Erich Remarque - Liebe Deinen Nächsten

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»Ammers…«, sagte Ruth. »Weißt du, daß er bei Beer in Behandlung ist?«

»Was? Ist das wahr?« Kern starrte sie an. »Jetzt sag noch wegen Leberbeschwerden, und ich stehe vor Jubel kopf.«

Ruth lachte. Sie lachte so, daß sie sich bog wie eine Weide im Wind. »Ja – es ist wahr! Deshalb ist er ja bei Beer! Beer ist der einzige Spezialist in Murten. Denk dir, das macht dem Ammers noch Gewissensbeschwerden dazu – daß er zu einem jüdischen Arzt gehen muß!«

»Großer Gott! Das ist ein stolzer Moment in meinem Leben! Steiner hat mir einmal gesagt, Liebe und Rache gleichzeitig wäre das Seltenste in der Welt. Hier stehe ich, auf den Stufen der Hauptpost in Genf, und habe es! Vielleicht sitzt auch Binding jetzt gerade im Gefängnis oder hat sich ein Bein gebrochen!«

»Oder man hat ihm sein Geld gestohlen.«

»Noch besser! Du hast gute Ideen, Ruth!«

Sie gingen die Stufen hinunter. »Dicker Verkehr ist am besten«, sagte Kern. »Da kann einem kaum was passieren.«

»Gehen wir heute nacht über die Grenze?« fragte Ruth.

»Nein. Du mußt dich erst ausruhen und schlafen. Es ist ein langer Weg.«

»Und du! Mußt du nicht schlafen? Wir können doch eine Pension nehmen, die in Binders Liste steht. Ist es wirklich so gefährlich?«

»Ich weiß es nicht mehr«, sagte Kern. »Ich glaube nicht. So dicht an der Grenze kann nicht viel passieren. Ich bin schon zu oft hin und her gegangen. Sie können uns höchstens zum Zoll bringen, das ist alles. Und wenn es auch etwas gefährlich wäre – ich würde heute nicht allein noch einmal losgehen, glaube ich. Mittags um zwölf Uhr fünfzehn mitten im Verkehr ist man noch stark in seinen Vorsätzen – aber abends, wenn es dunkel wird, ist alles anders. Es wird ohnehin jede Minute unwahrscheinlicher. Du bist wieder da – wie kann man da freiwillig weggehen!«

»Ich wäre auch nicht allein hiergeblieben«, sagte Ruth.

16

Es gelang Kern und Ruth, unbemerkt die Grenze zu überschreiten und in Bellegarde die Bahn zu erreichen. Sie kamen abends in Paris an und standen vor dem Bahnhof, ohne zu wissen wohin.

»Mut, Ruth!« sagte Kern. »Wir werden in irgendein kleines Hotel gehen. Heute ist es zu spät, etwas anderes zu versuchen. Morgen sehen wir dann weiter.«

Ruth nickte. Sie war müde von der Nacht und der Fahrt. Gehen wir in irgendein Hotel.«

Sie fanden in einer Seitenstraße ein rot aufleuchtendes Glasschild; Hotel Habana. Kern ging hinein und fragte, was ein Zimmer koste. -»Für die ganze Nacht?« fragte der Portier.

»Ja, natürlich«, erwiderte Kern verwundert.

»Fünfundzwanzig Francs.«

»Für zwei Personen?« fragte Kern.

»Ja, natürlich«, erwiderte der Portier, jetzt seinerseits verwundert.

Kern ging hinaus, um Ruth zu holen. Der Portier warf einen raschen Blick auf beide und schob Kern dann ein Anmeldeformular hin. Als er sah, daß Kern unentschlossen zögerte, lächelte er und sagte:»Es kommt nicht so genau darauf an.«

Kern schrieb sich erleichtert als Ludwig Oppenheim ein. »Das genügt«, sagte der Portier. »Fünfundzwanzig Francs.«

Kern zahlte, und ein Junge führte sie hinauf. Das Zimmer war klein, sauber und sogar von einer gewissen Eleganz. Es enthielt ein großes, bequemes Bett, zwei Waschtische, einen Sessel, aber keinen Schrank. »Wir kommen auch ohne Schrank aus«, sagte Kern und ging zum Fenster, um hinauszuschauen. Dann wendete er sich um. »Nun sind wir in Paris, Ruth.«

»Ja«, erwiderte sie und lächelte ihn an. »Und wie schnell das alles ging.«

»Mit den Anmeldezetteln brauchen wir hier nicht viel Sorge zu haben. Hast du gehört, wie ich Französisch gesprochen habe? Ich habe alles verstanden, was der Portier gesagt hat.«

»Du warst wunderbar!« erwiderte Ruth. »Ich hätte den Mund nicht aufbekommen.«

»Dabei sprichst du viel besser Französisch als ich. Ich bin nur frecher als du, das ist alles! Komm, jetzt gehen wir essen. Eine Stadt erscheint einem so lange feindlich, bis man in ihr gegessen und getrunken hat.«

Sie gingen in ein kleines, hell erleuchtetes Bistro in der Nähe.

Es glänzte von Spiegeln und roch nach Sägespänen und Anis. Sie bekamen für sechs Francs eine volle Mahlzeit und eine Karaffe roten Wein dazu. Er war billig und gut. Sie hatten den ganzen Tag kaum etwas gegessen, und der Wein stieg ihnen zu Kopf und machte sie so müde, daß sie bald zum Hotel zurückgingen.

IM VORRAUM BEIM Portier standen ein Mädchen in einem Pelzmantel und ein etwas angetrunkener Mann. Sie verhandelten mit dem Portier. Das Mädchen war hübsch und gut geschminkt. Es sah Ruth verächtlich an. Der Mann rauchte eine Zigarre und trat nicht beiseite, als Kern den Zimmerschlüssel verlangte.

»Scheint ziemlich elegant hier zu sein«, sagte Kern, als sie die Treppen hinaufstiegen. »Hast du den Pelzmantel gesehen?«

»Ja, Ludwig.« Ruth lächelte. »Es war eine Imitation. Einfache Katze. So etwas kostet nicht viel mehr als ein guter Tuchmantel.«

»Das hätte ich nie gesehen. Ich hätte es für Nerz gehalten.«

Kern knipste den Lichtschalter an. Ruth ließ ihre Tasche und ihren Mantel zu Boden fallen und legte ihre Arme um seinen Nacken und ihr Gesicht an sein Gesicht. »Ich bin müde«, sagte sie,»müde und glücklich und etwas furchtsam und am meisten müde. Hilf mir und bring mich zu Bett.«

»Ja.«

Sie lagen im Dunkel nebeneinander. Ruth legte ihren Kopf an Kerns Schulter und schlief mit einem tiefen Seufzer wie ein Kind sofort ein. Kern lag noch eine Zeitlang wach und hörte auf ihren Atem. Dann schlief auch er ein.

Irgend etwas weckte ihn. Er flog hoch und lauschte. Draußen war Lärm. Sein Herz setzte aus; er glaubte, es sei die Polizei. Rasch sprang er aus dem Bett, lief zur Tür, öffnete sie eine Handbreit und spähte hinaus. Jemand schrie unten etwas, und eine wütende, hohe Frauenstimme antwortete in schrillem Französisch. Nach einiger Zeit kam der Portier herauf.

»Was ist los?« fragte Kern erregt durch den Türspalt.

Der Portier sah ihn träge erstaunt an. »Nichts, ein Betrunkener, der nicht zahlen wollte.«

»Sonst nichts?«

»Was soll sonst sein. So was kommt schon vor. Haben Sie weiter nichts zu tun?«

Er schloß die Tür nebenan auf und ließ einen Mann mit einem pechschwarzen Schnurrbart und eine wogende, blonde Frau, die hinter ihm hergekommen waren, eintreten. Kern schloß den Spalt und tastete sich im Dunkeln zurück. Er stieß gegen das Bett, und als er sich aufstützte, spürte er plötzlich Ruths weiche Brust unter seiner Hand. Prag, dachte er, und eine Welle von Liebe überstürzte ihn. Im selben Moment erzitterte die Brust, Ruth stemmte sich auf die Ellenbogen, und eine fremde, angstvolle, ganz enge Stimme flüsterte:»Was… was ist? Um Gottes willen!« und verstummte, und nur der Atem keuchte im Dunkel.

»Ich bin es, Ruth«, sagte Kern und legte sich in das Bett. »Ich bin es, ich habe dich erschreckt.«

»Ach so«, murmelte sie, und ihre Ellenbogen gaben nach.

Sie schlief sofort wieder ein. Ihr heißes Gesicht lag an Kerns Schulter. Das haben sie nun schon aus dir gemacht, dachte er erbittert. Damals in Prag fragtest du nur leise: Wer ist da? – aber jetzt zitterst du bereits und hast Angst…

»Zieh dich ganz aus«, sagte eine fette Männerstimme im Zimmer nebenan. »Ich bin scharf auf deinen dicken Hintern.«

Die Frau lachte. »Da kann ich dir was bieten.«

Kern horchte. Er wußte jetzt, wo er war. In einem Stundenhotel. Vorsichtig spähte er zu Ruth hinüber. Sie schien nichts gehört zu haben. »Ruth«, sagte er fast lautlos,»du geliebtes, kleines, müdes Pony… schlaf weiter und wach nicht auf. Das da drüben hat mit uns nichts zu tun. Ich liebe dich und du liebst mich, und wir sind allein…«

»Verdammt!« Ein Klatschen drang durch die dünne Wand. »Das ist Klasse, Donnerwetter noch mal! Wie Stein!«

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