigranten, die den Gesetzen nach längst verhungert sein mußten.
Er blieb eine Zeitlang im Vorzimmer des Büros stehen. Der Raum war gedrängt voll Menschen. Kern betrachtete sie der Reihe nach genau. Dann ging er auf einen Mann zu, der etwas abseits saß und einen ruhigen, überlegeneren Eindruck machte. »Verzeihen Sie«, sagte er. »Ich möchte Sie etwas fragen. Können Sie mir sagen, wo man wohnen kann, ohne angemeldet zu sein? Ich bin erst seit gestern in Paris.«
»Haben Sie Geld?« fragte der Mann, ohne im geringsten erstaunt zu sein.
»Etwas.«
»Können Sie sechs Francs am Tag für ein Zimmer bezahlen?«
»Vorläufig ja.«
»Dann gehen Sie in das Hotel Verdun in der Rue de Turenne. Sagen Sie der Wirtin, ich schicke sie. Ich heiße Klassmann. Doktor Klassmann«, fügte der Mann mit trübem Spott hinzu.
»Ist das Verdun sicher vor Polizei?«
»Sicher ist nichts. Man füllt Anmeldezettel ohne Datum aus, die nicht zur Polizei gegeben werden. Sollte revidiert werden, sind Sie immer gerade am selben Tage angekommen, und die Zettel sollten am nächsten Morgen zur Polizei geschickt werden, verstehen Sie? Die Hauptsache ist, daß man Sie nicht gerade erwischt. Dafür gibt es einen prima unterirdischen Gang. Sie werden das schon sehen. Das Verdun ist kein Hotel – es ist etwas, was Gott schon vor fünfzig Jahren in weiser Voraussicht für die Emigranten geschaffen hat. Haben Sie Ihre Zeitung schon gelesen?«
»Ja.«
»Dann geben Sie sie mir. Damit sind wir dann quitt.«
»Gut. Danke vielmals.«
Kern ging zu Ruth, die in einem Café an der nächsten Ecke auf ihn gewartet hatte. Sie hatte einen Stadtplan und eine französische Grammatik vor sich. »Hier«, sagte sie,»das habe ich mir in einer Buchhandlung inzwischen gekauft. Billig. Antiquarisch. Ich glaube, es sind die beiden Waffen, die wir brauchen, um Paris zu erobern.«
»Exakt. Wir wollen sie sofort benutzen. Laß uns nachsehen, wo die Rue de Turenne ist.«
Das Hotel Verdun war ein altes, baufälliges Haus, von dem der Verputz in großen Stücken herabgefallen war. Es hatte eine kleine Eingangstür, hinter der sich eine Loge befand, in der die Wirtin, eine hagere, schwarzgekleidete Frau, saß.
Kern brachte in stockendem Französisch sein Anliegen vor. Die Wirtin musterte beide mit glänzenden, schwarzen Vogelaugen von oben bis unten. »Mit oder ohne Pension?« fragte sie dann kurz.
»Was kostet es mit Pension?«
»Zwanzig Francs pro Person. Drei Mahlzeiten. Frühstück auf dem Zimmer, die andern im Speisesaal.«
»Ich glaube, wir nehmen für den ersten Tag mit Pension«, sagte Kern auf deutsch zu Ruth. »Wir können das ja immer noch ändern. Die Hauptsache, daß wir zunächst mal unterkommen.«
Ruth nickte.
»Also mit Pension«, sagte Kern. »Ist ein Unterschied im Preis, wenn wir ein Zimmer nehmen?«
Die Wirtin schüttelte den Kopf. »Doppelzimmer sind nicht frei. Sie haben hunderteinundvierzig und zweiundvierzig.« Sie warf zwei Schlüssel auf den Tisch. »Zahlung jeden Tag. Im voraus.«
»Gut.« Kern schrieb die Anmeldeformulare ohne Datum aus. Dann zahlte er und nahm die Schlüssel. Sie hingen an riesigen Holzklötzen, auf die die Nummern eingebrannt waren.
Die beiden Zimmer lagen nebeneinander. Es waren schmale einbettige Kammern nach dem Hof hinaus. Das Zimmer im Hotel Habana war ein Palast dagegen gewesen.
Kern sah sich um. »Das sind richtige Emigrantenbuden«, sagte er. »Trostlos, aber anheimelnd. Sie versprechen nicht mehr, als sie halten wollen. Was meinst du?«
»Ich finde sie großartig«, erwiderte Ruth. »Jeder hat ein Zimmer und ein Bett. Denk nur, wie es in Prag war! Zu dritt und viert in einem Zimmer.«
»Richtig, das hatte ich ganz vergessen. Ich dachte eben an die Wohnung der Familie Neumann in Zürich.«
Ruth lachte. »Und ich an die Scheune, in der wir naßgeregnet wurden.«
»Du denkst besser als ich. Aber du weißt, weshalb ich so denke?«
»Ja«, sagte Ruth,»aber es ist falsch, und es beleidigt mich. Wir werden etwas Seidenpapier kaufen und daraus herrliche Lampenschirme machen. Wir werden hier Französisch lernen an diesem Tisch und draußen über dem Dach ein Stück Himmel sehen. Wir werden schlafen in diesen Betten, die die besten der Welt sein sollen, und aufwachen, und wenn wir am Fenster stehen, dann wird dieser schmutzige Hof voller Romantik sein, denn es ist ein Hof in Paris.«
»Gut!« sagte Kern. »Dann wollen wir jetzt in den Speisesaal gehen. Dort gibt es französisches Essen. Es soll ebenfalls das beste der Welt sein!«
Der Speisesaal des Hotels Verdun befand sich im Kellergeschoß. Er wurde von den Gästen deshalb als die Katakombe bezeichnet. Man hatte einen langen, verwickelten Weg, um hinzukommen – über Treppen, durch Gänge und sonderbare, seit Jahrzehnten eingemottete Zimmer, in denen die Luft stillstand wie Wasser in einem moorigen Teich. Er war ziemlich groß; denn er gehörte gleichzeitig zum Hotel International, das nebenan lag und der Schwester der Wirtin gehörte.
Dieser gemeinsame Speisesaal war die Attraktion der beiden baufälligen Hotels. Es war für die Emigranten das, was die Katakomben im alten Rom für die Christen waren. Wurde im International kontrolliert, so verschwand alles durch den Speisesaal zum Verdun hinüber; und umgekehrt ebenso. Der gemeinsame Keller war die Rettung.
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