Erich Remarque - Liebe Deinen Nächsten

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STEINER FAND KURZ hinter Wien ein Auto, das ihn bis zur Grenze mitnahm. Er wollte nicht riskieren, seinen Paß österreichischen Zollbeamten vorzuzeigen – deshalb stieg er ein Stück vor der Grenze aus und ging den Rest des Weges zu Fuß. Gegen zehn Uhr abends meldete er sich am Zollamt. Er erklärte, gerade aus der Schweiz herübergeschoben worden zu sein.

»Schön«, sagte ein alter Zollbeamter mit einem Kaiser-Franz-Joseph-Bart. »Das kennen wir. Morgen früh schicken wir Sie zurück. Setzen Sie sich nur irgendwohin.«

Steiner setzte sich draußen vor die Zollbude und rauchte. Es war sehr ruhig. Der Beamte, der gerade Dienst hatte, döste vor sich hin. Nur ab und zu fuhr ein Auto durch. Ungefähr eine Stunde später kam der Beamte mit dem Kaiserbart heraus. »Sagen Sie«, fragte er Steiner:»Sind Sie Österreicher?«.

Steiner war sofort in Alarm. Er hatte seinen Paß in seinen Hut eingenäht. Wie kommen Sie darauf«, sagte er ruhig. »Wenn ich Österreicher wäre, wäre ich doch kein Emigrant.«

Der Beamte schlug sich vor die Stirn, daß sein silberner Bart wackelte. »Richtig! Richtig! Was man so manchmal alles vergißt! Ich fragte Sie nur, weil ich dachte, wenn Sie Österreicher wären, könnten Sie vielleicht Tarock spielen.«

»Tarock spielen kann ich. Das habe ich als Kind schon gelernt, im Krieg. Ich war eine Zeitlang in einer österreichischen Division.«

»Großartig! Großartig!« Der Kaiser Franz Joseph klopfte Steiner auf die Schulter. »Da sind Sie ja fast ein Landsmann. Wie ist es denn? Spielen wir eine Partie? Es paßt gerade mit der Zahl.«

»Natürlich.«

Sie gingen hinein. Eine Stunde später hatte Steiner sieben Schilling gewonnen. Er spielte nicht nach den Methoden des Falschspielers Fred – er spielte ehrlich. Aber er spielte viel besser als die Zollbeamten, so daß er gewinnen mußte, wenn sein Blatt nur einigermaßen gut war.

Um elf Uhr aßen sie zusammen zu Abend. Die Zollbeamten erklärten, es sei ihr Frühstück; ihr Dienst gehe bis morgens acht Uhr. Das Frühstück war kräftig und gut. Dann spielten sie weiter.

Steiner bekam ein sehr gutes Blatt. Der österreichische Zoll spielte mit dem Mute der Verzweiflung gegen ihn. Sie kämpften, aber sie waren fair. Um drei Uhr duzten sie sich. Und um vier Uhr waren sie völlig familiär; die Bezeichnungen Schweinehund, Mistvieh und Arschloch galten nicht mehr als Beleidigungen, sondern als spontane Ausdrücke des Erstaunens, der Bewunderung und der Zuneigung.

Um fünf Uhr kam der Zöllner vom Dienst herein. »Kinder, es ist die höchste Zeit, Josef über die Grenze zu bringen.«

Es entstand ein allgemeines Schweigen. Aller Augen richteten sich auf das Geld, das vor Steiner lag. Schließlich machte der Kaiser Franz Joseph eine Bewegung. »Gewonnen ist gewonnen«, sagte er resigniert. »Er hat uns ausgemistet. Nun zieht er davon wie eine Herbstschwalbe, dieser Galgenstrick!«

»Ich hatte gute Karten«, erwiderte Steiner. »Verdammt gute Karten.«

»Das ist es ja gerade«, sagte Kaiser Franz Joseph melancholisch. »Du hast gute Karten gehabt. Morgen hätten wir vielleicht gute Karten. Dann bist du aber nicht mehr da. Darin liegt irgendeine Ungerechtigkeit.«

»Das stimmt. Aber wo gibt es schon Gerechtigkeit, Brüder?«

»Die Gerechtigkeit beim Kartenspielen liegt darin, daß der Gewinner Revanche geben muß. Wenn er dann wieder gewinnt, kannst du nichts machen. Aber so…« Kaiser Franz Joseph hob die Hände und hielt sie flach in die Luft. »Es hat was Unbefriedigendes so…«

»Aber Kinder«, sagte Steiner. »Wenn es das allein ist! Ihr schiebt mich über die Grenze, morgen abend schieben die Schweizer mich zurück – und ich gebe euch Revanche!«

Kaiser Franz Joseph klappte seine ausgestreckten Hände zusammen. Es schallte nur so durch den Raum. »Das war es!« stöhnte er erlöst. »Wir selbst konnten es dir nicht vorschlagen, verstehst du? Weil wir ja eine Behörde sind. Wir dürfen dich nicht verleiten, die Grenze wieder zu überschreiten. Wenn du von selbst kommst, das ist was andres!«

»Ich komme«, sagte Steiner. »Ihr könnt euch drauf verlassen.«

Er meldete sich beim Schweizer Grenzposten und erklärte, nachts wieder nach Österreich zurückzuwollen. Man schickte ihn nicht zur Polizei, sondern behielt ihn da. Es war Sonntag. Gleich neben der Zollwache war ein kleines Wirtshaus. Nachmittags war viel zu tun; aber abends nach acht Uhr wurde es still.

Ein paar Zollbeamte, die Urlaub hatten, hockten in der Wirtsstube herum. Sie hatten ihre Kameraden besucht und begannen, nun Jaß zu spielen. Ehe Steiner sich dessen versah, war er dabei.

Die Schweizer waren wunderbare Spieler. Sie hatten eine eiserne Ruhe und enormes Glück. Um zehn Uhr hatten sie Steiner bereits acht Franken abgenommen; gegen Mitternacht holte er fünf auf. Aber um zwei Uhr nachts, als das Restaurant geschlossen wurde, hatte er dreizehn Franken verloren.

Die Schweizer traktierten ihn mit ein paar großen Gläsern Kirschwasser. Er konnte sie brauchen; denn die Nacht war sehr frisch, und er mußte den Rhein durchwaten.

Auf der andern Seite gewahrte er vor dem Himmel eine dunkle Gestalt. Es war der Kaiser Franz Joseph. Der Mond stand hinter seinem Kopf wie ein Heiligenschein.

Steiner trocknete sich ab. Ihm klapperten die Zähne. Er trank den Rest des Kirschwassers aus, das ihm die Schweizer gegeben hatten, und zog sich an. Dann ging er auf die einsame Gestalt zu.

»Wo bleibst du nur?« begrüßte ihn Franz Joseph. »Ich warte schon seit eins auf dich. Wir dachten, du könntest dich verirren, deshalb stehe ich hier!«

Steiner lachte. »Die Schweizer haben mich aufgehalten.«

»Na, dann komm rasch! Wir haben ja nur noch zweieinhalb Stunden.«

Die Schlacht begann sofort. Um fünf Uhr war sie noch unentschieden; die Österreicher hatten gerade gute Karten bekommen. Der Kaiser Franz Joseph warf sein Blatt auf den Tisch. »So eine Gemeinheit. Gerade jetzt!«

Er zog seinen Mantel an und schnallte sein Koppel um. »Komm, Sepp! Es hilft nichts. Dienst ist Dienst! Wir müssen dich abschieben!«

Steiner und er gingen der Grenze zu. Franz Joseph paffte eine würzige Virginia. »Weißt du«, sagte er nach einer Weile,»ich habe das Gefühl, die Schweizer passen heute nacht besonders scharf auf. Sie warten, daß du wieder ’rüberkommst, glaubst du nicht?«

»Leicht möglich«, erwiderte Steiner.

»Es könnte sein, daß es vernünftig wäre, dich erst morgen nacht zu schicken. Dann glauben sie, daß du bei uns durchgekommen bist, und passen nicht mehr so auf.«

»Das ist klar.«

Franz Joseph blieb stehen. »Siehst du da hinten? Da hat was geblitzt! Das war eine Taschenlampe. Da, jetzt drüben auch! Hast du gesehen?«

»Ganz deutlich!« Steiner grinste. Er hatte nichts gesehen. Aber er wußte, was der alte Zollbeamte wollte.

Franz Joseph kratzte seinen silbernen Bart. Dann blinzelte er Steiner schlau zu. »Du kommst nicht durch, das ist klar, meinst du nicht auch? Wir müssen zurück, Sepp! Es tut mir leid, aber die ganze Grenze ist schwer besetzt. Wir können gar nichts anderes machen, als bis morgen warten. Ich werde eine Meldung machen!«

»Gut.«

Sie spielten bis acht Uhr morgens. Steiner verlor siebzehn Schilling, aber er hatte noch zweiundzwanzig im voraus. Franz Joseph schrieb seine Meldung und übergab Steiner dann den ablösenden Zöllnern.

Die Tageszöllner waren dienstlich und sehr förmlich. Sie sperrten Steiner in die Polizeiwache. Er schlief dort den ganzen Tag. Punkt acht Uhr erschien Kaiser Franz Joseph, um ihn im Triumph zur Zollbude zurückzuholen.

Es wurde kurz, aber kräftig gegessen – dann begann der Kampf. Alle zwei Stunden wurde einer der Zöllner ausgewechselt gegen den, der dann vom Dienst zurückkam. Steiner blieb bis morgens um fünf Uhr am Tisch sitzen. Um zwölf Uhr fünfzehn verbrannte Kaiser Franz Joseph in der Aufregung die obere Krause seines Bartes. Er hatte gedacht, es wäre eine Zigarette in seinem Mund, und hatte versucht, sie anzuzünden. Es war eine Sinnestäuschung, weil er eine Stunde lang nur Pik und Kreuz bekommen hatte. Er sah schwarz, wo gar nichts war.

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