Erich Remarque - Liebe Deinen Nächsten
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Die Polizei behielt ihn tagsüber in Haft. Abends schickte sie ihn zum Grenzzollamt.
Es waren zwei Zollbeamte da. Einer saß an einem Tisch und schrieb. Der andere hockte auf einer Bank neben dem Ofen. Er rauchte Zigaretten aus schwerem algerischem Tabak und musterte Kern von Zeit zu Zeit.
»Was haben Sie in Ihrem Koffer?« fragte er nach einer Weile.
»Ein paar Sachen, die mir gehören.«
»Machen Sie ihn mal auf.«
Kern öffnete den Deckel. Der Zöllner stand auf und kam faul heran. Dann beugte er sich interessiert über den Koffer. »Toilettewasser, Seife, Parfüm! Sieh an – haben Sie das alles aus der Schweiz mitgebracht?«
»Sie wollen doch nicht sagen, daß Sie das alles selbst gebrauchen – für ihren persönlichen Bedarf?«
»Nein. Ich habe damit gehandelt.«
»Dann müssen Sie es verzollen!« erklärte der Beamte. »Packen Sie es aus! Diesen Kram da«, er zeigte auf die Nadeln, Schnürsenkel und die andern kleinen Sachen,»will ich Ihnen erlassen.«
Kern glaubte, er träume. »Verzollen?« frage er. »Ich soll etwas verzollen?«
»Selbstverständlich! Sie sind doch kein diplomatischer Kurier, was? Oder dachten Sie, ich wollte die Flaschen kaufen? Sie haben Zollgut nach Frankreich gebracht. Los, ’raus damit jetzt!«
Der Beamte griff nach einem Zolltarif und rückte eine Waage heran.
»Ich habe kein Geld«, sagte Kern.
»Kein Geld?« Der Beamte steckte die Hände in die Hosentaschen und wiegte sich in den Knien. »Gut, dann werden die Sachen eben beschlagnahmt. Geben Sie sie her.«
Kern blieb auf dem Boden hocken und hielt seinen Koffer fest. »Ich habe mich hier gemeldet, um zurück in die Schweiz zu gehen. Ich brauche nichts zu verzollen.«
»Sieh mal an! Sie wollen mich wohl noch belehren, was?«
»Laß den Jungen doch in Ruhe, François!« sagte der Zöllner, der am Tisch saß und schrieb.
»Ich denke gar reicht daran! Ein Boche, der alles besser weiß, wie die ganze Bande drüben! Los, ’raus mit den Falschen!«
»Ich bin kein Boche!« sagte Kern.
In diesem Augenblick trat ein dritter Beamter ein. Kern sah, daß er einen höheren Rang hatte als die beiden andern. »Was gibt’s hier?« fragte er kurz.
Der Zöllner erklärte, was los war. Der Inspektor betrachtete Kern. »Haben Sie sich sofort bei der Polizei gemeldet?« fragte er.
»Ja.«
»Und Sie wollen zurück in die Schweiz?«
»Ja. Deshalb bin ich ja hier.«
Der Inspektor dachte einen Augenblick nach. »Dann kann er nichts dafür«, entschied er. »Er ist kein Schmuggler. Er ist selbst geschmuggelt worden. Schickt ihn zurück und damit basta.«
Er verließ den Raum. »Siehst du, François«, sagte der Zöllner, der am Tisch saß. »Wozu regst du dich immer so auf? Es schadet nur deiner Galle.«
François erwiderte nichts. Er starrte Kern ängstlich an. Kern starrte zurück. Es fiel ihm plötzlich ein, daß er französisch gesprochen hatte und Franzosen verstanden hatte, und er segnete im geheimen den russischen Professor aus dem Gefängnis in Wien.
AM NÄCHSTEN MORGEN war er wieder in Basel. Er änderte jetzt seine Taktik. Er ging nicht sofort morgens wieder zur Polizei. Es konnte ihm nicht viel passieren, wenn er tagsüber in Basel blieb und sich erst abends meldete. Für Basel aber hatte er die Adressenliste Binders. Es war zwar der von Emigranten überlaufenste Platz der Schweiz, aber er beschloß trotzdem, zu versuchen, etwas zu verdienen.
Er fing mit den Pastoren an. Es war ziemlich sicher, daß sie ihn nicht denunzierten. Beim ersten wurde er sofort hinausgeworfen; beim zweiten erhielt er ein Butterbrot; beim dritten fünf Franken. Er arbeitete weiter und hatte Glück – bis mittags hatte er siebzehn Franken verdient. Er versuchte vor allem sein letztes Parfüm und sein Toilettewasser loszuwerden, für den Fall, daß er François noch einmal begegnen würde. Das war schwer bei den Pastoren – aber es gelang bei den andern Adressen. Nachmittags hatte er achtundzwanzig Franken verdient. Er ging in die katholische Kirche. Sie war offen, und sie war der sicherste Platz, sich auszuruhen. Er hatte zwei Nächte nicht geschlafen.
Die Kirche war halbdunkel und leer. Sie roch nach Weihrauch und Kerzen. Kern setzte sich in eine Bank und schrieb einen Brief an Doktor Beer. Er legte einen Brief für Ruth und Geld für sie hinein. Dann klebte er ihn zu und steckte ihn in die Tasche. Er fühlte sich sehr müde. Langsam rutschte er auf die Kniebank und legte den Kopf auf das Betpult. Er wollte nur einen Augenblick ausruhen; aber er schlief ein.
Als er erwachte, wußte er überhaupt nicht, wo er war. Er blinzelte in den matten, roten Schein des Ewigen Lichtes und fand sich allmählich zurecht. Als er Schritte hörte, wurde er sofort völlig wach.
Ein Geistlicher in schwarzer Priestertracht kam langsam den Mittelgang herunter. Er blieb bei Kern stehen und sah ihn an. Kern faltete zur Vorsicht die Hände.
»Ich wollte Sie nicht stören«, sagte der Geistliche.
»Ich wollte gerade gehen«, erwiderte Kern.
»Ich sah Sie von der Sakristei aus. Sie sind schon zwei Stunden hier. Haben Sie für etwas Besonderes gebetet?«
»O ja«, sagte Kern, etwas überrascht, aber schnell gefaßt.
»Sie sind nicht von hier?« Der Geistliche blickte auf Kerns Koffer.
»Nein.« Kern sah ihn an. Der Priester machte einen vertrauenerweckenden Eindruck. »Ich bin Emigrant. Ich muß heute nacht über die Grenze. In dem Koffer dort habe ich Sachen, die ich verkaufe.«
Er hatte nachmittags noch eine Flasche Toilettewasser übrigbehalten und faßte plötzlich die irrsinnige Idee, sie dem Geistlichen in der Kirche zu verkaufen. Es war unwahrscheinlich; aber er war an unwahrscheinliche Dinge gewöhnt. »Toilettewasser«, sagte er. »Sehr gutes. Und sehr billig. Ich verkaufe es gerade aus.«
Er wollte seinen Koffer öffnen.
Der Priester wehrte ab. »Lassen Sie nur. Ich glaube Ihnen. Wir wollen die Wechsler im Tempel nicht nachahmen. Ich freue mich, daß Sie so lange gebetet haben. Kommen Sie mit in die Sakristei. Wir haben einen kleinen Fond für bedürftige Gläubige.
Kern bekam zehn Franken. Er war etwas beschämt, aber nicht lange. Es war ein Stück französische Eisenbahn für ihn und Ruth. Die Pechsträhne scheint zu Ende zu sein, dachte er. Er ging in die Kirche zurück und betete nun tatsächlich. Er wußte nicht genau zu wem – er selbst war protestantisch, sein Vater war Jude, und er kniete in einer katholischen Kirche – aber er fand, daß in Zeiten wie diesen wahrscheinlich auch im Himmel ein ziemliches Durcheinander sein mußte, und er nahm an, daß sein Gebet schon den richtigen Weg finden würde.
Abends fuhr er mit der Eisenbahn nach Genf. Er hatte plötzlich das Gefühl, Ruth könne schon früher aus dem Hospital entlassen werden. Er kam morgens an, deponierte seinen Koffer am Bahnhof und ging zur Polizei. Dem Beamten erklärte er, gerade aus Frankreich herübergeschoben worden zu sein. Da er seinen Ausweisungsbefehl aus der Schweiz bei sich hatte, der nur ein paar Tage alt war, glaubte man ihm; man behielt ihn tagsüber da und schob ihn nachts in der Richtung Cologny über die Grenze.
Er meldete sich sofort beim französischen Zollamt. »Gehen Sie ’rein«, sagte ein schläfriger Beamter. »Es ist schon jemand anders da. Wir schicken euch gegen vier Uhr zurück.«
Kern ging in die Zollbude. »Vogt!« sagte er erstaunt. »Wie kommen Sie denn hierher?«
Vogt hob die Schultern. »Ich belagere wieder einmal die Schweizer Grenze.«
»Seit damals? Seit Sie zum Bahnhof in Luzern gebracht wurden?«
»Seit damals.«
Vogt sah schlecht aus. Er war mager, und seine Haut war wie graues Papier. »Ich habe Pech«, sagte er. »Es gelingt mir nicht, ins Gefängnis zu kommen. Dabei sind die Nächte schon so kalt, daß ich sie nicht mehr vertrage.«
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