Erich Remarque - Liebe Deinen Nächsten
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»Ich habe einen Vater«, erwiderte Kern. »Wenn Sie ihn sähen…«
Er blickte zum Fenster hinaus. Die Herbstsonne schien friedlich auf einen Apfelbaum, der voll von Früchten hing. Da draußen war die Freiheit. Da draußen war Ruth.
»Ich möchte Sie etwas fragen«, sagte der Richter nach einer Weile. »Es gehört nicht mehr dazu. Aber ich möchte Sie es doch fragen. Glauben Sie noch an irgend etwas?«
»O ja; ich glaube an den heiligen Egoismus! An die Unbarmherzigkeit! An die Lüge! An die Trägheit des Herzens!«
»Das habe ich gefürchtet. Wie sollten Sie auch anders…«
»Es ist noch nicht alles«, erwiderte Kern ruhig. »Ich glaube auch an Güte, an Kameradschaft, an Liebe und an Hilfsbereitschaft! Ich habe sie kennengelernt. Mehr vielleicht als mancher, dem es gut geht.«
Der Richter stand auf und kam schwerfällig um seinen Stuhl herum auf Kern zu. »Gut, so was zu hören«, murmelte er. »Wenn ich nur wüßte, was ich für Sie tun könnte!«
»Nichts«, sagte Kern. »Ich kenne die Gesetze auch schon, und ich habe einen Bekannten, der ist sogar Spezialist darin. Schicken Sie mich ins Gefängnis.«
»Ich schicke Sie in Untersuchungshaft und gebe Ihren Fall an das Obergericht weiter.«
»Wenn es Ihnen das Urteil erleichtert, gern. Wenn es aber länger dauert, möchte ich lieber ins Gefängnis.«
»Es dauert nicht länger, dafür werde ich sorgen.«
Der Richter nahm ein riesiges Portemonnaie aus der Tasche. »Es gibt ja leider nur diese primitive Form von Hilfe«, sagte er zögernd und nahm einen zusammengefalteten Schein heraus. »Es ist mir peinlich, nichts anderes für Sie tun zu können…«
Kern nahm das Geld. »Es ist das einzige, was uns wirklich hilft«, erwiderte er und dachte: Zwanzig Franken! Welch ein Glück! Damit kommt Ruth bis zur Grenze!
Er wagte nicht, ihr zu schreiben. Es wäre dadurch herausgekommen, daß sie schon langer im Lande war, und sie hätte verurteilt werden können. So hatte sie immer noch die Möglichkeit, einfach ausgewiesen zu werden oder, wenn sie Glück hatte, ohne weiteres aus dem Krankenhaus entlassen zu werden.
Am ersten Abend war er unglücklich und unruhig und konnte nicht schlafen. Er sah Ruth fiebernd im Bett liegen und schreckte auf, weil er geträumt hatte, sie würde begraben. Er hockte sich auf die Pritsche und saß lange Zeit so, die Arme um die Knie gepreßt. Er wollte sich nicht unterkriegen lassen, aber er fühlte, daß es stärker sein könnte als er. Es ist die Nacht, dachte er, die Nacht und die Angst der Nacht. Die Angst am Tage ist vernünftig; die Angst der Nacht ist ohne Grenzen.
Er stand auf und ging in dem kleinen Raum hin und her. Er atmete lang und tief. Dann zog er seine Jacke aus und begann, Freiübungen zu machen. Ich darf die Nerven nicht verlieren, dachte er; dann bin ich verloren. Ich muß gesund bleiben. Er machte Kniebeugen und Rumpfdrehungen, und allmählich gelang es ihm, sich auf seinen Körper zu konzentrieren. Dann kam ihm die Erinnerung an den Abend auf der Polizeiwache in Wien und den Studenten, der Boxunterricht gegeben hatte. Er verzog das Gesicht. Ohne den Studenten wäre ich heute abend sicher nicht so gegen Ammers gewesen, dachte er. Ohne ihn nicht und ohne Steiner nicht. Ohne dieses ganze harte Leben nicht; es soll mich hart machen, aber es soll mich nicht kaputtschlagen. Ich will mich wehren. Er begann auszuholen, weich in den Beinen federnd, und schlug lange Gerade mit dem ganzen Körperschwung in das Dunkel, rechts und links, dann ein paar kurze Uppercuts dazwischen, rascher und rascher… und plötzlich schimmerte vor ihm geisterhaft der weiße Spitzbart des leberkranken Ammers durch die Finsternis, und die Sache bekam Saft und Kraft. Er schlug ihm kurze Gerade und gewaltige Schwinger um Kinn und Ohren, er pfefferte zwei wüste Herzhaken und einen grauenhaften Schlag auf den Solarplexus hinterher, und es schien ihm, als hörte er Ammers mit einem Ächzen zu Boden krachen. Aber das war ihm noch nicht genug. Er ließ ihn immer aufs neue hochkommen, und er zerschlug systematisch den Schatten des Feindes, keuchend vor Erregung, wobei ihm zum Schluß als besondere Delikatesse schwere Leberhaken einfielen. So wurde es Morgen, und er war so erschöpft und müde, daß er auf seine Pritsche fiel und sofort einschlief und die Angst der Nacht hinter sich gebracht hatte.
Zwei Tage später trat Doktor Beer in die Zelle. Kern sprang auf. »Wie geht es ihr?«
»Ganz gut; das heißt normal.«
Kern atmete auf. »Woher wußten Sie, daß ich hier bin?«
»Das war einfach. Sie kamen nicht mehr. Also mußten Sie hier sein.«
»Das stimmt. Weiß sie es?«
»Ja. Als Sie gestern abend nicht als Prometheus auftraten, hat sie Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, mich zu erreichen. Eine Stunde später wußten wir Bescheid. Übrigens eine verrückte Idee, das mit den Streichhölzern!«
»Ja, das war es! Manchmal glaubt man, schon sehr gerissen zu sein; dann macht man gewöhnlich Dummheiten. Ich bin vorläufig zu vierzehn Tagen verurteilt. Ich komme wahrscheinlich in zwölf Tagen heraus. Ist sie dann gesund?«
»Nein. Jedenfalls noch nicht so, daß sie reisen kann. Ich denke, wir lassen sie so lange im Krankenhaus, wie es eben geht.«
»Natürlich!« Kern dachte nach. »Ich muß dann eben in Genf auf sie warten. Ich kann sie ja ohnehin nicht mitnehmen. Ich werde ja abgeschoben.«
Beer zog einen Brief aus der Tasche. »Hier! Ich habe Ihnen etwas mitgebracht.«
Kern griff hastig nach dem Brief – aber dann steckte er ihn in die Tasche. »Sie können ihn ruhig jetzt lesen«, sagte Beer. »Ich habe Zeit.«
»Nein, ich lese ihn nachher.«
»Dann gehe ich jetzt zum Krankenhaus zurück. Ich will ihr Bescheid sagen, daß ich Sie gesehen habe. Wollen Sie mir etwas mitgeben?« Beer zog einen Füllfederhalter und Briefpapier aus dem Mantel. »Ich habe alles mitgebracht.«
»Danke. Danke vielmals!« Kern schrieb rasch einen Brief; es ginge ihm gut, Ruth möge rasch gesund werden. Wenn er vorher abgeschoben werde, wolle er auf sie in Genf warten. Jeden Mittag um zwölf Uhr vor der Hauptpost. Beer werde ihr alles noch genau sagen.
Er legte den Zwanzigfrankenschein des Richters hinein und klebte den Umschlag zu. »Hier!«
»Wollen Sie nicht erst den anderen Brief lesen?« fragte Beer.
»Nein! Noch nicht. So schnell nicht. Ich habe doch den ganzen Tag nichts anderes.«
Beer sah ihn überrascht an; dann steckte er den Brief ein. »Gut. Ich werde Sie in ein paar Tagen wieder besuchen.«
»Bestimmt?«
Beer lachte. »Warum denn nicht?«
»Ja, das ist wahr! Jetzt ist ja alles in Ordnung. Wenigstens in der Beziehung. Die nächsten zwölf Tage kann nichts mehr dazwischenkommen. Keine Überraschungen. Das ist eigentlich ganz beruhigend.«
Kern nahm den Brief Ruths in die Hände, als Beer draußen war. So leicht, dachte er, ein bißchen Papier und ein paar Tintenstriche und so viel Glück.
Er legte den Brief auf die Kante seiner Pritsche. Dann machte er seine Übungen. Er boxte Ammers erneut nieder und gab ihm diesmal auch ein paar verbotene kräftige Nierenschläge. »Wir lassen uns mal nicht unterkriegen«, sagte er zu dem Brief hinüber und schickte Ammers mit einem schönen Schwinger gegen den Spitzbart abermals zu Boden. Er ruhte sich aus und unterhielt sich weiter mit dem Brief. Erst nachmittags, als es dämmerig wurde, öffnete er ihn und las die ersten Zeilen. Jede Stunde las er ein Stück weiter. Abends war er bis zur Unterschrift gekommen. Er sah die Sorge Ruths, ihre Angst, ihre Liebe und ihre Tapferkeit, und er sprang auf und schlug aufs neue auf Ammers ein. Dieser Kampf war allerdings nicht sehr sportgerecht… Ammers erhielt Ohrfeigen, Fußtritte, und zum Schluß wurde ihm der weiße Spitzbart ausgerissen.
STEINER HATTE SEINE Sachen gepackt. Er wollte nach Frankreich. Es war gefährlich in Österreich geworden, und der Anschluß an Deutschland war nur noch eine Frage der Zeit. Außerdem rüstete der Prater und das Unternehmen Direktor Potzlochs zum großen Winterschlaf.
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