Erich Remarque - Liebe Deinen Nächsten
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Kern wurde nach vierzehn Tagen dem Bezirksgericht wieder vorgeführt. Der dicke Mann mit dem Apfelgesicht blickte ihn bekümmert an. »Ich muß Ihnen etwas Unangenehmes mitteilen, Herr Kern…«
Kern richtete sich gerade auf. Vier Wochen, dachte er, hoffentlich nicht mehr als vier Wochen! So lange kann Beer Ruth zur Not noch im Krankenhaus behalten.
»Der Rekurs für Sie ist vom Obergericht verworfen worden. Sie waren zu lange in der Schweiz. Der Begriff eines Notstandes war nicht mehr gerechtfertigt. Außerdem war da die Sache mit dem Gendarmen. Sie sind zu vierzehn Tagen Gefängnis verurteilt worden.«
»Zu vierzehn Tagen mehr?«
»Nein. Nur vierzehn Tage. Die Untersuchungshaft wird darauf angerechnet.«
Kern tat einen tiefen Atemzug. »Danach käme ich also heute heraus?«
»Ja. Sie haben in Ihrer Erinnerung lediglich statt in Haft im Gefängnis gesessen. Schlimm ist nur, daß Sie jetzt als vorbestraft gelten.«
»Das werde ich aushalten.«
Der Richter sah ihn an. »Es wäre besser, Sie hätten nichts im Strafregister. Aber es war nicht zu machen.«
»Werde ich heute abgeschoben?« fragte Kern.
»Ja. Über Basel.«
»Über Basel? Nach Deutschland?« Kern blickte sich blitzschnell um. Er war bereit, sofort aus dem Fenster zu springen und zu flüchten. Er hatte einige Male davon gehört, daß man Emigranten nach Deutschland abgeschoben hatte. Aber es waren meistens Flüchtlinge gewesen, die gerade aus Deutschland gekommen waren.
Das Fenster war offen, und der Gerichtsraum lag zu ebener Erde. Draußen schien die Sonne. Draußen wiegte der Apfelbaum seine Zweige, und dahinter war eine Hecke, die man überspringen konnte, und dahinter war die Freiheit.
Der Richter schüttelte den Kopf. »Sie werden nach Frankreich gebracht. Nicht nach Deutschland. Basel ist unsere deutsche und unsere französische Grenze.«
»Kann ich denn nicht in Genf über die Grenze geschoben werden?«
»Nein, das geht leider nicht. Basel ist der nächste Platz. Wir haben unsere Anweisungen dafür. Genf ist viel weiter.«
Kern schwieg einen Moment. »Es ist bestimmt, daß ich nach Frankreich abgeschoben werde?« fragte er dann.
»Ganz bestimmt.«
»Wird niemand, der hier ohne Papiere gefaßt wird, nach Deutschland abgeschoben?«
»Niemand, soviel ich weiß. Das kann höchstens in den Grenzstädten einmal passieren. Aber ich habe auch davon kaum etwas gehört.«
»Eine Frau würde doch bestimmt nicht nach Deutschland zurückgeschickt werden?«
»Sicher nicht. Ich würde es jedenfalls niemals tun. Warum wollen Sie das wissen?«
»Es hat keinen besonderen Grund. Ich habe nur unterwegs auch manchmal Frauen ohne Papiere gesehen. Für die war alles noch viel schwerer. Deshalb fragte ich.«
Der Richter nahm ein Schreiben aus den Akten und zeigte es Kern. »Hier ist Ihr Ausweisungsbefehl. Glauben Sie nun, daß Sie nach Frankreich gebracht werden?«-»Ja.«
Der Richter legte das Papier in den Aktendeckel zurück. »Ihr Zug geht in zwei Stunden.«
»Es ist völlig unmöglich, nach Genf gebracht zu werden?«
»Völlig. Die Flüchtlinge kosten uns eine Menge Eisenbahnfahrten. Es besteht eine strikte Anweisung, sie zur nächsten Grenze zu bringen. Ich kann Ihnen da wirklich nicht helfen.«
»Wenn ich die Reise selbst bezahlen würde, könnte ich dann nach Genf gebracht werden?«
»Ja, das wäre möglich. Wollen Sie denn das?«
»Nein, dazu habe ich nicht genug Geld. Es war nur so eine Frage.«
»Fragen Sie nicht zuviel«, sagte der Richter. »Eigentlich müßten Sie auch die Fahrt nach Basel schon bezahlen, wenn Sie Geld bei sich hätten. Ich habe davon abgesehen, das zu inquirieren.« Er stand auf. »Leben Sie wohl! Ich wünsche Ihnen alles Gute! Und hoffentlich wird alles bald anders!«
»Ja, vielleicht! Ohne das könnten wir uns ja sofort aufhängen.«
KERN HATTE KEINE Gelegenheit mehr, Ruth Nachricht zu geben. Beer war am Tage vorher dagewesen und hatte ihm erklärt, sie müsse noch ungefähr eine Woche im Hospital bleiben. Er beschloß, ihm sofort von der französischen Grenze aus zu schreiben. Er wußte jetzt das Wichtigste – daß Ruth auf keinen Fall nach Deutschland abgeschoben wurde und daß sie, wenn sie Reisegeld hatte, nach Genf gebracht werden konnte.
Pünktlich nach zwei Stunden holte ihn ein Detektiv in Zivil ab. Sie gingen zum Bahnhof. Kern trug seinen Koffer. Beer hatte ihn am Tage vorher aus dem Schafstall geholt und ihm gebracht.
Sie kamen an einem Gasthof vorbei. Die Fenster der Wirtsstube, die zu ebener Erde lag, standen weit offen. Eine Zitherkapelle spielte einen Ländler, und ein Männerchor sang dazu. Neben dem Fenster standen zwei Sänger in Älplertracht und jodelten. Sie wiegten sich dabei hin und her, einer den Arm um die Schulter des andern.
Der Detektiv blieb stehen. Einer der Jodler brach ab. Es war der Tenor. »Wo bleibst du denn so lange, Max?« fragte er. »Alle warten schon.«
»Dienst!« erwiderte der Detektiv.
Der Jodler streifte Kern mit einem Blick. »So ein Mist!« brummte er mit plötzlich tiefer Stimme. »Dann ist unser Quartett heute abend geschmissen.«
»Ausgeschlossen. Ich bin in zwanzig Minuten zurück.«
»Bestimmt?«
»Bestimmt!«
»Gut! Wir müssen den neuen Doppeljodler heute unbedingt hinkriegen. Erkälte dich nicht!«
»Nein, nein!«
Sie gingen weiter. »Fahren Sie denn nicht mit zur Grenze?« fragte Kern nach einiger Zeit.
»Nein. Wir haben ein neues Patent für euch.«
Sie kamen zum Bahnhof. Der Detektiv suchte den Zugführer. »Hier ist er«, erklärte er und zeigte auf Kern. Dann übergab er dem Zugführer den Ausweisungsbefehl. »Gute Reise, mein Herr«, sagte er auf einmal sehr höflich und stapfte von dannen.
»Kommen Sie mit!«
Der Zugführer brachte Kern zu dem Bremserhäuschen eines Güterwagens. »Steigen Sie hier ein.«
Die kleine Kabine enthielt nichts als einen hölzernen Sitz. Kern schob seinen Koffer darunter auf den Boden. Der Zugführer schloß die Tür von außen ab. »So! In Basel werden Sie ’rausgelassen.«
Er ging weiter, den schwach beleuchteten Bahnsteig entlang. Kern schaute aus dem Fenster der Kabine. Er probierte vorsichtig, ob er sich hindurchzwängen könne. Es ging nicht; das Fenster war schmal.
Ein paar Minuten später fuhr der Zug an. Die hellen Wartesäle glitten vorüber mit leeren Tischen und dem leeren, sinnlosen Licht. Der Stationsvorsteher mit der roten Mütze blieb im Dunkel zurück. Ein paar geduckte Straßen schwangen vorüber, eine Bahnschranke mit wartenden Automobilen, ein kleines Café, in dem ein paar Leute Karten spielten – dann war die Stadt verschwunden.
Kern setzte sich auf das hölzerne Brett. Er stellte seine Füße auf den Koffer. Er preßte sie fest dagegen und sah aus dem Fenster. Die Nacht draußen war dunkel und unbekannt und windig, und er fühlte sich plötzlich sehr elend.
In Basel wurde er von einem Polizisten abgeholt und zur Zollwache gebracht. Man gab ihm zu essen. Dann fuhr er mit einem Beamten mit der Straßenbahn nach Burgfelden. Sie kamen im Dunkel an einem jüdischen Friedhof vorbei. Dann passierten sie eine Ziegelei und bogen von der Chaussee ab. Nach einiger Zeit blieb der Beamte stehen. »Hier weiter – immer geradeaus.«
Kern ging weiter. Er wußte ungefähr, wo er war, und hielt sich in der Richtung auf St. Louis. Er versteckte sich nicht; es war ihm gleich, ob man ihn sofort faßte.
Er verfehlte die Richtung. Erst gegen Morgen kam er in St. Louis an. Er meldete sich sofort bei der französischen Polizei und erklärte, nachts von Basel herübergeschoben worden zu sein. Er mußte vermeiden, daß man ihn ins Gefängnis steckte. Das konnte er nur, wenn er sich stets am selben Tage bei der Polizei oder beim Zoll meldete. Dann war er nicht strafbar, und man konnte ihn nur zurückschicken.
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